Marlos - die jährlichen Treffen einer Großfamilie (1) Das erste Mal
Marlos - die jährlichen Treffen einer Großfamilie (1)
Das erste Mal
Normalerweise gab es nur ein Treffen pro Jahr, aber 1987 war ein Jubiläum. Zehn Jahre bestand der Club, in dem ich 1 Jahr Mitglied war.
Das zehnte Marlostreffen sollte später im Jahr in Ludwigsburg stattfinden. Einem bewährten Ort
Ebenso wie in Ludwigsburg trafen sich die Marlos-Bürger so ziemlich überall. Neben Hamburg war es z. B. noch Frankfurt, Würzburg und sogar Wien.
Dieses Treffen in Hamburg war besonders schön für mich. Ich traf zum allerersten Mal Dan Shocker. Den Mann, von dem ich schon so viele Romane gelesen habe. Und ich traf zum ersten Mal viele Marlos-Bürger.
Es war ein unbeschreiblich umwerfender Eindruck für mich, als ich Dan Shocker plötzlich auf der Schwelle der Tür sah, die in die Lokalität führte, in der wir uns trafen.
Der Mann hatte die Aura des Stars, und das obwohl er im Rollstuhl sass, und eigentlich hätte Bemitleidung auslösen müssen.
Aber das war in diesem Moment kaum der Fall. Es war die Ausstrahlung des Stars, die er aussandte. Als Erfinder von Larry Brent und Macabros war er so etwas wie ein Ur-Vater des Heftromans, und unsterblich für seine Fans.
Er musterte sie wenige Augenblicke lang, bevor er sich an den Tisch rollen lies, um eins zu werden mit der Gemeinschaft der Fans. Er war selbst ein Fan, wie er immer sagte. Ein Fan des phantastischen Romans. So wie alle hier im Saal.
Ich hätte ebenso einen Fussballstar bewundern können, einen Rocksänger oder amerikanischen Schauspieler. Doch diesen hätte ich nie anfassen, wahrscheinlich nie die Hand geben, und sicher auch nie den ganzen Abend mit ihm plaudern können.
Doch in der Szene konnte man es. Die Stars waren die Autoren, wie Dan Shocker. Und doch waren sie wie jeder andere auf diesen Treffen.
Die Anekdote zu Hamburg
Jedes Treffen ist immer irgendwie mit einer Anekdote verbunden gewesen. Sei es Hamburg oder Zürich gewesen.
Hier passierte sie mir. Als ich am Con-Samstag mein Hotel aufsuchen wollte - irgendwann in der Nacht, verwechselte ich am Bahnhof in Harburg eine Buslinie. So fuhr ich ganz wo anders hin. Als ich den Busfahrer ansprach, empfahl er mir auszusteigen. Ich ging in eine Kneipe und bestellte mir ein Taxi. Zum Glück trennten mich von meinen Hotel nur wenige Kilometer, so das die Taxifahrt erschwinglich wurde. Weniger erschwinglich wurde da ein Telefongespräch, welches ich vom Hotel aus mit meiner Mutter führte. Nur 200 km entfernt in Hildesheim. Drei Minuten kosteten mich 12,50 DM.
Ich sagte dem Wirt, ich wolle doch nur das Gespräch bezahlen, noch nicht das Zimmer.... In einer Telefonzelle habe ich übrigens für das gleiche Gespräch (ebenfalls drei Minuten) keine 30 Pfennig bezahlt.
Mit irgendwelchen Odyseen und Rundreisen zu Fantreffen und Con-Orten, sowie zu Hotels und wieder davon weg, lassen sich ganze Romane schreiben. Da haben viele Fandomler in den zehn Jahren Marlos und auch noch darüber hinaus viel erlebt...