Privatdetektive und private Ermittler: MUTTER GRIMM
Als in SCHWARZES WASSER Joschi ermordet wird, ein Obdachloser, mit dem sich Heinrich Grimm während seiner Spaziergänge angefreundet hat, beginnt nicht er, sondern seine Mutter GERTRUDE GRIMM mit ihrem kriminalistischen Spürsinn in dem Mordfall, zu ermitteln.
Denn immer, wenn Mutter Grimm einen Mordfall riecht bekommt sie glänzende Augen.
"Mutter Grimm" ist Krimifan durch und durch, nicht nur literarisch. Und sie ist die Mutter eines mittlerweile pensionierten Hauptkommissars. Ihrer Ansicht nach unterscheidet sich die Realität kaum von einem guten Kriminalroman, wenn man mit dem richtigen Spürsinn vorgeht - was die Polizei in ihren Augen oft genug vermissen lässt.
Da sieht sie es geradezu als ihre Bürgerpflicht an, helfend einzugreifen. Um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, ist der Seniorin jedes Mittel recht, vor allem dann, wenn "Verdacht im Verzug" ist. (1)
Sie ist es auch, die in der Nähe des Tatortes bunte Pillen findet, die die Polizei anscheinend übersehen hat.
Und Mutter Grimm ist eine Frau der Tat. Sie entscheidet, obwohl ihr Sohn überhaupt nichts davon weiß, eine Detektei zu gründen. Sie bestellt ein Messingschild mit der Aufschrift GRIMMM & SOHN, lässt Visitenkarten drucken und will ein Gewerbe beim zuständigen Amt anmelden. Doch bei der Anmeldung gibt es Probleme.
Aber Probleme sind da, um gelöst zu werden.
Nachdem auch ihr Sohn Heinrich endlich Blut geleckt hat und sich die Leiche des Obdachlosen nicht als die von Joschi herausstellt, ist Heinrich schließlich bereit, mit seiner Mutter eine Detektei zu gründen und das Gewerbe anzumelden.
Er hat ihr jahrelang vorgeworfen, illegale Nachforschungen anzustellen. Mit der Detektei legalisiert sie vieles. Im Grunde aber willigt er ein, weil er davon überzeugt ist, seine Mutter damit künftig vor gefährlichen Situationen zu bewahren. Denn nach seiner Erfahrung beschäftigt sich der gewöhnliche Detektiv auf dem Lande überwiegend mit Kaufhausdiebstählen, Untreue und ähnlichen Bagatellen. Aber keinesfalls mit Mord. Dachte Heinrich ... (2)
Zunächst sind weder die ermittelnde Kommissarin Manuela Warnke noch die Staatsanwältin Annette Gerland von der Einmischung seitens Mutter Grimm begeistert. Aber dann müssen sowohl die beiden Frauen als auch Heinrich Grimm einsehen, dass Gertrude Grimm den richtigen Riecher hatte.
(1) Erwin Kohl
(2) Erwin Kohl
© by Ingo Löchel