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Einsame Cowboys und Party auf Burg Frankenstein

Teestunde mit Rolf...Moin Rolf, heute ist das Thema Hans Klipp, der ja inzwischen eine Karriere als Songschreiber gemacht hat. Er hat ja auch dem guten WK einen Song gewidmet. Das wäre mal eine schöne Teestunde, Rolf...

Einsame Cowboys und Party auf Burg Frankenstein

In all der Zeit, als Werner den Zamorra völlig in den Griff bekam und übernahm, lagen bereits ungefähr 30 Seiten eines Zamorra-Romans bei mir mitten in einem Stapel Papier vergraben. Wir erinnern uns an den Dialog: „Das kann ich auch!“ - „Dann mach mal!“

Das galt für mich wie für Hans Klipp. Denn der schrieb ja auch bei unserem Zine ANTARES und auch bei Werners Terra-Press-Serien mit. Allerdings hatte der „Chef“ mit seinem Versuch, im Horror-Geschäft Fuß zu fassen, nicht viel Glück. 

 

Werner betrachtete ihm vorgelegte Manuskripte von professioneller Seite und nahm dann auch auf Freundschaften und sonstige Gefühle keine Rücksicht.

Die Kritik an dem, was ihm Hans vorgelegt hatte, war so vernichtend, dass er danach über Jahre nichts mehr geschrieben hat. Dann fing er, durch eine damalige Freundin beflügelt, an, engagierte Protestsongs zu schreiben und auch die Melodie dazu zu machen.  

Später bei einer anderen Freundin wurden es dann Lieder, die man unter „Deutscher Schlager“ einordnen kann. Die Melodien hat Harry Harper gemacht, mit dem ich jahrelang in einer Band gearbeitet habe – und der gleichzeitig unser „Hausvampir“ war. Sein Name taucht innerhalb der schon vorhandenen Teestunden immer mal auf.

Hans Klipp und Harry Harper arbeiteten als Komponisten und Texter einige Jahre zusammen und die Stücke wurden auf Tonband-Kassetten aufgenommen und im Eigenvertrieb verkauft. Die Musik hat Harry alles alleine in seinem Tonstudio  gemacht. Weibliche Stimmen wurden von seiner Freundin Mandy mit dazu gespielt, mit der Harry das Country-Duo „Harper und Lane“ hatte.  Nur – der Erfolg blieb aus. Auch wenn ich einige Stücke dieser Zeit sogar im Programm habe, weil sie echt gut sind. Das ging von „Deutsche Schlager“ über „Country“ bis zu „Volkstümlich“ - bei den „Schlüpferstürmern“ machte ich bei Harrys Studio-Aufnahmen auch etwas mit.

Ein Lied aus dieser Zeit, das ich grundsätzlich spiele, wenn ich irgendwo auftrete, hat Hans unserem Freund Werner Kurt Giesa gewidmet. Und ich weiß, wenn ich es spiele, dass es ihm in seiner Welt Freude macht, wenn ich auf diese Art an ihn denke. Hans schrieb den Text „Ein Cowboy ist immer so allein“ als Werner noch grundsätzlich wie der heilige Buffalo-Bill im Western-Outfit rumlief und sich den Teufel drum scherte, was die Leute über ihn dachten oder redeten.

So wie Werner damals, so gibt es auch heute noch jede Menge Country-Fans, die ihre Leidenschaft nach Außen tragen. Bei Werner ist ja später dann nur noch der Hut und der weiße Zamorra-Anzug übrig geblieben.

Ihr hättet ihn mal zu der Zeit sehen sollen, als dieses Lied entstanden ist. Bill Cody wäre vor Neid erblasst. Der „singende Cowboy“ der alten B-Produktionen in schwarz/weiß wie er leibt und lebte – nur, dass Werner eben nicht gesungen hat. Also, exclusiv für euch hier der Text, der ganz speziell von Hans Klipp  für Werner Kurt Giesa geschrieben wurde.

Ein Cowboy ist oft so allein

Ein Mann geht durch die Straßen   -   sieht nicht wie andere aus.
Die Leute um ihn lachen   -   er macht sich nichts daraus
Er will nur so leben   -   den Weg der Träume gehn
Cowboy sein    -     wer kann ihn  schon versteh'n.

Ja, ein Cowboy, der ist immer so allein.
Es ist schwer, anders als andere zu sein.
Er lebt in seiner eignen Welt    -   genau so wie es ihm gefällt    
Ja, ein Cowboy, der ist immer so allein.

Es fällt ihm manchmal schwer  -  denn Zweifel haben Machtspruch
Doch etwas in ihm   -   hat eine Glut entfacht.
Freunde hat er wenig   -   denn es gibt nicht viel
die ihn verstehn    -   und diesen Weg mit ihm gehen.

Ja ein Cowboy...

Und weil wir schon bei Texten von Hans Klipp sind noch einen, der so eine Art „Auftragsarbeit“ für Dan Shocker war. Wie damals auch das „Ron-Kelly“- Lied „I love Adventuere“, das auf die frühen Ron-Kelly Hörspielcassetten  drauf sollte – ich weiß nicht, ob das gemacht wurde.

Wir haben „Party auf Burg Frankenstein“ dann auf die Cassette „Die Schlüpferstürmer“ mit drauf gepackt. Ich habe allerdings den Text etwas redigiert, um ihn vielfältiger zu machen – und um die ursprüngliche Passage „Dan Shocker läd uns alle ein“ mit rein zu bringen, die bei dem Schlüpferstürmer-Projekt rausgenommen wurde, um mit Jürgens Namen keine Copyright-Verletzungen zu bekommen. Wenn ich mich recht erinnere, hat er den Song damals zwar in Auftrag gegeben, war aber nicht sehr angetan davon.

Macht nichts. Mir gefällt er und ich habe das Teil als wilde Heavy-Metal-Nummer im Programm – soweit das mit der Elektronik eines  Keyboards möglich ist. Aber eine Background-Band wie Aerosmith, Van Halen  oder Bon Jovi, die so was in dem Stil auch runter fetzen können kann ich mir nun mal nicht leisten. Und – ihr hört ja hier nicht den Sound meines Boards samt meinem göttlichen Gesang von der Qualität Kaiser Neros nicht (wage es ja nicht einer, Nassenerfurth anzuzünden, wenn ich singe) – ihr lest ja hier nur den Text „Party auf Burg Frankenstein“ von Hans Klipp – mit dem ich mich gleichzeitig mit einer leichten Verbeugung für heute erst mal wieder verabschiede.

Party auf Burg Frankenstein

Heute Nacht da machen wir ein Fässchen auf
pünktlich dann um Mitternacht
Heute machen alle Zombies einen drauf
sogar die Weiße Frau erwacht.

King-Kong, Dr. Jekyll und auch Mister Hyde,
Asmodis und die Rattenband
sitzen hier gemütlich in trauter Fröhichkeit
sie alle sind Dan Shocker-Rand

Party auf Burg Frankenstein – die Post geht tierisch ab
das Bier, der Whisky und der Wein, die bringen uns auf Trab
Zwei Zombies tanzen Rock'n Roll – die Fetzen fliegen wild umher
Der Werwolf ist schon rumpelvoll  - auch ihm gefällts hier sehr.

Party auf Burg Frankenstein – hier ist der Teufel los
Dan Shocker läd uns alle ein – denn er ist hier der Boss.
Party auf Burg Frankenstein – das Fallbeil hackt den Takt
Und Asmodinas Töchterlein -  das tanzt für uns   -  ganz nackt.

Nach der Arbeit trifft auch Graf Dacula ein
und dann geht die Polonaise los.
Vorne weg  da hüpft Gevatter Frankenstein
mit ner alten Mumie auf dem Schoß.

Und der ganze Burghof der erzittert schon
von dem Horror-Sound, der da dröhnt
Und ganz schrill, wie aus nem alten Megaphon
klingt Frankensteins Stimme, die da stöhnt

Party auf Burg Frankenstein
(beide Refrain-Strophen danach Zwischenteil und eine Dur höher)

 Plötzlich mit Getöse   -   tut sich die Erde auf
selbst Graf Dracula erschreckt
Und ne Horde Zombies  -  ziehen sich hinauf
ungeschminkt und voller Dreck.

Party auf Burg Frankenstein....

In diesem Sinne – macht Party. Freunde. Die fünfte Jahreszeit,  der Karneval, die Fassenacht ist da. Ein dreifach donnerndes Helau und Alaaf....und bis nächste Woche zum Tee...

 

Kommentare  

#1 Mikail_the_Bard 2010-01-15 22:30
Zitat:
Und ne Horde Zombies - ziehen sich hinauf
ungeschminkt und voller Dreck
Daran erinnere ich mich heute noch gerne War schon "schaurig-schön" an Halloween wenns dunkel war.
Aber die nackte, tanzende Teufelstochter habe ich wohl verpasst... gibt's davon ein Foto? 8)

Dann mal ein "Alez hop" aus dem Saarland zur Faasendzeit und versackt nicht zu sehr in den "Tollen Tagen"!

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