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Jürgen „Dan Shocker“ Grasmück ist von uns gegangen

Jürgen „Dan Shocker“ Grasmück ist von uns gegangen

Der Vater des deutschen Gruselromans, der mit dem Silber Krimi 747 in dem sein Held „Larry Brent“ sein erstes Abenteuer erlebte, schuf er etwas völlig neues was es bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland nicht gegeben hatte. Mysteriöse Krimis mit übernatürlichen Touch.

„Larry Brent“ wurde zu einer eigenständigen Serie und zum absoluten Kult.

Doch Jürgen Grasmücks Phantasie schien keine Grenzen zu kennen und so schuf er zusätzlich die wohl erste Dark-Fantasy Serie „Macabros“ um seinen Helden Björn Hellmark der die Gabe hatte sich zu verdoppeln und schon ein mal auf der Insel Marlos, die mit Atlantis untergegangen war gelebt hatte. Außerdem schuf er noch die „Burg Frankenstein Spannungs Romane“, „Ron Kelley“ und das Konzept und die Exposes zu „Der Magier“.

Jürgen Grasmück wurde am 23. Januar 1940 geboren. Seine Mutter Maria starb bei seiner Geburt und sein Vater Otto fiel als er gerade mal 4 Jahre alt war in bei Stalingrad.

Er wuchs bei seiner Tante Josefine Kopp, eine Schwester seines Vaters auf.

Ein wirklich hartes Los in so jungen Alter schon beide Eltern zu verlieren, war es bei weitem noch nicht alles was Jürgen an Schicksalsschlägen verkraften musste.

Mit 15 Jahren bekommt er eine unheilbare Art von Muskelschwund, die ihn schon in jungen Jahren in den Rollstuhl bannt. Doch sein Hobby das schreiben von spannenden Geschichten lässt Ihn seinen Alltag vergessen und in andere Welten eintauchen.

1957 ist es endlich soweit mit 17 Jahren veröffentlicht der Bewin Verlag sein erstes Buch mit dem Titel „Die Macht im Kosmos“ unter dem Pseudonym Jay Grams.

Machte er sich schon mit den Jahren einen guten Namen als S.F. Autor mit unglaublich Spannenden und nachdenklich machenden Romanen. So entstand als er von seinem damaligen Verlag Zauberkreis beauftragt wurde den ersten Grusel-Krimi innerhalb der Serie Silber Krimi ein regelrechten Kult um den Autoren der unter dem griffigen Pseudonym Dan Shocker so unglaublich spannende Romane schrieb, in einer Art wie es kein zweiter konnte.

Es entstanden zahlreiche Fanclubs angeführt vom offiziellen Dan Shocker Fanclub, denn zu Anfang sogar er und seine Frau noch selbst leiteten und dessen Leitung dann der versierte Fan Uwe Schnabel übernahm. In den ´80 Jahren wurde dann auch das beliebte und äußerst erfolgreiche Hörspiellabel Europa auf den Meister des Phantastischen aufmerksam und brachte zu seinen beiden Serien „Larry Brent“ und „Macabros“ je eine Hörspielserie, die sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreuten. Leider wurden die Serien nach Problemen mit dem Jugendschutz eingestellt. Der Zauberkreis Verlag wurde an Pabel Möwig verkauft und diese Stellten aus bis heute unbegreiflichen Gründen „Larry Brent“ ein, wenigstens „Macabros“ hatte zuvor mit Band 125 ein schönes Happy End erfahren. Jürgen Grasmücks Krankheit wurde immer schlimmer und so konnte er nicht so schreiben wie er wollte und so wurde es lange ruhig um den beliebten Autoren, doch in Vergessenheit geriet er nie.

Neben seiner Schriftstellerischen Tätigkeit führten Jürgen Grasmück und seine Frau Karin erfolgreich eine Esoterische Buchhandlung in Hanau.

Aber die vielen Anhänger die Dan Shocker hatte, versuchten immer wieder mal „Larry Brent“ und „Macabros“ neu auf zu legen und sogar fortzusetzen, seit Mitte der ´90 Jahre haben die beiden Serien ein neues zu Hause im Blitz Verlag gefunden. Auch die Hörspiele wurden Ende der 90 Jahre noch mal neu aufgelegt und mit „Macabros“ von Hörspiele-Welt und „Dan Shockers Burg Frankenstein“ von Dreamland gibt es sogar aktuelle Hörspielumsetzungen von Dan Shocker Werken.

Weitere Projekte um Dan Shockers Werken sind bereits in Vorbereitung und so wird Jürgen noch lange durch seine Werke weiter leben.

Ich durfte Jürgen 1989 kennen lernen und ein jeder der ihn kennen lernen durfte weis welch wundervoller und herzlicher Mensch er gewesen ist.

Wie Christian Daber (www.Grusselromane.de) es so schön umschrieb:

"In seinen glänzenden Augen spiegelte sich das Wissen und die Weisheit, die den meisten Menschen wohl immer versagt bleiben wird. Stark und doch voller Gefühl war sein Blick."

Es gibt Menschen die wegen dem kleinsten Problem jammern, er hat das Leben so weit es ihm möglich war immer genossen und hatte ein großes Herz für seine Mitmenschen.

Ihm zur Seite stand fast 50 Jahre lang seine Ehefrau Karin, die er 1960 kennen und lieben lernte. Sie stand Ihm bis zu seinem letzten Atemzug zur Seite und es war eine Liebe, wie es sie heute leider nur noch sehr selten gibt. Ihr Glück war mit der Geburt ihrer Tochter Constanze 1961 perfekt. Mit Jürgen Grasmück geht ein ganz großer der deutschen Phantastik Szene und ein wundervoller Mensch, der sich seines Schicksal nie ergab, bis zum Schluss.

Wie sagte Jürgen doch als ich ihn zu seinem 60 Geburtstag anrief:

„Thomas ich freu mich einfach das ich soviel wundervolle Jahr erleben durfte, als ich damals die Krankheit bekam, sagte man mir ich würde keine 30 Jahre. Heute bin ich doppelt so alt und habe es diesen schlauen Ärzten gezeigt“ Er hatte ein erfülltes Leben, mit viel Anerkennung und vielen Menschen die ihn liebten und Ihn nie vergessen werden.

Das Zauberspiegel-Team und das Dreamland-Team  ist mit den Gedanken bei seiner Frau und der ganzen Familie und wünschen herzliches Beileid.

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