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Der Alte - Die Fälle des Leo Kress: Folge 169 - Es war alles ganz anders

DER ALTE - Die Kress-Ära Folge 168:
Es war alles ganz anders

Nach der Ära Köster mit Siegfried Lowitz, die immerhin 100 Folgen der Reihe DER ALTE umfasste, kam man nicht umhin einen Nachfolger für das erfolgreiche Krimiformat zu finden. Am Ostermontag 1977 startete die Reihe mit dem Pilotfilm "Die Dienstreise". In Folge 100 starb Köster den Serientod. Helmut Ringelmann griff als Nachfolger auf Rolf Schimpf als Kress zurück, den er aus der gemeinsam mit ihm produzierten Serie "Mensch Bachmann" kannte.

Peter Binding und seine Frau Ulrike leben getrennt. Peter hat das Sorgerecht, allerdings ist dieses durch ein perfides Spiel seinerseits erschlichen worden. Mit übelsten Verleumdungen und bösen Tricks hat er erreicht, dass die neunjährige Tochter Luise bei ihm bleibt. Auf einem Parkplatz außerhalb Münchens treffen sich beide Parteien in Begleitung. Es kommt erneut zur Eskalation. Am nächsten Tag ist Binding tot. Die Pistole, die neben ihm gefunden wird, ist das Tatwerkzeug. Die neunjährige Tochter ist spurlos verschwunden. Hauptkommissar Leo Kress und seine Kollegen müssen nun erstmal herausfinden, ob die Entführung und der Mord zusammenhängen oder nicht... (1)

Vogeler baut ein Konstrukt
Wieder eine Vogeler-Folge bei der der Autor einen Mord aufbaut und es nicht schafft falsche Fährten zu legen. Die einzig denkbare Verdächtige kann ins Ausland entkommen. Damit hat sie augenscheinlich und für den Zuschauer glaubhaft, ein Alibi. Die anderen zwei Verdächtigen sind so überverdächtig, dass sie eigentlich ausscheiden. Für den Zuschauer bleiben zum selbst kombinieren kaum Möglichkeiten. Alles liegt irgendwie klar auf der Hand. Das Alibi muss also irgendwie getürkt sein oder es waren doch die Über-Verdächtigen Freunde des Opfers.

Nicht überzeugend
Auch die Scheidungsgeschichte und das Drama um das Kind zündet in der Story nicht so richtig. Hier wäre aber in der Tat noch Potenzial gewesen, wenigstens ein Familiendrama aus der Geschichte zu basteln. Das gelang ja früher auch schon. Die Geschichte mit den Gangsterfreunden hätte man getrost weglassen können - sie haben keinen Wert für den Krimi und bauen ihn nur ab, anstatt auf. Wie gesagt, die Scheidungsgeschichte und der Kampf um das Kind hätte gereicht um den Fall wenigstens ansehnlich zu gestalten. Aber Vogeler muss leider oftmals immer noch was obendrauf legen.

Buch: Volker Vogeler
Musik: Frank Duval, Eberhardt Schoener
Regie: Zbynek Brynych
Mit: Rolf Schimpf, Michael Ande, Charles M. Huber, Markus Böttcher, Hanns Zischler, Claudia Demamels, Cordula Trantow, Sven Eric Bechtholf, Edda Seippel, Christian Berkel, Hans-Georg Panczak, Volker Eckstein, Jessica Kosmalla u.a.
Erstausstrahlung: 06.03.1992

(1) = Die Krimihomepage (GP)

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