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Aus den Messehallen: Schwerpunkt: Die Internationalen (15.10.)

Der Zauberspiegel auf der BuchmesseAus den Messehallen:
Schwerpunkt: Die Internationalen (15.10.)

Donnerstag... Der zweite Tag. In aller Frühe haben wir einen Termin bei Coppenrath und sprechen unter anderem über die Reihe Ulysses Moore, die ja bei uns rezensiert wird und die laut Verlagsaussage wunderbar läuft. Danach macht sich Bettina traditionell in Richtung der Internationalen Verlage davon, um Neues zu entdecken. Sie ist dann in ihrem Element (mehr dazu im Schwerpunkt).
Friedrich "A.F. Morland" TenkratJochen Adam, Tina Bürman, G. Walt und der Chef selbst nahmen wieder die Halle 3 unter die Füße. Obligatorisch wieder ein Frühbesuch am Stand des Erben des Universums, weil dort zum einen immer Betrieb und zum anderen immer bekannte Gesichter sind. Dann teilen wir uns auf - wir haben Termine, die wir nicht zusammen wahrnehmen.  Heute erzittern dann auch die Audio-Hallen unter unseren Schritten. Von Titania bis Stimmbuch...

Heute Nachmittag standen Markus Heitz (Themen Zwerge, Filme und Space Operas), Michael Peinkofer (Geplauder und Interviewvorbereitung), als persönliche Highlights für Horst eine Begegnung mit Manni Breuckmann, der ihm jahrelang den Samstagnachmittag mit spannenden und wirklich guten Reportagen ohne Fanbrille versorgte.
 
Anni TenkratAm frühen Nachmittag ein Treffen mit Friedrich "A. F. Morland' Tenkrat und seiner Frau Anni. Nach einem Vierteljahrhundert sah man (Horst und Fritz) sich wieder. Das war ein sehr erfreuliches Treffen mit viel Gelächter über den "Ghoul von Mallorca". 1984 in Meerbusch hatte man sich zuletzt gesehen. Der Tony Ballard-Schöpfer gehört mit fast 70 noch nicht zum alten Eisen und hatte diesen oder jenen Termin auf der Messe. Doch hier ging es mehr um alte Zeiten. Man versprach sich, dass es diesmal nicht 25 Jahre bis zum nächsten Wiedersehen dauern dürfe. Für sowas muss auf der Messe Zeit sein. Zum Glück ergab sich terminlich eine größere Lücke, um nicht gehetzt zu sein. So war der Tag eher emotional, denn sonstwie geprägt.
 
Zum guten Abschluss am Lübbestand die Verabredung mit Helmut Pesch. Mit ihm beginnen wir den Abend mit dem inzwischen traditionellen Abendessen beim Chinesen unseres Vertrauens. Abschluss des Messe-Donnerstages, Plaudern im privaten Kreis, ohne Hektik, über alte Zeiten palavern und sich gegenseitig erklären, dass man nicht über Bücher reden will. Ja, so kann der Tag enden... Voll genug war er ja.
Und der Artikel für morgen wird wohl angesichts des Galaktischen Forums erst im Laufe des Samstag erscheinen, weil man sich da prima amüsiert und es mit Sicherheit spät wird.

Und nun zum...


Schwerpunkt - Die Internationalen...
PenguinDie Zeiten in den Internationalen Hallen sind für mich immer wieder etwas ganz Besonderes und ein Highlight. In den Hallen der deutschsprachigen Medien ist es eher das Bekannte, das reizt. Man sieht vertraute Verlage, bei denen man seit Jahren kauft, man sieht die großen "Publikumsverlage". Man sieht den Autoren da drüben, der man von der Lesung her kennt, und dem man grüßend zurück grinst, wenn man sich von Nahem oder Weitem begegnet. Es ist der Blick auf neue Verlage und auf Neuerscheinungen, man entdeckt immer wieder etwas, das man noch nicht kennt, und - auch wenn man sich immer wieder vornimmt "ES" nicht zu tun ... es passiert: "Schau mal ... *gezischt* ... da drüben ... *mühsam verborgenes wedeln* ... Ist das nicht ...."
Meistens weiß man in dem Moment dann, dass es ein Promi ist (wahlweise Geschlecht ändern), der von ... ne ...  das ist der doch gar nicht ... der hat doch ...

In die Internationalen Hallen zieht es mich allein. Nach den Sicherheitsuntersuchungen von Rucksack und Fototasche stehe ich erst einmal nur da und schaue. Und dann beginne ich zu grinsen wie an Weihnachten.

Die Verlage sind so vielfältig wie die Länder, die Themen sind Legion. Neben großen Verlagen wie Penguin-Books oder der Hachette Group finden sich Kleinstverleger aus allen Teilen der Welt.

Alle paar Meter bleibe ich mehr oder weniger unvermittelt - je nach Faszinationsgrad - mit oder ohne sichernden Blick auf nachfolgende Besucher stehen.

Die Coverdesigns sind in der Regel unterschiedlich und sprechen für die Diversität auch in geschmacklichen Fragen in den verschiedenen Ländern. "Vintage" ist immer noch stark, "Retro" immer noch in. Man findet Fantasy in allen Spielarten und für alle Altersgruppen, herrliche Bildbände aus aller Herren Länder, und immer wieder Bücher, bei denen ich einfach nur stehen bleiben kann.

Ein Verleger von Filmbüchern ist vollkommen irritiert als ich zu ihm sage, dass unsere Autoren ihn für seine Bücher lieben werden. Gerade weil es so ausgesprochen besondere Bücher sind, die man nicht überall findet. Wir philosophieren über die Frage, welcher deutsche Verlag eventuell für den deutschen Markt in Frage kommen würde. Obligatorisch ist das Austauschen der Visitenkarten und die Verabschiedung mit "Have a nice fair and good luck".

Gestern Abend kam völlig überraschend noch eine Mail von Alan Skinner, den ich vor zwei Jahren auf der Messe kennen gelernt habe, und der mit seinem Verlag Sibling Press eine spannende Wandlung vollzieht. War es im ersten Jahr nur ein Buch, das er da hatte, war es im zweiten eine neue Kinderreihe, die er mit im Gepäck hatte. Dieses Jahr merkt man deutlich, dass etwas anders ist. "Ich arbeite jetzt Vollzeit im Verlag", sagt er. "Irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich entscheiden muss. Es läuft gut."
Der zweite Band der Muddles und ihrer Kollegen ist erschienen und Alan drück mir einen in die Hand.
"Wir sind von Hardcover auf Paperback umgestiegen. Auch das Coverdesign hat sich verändert. Die Buchhandlungen nehmen diese Form besser an."
Seine beiden Bücher haben sehr gute Kritiken erhalten. Hier eine von uns.

In der Mitte der Halle 8.0 befindet sich ein Cafébereich, in dem etwa 10 Bistrotische mit Stühlen aufgestellt sind. Sie sind eigentlich immer gut gefüllt. Während die einen ihren Café aus Pappbechern schlürfen und ein Stück Kuchen essen, ziehen andere einen elektronischen Reader aus der Tasche. Rechts von mir sitzen zwei Männer und diskutieren auf Englisch über Theologie, während links zwei Verlagsmitarbeiterinnen aus Russland ein Meeting mit einem Kollegen haben.
Einen Tisch weiter sitzen einige Vertreter asiatischer Verlage und bei einem ganzen Teil der Sprachen, die ich um mich höre, kann ich nicht einmal sagen welche Sprache es ist.

Es ist ausgesprochen faszinierend, die Szenerie zu beobachten, den Menschen zuzusehen. Sie hasten von einem Termin zum nächsten, plaudern entspannt, raufen sich entnervt den Bart. Sie stehen an den Bücherpräsentationstischen und begutachten Bücher, machen sich Notizen, kommen mit Verlagsvertretern ins Gespräch und füllen Bestellzettel aus.

Man merkt hier noch viel deutlicher als in den deutschsprachigen Hallen, dass die Buchmesse schon lange mehr ist als eine Präsentation von Büchern für den Endverbraucher. Frankfurter Buchmesse, das ist immer auch Business. Es geht ums Geschäft. Man verschafft sich einen Einblick über die Konkurrenz inner- und außerhalb des eigenen Wirkungskreises, man sucht nach Geschäftspartnern in anderen Ländern, Autorenvertreter warten auf internationale Kunden.

Ich sitze in der Geschäftigkeit einfach nur da, lasse die Szenerie auf mich wirken und freue mich. Buchmesse, das ist immer wieder einfach ein Erlebnis. Und wenn ich am Freitag Abend sage "Boa ... nie mehr", dann weiß ich ganz genau, dass das nicht sehr lange vorhält. Zu spannend ist es in den Internationalen Hallen, zu interessant die Begegnungen mit Bücherschaffenden aus der ganzen Welt und zu faszinierend dieses Gefühl Teil zu sein.

Kommentare  

#1 Mainstream 2009-10-16 08:02
-
Jaaaaaa, aber was ist das für ein Verlag mit den besonderen
Filmbüchern? Oder kommt da noch etwas nach?
#2 Bettina.v.A. 2009-10-17 16:24
Lieber Mainstream ... soll man so gierig sein?? Nein ... soll man nicht :lol: . Als das Gespräch mit dem Verlagsvertreter beendet war und er sich notierte, dass wir die Bücher als Rezensionsexemplare bekommen (na, da weißt du ja zumindest schon mal das :P ), stellten wir fest, dass wir vor 2 Jahren schon Kontakt miteinander hatten und ich damals schon voller Begeisterung von dem Verlag berichtet hatte (theoretisch kannst du jetzt mal schauen, ob der Name da in dem Artikel auftaucht. Glaube ich aber nicht 8) ). Wirst du leider noch ein bisschen warten müssen
#3 Mainstream 2009-10-17 18:24
-
OHHH - große Missverständnisse vorbeugen !

Mich interessiert der Verlag - welcher Verlag ist das?
Mit "kommt noch was nach" meinte ich, ob Du über
diesen Verlag noch speziell was machst.

Aber ich glaube herauszulesen, das Du mich schon
richtig verstanden hast.
#4 Bettina.v.A. 2009-10-17 20:02
Zitat:
Mich interessiert der Verlag - welcher Verlag ist das?
Das werde ich dir verraten, damit du die Bücher kaufen kannst bevor wir dir den Mund wässrig machen können, was? Nix gibts.

Zitat:
Mit "kommt noch was nach" meinte ich, ob Du über diesen Verlag noch speziell was machst.
Es ist kein spezieller Filmbuchverlag, insofern denke ich im Moment, dass es weniger interessant sein wird. Aber für unsere Mitarbeiter sind die Bücher bestimmt wichtige Hilfsmittel und für unsere Leser interessante Hinweise auf gute Hintergrundbücher.

Zitat:
Aber ich glaube herauszulesen, das Du mich schon richtig verstanden hast.
Ja, ich denke, das liest du ganz richtig :lol:
#5 Mainstream 2009-10-17 20:26
-

...nur 'nen klitzekleinen Hinweis ?...

-
#6 Bettina.v.A. 2009-10-17 20:55
hmmm ... mal überlegen ... sagen wir mal so ... man muss nicht unbedingt ein QUerkopf Sein, Um den auf dEn Namen des VeRlags zu kommen. Allerdings maCht es schon etwas Mühe. :-*

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