Kürzlich angeschaut... und für gut befunden - Für immer ein Mörder - Der Fall Ritter
Kürzlich angeschaut und für ...
... gut ... befunden
Für immer ein Mörder - Der Fall Ritter
Weber und Wolf stoßen in der Akte auf Ungereimtheiten und bei Nachfragen auf eine Mauer des Schweigens.
Für alle ist Ritter ein Mörder, trotz eines Freispruchs in einem Wiederaufnahmeverfahren, nur anderthalb Jahre nach seiner Verurteilung. Auch Wolf, der ihn seit seiner Kindheit kennt, hat anfangs kaum Zweifel an seiner Schuld. Erst als er in der Asservatenkammer des Polizeiarchivs in Gotha den von Ritter beschriebenen Folterhocker findet, beginnt er ernsthaft mit den Ermittlungen, von denen sein väterlicher Vorgesetzter Wolfgang Schulte ihn schnell wieder abziehen möchte.
Weber und Wolf werden in ihren Ermittlungen behindert. Als sie schließlich auf eine Spur stoßen, die damals nicht weiter verfolgt wurde, und klar wird, wer alles in den Fall verstrickt gewesen ist, wird Weber nach Gotha versetzt und Wolf zu einem Lehrgang nach Münster geschickt. Schließlich hilft ihnen der Zufall: Im Archiv der Gothaer Polizei findet Weber den Mantel der Ermordeten mit auswertbaren Spuren. Eine DNA-Analyse bestätigt den einstigen Verdacht gegen einen Polizeikollegen. Dieser aber ist seit zwei Wochen tot. Nun können die Verantwortlichen im Fall Ritter endlich vorgeladen werden. Doch ist es bereits zu spät? (1)
Ein ruhiger Krimi, der auf seine Art eine Spannung aufbaut, die sich von Minute zu Minute steigert. Die Thematik ist nicht ganz frisch. Die DDR und die STASI sind ein gern herangezogenes Thema für Kriminalfilme. Ich sehe mir die Fernsehfilme des Krimi-Herbstes im ZDf sehr gerne an. Wirklich spannende Ware, die sich wohltuend abhebt vom schnellen Hollywood-Produktionen vom Reißbrett. Auch in diesem Film stimmt die Chemie. Die Schauspieler legen ein sehr glaubhaftes Szenario hin. Teilweise gibt es eine allzu schnelle Fortbewegung in der Geschichte, so dass kaum Zeit für die Figuren bleibt, andererseits ist gerade dies eine Stärke des Films - sich nicht allzulange mit Geschwafel oder Details aufzuhalten.
Teresa Weißbach spielt die junge und wissbegierige Polizistin, die nicht locker lässt, als ihr Ungereimheitne in der Akte Ritter auffallen. Erst nach einiger Zeit kann sie auch den Kollegen Wolf überzeugen, der nun gegen eine ganze Schar seiner Freunde und Kollegen ermittelt, die ihn von klein auf kennen. Spannende Handlung, spannend gespielt. Tolle Darsteller.
Das Ende ist etwas zu unglaubwürdig. Es fehlt ein Bezug zu der plötzlichen Entscheidung Wolfs nun als Autoverkäufer zu arbeiten. Und auch die platonische Freundschaft unter den Kollegen Wolf und Webe rist nicht auserzählt. Schön, dass sie nicht gleich zusammen ins Bett hüpfen wie in vielen US-Filmen, aber irgendwo fehlt da am Ende noch was. Dennoch kaum ein Makel. Klasse Film.