Eine Sache der Perspektive mal wieder - PRA, Band 29 (Der Wega-Zyklus 5)
Eine Sache der Perspektive
mal wieder
Thema diesmal: Der Fokus liegt auf Rhodan und nur auf ihm!
PRA, Band 29 (Der Wega-Zyklus 5)
mal wieder
Thema diesmal: Der Fokus liegt auf Rhodan und nur auf ihm!
PRA, Band 29 (Der Wega-Zyklus 5)
Dass ein Roman nur aus dem Blickwinkel einer einzigen Figur erzählt wird, ist heutzutage eine Seltenheit. Selbst Geschichten, in denen es einen Ich-Erzähler gibt, wenden sich oftmals anderen Charakteren zu und schildern einen Teil der Ereignisse von deren Warte aus. Selbst bei PR ist das, trotz der relativen Kürze der Hefte (wenn man sie mal mit der typischen Länge eines Buchs vergleicht) Standard, Ich-Erzähler hin oder her.
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Verena Themsen jedoch wählt einen anderen Weg. In ihrem Roman ist es ausschließlich Rhodans Sicht der Dinge, die dem Leser geboten wird. Und er fungiert dabei nicht einmal als Ich-Erzähler.
Eine derartige Erzählung ist man von PR eigentlich nicht gewohnt (mag sein, dass sie doch schon mal aufgetaucht ist, aber ich kann ich jetzt partout nicht daran erinnern, dass dies in letzter Zeit der Fall gewesen ist). Kein Wunder, kann das doch schnell ins Auge gehen, da die Handlung der Reihe oftmals zu komplex ist, als dass man sie vollständig verstehen würde, wenn man sie nur aus der Sicht eines Charakters erzählt bekommt. Und doch kann man nicht verhehlen, dass die Konzentration auf einen einzigen Blickwinkel durchaus ihre Vorteile hat:
Von mir aus darf es bei PR und PRA immer mal wieder ein Heft geben, das nur aus einer Sicht geschildert ist. Wenn ein solches Unterfangen so überzeugend und packend gelöst ist wie bei »Das Wanderer-Backup«, dann ist eine derartige Darstellung eine angenehme Abwechslung.
Letzten Endes sollte sie das aber auch bleiben. Eine Ausnahme, ein Stilmittel, das nur gelegentlich zum Einsatz kommt. PR auf Dauer aus Sicht eines einzigen Charakters? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Der Roman an sich
Es steht schlecht um Perry Rhodan: Der Großadministrator befindet sich in der Hand des Divestors Saquola. Nachdem er mehrere Tage in einem künstlichen Koma zugebracht hat, wacht Rhodan an einem ihm unbekannten, aber dennoch irgendwie vertrauten Ort auf. Kein Wunder, handelt es sich bei Saquolas Basis doch um das Wanderer-Backup, eine Station, die Rhodan noch nie betreten hat, deren Original ihm aber bestens vertraut ist. Doch zum Schwelgen in alten Erinnerungen bleibt keine Zeit. Rhodan sieht sich in Zugzwang. Einerseits muss er herausfinden, was sein Feind im Backup plant, andererseits muss er seinem Gefängnis irgendwie entfliehen.
PRA als Talentschmiede zu bezeichnen, ist sicherlich nicht verkehrt. Wie so viele ihrer Schriftsteller-Kollegen nutzt auch »Elfenzeit«-Autorin Verena Themsen ihre Chance und legt ein beachtliches PR(A)-Debüt hin. »Das Wanderer-Backup« ist mehr als gut geschrieben und temporeich inszeniert, was dazu führt, dass man erst im Nachhinein merkt, wie ruhig und actionlos der erste Teil des Hefts doch ist.
Besonderes Lob verdient Verena für all jene Szenen, in denen Charaktere unter großem Stress stehen oder körperliche und/oder seelische Qual erleiden. Diese Sequenzen, allen voran jene mit Sergeant Andersen, sind intensiv geschildert und lassen einen die Anspannung der Figuren beinahe körperlich spüren. Respekt für diese Leistung!
Handlungsmäßig dürfte »Das Wanderer-Backup« insbesondere all jenen Lesern gefallen, die PR schon in der Frühzeit der Serie verfolgt haben. Der Roman ist gespickt von Anspielungen auf Geschehnisse aus den Anfangstagen der SF-Reihe, was viele (positive) Erinnerungen wachrufen wird.
Um dann doch noch ein klein wenig Kritik loszuwerden: Störend wirkt die Offenheit, die Saquola seiner Geisel Rhodan angedeihen lässt. Dass der Oberschurke dem Helden so viel von seinen eigenen Plänen und seinen Fertigkeiten verrät, ist nicht nur ein ziemlich altbackenes Klischee, sondern auch reichlich unwahrscheinlich.
Davon abgesehen ist »Das Wanderer-Backup« ein spannender PRA-Roman geworden, der darüber hinaus mit einem erstklassigen, weil hochgradig überraschenden, Ende glänzen darf. Mit einem Satz: Ein rundum gelungenes Debüt einer Autorin, von der man in Zukunft hoffentlich noch mehr lesen wird!
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Verena Themsen jedoch wählt einen anderen Weg. In ihrem Roman ist es ausschließlich Rhodans Sicht der Dinge, die dem Leser geboten wird. Und er fungiert dabei nicht einmal als Ich-Erzähler.
Eine derartige Erzählung ist man von PR eigentlich nicht gewohnt (mag sein, dass sie doch schon mal aufgetaucht ist, aber ich kann ich jetzt partout nicht daran erinnern, dass dies in letzter Zeit der Fall gewesen ist). Kein Wunder, kann das doch schnell ins Auge gehen, da die Handlung der Reihe oftmals zu komplex ist, als dass man sie vollständig verstehen würde, wenn man sie nur aus der Sicht eines Charakters erzählt bekommt. Und doch kann man nicht verhehlen, dass die Konzentration auf einen einzigen Blickwinkel durchaus ihre Vorteile hat:
Von mir aus darf es bei PR und PRA immer mal wieder ein Heft geben, das nur aus einer Sicht geschildert ist. Wenn ein solches Unterfangen so überzeugend und packend gelöst ist wie bei »Das Wanderer-Backup«, dann ist eine derartige Darstellung eine angenehme Abwechslung.
Letzten Endes sollte sie das aber auch bleiben. Eine Ausnahme, ein Stilmittel, das nur gelegentlich zum Einsatz kommt. PR auf Dauer aus Sicht eines einzigen Charakters? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Der Roman an sich
Es steht schlecht um Perry Rhodan: Der Großadministrator befindet sich in der Hand des Divestors Saquola. Nachdem er mehrere Tage in einem künstlichen Koma zugebracht hat, wacht Rhodan an einem ihm unbekannten, aber dennoch irgendwie vertrauten Ort auf. Kein Wunder, handelt es sich bei Saquolas Basis doch um das Wanderer-Backup, eine Station, die Rhodan noch nie betreten hat, deren Original ihm aber bestens vertraut ist. Doch zum Schwelgen in alten Erinnerungen bleibt keine Zeit. Rhodan sieht sich in Zugzwang. Einerseits muss er herausfinden, was sein Feind im Backup plant, andererseits muss er seinem Gefängnis irgendwie entfliehen.
PRA als Talentschmiede zu bezeichnen, ist sicherlich nicht verkehrt. Wie so viele ihrer Schriftsteller-Kollegen nutzt auch »Elfenzeit«-Autorin Verena Themsen ihre Chance und legt ein beachtliches PR(A)-Debüt hin. »Das Wanderer-Backup« ist mehr als gut geschrieben und temporeich inszeniert, was dazu führt, dass man erst im Nachhinein merkt, wie ruhig und actionlos der erste Teil des Hefts doch ist.
Besonderes Lob verdient Verena für all jene Szenen, in denen Charaktere unter großem Stress stehen oder körperliche und/oder seelische Qual erleiden. Diese Sequenzen, allen voran jene mit Sergeant Andersen, sind intensiv geschildert und lassen einen die Anspannung der Figuren beinahe körperlich spüren. Respekt für diese Leistung!
Handlungsmäßig dürfte »Das Wanderer-Backup« insbesondere all jenen Lesern gefallen, die PR schon in der Frühzeit der Serie verfolgt haben. Der Roman ist gespickt von Anspielungen auf Geschehnisse aus den Anfangstagen der SF-Reihe, was viele (positive) Erinnerungen wachrufen wird.
Um dann doch noch ein klein wenig Kritik loszuwerden: Störend wirkt die Offenheit, die Saquola seiner Geisel Rhodan angedeihen lässt. Dass der Oberschurke dem Helden so viel von seinen eigenen Plänen und seinen Fertigkeiten verrät, ist nicht nur ein ziemlich altbackenes Klischee, sondern auch reichlich unwahrscheinlich.
Davon abgesehen ist »Das Wanderer-Backup« ein spannender PRA-Roman geworden, der darüber hinaus mit einem erstklassigen, weil hochgradig überraschenden, Ende glänzen darf. Mit einem Satz: Ein rundum gelungenes Debüt einer Autorin, von der man in Zukunft hoffentlich noch mehr lesen wird!