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Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 46 - Der Irrtum

Der Alte - Erwin Köster und seine FälleFolge 46
Der Irrtum

Der unauffällige junge Mann hat Zeit. Zunächst beobachtet er die beiden Freundinnen Bille Zopf und Hanne Kirchberger beim gemeinsamen Einkaufsbummel, dann verfolgt er sie auf dem Nachhauseweg -, und als es Nacht wird und strömender Regen vom Himmel fällt, sieht er endlich seine Chance kommen. Bille eilt auf die Straße, um von einer nahen Telefonzelle aus mit ihrer Mutter zu telefonieren. Er hebt seinen Revolver und erschießt sie. Als Kommissar Köster wenig später am Tatort eintrifft, findet er eine völlig verstörte Hanne Kirchberger vor, die nicht imstande ist, irgendwelche brauchbare Aussagen zu machen.


Thekla Carola Wied und Iris BerbenFür Köster ist der Tathergang klar: Ein bestellter Mörder hat den tödlichen Schuss abgegeben. Doch wer ist der Auftraggeber? Billes Liebhaber Rolf Schade? Er hat Bille doch geliebt. Frau Schade vielleicht? Sie war zwar eifersüchtig, aber ist sie fähig, einen Mörder zu kaufen? Kommissar Köster ist verwirrt. Zu viele Widersprüche gilt es aufzulösen. Er macht sich an seine Recherchen und Verhöre. Wie sind der windige Privatdetektiv Blümel bzw. der Hamburger Kleingauner Jong in die Sache verwickelt? Im Laufe dieser Ermittlungen erlebt Köster eine schockierende Überraschung! (1)

Zunächst scheint der Fall klar, ein Auftragskiller sollte die Freundin Hanne töten. Die aber hat Bille ihren Regenmantel geliehen, damit sie nochmal schnell zum telefonieren eine Zelel aufzusuchen. Sie geht also hinaus in den Regen, um eben dies zutun, und nicht wie in der Inhaltsangabe beschrieben, um mit ihrer Mutter zu telefonieren.
Der Mörder denkt, er hat Hanne vor sich und schießt. So jedenfalls sieht es aus, auch für den geübten Krimi-Zuschauer. Im weiteren Verlauf wird auch klar, dass Herr Schade, der Liebhaber der Toten, der Auftraggeber des Mordes war. Aber keineswegs wollte er dass seine Freundin stirbt.
Er wollte tatsächlich Hanne treffen, und die Polizei sollte an einen Irrtum glauben. Die naheliegende Vermutung, dass eigentlich Bille sterben sollte, würde den Verdacht auf Frau Schade lenken. Die eifersüchtige Ehefrau ist jedoch klug genug um sich nicht in Wiedersprüche zu verwickeln.
Somit steht Köster zunächst vor einem Rätsel. Denn der Irrtum ging nach hinten los. Nicht Hanne ist tot, sondern Bille. Und doch will der Mörder sein Geld.
Im Finale gibt es dann noch einen Toten.

Verzwickter, etwas hanebüchener Fall, der nicht vollends überzeugen konnte, aber allemal spannend war. Eher Köster-Mittelmaß.


Besetzung: Siegfried Lowitz (Erwin Köster), Michael Ande (Gerd Heymann), Jan Hendriks (Brenner), Thekla-Carola Wied, Iris Berben, Karl-Heinz Vosgerau, Gisela Peltzer, Wolfgang Völz, Volker Eckstein, Hans-Dieter Zeidler und andereStab: Buch: Oliver Storz,  Titelmusik: Peter Thomas, Musik: Frank Duval Kamera: Dietmar Graf, Szenenbild: Wolf Englert, Herstellungsleitung: Gustl Gotzler, Redaktion: Peter Renfrantz, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Regie: Theodor Grädler. Erstausstrahlung: 24.10.1980 (ZDF)

(1) = Inhaltsangabe
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Kommentare  

#1 Fridericus Rex 2019-09-08 23:40
Die Folge wird gerettet durch die gut aufspielenden Nebendarsteller bzw. Figuren wie Wolfgang Völz als Pitt, Hans-Dieter Zeidler als Privatschnüffler Blümel und Rosl Mayr als Zeugin. Ansonsten eher unteres Mittelmaß, die Hauptfiguren sind eher unglaubwürdig in ihrem Handeln und so recht spannend fand ich den Fall jetzt auch nicht. Und doch - die Inhaltsangabe ist richtig und die Rezensionsangabe von G. Walt falsch: Bille geht raus um mit ihrer Mutter zu telefonieren. Bitte korrigieren :-)
#2 G. Walt 2019-09-09 19:03
Der Fehler war mir neulich auch aufgefallen. Danke dennoch. Ist geändert.
#3 Markus Badberg 2020-07-19 15:34
Einen Monat vorher lief noch "Der Freund", der zweifelsfrei zu meinen absoluten Lieblingsfolgen gehört. Und dann folgt diese düstere Folge. Irgendwie wirkt sich die Regen am Anfang, auf die ganze Folge aus. Ich finde die Folge auch nicht besonders spannend. Da hatte Köster weitaus bessere Fälle zu lösen.
#4 Stefan Bußhardt 2020-07-20 01:21
Trotz zwingender Verkopfung originell konstruiert: Der vom Täter geplante Irrtum schlug fehl, weil ein ungeplanter Irrtum auftrat - find ich echt clever :roll:

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