Ein großer Kleiner - Nachruf auf Dieter Dost
Nachruf auf Dieter Dost
Aber: Ist das wirklich ein Grund, dass der Kontakt zu Freunden so sehr darunter leidet?
Als ich kürzlich für meine Firma Nocturna Audio nach Berlin musste, wollte ich Dieter nach all den Jahren wieder mal besuchen. Doch ich konnte keine Anschrift und keine Telefonnummer mehr finden.
Was war passiert?
Schließlich las ich auf Wikipedia.de, dass er nach schwerer Krankheit gestorben war und ich hatte es nicht mitgekriegt. Ich war entsetzt. Mein Freund Dieter ...
Dieter Dost war der ewige Kleindarsteller für Kino und TV, spielte unter anderem mit Harald Juhnke, Günther Pfitzmann und Otto Waalkes. Ich weiß, dass er das Zeug zu größeren Rollen gehabt hätte. Seine Schauspielausbildung hatte er bei Ida Ehre und Gert Fröbe gemacht. In etwa 70 Kurzfilmen, vorwiegend Abschlussfilme an den Filmakademien in Berlin und Potsdam, spielte er Haupt- und Nebenrollen.
Kennen gelernt haben wir uns 1995 in Berlin. Damals war ich an der Kaskeline Filmakademie. Für meinen Abschlussfilm Der Archäologe, den ich gemeinsam mit Ralf Mühleck machte, sollte Dieter die Titelfigur spielen. Er war ein netter Typ immer die Ruhe selbst, auch wenn wir Nachwuchs-Filmer ziemlich aufgeregt waren. Der Film wurde auf mehreren Festivals gezeigt, und einige Szenen daraus wurden sogar in einem TV-Portrait über das Multitalent Dieter Dost verwendet. Nebenbei war er nämlich auch Autor und Moderator von Didos Musik-Show, die im Offenen Kanal Berlin gesendet wurde und in der Hauptstadt einen gewissen Kultfaktor erlangte.
Ein Jahr später, 1996, war Dieter bei meinem Stummfilm Der Seelenspiegel dabei, und zwar in einer Schlüsselrolle: Als Vater eines getöteten Bauernmädchens führte er eine aufgebrachte Meute gegen den Mörder an. Es war ein beeindruckender Auftritt, der zeigte, welches Potenzial in dem Schauspieler Dieter Dost steckte.
Längst hatte sich eine Freundschaft zwischen ihm und mir entwickelt. Dieter war ein Mensch, der immer ein offenes Ohr für den Nachwuchs hatte. Ihm ging es darum, kreativen Leuten bei der Verwirklichung ihrer Ideen zu helfen. Bis 1999 war er Ansprechpartner für die Berliner Dependance meiner damaligen Firma Direkt Film & Video.
Nach der Auflösung der Firma arbeitete ich wieder als Journalist für einen Zeitungsverlag. In dieser Zeit schrieb er mir viele Briefe immer in der Hoffnung, dass wir noch mal ein gemeinsames Filmprojekt machen würden. Dafür ist es jetzt zu spät. Ein Traum von ihm war, seine Lebensgeschichte in Buchform zu veröffentlichen. Es war ein interessantes Leben, und in der Tat hätte es ein ganzes Buch gefüllt. Vor seiner Karriere als Darsteller für Kino und TV war er unter anderem als Soldat bei der Fremdenlegion und als Stuntman (zum Beispiel für Lino Ventura) tätig. Für sein Werk als echtes Berliner Original hätte er ein Denkmal verdient. Als Mensch erst recht. Dieter Dost starb am 16. März 2006 in Berlin. Er wurde 69 Jahre alt.
Als ich kürzlich für meine Firma Nocturna Audio nach Berlin musste, wollte ich Dieter nach all den Jahren wieder mal besuchen. Doch ich konnte keine Anschrift und keine Telefonnummer mehr finden.
Was war passiert?
Schließlich las ich auf Wikipedia.de, dass er nach schwerer Krankheit gestorben war und ich hatte es nicht mitgekriegt. Ich war entsetzt. Mein Freund Dieter ...
Dieter Dost war der ewige Kleindarsteller für Kino und TV, spielte unter anderem mit Harald Juhnke, Günther Pfitzmann und Otto Waalkes. Ich weiß, dass er das Zeug zu größeren Rollen gehabt hätte. Seine Schauspielausbildung hatte er bei Ida Ehre und Gert Fröbe gemacht. In etwa 70 Kurzfilmen, vorwiegend Abschlussfilme an den Filmakademien in Berlin und Potsdam, spielte er Haupt- und Nebenrollen.
Kennen gelernt haben wir uns 1995 in Berlin. Damals war ich an der Kaskeline Filmakademie. Für meinen Abschlussfilm Der Archäologe, den ich gemeinsam mit Ralf Mühleck machte, sollte Dieter die Titelfigur spielen. Er war ein netter Typ immer die Ruhe selbst, auch wenn wir Nachwuchs-Filmer ziemlich aufgeregt waren. Der Film wurde auf mehreren Festivals gezeigt, und einige Szenen daraus wurden sogar in einem TV-Portrait über das Multitalent Dieter Dost verwendet. Nebenbei war er nämlich auch Autor und Moderator von Didos Musik-Show, die im Offenen Kanal Berlin gesendet wurde und in der Hauptstadt einen gewissen Kultfaktor erlangte.
Ein Jahr später, 1996, war Dieter bei meinem Stummfilm Der Seelenspiegel dabei, und zwar in einer Schlüsselrolle: Als Vater eines getöteten Bauernmädchens führte er eine aufgebrachte Meute gegen den Mörder an. Es war ein beeindruckender Auftritt, der zeigte, welches Potenzial in dem Schauspieler Dieter Dost steckte.
Längst hatte sich eine Freundschaft zwischen ihm und mir entwickelt. Dieter war ein Mensch, der immer ein offenes Ohr für den Nachwuchs hatte. Ihm ging es darum, kreativen Leuten bei der Verwirklichung ihrer Ideen zu helfen. Bis 1999 war er Ansprechpartner für die Berliner Dependance meiner damaligen Firma Direkt Film & Video.
Nach der Auflösung der Firma arbeitete ich wieder als Journalist für einen Zeitungsverlag. In dieser Zeit schrieb er mir viele Briefe immer in der Hoffnung, dass wir noch mal ein gemeinsames Filmprojekt machen würden. Dafür ist es jetzt zu spät. Ein Traum von ihm war, seine Lebensgeschichte in Buchform zu veröffentlichen. Es war ein interessantes Leben, und in der Tat hätte es ein ganzes Buch gefüllt. Vor seiner Karriere als Darsteller für Kino und TV war er unter anderem als Soldat bei der Fremdenlegion und als Stuntman (zum Beispiel für Lino Ventura) tätig. Für sein Werk als echtes Berliner Original hätte er ein Denkmal verdient. Als Mensch erst recht. Dieter Dost starb am 16. März 2006 in Berlin. Er wurde 69 Jahre alt.
Kommentare
Herzliche Grüße jessica Dost