Herrscher, das Statthalter, Reichsbarone, Sonderfälle, Recken und das Hochgesprach...
Herrscher, das Statthalter, Reichsbarone, Sonderfälle, Recken und das Hochgesprach...
Die Rangordnung ist am ehesten in der Struktur des mittelalterlichen Japan zu erklären. Der Herrscher ist der Kaiser, der Statthalter Shogun (der also die tatsächliche Regentschaft führt, weil sich der Kaiser eigentlich um andere Dinge kümmert) und die Barone die hohen Daymios.
Einen besonderen Status besitzen Lady Maria von Buchholz und Caldaro (Maria Brand), die den Titel einer Hausmeierin trägt sowie Karolus von Twerne (mein Bruder Peter) als Bannerführer des Reiches.
Für einen Fremden ist es so gut wie unmöglich, in diesen Kreis berufen zu werden.
Beitreten im Sinne eines Vereins oder Verbandes kann man ihm nicht und die 'ewigen Gesetze', die wir uns irgendwann einmal selbst gegeben haben, bestimmen, dass bei einer Aufnahme in die Tafelrunde alle Mitglieder anwesend sein müssen.
Dazu kommt, dass jeder von Hochadel ohne Angabe von Gründen eine Erhebung in den Rang eines Barons ablehnen kann, wenn er persönlich der Meinung ist, dass der Kandidat entweder nicht in den Kreis passt oder dass er mit ihm niemals eine enge Freundschaft schließen kann.
Die Regel, dass bei einer Neuaufnahme in den Kreis der Barone jeder seine Gewandung und sein Schwert dabei haben müsste, wurde bereits wieder übergangen. Wer sich Gesetze gibt, der vermag sie auch aufzuheben. Und so legten sich bei Hexen-Hermanns Erhebung anstelle der Schwerter gemeinsam die Hände auf die Schultern unseres wohlbeleibten Küstenbarons.
Die Zeremonie will es, dass die gesamte Tafelrunde gemeinsam den Ritterschlag zur Erhebung ausführt. Vorher wird eine Laudatio gehalten, in dem man dem Kandidaten den Sinn der Tafelrunde und die Gründe seiner Aufnahme mitteilt.
Im Falle unseres Sternenbarons war es so, dass Kurt völlig ahnungslos war.
Die Zeremonie fand in den tiefen Gelassen der Lindenburg nahe der Alten Stadt (das ist die Kellerbar Dan Shockers) statt. Während Lady Carina (Jürgens Frau Karin) Kurt beschäftigte, zogen wir uns diskret ins so genannte 'Marlos-Zimmer' zurück. Alsbald erschienen wir, das (inzwischen leider verschwundene ) Banner unseres Reiches vorneweg, in feierlicher Prozession in die Mitte des Raumes.
Und da wir alle besonders durch Kurt Brands Romane den Sternenwelten näher gebracht worden waren, wurde ihm in der Laudatio in Anspielung auf den gleichnamigen Roman seiner 'Weltraum-Reporter' - Serie der Titel 'Sternenbaron' verliehen.
"Aber ich will net so anne fiiese Möpp sein wie dieser Sternenbaron!" war Kurts Kommentar im rheinischer Hochsprache.
Nach dem Ritterschlag erhielt er von den Freunden der Tafelrunde ein Schwert und einen Krug. Denn es ist klar, dass ein Adliger ein Schwert führen muss. Bei Hermann war das später unnötig, der besaß bereits mit 'Schattenjäger' eine gute Klinge. Und den Bierkrug? Na, so was hatte Hermann schon viele Jahre.
Also, jeder vom Hochadel besitzt ein Schwert und ein 'Gehümp', d.h. einen Bierhumpen. Nur die Gewänder kommen jedes Mal aus Werners und meinem Fundus.
Die Schwerter sind auch Bestandteile der Adelswappen, das sich jeder von der Tafelrunde selbst wählt. Dazu kommt noch ein oder mehrere Symbole in Bezug auf seine Person oder das, was er so tut.
Bei Sir Jay ist es der Umriss der Insel Marlos, bei Curtius die POINT OF. Werner führt als Gregor tor Lippia im oberen Feld die Fledermaus, darunter gekreuzt Schwert und Feder. Hermann hat zum Schwert die Nordsee-Wellen, der Herrscher einen einfachen Kronreif und ich die keltische Harfe. Die Wappen-Symbole sind jeweils in Verbindung mit einem Schwert. Das Schwert das haben alle Adels-Wappen gemeinsam.
Das eigentliche Reichswappen hat Werner seinerzeit geschaffen. Es zeigt in den Farben blau/gold/rot im Zentrum das alte ANTARES - Symbol, d.h. ein Schwert und eine Rakete gekreuzt als Sinnbild für Fantasy und Science-Fiction. Darüber befindet sich ein schäumender Bierkrug, darunter eine keltische Harfe als Zeichen für Geselligkeit und Legenden.
Berufliche und gesundheitliche Umstände verhindern es meistens, dass die Tafelrunde in ihrer Geschlossenheit in Erscheinung tritt. Doch die Stunden, die wir gemeinsam verleben durften, gehören nur uns. Es wurden ernste und heitere, weise und belanglose Gespräche geführt, dazu einem delikaten Essen die Ehre gegeben und gepflegten Getränken in dem Masse zugesprochen, wie es mit der guten Sitte verträglich ist.
Was nicht besagen soll, dass nicht einige Mitglieder der Tafelrunde abseits in diskretem Rahmen einen gehörigen Trunk nach alter Väter Germanensitte tun. Aber eine solche Situation wurde schon im Kurt-Brand-Memorial-Band geschildert und der Neugierige mag sie dort nachlesen...
Der Geist des Epikur, des weisen Philosophen Griechenlands, liegt über der Tafelrunde.
Und Epikur lehrte, man solle glücklich im Verborgenen leben und das Leben und die angenehmen Dinge so maßvoll genießen, dass man sie voll auskostet. Ein Kanonen-Rausch ist also nicht im Sinne Epikurs, denn im Voll-Suff vermagst du weder Speise noch Trank mehr zu schmecken und richtig zu schätzen. Und das Maunzeln des Morgentkaters und das Hämmern des Spechtes, der im Schädel sein Tagewerk verrichtet, zerstören die schönen Erinnerungen an vergangene Stunden.
"Früh genug", so lehrte Epikur, "trägt uns der Nachen des düsteren Fährmanns hinüber in die freudlose Welt des Hades. Darum wollen wir das Leben in dieser Welt so genießen, als wenn jeder Tag der letzte wäre. Arbeite, um zu leben. Nur ein Narr lebt, um zu arbeiten!"
Und so gleicht die Tafelrunde der Helleber einem Hethairion des klassischen Griechenland der glücklichen Tage des Perikles, in dessen Harmonie kein Außenstehender eindringen konnte.
Man fühlt sich im Kreise von Freunden fern von den Heimtücken einer Welt, in der das Geld regiert und clevere Geschäftspraktiken rasch materiellen Vorteil verschaffen.
Ein Helleber versucht, wenigstens im Inneren andere Werte hochzuhalten als Macht und Mammon. Anstand und Ehre stehen und höher - und die eigenen Emotionen sind dabei das Maß aller Dinge.
Wer den Sinn dieser Worte nicht erfühlt - der wird ihn nicht begreifen. Und er wird niemals den Weg in unsere Welt der harmonischen Poesie finden. Denn für einen Vertreter der dynamischen Erfolgsgeneration der modernen Finanz- und Geschäftswelt ist das 'Fürstenthum Helleb' ein Wolkenkuckucksheim, in das sich intellektuelle Spinner zurückziehen, die in der heutigen Zeit nicht zurecht kommen und es zu nichts gebracht haben.
Naja, ein geldgieriger Finanz-Hai, ein korrupter Politiker oder ein windiger Spekulant im Stile diverser amerikanischer Serien aus der Welt der Reichen ist niemand aus 'Helleb' geworden. Aber dafür sind alle ordentliche und geachtete Mitglieder unserer Gesellschaft.
Da es nun fast unmöglich wurde, Gleichgesinnten die Möglichkeit zu geben, in diesen Kreis einzutreten, beschlossen Werner und ich während eines Festes der Fantasy in Nürnberg, den Rang des 'Recken' einzuführen.
Kraft meines Amtes als Statthalter habe ich das Recht, neue Gesetze einzuführen, wenn sie gefühlsmäßig im Sinne der ursprünglichen Idee sind. Der Herrscher hat diese Entscheidung dann nach einigem Murren nachträglich akzeptiert.
Der erste 'Recke', den wir kürten, war Dr. Helmut Pesch. Und 'Lord Elrod' verstand sehr wohl, dass es seinem Rang als hoher Lord von FOLLOW nicht abträglich war, in einer anderen Welt 'hinter den Thronen zu stehen'. Denn geistig umstehen die Recken und Ladies des Reiches die Hochsitze der Barone von Helleb.
Aber es ist unmöglich, hier alle Namen zu nennen, um nicht die Ehre des Einzelnen zu schmälern. Wem die Ehre des Reckenschlages zuteil wurde, der weiß es. Und er prahlt nicht damit herum. Im Gespräch wird jedoch schnell offenbar, wer 'dazu gehört'.
Von den anderen Baronen und vom Herrscher konnte die Sache mit der Ernennung von 'Recken' und 'Ladies' erst nachträglich sanktioniert werden. Immerhin hatten Werner und ich diese 'Öffnung der Strukturen' ohne ihre Erlaubnis eingeführt. Und der 'Chef' knurrte sehr ungnädig, als ich ihm die Angelegenheit vortrug.
Aber als Statthalter darf ich ja in seinem Namen Entscheidungen fällen. Denn der 'Herrscher von Helleb' hält sich dezent im Hintergrund wie der Kaiser Japans und überlässt seinem Shogun und den Daymios die 'Verwaltung des Reiches'. Nur will er natürlich gefragt werden, wenn in den Strukturen des Reiches Neuerungen entstehen. Immerhin geht ja die eigentliche Regierungsgewalt vom Herrscher aus.
Doch wie Kaiser Nero lieber dichtete und sang als regierte, so unternimmt der Herrscher lieber anstrengende Langstreckenläufe durch die nordhessischen Bergwälder...
Die 'korrekte Anrede' für William von Helleb lautet übrigens 'mein Herrscher', die für den Statthalter und die Barone 'mein Fürst'. Ein Recke oder eine Lady hat Anspruch beim 'Volk' auf Ehrenbezeugungen wie 'Eure Gnaden' oder was sonst so beliebt.
Das Fürstenthum Helleb hat als politische Form die staatspolitische Unlogik des 'demokratischen Feudalismus'.
Jeder vom Gefolge mag frei und offen seine Meinung sagen. Gemacht wird dann das, was Herrscher und Adel wollen.
Und wem das nicht passt, der setzt sich eben in den Winkel und schmollt, ohne dass jemand Anstoß daran nimmt. Grenzt er sich aus und ist nicht bei den Aktionen, dann ist es seine Sache. Vielleicht versäumt er was.
Und deshalb folgen auch die Motzer und Kritiker, zwar ihren Unmut vor sich hinbrummelnd, aber doch recht willig, den Weisungen des Adels. Denn die Bannerherren wissen aufgrund ihrer Erfahrung, wo es lang geht und was für die Erbauung des Gefolges gut ist.
Natürlich ist es für den einzelnen bequemer, sich einer Gemeinschaft anzuschließen und deshalb sind wir vom 'Adel' uns der Verantwortung bewusst, das unserer Führung vertrauende 'Gefolge' nicht zu enttäuschen.
Motzen und Unmutsäußerungen sind die Demokratie - der Feudalismus ist dann die freiwillige Nachfolge und die Tatsache, das wir wissentlich niemals das in uns gesetzte Vertrauen missbrauchen.
Folgt man unserem 'Banner', dann wollen wir unsere Sache so gut machen, wie es unsere Fähigkeiten und unser Gewissen zulassen. Niemand in Helleb wird zu einer Handlung gezwungen, die er irgendwann freiwillig tut, weil sie seinen Neigungen entspricht.
Und wenn jemand als 'moderner und aufgeklärter Mensch' mit diesem 'ganzen Schwachsinn nichts mehr zu tun haben will' - dann hat er im Augenblick dieser Worte das Reich Helleb verlassen und niemand kümmert sich darum.
Mag er sich seine eigene Wunderwelt aufbauen oder in der Real-Welt glücklich werden.
Der Ritterschlag für den Recken oder die Lady wird im Stehen mit der flachen Schwertklinge auf die rechte Schulter erteilt. Er geschieht für den so Geehrten meist recht unvorhergesehen und ist an keine Form oder Zeremonie gebunden.
Er bedeutet, dass man eine bestimmte Person als 'Freund' bzw. 'Freundin' im klassischen Sinne betrachtet und mit seiner Ehre der Tafelrunde und allen anderen Hellebern dafür bürgt, dass der Geehrte weitgehend im Sinne der 'ritterlichen Tugenden' lebt.
"Du achtest und lebst die Gesetze des Reiches Helleb, ohne sie zu kennen! Also nenne dich hinfort einen Recken von Helleb!" lautet im Allgemeinen die Formel vor dem Ritterschlag.
Recken und Ladies gibt es mehrere, obwohl man es sich wohl überlegt, mit der Ehre für eine Person zu bürgen, die man nur gelegentlich sieht. Aber wenn ich mich recht bedenke, ist bisher kein Unwürdiger darunter.
Sind zwei oder mehr Barone bei einem Ritterschlag anwesend mag es geschehen, dass während der Zeremonie ein anderer Baron beim Schlag die Hand mit auf das Schwertheft legt (wie bei Gustav Gaisbauer geschehen). Das bedeutet, dass er diesen Ritterschlag auch selbst durchgeführt hätte und dass er ebenfalls mit seiner Ehre für die innere Lauterkeit des 'Erhobenen' bürgt.
Gelegentlich sind diese Ehrungen mit einem Geschenk verbunden. Meist ein Bierkrug oder ein Weinglas. Sehr selten und nur bei Menschen, denen wir uns sehr verbunden fühlen, mit Waffen, d.h. Schwerter oder Dolche. Denn eine Waffe zu verschenken, bedeutet absolutes Vertrauen, da sie auch gegen den Schenker gerichtet werden kann.
Erzwingen oder durch Schmeicheleien erwerben kann man den Reckenschlag nicht. Das versuchte mal ein gewisser 'Jung-Verleger', der vor einigen Jahren eine Reihe mit Horror-Heft-Romanen produzierte.
Als Hermann und ich mit ihm wegen diverser Projekte mit ihm in Verhandlung traten, verlangte er nicht nur den Reckenschlag, sondern auch die Aufnahme in die Tafelrunde. So gern ich meine Ideen literarisch verwirklicht gesehen hätte - das war zu viel. Die geschäftliche Kooperation scheiterte zwar nicht an dieser unverschämten Forderung, die er dann, als er Widerstand merkte, ins Lächerliche zog - aber das erste Misstrauen war gesät.
Man kann dem Fürstenthum Helleb also nicht beitreten wie einem Verein. Man muss warten, bis man 'hinein gebeten' wird. Dann allerdings schafft die Bemerkung 'Ich bin Recke von Helleb' schnell Freunde in den Kreisen der Phantastik-Enthusiasten, von denen man es nie erwartet hätte.
Seit einiger Zeit ist der Gral zu uns gekommen. Ein Kelch aus reinem Messing, der sich in meinem Besitz befindet. Außer den Schwertern ist er das Symbol der Gemeinschaft und wenn ich ihn auf einen Con mitbringe, dann kreist er, mit Wasser oder mit Wein gefüllt, einmal in der Runde der Helleber.
Ich habe den Gral inzwischen an den Clan der Löwen weiter gegeben, weil dort ein ähnlicher Kreis besteht und er so fortleben wird. Ich bin nicht mehr der Jüngste und möchte nicht, dass dieses Heiligtum nach meinem Gang durch das Dunkle Tor auf dem Flohmarkt landet. -.
Und dort hat jeder Recke und jede Lady das Recht, eine Person zu ehren, indem sie ihr den Gral für einen Trunk reicht. Das ist eine Art Öffnung des Fürstenthums für Außenstehende, die als 'Sehende' für einen Augenblick der Gemeinschaft angehören.
Doch eine Erhebung in den Adelsstand ist das nicht. Die kann auch von Recken und Ladies nicht durchgeführt werden sondern ist einzig und allein das Privileg des Herrschers und des Hochadels. Man macht jedoch sehr wenig Gebrauch davon und sieht sich die Person sehr genau an, die man in den Kreis einführt, wo 'deine Freunde auch meine Freunde' sind.
Ich weiss, das hört sich alles sehr kompliziert an. Und dennoch ist es so einfach wie die 'Helleber Hochsprache', die sich während des Redens sehr einfach erlernen lässt, wenn man einige grundlegende Dinge beherzigt.
Grundlage ist die deutsche Umgangssprache, die jedoch durch mittelalterliche Floskeln angereichert wird. Es gibt überhaupt keine hochgeschraubte Redewendung, die nicht angewendet werden kann oder sogar anwenden sollte, um sich höfisch auszudrücken.
Das man im Majestäts-Plural spricht, steht nicht nur den Baronen, sondern auch den Ladies und Recken zu.
Es gibt kein 'Du' oder 'Sie', sondern das 'Ihr' und 'Euch'. Das friederizianische 'Er' wird, wenn es benutzt wird, als 'Dialekt' gedeutet.
Das Er wird aber auch verwendet, wenn man die andere Person völlig ablehnt. Man spricht ihn dadurch nicht an, sondern ins Leere - und der eigentlich Angesprochene wird dadurch ignoriert, indem so getan wird, als sei er nicht existent. Überhaupt werden alle 'Fehler in der Hochsprache' als 'besonderer Dialekt' entschuldigt
.
Es gibt im 'Hellebischen' kein 'der' und 'die', sondern nur ein 'Das'. Dazu kommt, dass die letzte Silbe eines Wortes abgekürzt wird und vor den Schluß die Silbe 'ge' gesetzt wird.
Ganz einfach und man lernt es beim Reden... allerdings hat es noch keiner so rasch gelernt wie Lore und Hubert Hugh Walker Straßl, die beide sofort 'akzentfrei' mitreden konnten. Typisch, sie sind schließlich Übersetzer...
Betrachten wir die Sprache mal praktisch.
Oberstes Gebot ist selbstverständlich, dass die Formulierung 'klingen muss'. So heißt es nicht 'die Hochsprache', sondern 'das Hochgesprach'.
Auch nicht 'der Computer', sondern 'das Comgeput'. Ein Schwert wird jedoch meistens mit 'Gewaff' bezeichnet und bei einem 'Trunk' gibt es keine Veränderung.
Ein 'Hund' kann entweder ein 'Gehund', ein 'Gewau' oder ein 'Gekläff' sein... je nach Art der Dialekte. An erster Stelle steht jedoch immer der Klang.
Und dann gibt es noch das Wort 'furtwannen', das man überall einbauen kann. Der Herrscher hat es irgendwann mal erfunden und furtwannen passt es tatsächlich überall...
"Nunens geruhten Wir Euch das Urgegrund des Helleber Hochgesprach zu lehren, auf dass Ihr geziemendes Gered vorbringen könnet, furtwannen Euer Geweg ins Gefild Unseres Weltengefügs führet."
So einfach ist es, sich im 'gepflegten Hellebisch' auszudrücken.
So gehe denn jeder seinen Weg in seiner eigenen Welt.
Und er wird feststellen, dass es der Geist auf den Flügeln der Fantasy vermag, Grenzen zu überschreiten und Dimensionen zu überwinden und in jeder Wunderwelt einzutreten.
Irgendwie oder irgendwo werden wir uns treffen. Vielleicht in Mittelerde, vielleicht in Cimmeria. Kreuzen sich unsere Wege in MAGIRA oder selbst in Helleb, so werden wir eine gute Zeit verbringen.
Denn wenn du ganz ernsthaft behauptest, dass du in Helleb bist und einen kleinen Schritt zur Seite trittst... dann bist du bereits in unserem Reiche. Und wenn du mit uns einen Geistes bist - dann wirst du willkommen sein!
Gegeben zu Helleb am 24. Tage der Maja im Jahre der einstürzenden Treppe.
Ausgefertigt von Cassiodorus, erster Cancellarius seiner fürstlichen Gnaden, dem Sankt Gambrinus das Bier im Kruge niemals leer werden lassen möge.
Und ich, Fidus, der Schreibsklave, habe fünf Rutenstreiche für die Schreibfehler erhalten und musste außerdem noch ertragen, daß seine Wohlbeleibtheit, der Rabenvater von Twerne, Wagner-Arien sang und....neeeeeeiiiiiiiin !!!!!!!!
Einen besonderen Status besitzen Lady Maria von Buchholz und Caldaro (Maria Brand), die den Titel einer Hausmeierin trägt sowie Karolus von Twerne (mein Bruder Peter) als Bannerführer des Reiches.
Für einen Fremden ist es so gut wie unmöglich, in diesen Kreis berufen zu werden.
Beitreten im Sinne eines Vereins oder Verbandes kann man ihm nicht und die 'ewigen Gesetze', die wir uns irgendwann einmal selbst gegeben haben, bestimmen, dass bei einer Aufnahme in die Tafelrunde alle Mitglieder anwesend sein müssen.
Dazu kommt, dass jeder von Hochadel ohne Angabe von Gründen eine Erhebung in den Rang eines Barons ablehnen kann, wenn er persönlich der Meinung ist, dass der Kandidat entweder nicht in den Kreis passt oder dass er mit ihm niemals eine enge Freundschaft schließen kann.
Die Regel, dass bei einer Neuaufnahme in den Kreis der Barone jeder seine Gewandung und sein Schwert dabei haben müsste, wurde bereits wieder übergangen. Wer sich Gesetze gibt, der vermag sie auch aufzuheben. Und so legten sich bei Hexen-Hermanns Erhebung anstelle der Schwerter gemeinsam die Hände auf die Schultern unseres wohlbeleibten Küstenbarons.
Die Zeremonie will es, dass die gesamte Tafelrunde gemeinsam den Ritterschlag zur Erhebung ausführt. Vorher wird eine Laudatio gehalten, in dem man dem Kandidaten den Sinn der Tafelrunde und die Gründe seiner Aufnahme mitteilt.
Im Falle unseres Sternenbarons war es so, dass Kurt völlig ahnungslos war.
Die Zeremonie fand in den tiefen Gelassen der Lindenburg nahe der Alten Stadt (das ist die Kellerbar Dan Shockers) statt. Während Lady Carina (Jürgens Frau Karin) Kurt beschäftigte, zogen wir uns diskret ins so genannte 'Marlos-Zimmer' zurück. Alsbald erschienen wir, das (inzwischen leider verschwundene ) Banner unseres Reiches vorneweg, in feierlicher Prozession in die Mitte des Raumes.
Und da wir alle besonders durch Kurt Brands Romane den Sternenwelten näher gebracht worden waren, wurde ihm in der Laudatio in Anspielung auf den gleichnamigen Roman seiner 'Weltraum-Reporter' - Serie der Titel 'Sternenbaron' verliehen.
"Aber ich will net so anne fiiese Möpp sein wie dieser Sternenbaron!" war Kurts Kommentar im rheinischer Hochsprache.
Nach dem Ritterschlag erhielt er von den Freunden der Tafelrunde ein Schwert und einen Krug. Denn es ist klar, dass ein Adliger ein Schwert führen muss. Bei Hermann war das später unnötig, der besaß bereits mit 'Schattenjäger' eine gute Klinge. Und den Bierkrug? Na, so was hatte Hermann schon viele Jahre.
Also, jeder vom Hochadel besitzt ein Schwert und ein 'Gehümp', d.h. einen Bierhumpen. Nur die Gewänder kommen jedes Mal aus Werners und meinem Fundus.
Die Schwerter sind auch Bestandteile der Adelswappen, das sich jeder von der Tafelrunde selbst wählt. Dazu kommt noch ein oder mehrere Symbole in Bezug auf seine Person oder das, was er so tut.
Bei Sir Jay ist es der Umriss der Insel Marlos, bei Curtius die POINT OF. Werner führt als Gregor tor Lippia im oberen Feld die Fledermaus, darunter gekreuzt Schwert und Feder. Hermann hat zum Schwert die Nordsee-Wellen, der Herrscher einen einfachen Kronreif und ich die keltische Harfe. Die Wappen-Symbole sind jeweils in Verbindung mit einem Schwert. Das Schwert das haben alle Adels-Wappen gemeinsam.
Das eigentliche Reichswappen hat Werner seinerzeit geschaffen. Es zeigt in den Farben blau/gold/rot im Zentrum das alte ANTARES - Symbol, d.h. ein Schwert und eine Rakete gekreuzt als Sinnbild für Fantasy und Science-Fiction. Darüber befindet sich ein schäumender Bierkrug, darunter eine keltische Harfe als Zeichen für Geselligkeit und Legenden.
Berufliche und gesundheitliche Umstände verhindern es meistens, dass die Tafelrunde in ihrer Geschlossenheit in Erscheinung tritt. Doch die Stunden, die wir gemeinsam verleben durften, gehören nur uns. Es wurden ernste und heitere, weise und belanglose Gespräche geführt, dazu einem delikaten Essen die Ehre gegeben und gepflegten Getränken in dem Masse zugesprochen, wie es mit der guten Sitte verträglich ist.
Was nicht besagen soll, dass nicht einige Mitglieder der Tafelrunde abseits in diskretem Rahmen einen gehörigen Trunk nach alter Väter Germanensitte tun. Aber eine solche Situation wurde schon im Kurt-Brand-Memorial-Band geschildert und der Neugierige mag sie dort nachlesen...
Der Geist des Epikur, des weisen Philosophen Griechenlands, liegt über der Tafelrunde.
Und Epikur lehrte, man solle glücklich im Verborgenen leben und das Leben und die angenehmen Dinge so maßvoll genießen, dass man sie voll auskostet. Ein Kanonen-Rausch ist also nicht im Sinne Epikurs, denn im Voll-Suff vermagst du weder Speise noch Trank mehr zu schmecken und richtig zu schätzen. Und das Maunzeln des Morgentkaters und das Hämmern des Spechtes, der im Schädel sein Tagewerk verrichtet, zerstören die schönen Erinnerungen an vergangene Stunden.
"Früh genug", so lehrte Epikur, "trägt uns der Nachen des düsteren Fährmanns hinüber in die freudlose Welt des Hades. Darum wollen wir das Leben in dieser Welt so genießen, als wenn jeder Tag der letzte wäre. Arbeite, um zu leben. Nur ein Narr lebt, um zu arbeiten!"
Und so gleicht die Tafelrunde der Helleber einem Hethairion des klassischen Griechenland der glücklichen Tage des Perikles, in dessen Harmonie kein Außenstehender eindringen konnte.
Man fühlt sich im Kreise von Freunden fern von den Heimtücken einer Welt, in der das Geld regiert und clevere Geschäftspraktiken rasch materiellen Vorteil verschaffen.
Ein Helleber versucht, wenigstens im Inneren andere Werte hochzuhalten als Macht und Mammon. Anstand und Ehre stehen und höher - und die eigenen Emotionen sind dabei das Maß aller Dinge.
Wer den Sinn dieser Worte nicht erfühlt - der wird ihn nicht begreifen. Und er wird niemals den Weg in unsere Welt der harmonischen Poesie finden. Denn für einen Vertreter der dynamischen Erfolgsgeneration der modernen Finanz- und Geschäftswelt ist das 'Fürstenthum Helleb' ein Wolkenkuckucksheim, in das sich intellektuelle Spinner zurückziehen, die in der heutigen Zeit nicht zurecht kommen und es zu nichts gebracht haben.
Naja, ein geldgieriger Finanz-Hai, ein korrupter Politiker oder ein windiger Spekulant im Stile diverser amerikanischer Serien aus der Welt der Reichen ist niemand aus 'Helleb' geworden. Aber dafür sind alle ordentliche und geachtete Mitglieder unserer Gesellschaft.
Da es nun fast unmöglich wurde, Gleichgesinnten die Möglichkeit zu geben, in diesen Kreis einzutreten, beschlossen Werner und ich während eines Festes der Fantasy in Nürnberg, den Rang des 'Recken' einzuführen.
Kraft meines Amtes als Statthalter habe ich das Recht, neue Gesetze einzuführen, wenn sie gefühlsmäßig im Sinne der ursprünglichen Idee sind. Der Herrscher hat diese Entscheidung dann nach einigem Murren nachträglich akzeptiert.
Der erste 'Recke', den wir kürten, war Dr. Helmut Pesch. Und 'Lord Elrod' verstand sehr wohl, dass es seinem Rang als hoher Lord von FOLLOW nicht abträglich war, in einer anderen Welt 'hinter den Thronen zu stehen'. Denn geistig umstehen die Recken und Ladies des Reiches die Hochsitze der Barone von Helleb.
Aber es ist unmöglich, hier alle Namen zu nennen, um nicht die Ehre des Einzelnen zu schmälern. Wem die Ehre des Reckenschlages zuteil wurde, der weiß es. Und er prahlt nicht damit herum. Im Gespräch wird jedoch schnell offenbar, wer 'dazu gehört'.
Von den anderen Baronen und vom Herrscher konnte die Sache mit der Ernennung von 'Recken' und 'Ladies' erst nachträglich sanktioniert werden. Immerhin hatten Werner und ich diese 'Öffnung der Strukturen' ohne ihre Erlaubnis eingeführt. Und der 'Chef' knurrte sehr ungnädig, als ich ihm die Angelegenheit vortrug.
Aber als Statthalter darf ich ja in seinem Namen Entscheidungen fällen. Denn der 'Herrscher von Helleb' hält sich dezent im Hintergrund wie der Kaiser Japans und überlässt seinem Shogun und den Daymios die 'Verwaltung des Reiches'. Nur will er natürlich gefragt werden, wenn in den Strukturen des Reiches Neuerungen entstehen. Immerhin geht ja die eigentliche Regierungsgewalt vom Herrscher aus.
Doch wie Kaiser Nero lieber dichtete und sang als regierte, so unternimmt der Herrscher lieber anstrengende Langstreckenläufe durch die nordhessischen Bergwälder...
Die 'korrekte Anrede' für William von Helleb lautet übrigens 'mein Herrscher', die für den Statthalter und die Barone 'mein Fürst'. Ein Recke oder eine Lady hat Anspruch beim 'Volk' auf Ehrenbezeugungen wie 'Eure Gnaden' oder was sonst so beliebt.
Das Fürstenthum Helleb hat als politische Form die staatspolitische Unlogik des 'demokratischen Feudalismus'.
Jeder vom Gefolge mag frei und offen seine Meinung sagen. Gemacht wird dann das, was Herrscher und Adel wollen.
Und wem das nicht passt, der setzt sich eben in den Winkel und schmollt, ohne dass jemand Anstoß daran nimmt. Grenzt er sich aus und ist nicht bei den Aktionen, dann ist es seine Sache. Vielleicht versäumt er was.
Und deshalb folgen auch die Motzer und Kritiker, zwar ihren Unmut vor sich hinbrummelnd, aber doch recht willig, den Weisungen des Adels. Denn die Bannerherren wissen aufgrund ihrer Erfahrung, wo es lang geht und was für die Erbauung des Gefolges gut ist.
Natürlich ist es für den einzelnen bequemer, sich einer Gemeinschaft anzuschließen und deshalb sind wir vom 'Adel' uns der Verantwortung bewusst, das unserer Führung vertrauende 'Gefolge' nicht zu enttäuschen.
Motzen und Unmutsäußerungen sind die Demokratie - der Feudalismus ist dann die freiwillige Nachfolge und die Tatsache, das wir wissentlich niemals das in uns gesetzte Vertrauen missbrauchen.
Folgt man unserem 'Banner', dann wollen wir unsere Sache so gut machen, wie es unsere Fähigkeiten und unser Gewissen zulassen. Niemand in Helleb wird zu einer Handlung gezwungen, die er irgendwann freiwillig tut, weil sie seinen Neigungen entspricht.
Und wenn jemand als 'moderner und aufgeklärter Mensch' mit diesem 'ganzen Schwachsinn nichts mehr zu tun haben will' - dann hat er im Augenblick dieser Worte das Reich Helleb verlassen und niemand kümmert sich darum.
Mag er sich seine eigene Wunderwelt aufbauen oder in der Real-Welt glücklich werden.
Der Ritterschlag für den Recken oder die Lady wird im Stehen mit der flachen Schwertklinge auf die rechte Schulter erteilt. Er geschieht für den so Geehrten meist recht unvorhergesehen und ist an keine Form oder Zeremonie gebunden.
Er bedeutet, dass man eine bestimmte Person als 'Freund' bzw. 'Freundin' im klassischen Sinne betrachtet und mit seiner Ehre der Tafelrunde und allen anderen Hellebern dafür bürgt, dass der Geehrte weitgehend im Sinne der 'ritterlichen Tugenden' lebt.
"Du achtest und lebst die Gesetze des Reiches Helleb, ohne sie zu kennen! Also nenne dich hinfort einen Recken von Helleb!" lautet im Allgemeinen die Formel vor dem Ritterschlag.
Recken und Ladies gibt es mehrere, obwohl man es sich wohl überlegt, mit der Ehre für eine Person zu bürgen, die man nur gelegentlich sieht. Aber wenn ich mich recht bedenke, ist bisher kein Unwürdiger darunter.
Sind zwei oder mehr Barone bei einem Ritterschlag anwesend mag es geschehen, dass während der Zeremonie ein anderer Baron beim Schlag die Hand mit auf das Schwertheft legt (wie bei Gustav Gaisbauer geschehen). Das bedeutet, dass er diesen Ritterschlag auch selbst durchgeführt hätte und dass er ebenfalls mit seiner Ehre für die innere Lauterkeit des 'Erhobenen' bürgt.
Gelegentlich sind diese Ehrungen mit einem Geschenk verbunden. Meist ein Bierkrug oder ein Weinglas. Sehr selten und nur bei Menschen, denen wir uns sehr verbunden fühlen, mit Waffen, d.h. Schwerter oder Dolche. Denn eine Waffe zu verschenken, bedeutet absolutes Vertrauen, da sie auch gegen den Schenker gerichtet werden kann.
Erzwingen oder durch Schmeicheleien erwerben kann man den Reckenschlag nicht. Das versuchte mal ein gewisser 'Jung-Verleger', der vor einigen Jahren eine Reihe mit Horror-Heft-Romanen produzierte.
Als Hermann und ich mit ihm wegen diverser Projekte mit ihm in Verhandlung traten, verlangte er nicht nur den Reckenschlag, sondern auch die Aufnahme in die Tafelrunde. So gern ich meine Ideen literarisch verwirklicht gesehen hätte - das war zu viel. Die geschäftliche Kooperation scheiterte zwar nicht an dieser unverschämten Forderung, die er dann, als er Widerstand merkte, ins Lächerliche zog - aber das erste Misstrauen war gesät.
Man kann dem Fürstenthum Helleb also nicht beitreten wie einem Verein. Man muss warten, bis man 'hinein gebeten' wird. Dann allerdings schafft die Bemerkung 'Ich bin Recke von Helleb' schnell Freunde in den Kreisen der Phantastik-Enthusiasten, von denen man es nie erwartet hätte.
Seit einiger Zeit ist der Gral zu uns gekommen. Ein Kelch aus reinem Messing, der sich in meinem Besitz befindet. Außer den Schwertern ist er das Symbol der Gemeinschaft und wenn ich ihn auf einen Con mitbringe, dann kreist er, mit Wasser oder mit Wein gefüllt, einmal in der Runde der Helleber.
Ich habe den Gral inzwischen an den Clan der Löwen weiter gegeben, weil dort ein ähnlicher Kreis besteht und er so fortleben wird. Ich bin nicht mehr der Jüngste und möchte nicht, dass dieses Heiligtum nach meinem Gang durch das Dunkle Tor auf dem Flohmarkt landet. -.
Und dort hat jeder Recke und jede Lady das Recht, eine Person zu ehren, indem sie ihr den Gral für einen Trunk reicht. Das ist eine Art Öffnung des Fürstenthums für Außenstehende, die als 'Sehende' für einen Augenblick der Gemeinschaft angehören.
Doch eine Erhebung in den Adelsstand ist das nicht. Die kann auch von Recken und Ladies nicht durchgeführt werden sondern ist einzig und allein das Privileg des Herrschers und des Hochadels. Man macht jedoch sehr wenig Gebrauch davon und sieht sich die Person sehr genau an, die man in den Kreis einführt, wo 'deine Freunde auch meine Freunde' sind.
Ich weiss, das hört sich alles sehr kompliziert an. Und dennoch ist es so einfach wie die 'Helleber Hochsprache', die sich während des Redens sehr einfach erlernen lässt, wenn man einige grundlegende Dinge beherzigt.
Grundlage ist die deutsche Umgangssprache, die jedoch durch mittelalterliche Floskeln angereichert wird. Es gibt überhaupt keine hochgeschraubte Redewendung, die nicht angewendet werden kann oder sogar anwenden sollte, um sich höfisch auszudrücken.
Das man im Majestäts-Plural spricht, steht nicht nur den Baronen, sondern auch den Ladies und Recken zu.
Es gibt kein 'Du' oder 'Sie', sondern das 'Ihr' und 'Euch'. Das friederizianische 'Er' wird, wenn es benutzt wird, als 'Dialekt' gedeutet.
Das Er wird aber auch verwendet, wenn man die andere Person völlig ablehnt. Man spricht ihn dadurch nicht an, sondern ins Leere - und der eigentlich Angesprochene wird dadurch ignoriert, indem so getan wird, als sei er nicht existent. Überhaupt werden alle 'Fehler in der Hochsprache' als 'besonderer Dialekt' entschuldigt
.
Es gibt im 'Hellebischen' kein 'der' und 'die', sondern nur ein 'Das'. Dazu kommt, dass die letzte Silbe eines Wortes abgekürzt wird und vor den Schluß die Silbe 'ge' gesetzt wird.
Ganz einfach und man lernt es beim Reden... allerdings hat es noch keiner so rasch gelernt wie Lore und Hubert Hugh Walker Straßl, die beide sofort 'akzentfrei' mitreden konnten. Typisch, sie sind schließlich Übersetzer...
Betrachten wir die Sprache mal praktisch.
Oberstes Gebot ist selbstverständlich, dass die Formulierung 'klingen muss'. So heißt es nicht 'die Hochsprache', sondern 'das Hochgesprach'.
Auch nicht 'der Computer', sondern 'das Comgeput'. Ein Schwert wird jedoch meistens mit 'Gewaff' bezeichnet und bei einem 'Trunk' gibt es keine Veränderung.
Ein 'Hund' kann entweder ein 'Gehund', ein 'Gewau' oder ein 'Gekläff' sein... je nach Art der Dialekte. An erster Stelle steht jedoch immer der Klang.
Und dann gibt es noch das Wort 'furtwannen', das man überall einbauen kann. Der Herrscher hat es irgendwann mal erfunden und furtwannen passt es tatsächlich überall...
"Nunens geruhten Wir Euch das Urgegrund des Helleber Hochgesprach zu lehren, auf dass Ihr geziemendes Gered vorbringen könnet, furtwannen Euer Geweg ins Gefild Unseres Weltengefügs führet."
So einfach ist es, sich im 'gepflegten Hellebisch' auszudrücken.
So gehe denn jeder seinen Weg in seiner eigenen Welt.
Und er wird feststellen, dass es der Geist auf den Flügeln der Fantasy vermag, Grenzen zu überschreiten und Dimensionen zu überwinden und in jeder Wunderwelt einzutreten.
Irgendwie oder irgendwo werden wir uns treffen. Vielleicht in Mittelerde, vielleicht in Cimmeria. Kreuzen sich unsere Wege in MAGIRA oder selbst in Helleb, so werden wir eine gute Zeit verbringen.
Denn wenn du ganz ernsthaft behauptest, dass du in Helleb bist und einen kleinen Schritt zur Seite trittst... dann bist du bereits in unserem Reiche. Und wenn du mit uns einen Geistes bist - dann wirst du willkommen sein!
Gegeben zu Helleb am 24. Tage der Maja im Jahre der einstürzenden Treppe.
Ausgefertigt von Cassiodorus, erster Cancellarius seiner fürstlichen Gnaden, dem Sankt Gambrinus das Bier im Kruge niemals leer werden lassen möge.
Und ich, Fidus, der Schreibsklave, habe fünf Rutenstreiche für die Schreibfehler erhalten und musste außerdem noch ertragen, daß seine Wohlbeleibtheit, der Rabenvater von Twerne, Wagner-Arien sang und....neeeeeeiiiiiiiin !!!!!!!!
Kommentare
Das erinnert mich irgendwie an die Texte von H.D. Hüsch: 'Da habe ihm der immer in der ersten Reihe sitzende Studentenpfarrer Habichthorst eine Tomate an den Kopf geworfen. Die Tomate sei dann an seinem, Hagenbuchs eigenwilligem Schädel geplatzt und das Innere der Tomate sei ihm zwischen Auge und Brillenglas gerutscht."
Aber ihr seid echt zu beneiden um die glücklichen Stunden, ey!