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„Ich versuche, mit jedem Stoff klarzukommen und das Beste daraus herauszuholen.“ - PR, Bde. 2507/08

Perry Rhodan ... das Universum und ich„Ich versuche, mit jedem Stoff klarzukommen und das Beste daraus herauszuholen.“
Ein Interview mit Hubert Haensel
PR, Bände 2507 - 2508

Ein Interview von Hubert Haensel zu bekommen, ist gar keine so leichte Sache. Nicht etwa, weil der Autor so unfreundlich oder schwer erreichbar ist, sondern schlicht aus dem Grund, dass er einen äußerst vollen Terminkalender hat. Was allerdings auch kein Wunder ist, betrachtet man sich nur mal die Aufgaben, die er alleine im Rhodanschen Kosmos zu erledigen hat.

Umso mehr freut es mich daher, dass es schlussendlich doch noch geklappt und Hubert ein klein wenig Zeit gefunden hat, mir einige Fragen zu seiner Tätigkeit im Perryversum zu beantworten.

 

Hubert Haensel Zauberspiegel: Hallo Hubert! Freut mich, dass du trotz eines vollen Terminkalenders ein wenig Zeit findest, dem Zauberspiegel ein paar Fragen zu deiner Arbeit an PR zu beantworten.
Kommen wir auch gleich zur Sache. Deine Aufgaben im Rahmen von PR sind ja vielfältig. Romanautor, Betreuung der Silberbände und des PR-Reports, Koordination der Risszeichnungen ... Welche dieser Aufgaben ist die, die du am liebsten machst? Warum?

Hubert Haensel: Das ist ja beinahe schon eine Suggestivfrage. Du zwingst mich dazu, über etwas nachzudenken, an das ich bislang eigentlich gar keinen Gedanken vergeudet habe. Ich könnte aus dem Stegreif nicht sagen, dass ich das eine oder andere lieber machen würde als den Rest. Alles befasst sich mit PERRY RHODAN und will gut getan werden, und alles hat seine Zeit, an der es getan werden muss.
Ich schreibe gerne neue Manuskripte, weil sie Raum bieten, neu zu fabulieren, Personen und Geschehnisse aufleben zu lassen und ein Stück von mir selbst einzubringen. Als Autor bin ich sozusagen (natürlich wie bei jeder Serie mit engen Einschränkungen) Herr über Leben und Tod und kann die jeweiligen Personen so gestalten, wie ich sie mir vorstelle.
Auch die Bearbeitung der Silberbände hat ihren ganz besonderen Reiz, wenngleich hier nicht die Schaffung von Neuem im Vordergrund steht, sondern die Bewahrung des Alten. Es gilt eben, die Grundlagenhandlung von Ballast zu befreien. Nein, nichts wegzulassen, das wäre etwas anderes, sondern behutsam zu überarbeiten und zu straffen.
Der Report wiederum befasst sich mit vielem, was irgendwie mit PERRY RHODAN und ATLAN und dem großen Umfeld zu tun hat. Die Arbeiten am Report sind für mich eine der Chancen, mit unseren Lesern und Fans Kontakt zu halten, zu hören, was gefällt oder was auch mal weniger gut ankommt. Das ist für den Autor, der doch nichts anderes ist als ein einsam am Schreibtisch sitzender Einzeltäter, die Gelegenheit zum Gedankenaustausch.
Und die Betreuung der Risszeichnungen und Datenblätter: Es ist schön, zu sehen, mit welchem Elan und Enthusiasmus unsere Risszeichner ihrem Hobby frönen und in der Freizeit vor allem Raumschiffen und technischen Gegenständen ein Gesicht geben. Viele Leser ahnen vielleicht nicht einmal, welch großer Aufwand hinter solchen Arbeiten steckt.

Zauberspiegel: „Koordination der Risszeichnungen“. Diese Umschreibung zu einer deiner Tätigkeiten habe ich auf der Perrypedia gefunden. Doch was genau heißt das nun eigentlich? Welche Aufgabe kommt dir im Rahmen der Risszeichnungen zu?
Hubert Haensel: Schlichtweg Kontakt zu den einzelnen Risszeichnern halten. Das beginnt damit, dass ich ihnen anhand der Exposédaten Vorschläge mache, welche Zeichnungen verwirklicht werden könnten. Dabei versuche ich natürlich, auf die besonderen Fähigkeiten jedes einzelnen einzugehen, allerdings spielen auch Terminplanungen und ähnliches dabei eine Rolle. Und ich sage „Vorschläge“, weil sich mitunter rasch erweisen kann, dass ein Objekt, das ich mir wunderbar vorstelle, zeichnerisch nur schwer oder manchmal auch gar nicht umzusetzen ist. Ich hatte zwar am Gymnasium Technisches Zeichnen belegt, aber das ist lange her und ich bin schon lange nicht mehr vor einem Zeichenbrett gestanden – ganz zu schweigen davon, dass immer mehr Zeichnungen am PC entstehen. Einschätzen, was wie umsetzbar ist, kann es also der jeweilige Zeichner viel besser als ich.
Während des Entstehens einer Risszeichnung, die sich oft über Monate hinzieht, gibt es immer wieder auftauchende Fragen oder neue Entscheidungsprozesse, die abzuklären sind. Nicht selten wird dann auch die Exposéfactory kontaktiert, wenn Entscheidungen zukünftige Entwicklungen tangieren.
Und am Ende, sobald die Zeichnung fertig ist, kümmere ich mich um die letzte Prüfung von Bild und Text, kombiniere alles und gebe es zum Einplanungstermin an den Verlag weiter.

Hubert Haensel vor den Silberbänden Zauberspiegel: Wie darf man sich deine Arbeit im Zusammenhang mit den Silberbänden vorstellen?
Hubert Haensel: Schön. Anstrengend. Manchmal nervenaufreibend. Schlicht: wie jede andere Arbeit auch. Trotzdem ist die Arbeit an jedem Silberband irgendwie anders. Nicht die grundlegenden Abläufe, wohlgemerkt. Vielmehr ist es jedes Mal eine neue Herausforderung, aus einer unterschiedlich großen Anzahl von Romanheften und damit unterschiedlichem Umfang ein Buch mit fester Seitenzahl zu erstellen.
Einfach ins Blaue hineinzuarbeiten mit der Maßgabe, es wurde ja alles schon geschrieben, also muss nur noch zusammengefasst werden, wäre extrem gefährlich. Wenn ich nicht am Ende ein Buch mit nur noch 150 Seiten oder einer Vielzahl Handlungsfäden haben will, muss ich also rechtzeitig planen. Das heißt, sobald ich das erste Buch eines Zyklusses bearbeite, weiß ich schon, wie viele Bücher dieser Zyklus haben wird und wie die Handlungsfäden auf die einzelnen Bücher verteilt sein werden.
Natürlich habe ich die Romanhefte vor über dreißig Jahren gelesen. Aber ich stelle immer wieder fest, dass das menschliche Gedächtnis eine Siebfunktion hat. Oder dass die Sichtweise zwischen einst und heute variiert. Also heißt es, sich erst einmal wieder umfassend zu informieren – was für die Vorausplanung genügt, bei der endgültigen Bearbeitung aber dennoch nicht vor Aha-Effekten schützt. Denn spätestens dann, wenn ich in die Materie eingetaucht bin und sozusagen die Scheuklappen für alles andere aufgesetzt habe, offenbaren sich Feinstrukturen, die manches aus einem leicht anderen Licht erkennen lassen. Dann heißt es manchmal wieder zurückzublättern und ein oder mehrere Hefte erneut zu überarbeiten. Oder weit in den Vorgriff zu gehen und fünfzig oder hundert oder noch mehr Romanhefte weiter nachzuschlagen, was aus einem bestimmten Handlungsfaden geworden ist.
Kleines Beispiel gefällig, das mir da in den Sinn kommt? Perry Rhodan wurde von einer Genmaus (nicht zu verwechseln mit Genmais, das ist unsere aktuelle Zeit) in den Finger gebissen. Und das war’s schon. Wer das als klassische Füllhandlung sieht und sie einfach streicht, weil es in diesem Heft und den folgenden dazu keinerlei Bezug mehr gibt, der erlebt seine Überraschung allerdings in dem Moment, in dem Rhodan BARDIOC gegenübertritt. Dann hat nämlich dieser Biss besondere Bedeutung.
Was Kürzungen anbelangt, so liegt das auch an den Unterschieden der Medien Heft und Buch. Es kommt vor, dass ein Handlungsschauplatz in den Romanheften im Laufe mehrerer Monate öfter aufgesucht wird. Im Heft werden die Autoren immer wieder Hinweise geben, die dem Leser helfen, sich diesen Schauplatz in Erinnerung zu halten. Möglicherweise gab es ja zwischenzeitlich andere Handlungsthemen. Im Buch werden sich aber solche Episoden oft innerhalb weniger Hundert Seiten oder gar nahe beieinander wiederfinden. Da ist eine mehrmalige Beschreibung des Schauplatzes nicht nur unnötig, sondern schlicht störend. Solche Dinge fallen dann der Löschtaste zum Opfer.
Letztlich habe ich bis zur Fertigstellung des Buchmanuskripts wohl jedes Heft drei- bis viermal gelesen und frage mich irgendwann: 1. Was steht in der Originalversion? 2. Was habe ich wirklich in der Buchversion stehen? 3. Was habe ich aus der Originalversion erst gestrichen und später doch wieder eingefügt? 4. Was habe ich aus der Originalversion gestrichen und nicht wieder eingefügt? 5. Was habe ich in der Originalversion geändert und später zurückgeändert? 6. Was habe ich in der Originalversion geändert und so belassen? Es gibt da noch ein paar weitere Fragen, die mich beschäftigen.
Aber wenn das Ergebnis meiner Arbeit unseren Lesern Spaß bereitet, bin ich zufrieden. Ich habe mit Buch 81 »Aphilie« die Bearbeitung der Silberbände übernommen, mittlerweile arbeite ich an Buch 109, und ich bin stolz darauf, dass ich nicht ein einziges Romanheft ausgelassen habe. Mehr oder weniger intensiv bearbeitet aber schon, damit ein rundes Gesamtergebnis erzielt wird.

Zauberspiegel: Gleiche Frage, anderes Thema: Wie darf man sich deine Arbeit im Rahmen des PR-Reports vorstellen?
Hubert Haensel: Wie einen bunten Flickenteppich an Ideen, Vorschlägen, terminbezogenen Berichten und so weiter und so fort, aus dem alle vier Wochen eine möglichst interessante Mischung extrahiert wird. Die Themenbereiche sind vielschichtig, also versuche ich, abwechslungsreiche Seiten daraus zusammenzustellen. Hintergrundinformationen wie Werkstattberichte, die dem Leser Einblick in Bereiche geben, die er sonst nicht sieht, dazu Aktuelles, Spekulationen von Lesern, mitunter auch rein themenbezogene Reporte, die sich mit Handlungsschauplätzen oder anderen Dingen beschäftigen.

Am Schreibtisch Zauberspiegel: Kommen wir zu deiner Tätigkeit als PR-Autor. Jeder Schriftsteller hat ja so seine Themen, die er lieber mag und für die er gerne zur Ausgestaltung der Hefte herangezogen wird. Wie sieht das in deinem Falle aus? Über welche Themen schreibst du besonders gerne? Und wo wir schon dabei sind: Welche Themen magst du weniger gerne?
Hubert Haensel: Ich versuche, mit jedem Stoff klarzukommen und das Beste daraus herauszuholen. Insofern habe ich keine Vorlieben. Ich sage also nicht: „Ich will nur darüber schreiben und über sonst gar nichts.“ Im Gegenteil. Ich sehe es eher als Herausforderung an, unterschiedliche Themen zu bearbeiten und mit ihnen klarkommen zu müssen. Das hält munter und ständig neugierig.
Mag sein, dass das noch eine Folge dessen ist, dass ich mich schon in vielen Genres getummelt habe: Science Fiction, Fantasy, Grusel, Krimi, Abenteuer. Es war stets eine neue Erfahrung, verbunden mit umfangreichen Recherchen. Nehmen wir z. B. die Seewölfe, für die ich einiges geschrieben habe. Als gestandener Mittelgebirgler ohne größeres schiffbares Gewässer vor der Haustür hatte ich natürlich keine Ahnung, wie eine Schebecke gesegelt wird ... oder ein großer Dreimaster ... oder ... Mir das spezielle Wissen anzulesen, war eine schöne Erfahrung.
Man muss als Schriftsteller offen sein, sich mit allen Themen zu befassen, auch mit solchen, die man „weniger gern mag“.

Zauberspiegel: Wo siehst du deine Stärken als Autor von PR? Was unterscheidet deinen Stil, deiner eignen Ansicht nach, von dem der übrigen PR-Autoren?
Hubert Haensel: Ich klassifiziere nicht nach Stärken oder Schwächen. Für mich gesehen, spüre ich heute dieselbe Begeisterung für PERRY RHODAN, die ich schon vor 44 Jahren als Leser empfand. Mit meinen Romanen will ich unseren Lesern einfach ein Stück Unterhaltung und gute Abwechslung bieten, die sie vom Tagesgeschehen abschalten lässt und zugleich Neugierde weckt und Spannung hinterlässt. Ich versuche, so zu schreiben, wie ich es als Leser gern selbst lesen würde.
Natürlich hat jeder Autor seinen individuellen Stil, sonst wäre es langweilig, Bücher zu lesen. Wie sich mein Stil von dem anderer Autoren unterscheidet oder ob er das überhaupt tut, wage ich nicht zu beurteilen. Da ich selbst involviert bin, würde ich mich bei so einer Beurteilung befangen fühlen. PERRY RHODAN macht Freude und soll Freude machen. Punkt.

Zauberspiegel: Deine Romane werden ja mitunter kritisch aufgefasst. Man nehme nur mal den Doppelband um die Finale Schlacht, der ja durchaus heftige Verrisse nach sich gezogen hat. Wie stehst du solchen Kritiken gegenüber?
Hubert Haensel: Wenn ich die aktuellen Beurteilungen über die Finale Schlacht im Internet sehe, kann es gar nicht so schlimm gewesen sein.
Grundsätzlich stehe ich jeder Kritik positiv gegenüber. Ich bin dankbar für Rückmeldungen, weil sie mir den Blickwinkel des Lesers aufzeigen. Kritiken, wenn sie fundiert sind, helfen mir in einem permanenten Lernprozess (und das ist natürlich nicht nur für Autoren so, sondern auch für andere Berufe) auf dem Weg fortwährender Optimierung.
Nichts anfangen kann ich mit Kritiken, die nur um ihretwegen entstehen, vielleicht aus Frust heraus, weil der Kritisierende eine rote Ampel überfahren hat. Das merkt man diesen Kritiken aber auch an.
Wer sich mit dem Text hingegen wirklich beschäftigt, womöglich aufzeigt, was ihm warum nicht zugesagt hat, dem bin ich dankbar dafür. Natürlich genauso, wenn er sagt, was ihm warum besonders gut gefallen hat.

Zauberspiegel: Vor einiger Zeit hattest du die Ehre, den PR-Extra zum Stardust-System zu schreiben. Zuvor hast du schon den ein oder anderen EA-Roman zu diesem Thema abgeliefert. Welche Beziehung hast du zum Stardust-System? Freust du dich schon darauf, wenn die Handlung ab Band 2500 öfter mal das Stardust-System zum Thema hat?
Hubert Haensel: Das Stardust-System macht Spaß, und ich denke, es wird auch unseren Lesern Vergnügen und Kurzweile bereiten. Es bietet Autor und Leser die Chance, Neuland zu betreten, aber dennoch Gewohntes nicht aus dem Auge zu verlieren. Es ist einfach die Geschichte einer Gruppe von Menschen und Galaktikern, die ein bislang unerforschtes Sonnensystem besiedelt und sich ihre neue Umgebung erst erschließen muss.
Lassen wir uns einfach überraschen, was sich aus dieser Konstellation ergeben wird ...

Zauberspiegel: Wie zu lesen ist, hast du ja auch schon mal als Exposéautor gearbeitet, und zwar für den Lemuria-Taschenbuchzyklus. Wie sieht es aus: Würdest du das gerne noch einmal tun?
Hubert Haensel: Wenn es sich ergibt, würde ich selbstverständlich wieder Exposés für einen Taschenbuch-Zyklus schreiben. Lemuria war ein besonderes Spiel zwischen altbekannter Serien-Historie und neuer Handlung, und was daraus geworden ist, hat wohl weiten Anklang gefunden.
Allerdings ist das Exposéschreiben für mich eine Frage der Zeit. Gerade im Jahr 2009 habe ich erlebt, wie schnell man ohne funktionierende Zeitmaschine in einen Mahlstrom hineingeraten kann, in dem die Zeit schneller und schneller abzulaufen scheint.
Kurzum: Ich will erst meine festen und regelmäßigen Pflichten so gut erfüllen, dass unsere Leser damit zufrieden sein können. Wenn darüber hinaus Zeit zur Verfügung steht, denke ich auch gerne über Exposés für einen neuen Taschenbuchzyklus nach, keine Frage.

Zauberspiegel: So, zum Abschluss noch drei kurze Fragen, auf die du bitte möglichst spontan antwortest:
Welches ist der PR-Charakter, mit dem Du am liebsten arbeitest, und warum?

Hubert Haensel: Der PERRY RHODAN-Charakter mit dem ich am liebsten arbeite, ist immer aktuell der, den ich gerade beschreibe. Weil er in Gedanken vor mir steht, vielleicht sogar auf der Kante meines Schreibtischs sitzt und mich mit seiner Geschichte vollquatscht, während ich mich verzweifelt abmühe, Handlung auf den Bildschirm zu bekommen.
Da gibt es kein sehnsüchtiges Zurückdenken, wie eloquent es in diesen Minuten womöglich gewesen wäre, mit Bully zu plaudern oder mit Roi Danton tiefschürfende Gespräche darüber zu führen, ob er seine Existenz als Dantyren vermisst. Diese Charaktere bekommen ihre Chance bestimmt zu einem anderen Zeitpunkt wieder. Und dann haben sie mir womöglich noch viel mehr zu berichten.

Zauberspiegel: Dein bisher bester Beitrag zu PR?
Hubert Haensel: Das mögen anderen beurteilen, aber nicht ich. Und jeder für sich. Schließlich sind die Geschmäcker verschieden.
Ohnehin müsste ich manches wohl erst nachlesen. Nach einer gewissen Zeitspanne bemühe ich mich, Geschriebenes zu vergessen, um Platz für Neues zu schaffen und um nicht Gefahr zu laufen, dass ich mich wiederhole.

Zauberspiegel: Und eine Storyline, die du gerne mal innerhalb der Serie lesen würdest?
Hubert Haensel: Die habe ich in Gedanken. Stimmt nicht ganz. Einige Zeilen sind als schnelle Notizen schon niedergeschrieben. Um was es dabei geht und warum und wann – das verrate ich jetzt nicht. Denn erstens müssen solche Ideen wachsen und allmählich Fleisch ansetzen, und zweitens besteht ja die Möglichkeit, dass durchaus mal was daraus wird. Vielleicht fließt etwas davon in die Heftserie ein, egal ob in den großen Rahmen oder in einzelne Romane, vielleicht werden Exposés für Taschenbücher daraus ... Die Zukunft wird es zeigen, denn schließlich ist das Science Fiction.

Zauberspiegel: Vielen Dank, Hubert, für deine Zeit und deine Antworten!
Hubert Haensel: Ich bedanke mich für das Interesse und fürs Zuhören und Mitlesen. Und ich wünsche allen Lesern weiterhin viel Spaß und Kurzweil mit ihrem und unserem PERRY RHODAN.

Die Romane im Überblick
Band 2507, »In der Halbspur-Domäne«, von Arndt EllmerBand 2507, »In der Halbspur-Domäne«, von Arndt Ellmer
Kaum auf dem Polyport-Hof OROLOGION angekommen, trifft Perry Rhodan einige alte Bekannte, mit denen er sich auf ein gewagtes Unternehmen einlässt. Dieses könnte einen enormen Fortschritt im Kampf gegen die Frequenz-Monarchie bedeuten. Doch kann Rhodan seinen neuen Verbündeten trauen?

»In der Halbspur Domäne« ist ein etwas zwiespältiges Vergnügen. Der Roman aus der Feder von Arndt Ellmer bietet kurzweilige Unterhaltung, ist rasant und ohne Längen inszeniert und lässt sich gut lesen. Leider wirkt die Geschichte aber wie eine Aneinanderreihung von Szenen, die zwar schön anzuschauen sind (man nehme nur mal die bunte Schilderung von OROLOGION oder die abwechslungsreiche Handlung), denen es aber an Substanz fehlt. Der Roman will und will einfach keine echte Spannung aufkommen lassen und es fällt schwer, sich wirklich auf die Geschichte einzulassen. Was dem Heft fehlt, ist echte Tiefe. Die kommt bei der bloßen Aufeinanderfolge von Handlungsepisoden einfach nicht auf. So bleibt der 2507 PR-Band ein nettes Abenteuer für zwischendurch, das jedoch schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwunden ist.

Band 2508, »Unternehmen Stardust-System«, von Uwe AntonBand 2508, »Unternehmen Stardust-System«, von Uwe Anton
»Unternehmen Stardust-System« erzählt von den ersten Schritten der Kolonisten bei der Erkundung ihrer neuen Heimat. In einer Mischung aus geschichtsbuchartigen Rückblenden und spannender Abenteuererzählung erfährt der Leser viel über die Zustände der Stardust-Menschheit in den ersten Jahren nach Beginn der Besiedelung, aber auch über die verschiedenen Rätsel und Merkwürdigkeiten, die sich den Kolonisten darbieten.

Uwe Anton zeigt in seinem neusten PR-Roman, wie man Unmengen an Hintergrundinformationen geschickt und kurzweilig verpackt an den Mann bringen kann. »Unternehmen Stardust-System« ist ein sehr unterhaltsames Heft geworden. Einzig das Ende zehrt ein wenig an den Nerven des Lesers, werden hier doch so gut wie keine der vielen im Laufe der Handlung aufgeworfenen Fragen beantwortet. Da heißt es wohl oder über warten auf den nächsten Band. Alles in allem hat Uwe erneut vorzügliche Arbeit geleistet und ein SF-Abenteuer voll Sense of Wonder und fesselnder Storylines geschrieben. Mehr davon!

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