Die Stardust-Maschine und bemerkenswerte Fähigkeiten - Perry Rhodan Band 2462 2463 und PR-Extra 7
Die Stardust-Maschine und bemerkenswerte Fähigkeiten
Perry Rhodan Band 2462 2463 und PR Extra 7
Gedanken, Anmerkungen, Rezensionen
Perry Rhodan Band 2462 2463 und PR Extra 7
Gedanken, Anmerkungen, Rezensionen
Nachbemerkungen zum neusten Sonderheft von PR
Kein Wunder also, dass ich mit Spannung auf den neusten Band von PR Extra wartete, dreht sich dieser doch ganz um das Stardust-System und die Auswanderer, die versuchen, hier ein neues Leben zu beginnen. Wer die letzte Ausgabe von »Perry und ich« gelesen hat, weiß es vielleicht noch: Das Einzige, was mir ein klein wenig Kopfzerbrechen bereitete, war die Ankündigung, dass der Roman aus der elektronischen Feder von Hubert Haensel stammen sollte. Dessen Beiträge zur EA haben mir bis dato ja nicht sonderlich gut gefallen, weshalb ich mich gewisser Bedenken nicht erwehren konnte.
Doch als ich den Roman in den Händen hielt (und Stunden später endlich dazu kam, ihn aus der Schutzfolie zu packen und zu öffnen), waren all diese Sorgen vergessen. Freudig und gespannt machte ich mich an die Lektüre und wurde nicht enttäuscht.
Inhaltsmäßig dreht sich »Die Stardust-Maschine« um den ehemaligen Industriellen Timber F. Whistler, der versucht, nach dem Verlust seiner Reichtümer auf Terra im Stardust-System ein neues Wirtschaftsimperium aufzubauen. Als Kameras auf einem der systeminternen Planeten, auf dem angeblich kein intelligentes Lebewesen zu finden ist, eine geheimnisvolle Gestalt einfangen, bricht Whistler dorthin auf, um das Mysterium um das unerwartete Auftauchen des Fremden zu lösen und um nach den beiden Aktivatorchips zu suchen, die ES angeblich im System versteckt hat.
»Die Stardust-Maschine« ist mit Sicherheit nicht der beste PR-Roman, den ich bislang gelesen habe. Nichtsdestotrotz hat mir die Lektüre des Hefts enorm viel Spaß gemacht. Konnte ich während der Finalen Schlacht nichts mit Huberts Stil anfangen, so hatte ich diesmal nicht das geringste Problem mit seiner Schreibe. Die Geschichte ist spannend und flott inszeniert, die Story weist keine Längen und unnötigen Nebenhandlungen auf (was ja einer meiner Hauptkritikpunkte an Huberts Beiträgen zur Finalen Schlacht war; hier ging es viel zu wenig um die Schlacht und viel zu sehr um die Befindlichkeit in meinen Augen unnötiger Charaktere).
Wenn wir schon bei der Story sind, bleiben wir doch auch gerade dabei. Ein wenig altbacken wirkt das Ganze schon, von wegen: Abenteuerlustiger Pilot stürzt in der Wildnis ab und gerät in die Hände eines exotischen Volks. Die Fremden sind zwar ungeheuer nett, haben aber Angst davor, den Abenteurer wieder gehen zu lassen, fürchten sie doch, dadurch weitere Außenstehende in ihr Reich zu locken. Klingt nicht besonders aufregend und innovativ. Ist es, ehrlich gesagt, auch nicht.
Trotzdem mochte ich die Story. Warum? Das hat verschiedene Gründe.
Zum einen fand ich es schön, mal ein ganz anderes Abenteuer im Perryversum zu lesen, eines, in dem es weder große Actionszenen gab noch einen gewaltigen, äußerst komplexen Überbau, den man komplett im Kopf haben muss, um die Story wirklich zu verstehen. Gut, genau genommen spielt die Negasphären-Handlung der EA auch im Extra-Heft eine Rolle, doch sie ist eher nebensächlich für das, was Whistler und Co erleben.
Zum anderen ist die Story, wie schon erwähnt, gut erzählt. Es mag ihr an wirklich neuartigen Ideen und echten Höhepunkten mangeln, doch sie lässt sich flüssig lesen und bleibt durchgehend interessant.
Ein dritter Grund sind die sympathischen Charaktere, die die Handlung tragen. Allen voran ist da der Unternehmer Timber Whistler zu nennen, eine starke Persönlichkeit mit viel Ausstrahlung. Doch auch die übrigen Figuren des Romans wirken lebendig und überzeugend. Natürlich könnte man auch hier wieder maulen, dass keiner der Protagonisten besonders ausgefallen ist. Mir war das aber, ehrlich gesagt, ziemlich egal. Ich brauche nicht ständig bizarre Gestalten, nur um eine Geschichte gerne zu lesen. Nur mit allzu tiefen Griffen in die Klischeekiste habe ich so meine Probleme, was hier aber glücklicherweise auch nicht der Fall war.
Und, last but not least, das Ende des Romans. Ich möchte nicht zu viel verraten, falls hier jemand den Roman noch nicht gelesen haben sollte, aber auf den letzten Seiten gibt es eine Enthüllung, die ziemlich überraschend ist und alles bisher Geschehene in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Kurzum: »Die Stardust-Maschine« hat mich bestens unterhalten und meine Vorfreude auf den neuen Zyklus noch gesteigert. Die Exposéautoren haben sich hier einen faszinierenden Schauplatz ausgedacht, der für so manch aufregendes Abenteuer gut ist.
Ich bin gespannt, was draus gemacht wird. Es dauert zwar noch ein bisschen, aber in etwa 40 Heften bin ich schlauer.
Gelungen finde ich übrigens auch die Impressionen von Sven Papenbrock. Die Bilder sehen klasse aus. Es es toll, wie es Sven gelingt, auf der einen Seite ein ruhiges, paradiesisches Fleckchen darzustellen, seine Bilder auf der anderen Seite aber so wirken zu lassen, dass man die Abenteuer und Mysterien, die im Stardust-System lauern, fast schon sehen kann.
Apropos Mysterien: Davon gibt es im Stardust-System wahrlich genug. Unentdeckte Planeten, fremde Völker, geheimnisvolle Energiewesen, versteckte Aktivatorchips, verbotene Kontinente, wandernde Städte da kommt (hoffentlich) was auf uns zu!
Doch schnell noch zu einem anderen Thema, dem Hörspiel nach einer Novelle von Leo Lukas, das dem Roman beiliegt. Nun, ich bin nicht gerade der große Hörspiel- bzw. Hörbuchfan, weshalb ich dieses hier unkommentiert lasse. Wenn einer von Euch seine Meinung dazu kundtun möchte: Fühlt Euch frei, einen Kommentar abzugeben oder einen eigenen Artikel zu verfassen. Es wäre auf alle Fälle interessant zu erfahren, was die PR-Leser über dieses Gimmick denken.
PR Extra 7 ist eine klasse Ergänzung zur EA. Ich bin froh, diesen Roman gelesen zu haben, hat er meine Neugier auf den nächsten Zyklus doch erst so richtig entfacht.
Ebenso meine Neugier auf den nächsten PR-Extra übrigens auch. Mal sehen, wovon dieser handelt und ob er mich ebenso zu überzeugen weiß.
Bemerkenswerte Fertigkeiten
Wenn man im Zusammenhang mit Science-Fiction-Unterhaltung Wendungen wie Mutanten, paranormal begabte Menschen oder Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten hört, dann denkt man fast automatisch an Menschen, die Gedanken lesen, Dinge durch die Luft schweben lassen oder auch den Willen ihrer Mitbürger beeinflussen können. Spätestens seit ich »Heroes« (eine TV-Serie über Personen mit übermenschlichen Fähigkeiten) kenne, weiß ich, dass das bei Weitem nicht alles ist, mit dem Autoren phantastischer Unterhaltung ihre Figuren mitunter ausstatten. So manche verblüffende Fähigkeit ist mir in Film und Literatur schon über den Weg gelaufen. Wenn es allerdings eine Reihe gibt, die in dieser Hinsicht den Vogel abschießt, dann ist es PR.
Telepathen, Teleporter, Telekineten, all das gibt es in PR (und PRA) natürlich auch, und es ist immer wieder faszinierend, Gucky, Betty Toufry und Co bei der Arbeit zuzuschauen. Doch so interessant diese Personen und ihre Fertigkeiten auch sein mögen, wirklich faszinierend sind diejenigen Figuren, die über deutlich ungewöhnlichere, wahrhaft außerordentliche Talente verfügen. Und davon gibt es im Perryversum dankenswerterweise einige, sowohl was die Charaktere betrifft als auch die Vielfalt an übernatürlichen Gaben, über die sie verfügen.
Man könnte hier Iwan Iwanowitsch Goratschin anführen, den Zündermutanten mit den zwei Köpfen. Oder Tanisha Khabir aus PRA mit ihrer Fähigkeit, infiziertes Plasma zu heilen.
Auch in den aktuellen Ausgaben der EA gab es wieder einige interessante Figuren mit noch faszinierenderen Talenten zu bestaunen. Besonders beeindruckt hat mich dabei der Kosmospürer Trim Marath, dem in Leo Lukas' »Der Fund von Amienolc« eine zentrale Rolle zukommt. Schon seine Spürfähigkeit ist ungewöhnlich, doch sie verblasst im Vergleich zu seiner anderen Begabung: Als Para-Defensor verfügt Trim über die Fertigkeit, im Falle großer Angst eine Art Golem zu erschaffen. Dieses Wesen ist enorm stark und verteidigt seinen Erschaffer mit all seiner Kraft, ob dieser das nun will oder nicht.
Gut, Trim mag sein Dasein als Para-Defensor eher als Fluch an sehen denn als Gabe; ich als Leser bin einfach nur hellauf begeistert von dem Ideenreichtum, den die PR-Autoren da an den Tag legen. Und der Para-Defensor ist bei weitem nicht die einzige Person, die im Roman auftaucht und über die ein oder andere bemerkenswerte Eigenart verfügt: Leo Lukas lässt zudem noch einen Mutanten auftreten, der, wenn er schläft, in die Träume anderer Lebewesen eindringen kann, sowie eine Ex-Mutantin, die ihre Fähigkeit infolge eines Heilungsprozesses eingebüßt hat. Und da sage noch einer, Mutanten seine Storykiller. Das genaue Gegenteil ist der Fall!
Szenen mit Mutanten gehören für mich zum Besten, was PR und PRA zu bieten haben. Schon im Action-Ableger begeistern mich kaum andere Sequenzen im gleichen Maße wie diejenigen, in denen Gucky, Tako und andere Mitglieder des Mutantenkorps am Werk sind. Nun darf ich die Abenteuer verschiedener übernatürlich begabter Menschen und Aliens auch in der EA verfolgen.
Gut, Leo Lukas' Roman konnte mich nicht sonderlich begeistern (siehe Kurzkritik am Ende dieses Beitrags). Das lag aber keinesfalls an den Mutanten und ihrem Engagement bei der Suche nach einem Weg ins Zentrum von Hangay. Von mir aus können sie in den kommenden Romanen noch viel stärker ins Zentrum der Handlung gerückt werden, gefallen mir ihre Auftritte in der EA doch fast noch besser als die der Mutanten in PRA.
Der Grund dafür ist ganz einfach: Während man bei PRA fast nur die gewöhnlichen Fähigkeiten zu Gesicht bekommt, sind in der Mutterserie Mutanten im Einsatz, die, wie schon erwähnt, über wirklich außergewöhnliche Talente verfügen. Das macht ihre Abenteuer noch eine Spur faszinierender, als sie es ohnehin schon sind.
In diesem Sinne bin ich mal gespannt, was es in Sachen Mutanten und ihre Fertigkeiten in der EA noch so alles zu entdecken gibt. Figuren wie Trim Marath zeigen jedenfalls, das hier ein enormes Potenzial für Leser wie mich vorhanden ist, die einfach nicht genug von Mutanten im Perryversum bekommen.
Die Hefte im Überblick
Noch immer sucht die Besatzung des Hantelraumers SOL nach einem Weg, ins Zentrum von Hangay vorzustoßen. Während ihrer ermüdenden Expedition stößt die Crew um Ronald Tekener auf ein rätselhaftes Phänomen, das sie nach langer Diskussion näher untersuchen. Eine Entscheidung, die weitreichende Folgen für den Kampf gegen TRAITOR haben könnte.
»Der Fund von Amienolc« ist ein recht durchwachsener Roman, ein Urteil, das vermutlich darin begründet liegt, dass ich PR erst seit etwa 20 Heften verfolge. Als Neuleser, der mit den Gegebenheiten auf der SOL nicht vertraut ist, kam mir das Heft (trotz der eigentlich sehr langsam ablaufenden Handlung) überladen vor. Leo Lukas befasst sich hier mit vielen verschiedenen Charakteren und versucht, jedem seine eigene Geschichte zu geben. Das hat zur Folge, dass viel angerissen, aber nur wenig tatsächlich in zufriedenstellendem Umfang erzählt wird. Man wird einfach nicht warm mit der Story, weder mit den Figuren noch mit der Handlung an sich.
Das Wissen des Weltweisen von Azdun könnte zu einer entscheidenden Wende im Kampf gegen die Terminale Kolonne führen. Das ist Roland Tekener wohlbewusst, weshalb er den Freitod des Überwesens verhindert und die geheimnisvolle Blase, die den Lebensraum des Weltweisen darstellt, zum Stützpunkt Win-Alpha mitnimmt. Gemeinsam mit Atlan versucht der Smiler hier, das mysteriöse Wesen zur Zusammenarbeit zu bewegen.
Mit »Isokrain der Kosmitter« liefert Uwe Anton mal wieder einen rundum gelungenen PR-Roman ab. Sowohl die Storyline um Atlan und ESCHER und ihre Versuche, den Weltweisen zu einer Kooperation zu bewegen, als auch der Handlungsbogen um den Kosmitter Isokrain sind reich an Spannung und interessanten Entwicklungen. Besonders die Figur Isokrains weiß dabei zu überzeugen. Ein äußerst lesenswerter Roman, bei dem allenfalls das Finale ein wenig zu kurz kommt.
Doch als ich den Roman in den Händen hielt (und Stunden später endlich dazu kam, ihn aus der Schutzfolie zu packen und zu öffnen), waren all diese Sorgen vergessen. Freudig und gespannt machte ich mich an die Lektüre und wurde nicht enttäuscht.
Inhaltsmäßig dreht sich »Die Stardust-Maschine« um den ehemaligen Industriellen Timber F. Whistler, der versucht, nach dem Verlust seiner Reichtümer auf Terra im Stardust-System ein neues Wirtschaftsimperium aufzubauen. Als Kameras auf einem der systeminternen Planeten, auf dem angeblich kein intelligentes Lebewesen zu finden ist, eine geheimnisvolle Gestalt einfangen, bricht Whistler dorthin auf, um das Mysterium um das unerwartete Auftauchen des Fremden zu lösen und um nach den beiden Aktivatorchips zu suchen, die ES angeblich im System versteckt hat.
»Die Stardust-Maschine« ist mit Sicherheit nicht der beste PR-Roman, den ich bislang gelesen habe. Nichtsdestotrotz hat mir die Lektüre des Hefts enorm viel Spaß gemacht. Konnte ich während der Finalen Schlacht nichts mit Huberts Stil anfangen, so hatte ich diesmal nicht das geringste Problem mit seiner Schreibe. Die Geschichte ist spannend und flott inszeniert, die Story weist keine Längen und unnötigen Nebenhandlungen auf (was ja einer meiner Hauptkritikpunkte an Huberts Beiträgen zur Finalen Schlacht war; hier ging es viel zu wenig um die Schlacht und viel zu sehr um die Befindlichkeit in meinen Augen unnötiger Charaktere).
Wenn wir schon bei der Story sind, bleiben wir doch auch gerade dabei. Ein wenig altbacken wirkt das Ganze schon, von wegen: Abenteuerlustiger Pilot stürzt in der Wildnis ab und gerät in die Hände eines exotischen Volks. Die Fremden sind zwar ungeheuer nett, haben aber Angst davor, den Abenteurer wieder gehen zu lassen, fürchten sie doch, dadurch weitere Außenstehende in ihr Reich zu locken. Klingt nicht besonders aufregend und innovativ. Ist es, ehrlich gesagt, auch nicht.
Trotzdem mochte ich die Story. Warum? Das hat verschiedene Gründe.
Zum einen fand ich es schön, mal ein ganz anderes Abenteuer im Perryversum zu lesen, eines, in dem es weder große Actionszenen gab noch einen gewaltigen, äußerst komplexen Überbau, den man komplett im Kopf haben muss, um die Story wirklich zu verstehen. Gut, genau genommen spielt die Negasphären-Handlung der EA auch im Extra-Heft eine Rolle, doch sie ist eher nebensächlich für das, was Whistler und Co erleben.
Zum anderen ist die Story, wie schon erwähnt, gut erzählt. Es mag ihr an wirklich neuartigen Ideen und echten Höhepunkten mangeln, doch sie lässt sich flüssig lesen und bleibt durchgehend interessant.
Ein dritter Grund sind die sympathischen Charaktere, die die Handlung tragen. Allen voran ist da der Unternehmer Timber Whistler zu nennen, eine starke Persönlichkeit mit viel Ausstrahlung. Doch auch die übrigen Figuren des Romans wirken lebendig und überzeugend. Natürlich könnte man auch hier wieder maulen, dass keiner der Protagonisten besonders ausgefallen ist. Mir war das aber, ehrlich gesagt, ziemlich egal. Ich brauche nicht ständig bizarre Gestalten, nur um eine Geschichte gerne zu lesen. Nur mit allzu tiefen Griffen in die Klischeekiste habe ich so meine Probleme, was hier aber glücklicherweise auch nicht der Fall war.
Und, last but not least, das Ende des Romans. Ich möchte nicht zu viel verraten, falls hier jemand den Roman noch nicht gelesen haben sollte, aber auf den letzten Seiten gibt es eine Enthüllung, die ziemlich überraschend ist und alles bisher Geschehene in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Kurzum: »Die Stardust-Maschine« hat mich bestens unterhalten und meine Vorfreude auf den neuen Zyklus noch gesteigert. Die Exposéautoren haben sich hier einen faszinierenden Schauplatz ausgedacht, der für so manch aufregendes Abenteuer gut ist.
Ich bin gespannt, was draus gemacht wird. Es dauert zwar noch ein bisschen, aber in etwa 40 Heften bin ich schlauer.
Gelungen finde ich übrigens auch die Impressionen von Sven Papenbrock. Die Bilder sehen klasse aus. Es es toll, wie es Sven gelingt, auf der einen Seite ein ruhiges, paradiesisches Fleckchen darzustellen, seine Bilder auf der anderen Seite aber so wirken zu lassen, dass man die Abenteuer und Mysterien, die im Stardust-System lauern, fast schon sehen kann.
Apropos Mysterien: Davon gibt es im Stardust-System wahrlich genug. Unentdeckte Planeten, fremde Völker, geheimnisvolle Energiewesen, versteckte Aktivatorchips, verbotene Kontinente, wandernde Städte da kommt (hoffentlich) was auf uns zu!
Doch schnell noch zu einem anderen Thema, dem Hörspiel nach einer Novelle von Leo Lukas, das dem Roman beiliegt. Nun, ich bin nicht gerade der große Hörspiel- bzw. Hörbuchfan, weshalb ich dieses hier unkommentiert lasse. Wenn einer von Euch seine Meinung dazu kundtun möchte: Fühlt Euch frei, einen Kommentar abzugeben oder einen eigenen Artikel zu verfassen. Es wäre auf alle Fälle interessant zu erfahren, was die PR-Leser über dieses Gimmick denken.
PR Extra 7 ist eine klasse Ergänzung zur EA. Ich bin froh, diesen Roman gelesen zu haben, hat er meine Neugier auf den nächsten Zyklus doch erst so richtig entfacht.
Ebenso meine Neugier auf den nächsten PR-Extra übrigens auch. Mal sehen, wovon dieser handelt und ob er mich ebenso zu überzeugen weiß.
Bemerkenswerte Fertigkeiten
Wenn man im Zusammenhang mit Science-Fiction-Unterhaltung Wendungen wie Mutanten, paranormal begabte Menschen oder Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten hört, dann denkt man fast automatisch an Menschen, die Gedanken lesen, Dinge durch die Luft schweben lassen oder auch den Willen ihrer Mitbürger beeinflussen können. Spätestens seit ich »Heroes« (eine TV-Serie über Personen mit übermenschlichen Fähigkeiten) kenne, weiß ich, dass das bei Weitem nicht alles ist, mit dem Autoren phantastischer Unterhaltung ihre Figuren mitunter ausstatten. So manche verblüffende Fähigkeit ist mir in Film und Literatur schon über den Weg gelaufen. Wenn es allerdings eine Reihe gibt, die in dieser Hinsicht den Vogel abschießt, dann ist es PR.
Telepathen, Teleporter, Telekineten, all das gibt es in PR (und PRA) natürlich auch, und es ist immer wieder faszinierend, Gucky, Betty Toufry und Co bei der Arbeit zuzuschauen. Doch so interessant diese Personen und ihre Fertigkeiten auch sein mögen, wirklich faszinierend sind diejenigen Figuren, die über deutlich ungewöhnlichere, wahrhaft außerordentliche Talente verfügen. Und davon gibt es im Perryversum dankenswerterweise einige, sowohl was die Charaktere betrifft als auch die Vielfalt an übernatürlichen Gaben, über die sie verfügen.
Man könnte hier Iwan Iwanowitsch Goratschin anführen, den Zündermutanten mit den zwei Köpfen. Oder Tanisha Khabir aus PRA mit ihrer Fähigkeit, infiziertes Plasma zu heilen.
Auch in den aktuellen Ausgaben der EA gab es wieder einige interessante Figuren mit noch faszinierenderen Talenten zu bestaunen. Besonders beeindruckt hat mich dabei der Kosmospürer Trim Marath, dem in Leo Lukas' »Der Fund von Amienolc« eine zentrale Rolle zukommt. Schon seine Spürfähigkeit ist ungewöhnlich, doch sie verblasst im Vergleich zu seiner anderen Begabung: Als Para-Defensor verfügt Trim über die Fertigkeit, im Falle großer Angst eine Art Golem zu erschaffen. Dieses Wesen ist enorm stark und verteidigt seinen Erschaffer mit all seiner Kraft, ob dieser das nun will oder nicht.
Gut, Trim mag sein Dasein als Para-Defensor eher als Fluch an sehen denn als Gabe; ich als Leser bin einfach nur hellauf begeistert von dem Ideenreichtum, den die PR-Autoren da an den Tag legen. Und der Para-Defensor ist bei weitem nicht die einzige Person, die im Roman auftaucht und über die ein oder andere bemerkenswerte Eigenart verfügt: Leo Lukas lässt zudem noch einen Mutanten auftreten, der, wenn er schläft, in die Träume anderer Lebewesen eindringen kann, sowie eine Ex-Mutantin, die ihre Fähigkeit infolge eines Heilungsprozesses eingebüßt hat. Und da sage noch einer, Mutanten seine Storykiller. Das genaue Gegenteil ist der Fall!
Szenen mit Mutanten gehören für mich zum Besten, was PR und PRA zu bieten haben. Schon im Action-Ableger begeistern mich kaum andere Sequenzen im gleichen Maße wie diejenigen, in denen Gucky, Tako und andere Mitglieder des Mutantenkorps am Werk sind. Nun darf ich die Abenteuer verschiedener übernatürlich begabter Menschen und Aliens auch in der EA verfolgen.
Gut, Leo Lukas' Roman konnte mich nicht sonderlich begeistern (siehe Kurzkritik am Ende dieses Beitrags). Das lag aber keinesfalls an den Mutanten und ihrem Engagement bei der Suche nach einem Weg ins Zentrum von Hangay. Von mir aus können sie in den kommenden Romanen noch viel stärker ins Zentrum der Handlung gerückt werden, gefallen mir ihre Auftritte in der EA doch fast noch besser als die der Mutanten in PRA.
Der Grund dafür ist ganz einfach: Während man bei PRA fast nur die gewöhnlichen Fähigkeiten zu Gesicht bekommt, sind in der Mutterserie Mutanten im Einsatz, die, wie schon erwähnt, über wirklich außergewöhnliche Talente verfügen. Das macht ihre Abenteuer noch eine Spur faszinierender, als sie es ohnehin schon sind.
In diesem Sinne bin ich mal gespannt, was es in Sachen Mutanten und ihre Fertigkeiten in der EA noch so alles zu entdecken gibt. Figuren wie Trim Marath zeigen jedenfalls, das hier ein enormes Potenzial für Leser wie mich vorhanden ist, die einfach nicht genug von Mutanten im Perryversum bekommen.
Die Hefte im Überblick
Noch immer sucht die Besatzung des Hantelraumers SOL nach einem Weg, ins Zentrum von Hangay vorzustoßen. Während ihrer ermüdenden Expedition stößt die Crew um Ronald Tekener auf ein rätselhaftes Phänomen, das sie nach langer Diskussion näher untersuchen. Eine Entscheidung, die weitreichende Folgen für den Kampf gegen TRAITOR haben könnte.
»Der Fund von Amienolc« ist ein recht durchwachsener Roman, ein Urteil, das vermutlich darin begründet liegt, dass ich PR erst seit etwa 20 Heften verfolge. Als Neuleser, der mit den Gegebenheiten auf der SOL nicht vertraut ist, kam mir das Heft (trotz der eigentlich sehr langsam ablaufenden Handlung) überladen vor. Leo Lukas befasst sich hier mit vielen verschiedenen Charakteren und versucht, jedem seine eigene Geschichte zu geben. Das hat zur Folge, dass viel angerissen, aber nur wenig tatsächlich in zufriedenstellendem Umfang erzählt wird. Man wird einfach nicht warm mit der Story, weder mit den Figuren noch mit der Handlung an sich.
Das Wissen des Weltweisen von Azdun könnte zu einer entscheidenden Wende im Kampf gegen die Terminale Kolonne führen. Das ist Roland Tekener wohlbewusst, weshalb er den Freitod des Überwesens verhindert und die geheimnisvolle Blase, die den Lebensraum des Weltweisen darstellt, zum Stützpunkt Win-Alpha mitnimmt. Gemeinsam mit Atlan versucht der Smiler hier, das mysteriöse Wesen zur Zusammenarbeit zu bewegen.
Mit »Isokrain der Kosmitter« liefert Uwe Anton mal wieder einen rundum gelungenen PR-Roman ab. Sowohl die Storyline um Atlan und ESCHER und ihre Versuche, den Weltweisen zu einer Kooperation zu bewegen, als auch der Handlungsbogen um den Kosmitter Isokrain sind reich an Spannung und interessanten Entwicklungen. Besonders die Figur Isokrains weiß dabei zu überzeugen. Ein äußerst lesenswerter Roman, bei dem allenfalls das Finale ein wenig zu kurz kommt.