Jubiläum bei Titania-Medien: Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs: Ludwig II. – Der Tod im Würmsee
Jubiläum bei Titania-Medien:
Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs: - Ludwig II. – Der Tod im Würmsee
Nun hat die Sherlock Holmes-Serie von Titania Medien auch Folge 50 erreicht. Man sollte sich nicht zu lange mit Frage aufhalten, ob die Sherlock Holmes und Van Dusen-Hörspielserien nicht schon zuhauf auf dem Markt vertreten sind. Der Erfolg dieser immer weiter laufenden Serien gibt Ihnen Recht. Seit nahezu 12 Jahren hält sich nun die Umsetzung des Hildener Labels um den Meisterdetektiv mit dem Serien-Titel "Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs".
Historischer Fall
Zum 50. Jubiläumsfall nimmt man sich einen historischen Fall zum Vorbild. Nicht zum ersten Mal, denn bereits Folge 1 nahm sich des Falles "Jack the Ripper" an. Immer wieder gibt es historische Bezüge. Diesmal aber geht es gar um den rätselhaften Tod von Ludwig II. von Bayern. Die Serie rühmt sich damit geheime Fälle aufzuarbeiten, die bisher nicht von Sherlock Holmes und seinem Chronisten erzählt wurden. Doch viele Folgen der Serie behandeln bereits mehrfach adaptierte Vorlagen, tragen dafür aber nicht den Titelzusatz "die geheimen Fälle".
An dieser Version nun, scheint man länger gearbeitet zu haben, da die Hörspielfolgen 51 bis 54 schon vor der Nummer 50 erschienen waren und Ludwig II. wohl als Jubiläumsfall reserviert war. Mit über zwei Stunden Spielzeit ist das Hörspiel auch sehr sehr lang geworden, was nicht unbedingt ein Pluspunkt dieser Produktion ist.
Sprecher in historischer Literatur
Alle Sprecher sind ausnahmslos gut und neben bekannten Stimmen gibt es neue unbekannte und alte Legenden des Mediums wie hier Ursula Sieg und Peter Weis. Bei den Hauptrollen setzt man weiter auf die beiden eingespielten Sprecher Tennstedt und Bierstedt, die beide auch hier in ihrem Element sind und die sprachliche Ausrichtung und den Stil der historischen Literatur nach dem Manuskript von Marc Gruppe perfekt wiedergeben. Allerdings hatte ich bei der Besetzung von Anfang an ein Problem. Ich hätte die Rollen vertauscht (also Bierstedt Watson) und Tennstedt Holmes) wesentlich passender gefunden. Das ist aber ein sehr subjektives Empfinden.
Trägheit in der Umsetzung
Marc Gruppe gibt eine wieder sehr freie Interpretation von Holmes wieder, allerdings mit der gleichen Sprache und einem ähnlichen Setting wie in den Original-Geschichten. Leider fehlt grundsätzlich jede Spannung. Der sehr interessante historische Fall wird in ausufernden nicht enden wollenden Dialogen zerfleddert und nichts ermuntert hier zum Dranbleiben. Wäre da nicht die entzückende Sprache und die grandiosen Sprecher, bliebe kaum etwas zu berichten. Eine sehr schöne Idee, eine sehr schöne historische Vorlage, aber eine für die Hörspielform zu ausufernde Gestaltung in Länge und Dialogträchtigkeit. Es fehlen zum Beispiel schnellere Szenenwechsel, die einen Cliffhanger bieten oder irgendetwas, was den Hörer ermuntert, hier weiter zu hören. Sonst besteht die Gefahr, dass man nach 30 oder 40 Minuten genervt und gelangweilt abschaltet.
Ludwig II. – Der Tod im Würmsee
(1)= Titania Medien
(c) by author 01/23