Der gleiche Himmel - Der große ZDF-Dreiteiler
„Der gleiche Himmel“ zeichnet das Portrait einer Gesellschaft inmitten des Kalten Kriegs 1974 in Berlin. Der prominent besetzte Dreiteiler begibt sich dabei ins Zentrum des Konflikts und auf die Spur von Spitzeln, Republikflüchtlingen und Träumern von einem besseren Leben. Erzählt wird die Geschichte von ganz normalen Bürgern auf beiden Seiten der Berliner Mauer: wie sie mit ihren Geheimnissen, Lügen und der Paranoia dieser Zeit leben, wie sie mit ihren ganz persönlichen Überzeugungen und Entscheidungen kämpfen.
Der junge Ost-Berliner Romeo-Agent Lars Weber (Tom Schilling) wird in den Westen der Stadt geschleust. Dort soll er Lauren Faber (Sofia Helin) verführen, um für die Stasi den Zugang zu sensiblen Informationen des britischen Geheimdienstes zu ermöglichen. Als die Mission eine unerwartete Wendung nimmt, setzt ihn sein West-Berliner Führungsoffizier Ralf Müller (Ben Becker) kurzerhand auf die NSA-Mitarbeiterin Sabine Cutter (Friederike Becht) an. Eine folgenschwere Entscheidung, wie sich bald herausstellt, denn seine Verbindung zu ihr geht weit über seinen ursprünglichen Auftrag hinaus.
Während niemand im Osten von Lars’ Mission im Westen weiß, spitzen sich auch bei ihm zu Hause die Ereignisse zu. Bei Lars’ Vater Gregor (Jörg Schüttauf), eigentlich ein fahnentreuer Sozialist, entstehen immer mehr Zweifel an den politischen Überzeugungen, für die er schon so viel geopfert hat. Gregors Bruder Conrad (Godehard Giese), dessen Ehe mit Gita (Anja Kling) nur noch auf dem Papier existiert, muss mitansehen, wie seine jüngste Tochter Klara (Stephanie Amarell) im Leistungssportprogramm für den sozialistischen Erfolg zum Doping gezwungen wird.
Eine dritte Geschichte entwickelt sich um den homosexuellen Lehrer Axel (Hannes Wegener), der sich in den britischen Weltenbummler Duncan (Richard Pepper) aus dem Westen verliebt und dessen Sehnsucht, Ostdeutschland zu verlassen, mit jedem Tag wächst.
Inhalt erste Folge
Frühjahr 1974: Nach seiner Ausbildung zum Romeo-Agenten wird Lars Weber von der Stasi nach West-Berlin geschleust. Dort soll er Lauren Faber verführen, die als Datenanalystin des Britischen Geheimdienstes auf dem Teufelsberg arbeitet und ihm Zugang zu sensiblen Informationen verschaffen kann. Unter Kommando seines Führungsoffiziers Ralf Müller setzt Lars sein Können perfekt ein und hat Erfolg: Nach anfänglicher Zurückhaltung verfällt die alleinerziehende Mutter Lauren dem unwiderstehlichen Charme des „Romeos“ und beginnt, sich Lars zu öffnen.
Im Osten der Stadt weiß nur Lars’ Vater Gregor von seiner Mission. Er ist selbst treuer Sozialist und Stasi-Mitarbeiter, zweifelt jedoch zunehmend an der Richtigkeit des Systems. Gregor hat Lars alleine großgezogen, da seine Frau und Tochter bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, als Lars noch ein Kind war.
Im gleichen Wohnblock lebt Gregors Bruder Conrad mit seiner Familie. Die Ehe mit seiner Frau Gita ist zur Farce verkommen, und so dreht sich alles um ihre Töchter. Juliane absolviert gerade ihr Abitur mit Bravour, die jüngere Klara steht kurz davor, in den Schwimm-Kader für die olympischen Spiele berufen zu werden.
Unter strenger Beobachtung der Staatsmacht werden Klara und ihre Eltern auf eine Steigerung des Trainingspensums und die bedingungslose Auslieferung an Trainer Wulf Dunst eingeschworen. Gita erhofft sich vom Erfolg ihrer Tochter eine bessere Zukunft für die gesamte Familie, Conrad dagegen ahnt, welche Gefahren für Klara lauern.
Der homosexuelle Lehrer Axel Lang – ein Kollege von Conrad – trifft in einer Schwulenbar auf den britischen Weltenbummler Duncan March, der Touren für Amerikaner durch Ost-Berlin plant. Er verliebt sich in ihn, doch die schwierige Grenzsituation belastet die Beziehung immer stärker. Ein Blick auf die Visa-Stempel in Duncans Pass lässt Axels Sehnsucht nach einem „Ausbruch“ aus der DDR ins Unermessliche wachsen.
Die gleiche Sehnsucht spürt auch Tobias Preuss, ein Freund von Axel aus der Schwulenbar. Mit einer Gruppe von Freunden gräbt er seit einiger Zeit an einem Tunnel in den Westen.
Lars kommt Lauren immer näher und steht kurz davor, erste verwertbare Informationen abzuschöpfen. Dann aber fällt sie durch einen tragischen Zwischenfall überraschend als Informantin aus. Führungsoffizier Ralf Müller muss schnell reagieren, um die Mission noch erfolgreich zu Ende zu bringen. So setzt er Lars auf eine neue Zielperson an: Laurens Freundin Sabine Cutter. Auch sie arbeitet als Datenanalystin auf dem Teufelsberg, anders als Lauren jedoch beim amerikanischen Geheimdienst NSA. Auch ihr Vater Howard könnte eine wertvolle Quelle sein, denn als NSA-Kommandant hat er beste Verbindungen zur NATO. Doch Sabine ist ein anderes Kaliber als Lauren. Bei ihr wird Lars alle Register ziehen müssen, um sie zu verführen. Ralf Müller ist skeptisch, ob seine Qualitäten als Romeo schon so weit fortgeschritten sind, doch Lars erweist sich als Naturtalent. Auch bei Sabine weiß er seinen Charme so geschickt einzusetzen, dass sie sehr schnell auf ihn aufmerksam wird und sich ihm öffnet. Ohnehin scheint zwischen den beiden eine Vertrautheit zu sein, wie es sie mit Lauren nicht gab.
Währenddessen entdeckt Juliane bei ihrer Schwester Klara erstmals die körperlichen Veränderungen, auf die Trainer Dunst und seine Trainerkollegin Erika Hass die Eltern der Schwimmerinnen vorbereitet hatte. Gita versucht ihre Tochter zu beruhigen und spielt den Vorgang herunter. Sie ahnt, wie Conrad reagieren wird. Die Spannungen in der Familie sind am Limit, und sie verbietet Klara und Juliane, ihrem Vater von den körperlichen Veränderungen zu erzählen.
Tobias Preuss, der mit starkem Übergewicht kämpft, bringt beim Bau des Tunnels den Eingangsstollen zum Einsturz. Mit seiner Unzuverlässigkeit sabotiert er den Fortschritt der Arbeiten. Seine Freunde wollen ihn aus der Gruppe ausschließen. Voller Selbstmitleid taucht er bei Axel auf, erzählt ihm vom Tunnelbau und droht mit Verrat. Die Existenz des Tunnels lässt Axel ganz unverhofft von neuen Möglichkeiten träumen. Er nimmt Kontakt zu Tobias‘ Freunden auf, bittet um Aufnahme in die Gruppe und verspricht ihnen, dass Tobias nichts verraten wird. Doch er kann zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, dass Tobias gerade von der Stasi verschleppt wurde und in Untersuchungshaft in Hohenschönhausen sitzt. Die Gefahr aufzufliegen, stellt für alle Tunnelbauer eine lebensbedrohliche Situation dar.
Inhalt dritte Folge
Bei der Familie Weber kommt es zur Eskalation, als Juliane, entgegen dem Verbot der Mutter, ihrem Vater von den Veränderungen an Klaras Körper erzählt. Schockiert stellt Conrad seine Frau zur Rede und zieht den Trainer zur Verantwortung. Er ist nicht bereit, die Gesundheit seiner Tochter für eine Goldmedaille zu opfern. Trainer Dunst bringt nüchtern zum Ausdruck, dass seine Weigerungshaltung für die gesamte Familie Konsequenzen haben wird. Auch Gita zeigt ihm in einem lautstarken Streit die Folgen auf, die ein Rückzug Klaras aus dem Team für sie alle haben könnte. Conrad bleibt nichts anderes übrig, als sich zu fügen, und unterstützt fortan die sich abzeichnenden Erfolge seiner Tochter. Doch wohin werden sie Klara und ihre Familie führen?
Axels Traum vom Ausbruch in den Westen wird immer realer: Die Tunnelbauer nehmen ihn in ihre Gruppe auf und in wenigen Wochen wollen sie den gemeinsame Weg durch den Tunnel wagen. Als er Duncan von seinen Plänen erzählt, reagiert dieser sehr zurückhaltend – zu groß ist seine Angst, Axel an die Verlockungen des Westens zu verlieren. Die Flucht droht sowieso zu scheitern: Als für Tobias der Druck in der U-Haft zu groß wird, liefert er seine ehemaligen Freunde ans Messer und verrät alle Details des Tunnelbaus. Die Tür in den Westen hat sich für die Gruppe wieder geschlossen, doch für Axel stirbt die Hoffnung zuletzt, denn völlig unerwartet bringt ihn ausgerechnet Duncan auf eine neue Idee.
Unter einem Vorwand besucht Lars Sabine zu Hause und trifft dabei auf ihre gesamte Familie, die, wie sämtliche Bürger im Osten und Westen der Stadt auch, im Fernsehen das WM-Vorrundenspiel BRD-DDR ansieht. Sabines Vater Howard beäugt Lars anfangs zurückhaltend, zu ihrer Mutter Dagmar findet er jedoch sofort einen Draht. Es könnte nicht besser laufen für ihn. In den Tagen darauf führt er Sabine in das Berliner Nachtleben und kommt ihr immer näher – auf eine Weise, die über seine sonstige Professionalität hinauszugehen scheint und Ralf Müller skeptisch macht. Doch Lars bleibt zunächst seiner Gefolgslinie treu, bis er Sabine zum ersten Mal zu sich nach Hause einlädt, eigentlich um sie endgültig für sich zu gewinnen. Doch dieser Abend wird das Leben der Beiden für immer verändern.