Berlinale 2020: Gipfeltreffen der Kanzlerkandidaten
Gipfeltreffen der Kanzlerkandidaten
»NRW-Empfang des Ministerpräsidenten und der Film- und Medienstiftung NRW in Berlin«
Gleichwohl gibt es einige Konstanten, die nach wie vor beim größten deutschen Filmfest Bestand haben. Wie der NRW-Empfang des Landes Nordrhein-Westfalen und der Film- und Medienstiftung NRW, der 2020 bereits zum 19. Mal in der Vertretung des Landes NRW beim Bund stattfand. Rund 1400 Gäste gaben sich in der Botschaft des Westens in Berlin die Ehre, wobei insbesondere die Anwesenheit des Bundesministers für Gesundheit, Jens Spahn, auf dem Roten Teppich für ein Blitzlichtgewitter sorgte – schließlich gilt Spahn als großer Konkurrent von Gastgeber Armin Laschet für den Posten des CDU-Kanzlerkandidaten.
Aber die Politik trat im Laufe des Abends natürlich zugunsten der Filmbranche in den Hintergrund, denn beim NRW-Empfang waren wie in den Jahren zuvor wieder etliche Filmteams anwesend, deren neueste Arbeiten im Rahmen der Berlinale zu sehen sind. 28 Filme sind es 2020, die in den unterschiedlichen Sektionen des Festivals zur Aufführung gelangen, und die mit Mitteln der Film- und Medienstiftung NRW zumindest zum Teil auch in diesem Bundesland realisiert wurden. Aus dem Wettbewerbsprogramm handelt es sich dabei um Christian Petzolds neuestes Werk „Undine“ mit Paula Beer und Franz Rogowski, sowie um Burhan Qurbanis Neuverfilmung des klassischen Döblin-Romans „Berlin Alexanderplatz“. Hinzu kommen in den weiteren Festivalsektionen Filme wie „Orphea“, den Regie-Urgestein Alexander Kluge gemeinsam mit Khavn De La Cruz realisierte, Visar Morinas internationale Koproduktion „Exil“ oder Bettina Böhlers Dokumentarfilm „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“.
Daneben stellte man in Berlin auch die Teams von Filmprojekten vor, die in den vergangenen zwölf Monaten in NRW begonnen oder auch bereits abgeschlossen wurden, wie Detlev Bucks Thomas-Mann-Neuverfilmung „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, den mit Ulrich Matthes und Susanne Wolff prominent besetzten „Geborgtes Weiß“ von Sebastian Ko oder die dritte Staffel der Erfolgsserie „Babylon Berlin“. Mit mehr als 40 Millionen Euro Fördergeldern konnte von der Film- und Medienstiftung NRW im Jahr 2019 eine neue Rekordsumme vergeben werden. Geschäftsführerin Petra Müller betonte, dass sie mit Hilfe der Landesregierung auf dem besten Wege seien, die wichtigste deutsche Filmförderungsanstalt zu werden. Bevor es dann zum gemütlichen Teil des Abends überging, wurden noch die zehn „European Shooting Stars 2020“ vorgestellt, zu denen auch der Deutsche Jonas Dassler („Der Goldene Handschuh“) gehört, der sich nun auf eine Woche voller vielversprechender Meetings mit internationalen FilmemacherInnen freuen kann.