40 Jahre Zauberspiegel - Ein wahrhaft tolles Projekt
40 Jahre Zauberspiegel
Ein wahrhaft tolles Projekt
So viel steht fest. Und der Zauberspiegel erblickte bereits 1982 das Licht der Welt. Damals war ich noch nicht empfänglich genug für die große Welt die Literatur. Das änderte sich aber kurze Zeit später.
Mit Print begann es
Der Zauberspiegel war ja bekanntlich am Beginn ein Printmagazin. Und als ich 1986 ins sogenannte Fandom kam, wurde mir auch die breite Welt der Fanzines offenbart. Der Zauberspiegel war dabei in seiner Form besonders interessant, der der bot viel Beteiligungsfläche für junge aktivhungrige Fans. Auch die zahlreichen Epigonen wie Zauberstern, Zauberwald und andere machten das Angebot eines einzigen Fanzines breiter.
So war der Zauberspiegel am Ende auch für mich eine Betätigungsfläche. Einige Ideen hatte ich auch, aber vieles verlief leider im Sande. Weil eben auch die Fanzines nach und nach verschwanden. In den Neunziger Jahren war eigentlich fast nur noch der Marlos-Letter oder das Magazin des Marburger Horror-Club eine feste Konstante für mich. Hinzu kam das die Horror-Heftserien vom Markt verschwanden und die wenigen, die es noch gab, waren nicht meins. Irgendwann gab es kleine neue Serien, die die Sammlerwut nochmals anfachten, aber auch das verging.
Ab den 2000er-Jahren verlagerten sich die Interessen wieder etwas. Treu geblieben bin ich dem einfachen Genre des phantastischen Kurzromans immer irgendwie. Sei es als Heft, E-Book oder Hörspiel. Mittlerweile ist auch das alles vorbei. Mit Interesse lese ich ab und an mal in den einen oder anderen Roman rein, höre das ein oder andere Hörspiel, gern auch die ganz alten Sachen. Aber kontinuierlich irgendwo dabei bin ich seit langen nicht mehr. Was bei 40 Jahren auch schwer ist aufrechtzuerhalten.
Als wir online gingen
Eines bleibt erstaunlich. Wie lange sich die Fanszene doch in irgendeiner Form gehalten hat. Letztlich ging irgendwann alles online und neue Erscheinungsformen eröffneten sich.
2007 ging der Zauberspiegel online. Das war eine kleine Wiedergeburt, denn das Horror-Fandom war eigentlich tot. Es gab kaum noch gedruckte Magazine. Ich freute mich darüber. Ein Schatten lag gleich zu Beginn über dem Start des Zauberspiegels. Der Tod Jürgen Grasmücks alias Dan Shocker, der im selben Jahr von uns ging. Er war gleichzeitig Namenspate für den Zauberspiegel. Das Wort Zauber für die Möglichkeiten des phantastischen Genres und das Wort Spiegel für den pressedienlichen Ansatz. Horst meinte damals, ich sollte unbedingt dabei sein. Zwar kannte ich schon einige Onlineaktionen von Fans aus früheren Zeiten und auch die Ergebnisse kannte ich. Das Konzept von Horst hat mich aber überzeugt, hier unbedingt dabei zu sein. Die ersten Gehversuche waren nicht immer perfekt. Aber der Zauberspiegel hat sich weiter entwickelt und aus Fehlern gelernt.
Events, Interviews und Kritiker
Jetzt sind wir fast 15 Jahre online. Und was ist in der Zeit alles passiert. Wir haben mit Autoren, Schauspieler und mehr Interviews geführt, sie teils persönlich getroffen. Ich selbst war auf unzähligen Events und habe neue Leute kennengelernt. Fast immer ging es um Hörspiele oder Bücher. Manchmal um Filme oder Serien.
Besondere Erinnerungen liegen in den Begegnungen im Tonstudio bei Aufnahmen zu Gordon Black, bei der Release-Party in Neu-Eichenberg, bei Aufnahmen in Hamburg und bei einem Besuch bei Konrad Halver.
Ich schrieb Rezensionen und Artikel. Meine Artikelreihe zu Krimiserien wie Derrick, Der Alte, Tatort und Der Kommissar bescherte mir die Bekanntschaft von vielen interessanten Leuten. Meine Interviews mit namhaften Stars der Mattscheiben-Ära sind immer noch im Zauberspiegel nachzulesen: Peter Fricke, Ekkehardt Belle, Hans-Georg Panczak, Ulrich Pleitgen um nur wenige nennen.
Deshalb muss ich dem Zauberspiegel und im Besonderen Horst und Bettina auch mal danke sagen für 15 tolle Jahre während der Online-Ära. Verdient haben sie diesen Dank alle Mal. Vergessen kann man getrost die Negativ-Aspekte wie Server-Crash, die schon gar nach Selbstbestätigung rufenden Spitzen gewisser Kritiker, die ich nicht vergessen habe. Denn Kritik lehrt auch und man lernt vor allem damit umzugehen bzw. zu leben. Manche Kritiken sind konstruktiv nett, andere konstruktiv anklagend und wieder andere einfach nur sinnlos.
In besonderen Maße sehe ich die letzten 15 Online-Jahre als persönlichen Glanzpunkt des Magazins Zauberspiegel. Aber natürlich vergisst man nicht, wo er her kam. Aus dem Print-Bereich, aus Zeiten wo man noch kleine Brötchen backte und wo es noch keine täglichen Updates gab, sondern nur alle 2-3 Monate mal ein Magazin im Postkasten.
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Kommentare
Ach ja, das Marburger Zine...
Das gab es ja auch sehr lange. Der Martin hat damals auch ganz schön was geleistet, der war da schon sehr nah am ZS dran.
Ich erinnere mich noch, dass es in jedem Zine mindestens einen Beitrag und Leserbriefe von WK Giesa gab...
Und die Leserbriefe waren ja immer das Highlight eines jeden Magazins. Werner war sicher oft vertreten aber ich erinnere mich auch, dass ich vor allem für jeden Clubletter einen geschrieben habe, seit ich dabei war.
Wieso habe ich diesen Ehrenstatus nicht?
Dass kann ich nicht beantworten. Der Club ist ja mittlerweile auch ein Verein und das Magazin erhalte zumindest ich ganz selten mal. Einmal im Jahr vielleicht - ich weiß es nicht genau und wann das letzte jetzt kam, weiß ich auch nicht mehr.
Aus irgendeinem Grund werden die smilies, die ich über mein tablet poste, als Fragezeichen dargestellt...