Derrick und seine Fälle: Folge 173 - Der zweite Mord
Folge 173
Der zweite Mord
Der zweite Mord
Sie habe zwar den Notarztwagen gerufen, beteuert aber gleichzeitig, ohne eigenes Zutun in die Sache mit Hans Seelmann hineingeraten zu sein. Am Abend habe er telefoniert und dabei für 22.00 Uhr eine Verabredung getroffen, zu der er sie mitgenommen habe. Denn es handele sich, wie er ihr erklärte, um "Geschäfte mit windigen Leuten". Deshalb wollte er sie unbedingt als Zeugin mit dabeihaben. Was sich dann auf dem Parkplatz im einzelnen alles abgespielt hatte, konnte sie wegen der Dunkelheit nicht genau wahrnehmen. Aber deutlich hätte sie gesehen, wie zwei Männer, die aus ihrem Auto stiegen, plötzlich über Seelmann hergefallen seien. Einer von ihnen habe dabei einen Revolver gezückt und auf ihren Begleiter geschossen. (1)
Wieder mal ein Action-Derrick, in dem reichlich Blei durch die Gegend fliegt. Ein Krimi-Western, der ohne weiteres von Volker Vogeler hätte stammen können. Aber vielleicht liegt es ja nur an Regisseur Zbynek Brynych, der immer die Unart hatte, einige Szenen gern zu übertreiben.
Das jedoch außer Acht gelassen, ist diese Folge sehr gelungen. Die Erzähl-weise stimmt und die Spannung kommt nicht zu kurz. Highlight ist dabei wohl die Mordszene zu Beginn an Claude-Oliver Rudolph.
Etwas überzogen ist der Schluss. Dass sich das Mädchen gleich selbst umbringt, nur weil sie einem Schwindel aufgesessen ist, war reichlich übertrieben, und auch Derricks emotionaler Ausbruch war eher untypisch und passte so rein gar nicht zur Figur. Aber das ist eben alles Zbynek Brynych zu verdanken, der wieder stark überzeichnete, und aus dem Krimi ein Drama machte.
Darsteller: Horst Tappert (Stephan Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Willy Schäfer, Claude-Oliver Rudolph, Esther Hausmann, Philipp Moog, Stefan Wigger, Ursula Dirichs, Uli Kinalzik, Andreas Borcherding und andere
Musik: Eberhard Schoener, Titelmusik: Les Humphries, Regie: Zbynek Brynych, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 24.02.1989
(1) ZDF
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Kommentare
1. Es wird gar nicht so viel geschossen, genau 1x
2. Als "Action"-Derrick empfinde ich die Folge nicht, aber sie hat freilich Dynammik und Tempo.
3. Brynych übertreibt die Figurenzeichnung für meine Begriffe nicht, im Gegenteil, man sieht endlich mal Derrick als emotionalen Menschen und auch werden mit Ursula Kieler (Esther Hausmann) und Bruno Hausmann (Philipp Moog) zwei Menschen vorgestellt, die auch lachen können.
4.Den Schluss finde ich nicht übertrieben, wenn jemand sein großes Glück zerplatzen sieht, das er wohl noch nie hatte und zudem noch in einen Mordfall verwickelt ist, warum sollte er/sie sich nicht umbringen ?
5. Wie auch schon in Folge 72 wird hier mal wieder ein Balkon "weggemacht", das Zimmer, aus dem Ursula Kieler türmt, befindet sich im 1. Stock.
6.Der Titel ist irreführend und damit unpassend.
7.Großes Lob für die Darstellung von Esther Hausmann- sie macht diesen "Derrick" auch sehenswert.
Begeht sie Selbstmord ? Wenn ja, warum ?
Vielleicht hat der drogensüchtige zweite Sohn
sie ermordet aber der hätte ja wissen müssen
wo sie zu finden wäre.