Casanova und Spürhund - »Die Stadtindianer« Staffel 1
Casanova und Spürhund
»Die Stadtindianer« Staffel 1
Gedreht ab dem Jahr 1993, entstanden schließlich 26 Folgen in zwei Staffeln, von denen die erste nun auf 4 DVDs in einer Box erstmals fürs Heimkino erschienen ist. Die Hauptrollen in „Die Stadtindianer“ wurden seinerzeit mit aufstrebenden Jungstars besetzt: Max Tidof, schon seit geraumer Zeit gut im Geschäft („Vergesst Mozart“), war hier an der Seite von Barbara Rudnik (1958-2009) zu sehen, die mit „Müllers Büro“ und „Der Unsichtbare“ durchgestartet war. Der dritte im Bunde der jungen Hauptdarsteller war Richy Müller, bekannt geworden mit „Die große Flatter“ und dem Roland-Emmerich-Debüt „Das Arche Noah Prinzip“. Gemeinsam spielen sie hier eine eingeschworene Freundesclique, deren gegenseitige Sympathien jedoch immer wieder auf die Probe gestellt werden oder an den Eigensinnigkeiten der Beteiligten zu zerbrechen drohen.
Stan Gombrovicz (Max Tidof) arbeitet in Berlin als Privatdetektiv, leidet aber unter Kundenmangel, weswegen er das Geld für seinen Lebensunterhalt nebenbei auch als Taxifahrer verdient. Mit Marion (Barbara Rudnik) ist er lose liiert, aber Stans gutes Aussehen und sein machohaftes Auftreten sorgen immer wieder dafür, dass es zu Eifersuchtsszenen und Streitereien kommt, wenn ihn Marion mit einer anderen Frau erwischt. Stans bester Freund ist Nobbi (Richy Müller), der bei der Kriminalpolizei arbeitet und dem Privatermittler häufig wichtige Informationen zuschanzt. Treffpunkt der Clique ist Eckis (Rolf Becker) Kneipe, die sich direkt unter Stans Wohnung befindet. Auch Stans Mutter Elfriede (Ursula Karusseit) schaut häufiger mal vorbei, vor allem, weil sie sich nach dem Tod ihres Mannes von ihrem einzigen Sohn vernachlässigt fühlt. In Berlin passieren stets die unglaublichsten Dinge, in die Stan mal ganz zufällig hineinstolpert, mal aufgrund eines Engagements als Detektiv involviert wird. In den ersten zwölf Episoden geht es um so unterschiedliche Themen wie illegale Hundewettkämpfe, einen Schrecken verbreitenden Taxifahrermörder, eine Schutzgelderpressung in Kreuzberg, Mordanschläge auf einen eitlen Filmstar (Harald Leipnitz!) oder den Augenzeugenbericht einer Seniorin (Else Quecke), dem nicht einmal die Polizei Glauben schenkt.
Der Protagonist von „Die Stadtindianer“ ist ein Ermittler mit zumeist recht unkonventionellen Methoden, dazu ein chronisch blanker Casanova, der nicht nur im Beruf, sondern auch im Privatleben mit zahlreichen Problemen zu kämpfen hat. Das verleiht der Serie einen unwiderstehlichen Charme, zumal Max Tidof ohnehin sämtliche Sympathien im Nu zufliegen. Spannende Drehbücher (von Marlies Ewald und Rolf Bönnen) und temporeiche Inszenierungen von Carlo Rola und Peter Fratzscher sorgen für kurzweilige Unterhaltung, die nichts von ihren Qualitäten eingebüßt hat. Renommierte Gaststars wie Horst Frank, Eva Renzi, Rolf Zacher, Iris Berben, Vadim Glowna oder Jennifer Nitsch runden das Gesamtergebnis ab.
Die ersten zwölf rund 45minütigen Folgen sind nun erstmals auf DVD erschienen, in einer aus vier Scheiben bestehenden Box. Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und Ton (Deutsch in Dolby Digital 2.0 Stereo) gehen soweit in Ordnung, Extras sind nicht mit aufgespielt.