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Keine Leere in der großen Leere

SternengeflüsterKeine Leere in der großen Leere

Der aktuelle „Sternenfaust“-Zyklus trägt den Titel „Die große Leere“. Mittlerweile ist ein Drittel des neuen Zyklus veröffentlicht und der Zyklus-Titel lädt noch immer zum Rätseln ein: Denn leer ist hier gar nichts.

Auch der neue Zyklus verfolgt weiterhin das Konzept, dass abgeschlossene Geschichten in höchstens zwei Romanen erzählt werden. Die Erzählungen bilden dann zusammen ein großes Ganzes. Wie im vorherigen Zyklus gelingt das den Autoren sehr gut.

Jedes Heft bietet viel Neues, viel Handlung und viel Spannung. Dabei merkt man kaum, dass die Hefte nicht nur permanent neue Phänomene einführen, sondern auch einige interessante Fragen aufwerfen.


Der Club der übermächtigen Wesen
Planet der sieben MondeDie „Toten Götter“ spielten in Sternenfaust seit Heft vier eine Rolle. Gleich zu Beginn des Zyklus traf Dana Frost im Auge des Universums auf das Versteck der Toten Götter und löste damit nebenbei die Frage, woher die merkwürdige Entität kommt.

Dana Frost wurde bei dieser Begegnung quasi unsterblich. Das verwirrt sie genauso wie die Frage, wie sie eigentlich genetisch verändert werden konnte. Während Danas Suche nach der Antwort erfolglos blieb, scheint Bruder William einer Gruppe, die sich Grafschaft nennt, auf der Spur zu sein. Dabei wurde dem Leser bisher kaum mehr als ein Gespräch mit einer merkwürdigen Frau präsentiert, die sich für sehr alt ausgibt. Man könnte vermuten, dass man in dem anstehenden Band „Die Space-Oma“ mehr darüber erfährt.

Während die Sternenfaust mal wieder in Transalpha patrouilliert, stößt sie auf ein fremdes Raumschiff, das versucht, die Energie der Sternenfaust zu absorbieren. Die Gedanken des recht intelligenten Schiffes lassen vermuten, dass die „Verlassenen“ etwas mit den Toten Göttern zu tun haben und ebenfalls über ein enorm hohes technisches Niveau verfügen.

Kaum ist die Sternenfaust zurückgekehrt, taucht „Sol X“ im Sonnensystem auf. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Parallelerde, sondern auch um einen Planeten, der mit einer sehr fortschrittlichen Ex-Dienerrasse der Toten Götter besiedelt ist, die zudem nichts Gutes mit der Menschheit vor zu haben scheint.

Ein Roman später wird die Sternenfaust von den Genetikern gebeten, eines ihrer Schiffe in Transalpha zu bergen und stößt dabei auf eine Sphäre, die in drei verschiedenen Raumdimensionen angesiedelt ist, was darauf hindeuten sollte, dass auch die Sphäre von einer extrem fortschrittlichen Macht errichtet wurde.

Die VergessenenIn den neun Heften der „Großen Leere“ sind nun also schon fünf Phänomene aufgetaucht, die der Menschheit entweder weit voraus sind oder aber von ihr gar nicht verstanden werden können. Das ist eigentlich kein Wunder, schließlich wurden im vorherigen Zyklus die Orphanen vernichtet. Diese quallenartigen Weltraumwesen sorgten dafür, das alles vernichtet wurde, was ein bestimmtes technisches Niveau überschritten hat. Davor dürften sich viele mächtige Wesen versteckt haben. Nun sind die Orphanen verschwunden und die sich Versteckenden kriechen aus ihren Löchern. Ein kleines Wunder ist aber, wie konsequent die Autoren jetzt die Nachwirkungen der Orphanen-Vernichtung zeigen.

Die Sammlung offener Fragen und Andeutungen

Obwohl die meisten Geschichten des Zyklus abgeschlossen sind, bleiben doch einige Fragen offen.

Es ist zum Beispiel immer noch nicht geklärt, wer hinter den Angriffen auf den Konsensdom der Starr steckt. Dies war ein Angriff auf den Hauptplaneten einer nicht ganz unbedeutenden, galaktischen Macht. Sicherlich wirkt die Kraft der Starr im Vergleich zu den Orphanen, Erdanaar, Toten Göttern und anderen übermächtigen Wesen schwach. Im Vergleich zu den Menschen fallen sie wahrscheinlich ebenfalls ab, ganz schwach sind sie aber nicht. Daher bleibt es spannend, wer da die Kraft hat, einfach so ins Herz des Starr Reiches zu marschieren und den Konsensdom anzugreifen.

IAnschlag auf den Konsensdomn dem Roman, der den Angriff auf den Konsensdom beschreibt, wurden zudem Andeutungen auf Menschen, die im Starr-Reich leben gemacht. Scheinbar scheinen die Beziehungen alles andere als rosig gewesen zu sein. Es wird auf Vorfälle in der Zeit zwischen Band 99 und Band 100 der Serie angespielt. Während Sol X auftauchte, gab es auch immer wieder Andeutungen auf einen „Gemini-Krieg“, der ebenfalls in diesem Zeitraum liegen soll und von dem man bisher nicht gehört hat.

Außerdem scheint „Pro Humanity“, eine xenophobe Organisation, eine immer größere Rolle zu spielen. Taglieri konnte nur knapp gegen seinen Gegenkandidaten von „Pro Humanity“ gewinnen, mittlerweile werden Anschläge regelmäßig zunächst „Pro Humanity“ zugeschrieben.

Neben der Frage, was zum Beispiel die Bewohner von Sol X mit den Menschen vorhaben, welche Wesen noch auftauchen werden und was es eigentlich mit der Grafschaft auf sich hat, gibt es also noch „bodenständigere“ Probleme und Andeutungen, die noch auf eine Auflösung warten. Und natürlich muss ja irgendwann die Wende kommen, die den Titel „Große Leere“ rechtfertigt. Jederzeit können neue, übermächtige Wesen auftauchen, ohne dass es unlogisch wird, das sorgt für Spannung. Gleichzeitig ist das Zyklushauptthema noch nicht ganz klar, was Grund zum Rätseln gibt. Dennoch präsentiert man dem Leser gute, abgeschlossene Geschichten. Das ist die große Leistung bisher. Es wird eigentlich nichts verraten und dennoch hat man beim Lesen immer das Gefühl, Antworten zu bekommen oder ihnen auf der Spur zu sein. Auf diese Weise hält der bisherige Zyklus einen nicht nur gut bei der Stange, sondern unterhält auch gut.
 
kTM

Kommentare  

#1 Jonas Hoffmann 2011-03-01 22:59
Martin,
eine perfekte Rekapilutation des bisherigen Zyklus!

Stan Hamillton hat etwas aus der Reihe geschossen, aber ansonsten folgt das ganze dem Sternenfaustmuster. Einzelerlebnisse, die ein großes ganzes ergeben!
#2 Remis Blanchard 2011-03-02 20:15
ich glaube nicht, dass Stan Hamilton etwas aus der Reihe geschossen hat. Ich glaube ehe, dass da noch etwas auf uns zu kommt. Die Sache mit dem Konsensdom ist noch nicht abgeschlossen. Da bleiben noch eingie Frage offen. Genauso verhält es sich mit dem Namen des Zyklus. Die grosse Leere wird wahrscheinlich gegen Ende des Zyklus auftauchen. Zuerst geht es ja mal darum den Weg bis dorthin zu beschreiben, und der ist den Autoren bisher gut gelungen.

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