Wie ein Leonard Hofstadter zu einer Penny kommt 3. Matthias Pöhm oder »Ficken für den Weltfrieden« - 3. 3.) Follow-up: Wie macht man weiter?
Wie ein Leonard Hofstadter zu einer Penny kommt
3. Matthias Pöhm oder »Ficken für den Weltfrieden«
3. 3.) Follow-up: Wie macht man weiter?
Damit es nicht bei dem „Opener“ bleibt, solle man auch ein „Follow- up“ parat haben, also einen Anknüpfungspunkt, wie man weitermacht, ganz egal, wie die Reaktion der Anvisierten ausgefallen ist. Das kann ein weiteres Thema sein, das auf dem vorherigen aufbaut, aber auch etwas Spontanes bzw. spontan Wirkendes, dessen Einbringen man logisch nachvollziehbar erklären kann.
„Es wird Nacht, Señorita,
und ich liege auf dir.
Wie du vielleicht schon bemerkt hast,
will ich gar nichts von Dir.“
(Otto Waalkes: „Es wird Nacht, Señorita“)
Wichtig ist es, nicht bittstellerisch zu wirken, auch nicht aus Gründen der Höflichkeit heraus. Schließlich gilt es, sich als Prinz auf dem Schimmel zu präsentieren, und nicht als speichelleckender Lakai! Dazu gehört auch, daß man seine eigene Ansicht hat, und die auch schon in der Gesprächseröffnung kundtut, selbst wenn man nach einer weiblichen Perspektive fragt. Von der Anschauung einer Frau soll man sich niemals abhängig machen, sondern stets die Oberhand behalten (so meint es der Verfasser). Außerdem eignet sich die eigene Sicht der Problematik ideal als Follow- up, um die Konversation in Gang zu bringen.
Der Autor listet sechs Themen auf, „über die Frauen gerne sprechen“ (findet zumindest er):
Anschließend kommt der Autor zum Thema „Abfuhren, und wie man damit umgeht“. Er behauptet: „Gefühleentstehen nicht durch Ereignisse, sondern Gefühle entstehen durch Gedanken“. Niemand würde einen ärgern können, einem Probleme verursachen oder Leid zufügen, als man selbst (Ich vermute mal, Herr Pöhm hat noch nie eine Ohrfeige kassiert, oder gar Prügel einstecken müssen). Er rät, nicht auf den kleinen Mann im Ohr zu hören, der auf einen einredet, wie schlecht man sei, sondern zu erkennen, was für ein „dummes Zeug“ er da vom Stapel läßt. Durch diese kritisch- distanzierte Haltung würde man vom „Erleber“ zum Beobachter.
Auch würde es helfen, sich bewußt zu machen, daß es anderen genauso gehen würde. Und daß man darüber hinaus bei der Niederlage nichts von sich selbst verloren habe: „Egal, was sie denkt, egal, was sie sagt, Sie sind und bleiben das Wertvollste, was es auf dieser Welt gibt.“
Das war ein bißchen mehr an Information, als ich über den Charakter von Herrn Pöhm haben wollte! Gut, dann sind der Kosmos, eine gesunde Mutter Erde und der Weltfrieden eben von untergeordneter Bedeutung… Allerdings hege ich den Verdacht, daß es sich bei dem kleinen Mann im Ohr (Der Autor nennt ihn „Männchen A“) in Wirklichkeit um das handelt, was man allgemein als „Gewissen“ bezeichnet.
Aber kehren wir zurück zum Kontext! Gerade wird der Gesprächsstil behandelt, den man beim Flirten wählen soll. Der Autor rät, mit der Anvisierten zu schnacken wie mit einem langjährigen Freund. Aus diesem Grund empfiehlt er, die Art und Weise eines alten Kumpels nachzuahmen, wie der sich einem selbst gegenüber gibt: Was Vertrautheit widerspiegelt, ist auch geeignet, Vertrautheit aufzubauen.
Bei solchen Konversationen wird in der Regel Aussagen mit Aussagen (oder kurzen Geschichten) begegnet; nur zu einem Drittel würden Fragen gestellt. Diese kann man jedoch an das Ende einer Anekdote oder eines Statements stellen, um „den Ball wieder zu ihr zurück“ zu spielen.
Außerdem soll man darauf achten, selbst derjenige zu sein, „der Standards setzt“, so daß man sie dazu bringt, sich für einen zu qualifizieren, statt umgekehrt.
Um dominant zu wirken, hilft natürlich auch eine gewisse Schlagfertigkeit. Die ist natürlich nicht jedem (und in jeder Laune) gegeben. Aber da es beim Anquatschen von Mädels immer wieder zu ganz bestimmten Standardfragen käme, lohne es sich, hierzu eine Handvoll angebrachter Reaktionen auswendig zu lernen. Pöhm hat diesbezüglich ein paar „pfiffige“ Reaktionen gesammelt, sie sich jedoch nicht in seinem Buch, sondern auf deiner Webseite www.schlagfertigkeit.com finden (und so hat er schnell noch mal Werbung in eigener Sache gemacht).
Auch gilt es, ein Thema nicht tot zu reiten, sondern stets dann, „wenn es am interessantesten wird“, zu einem neuen zu wechseln, quasi wie beim „Ping Pong“.
Unmittelbar im Anschluß geht Herr Pöhm dazu über, die Kunst des Verführens mit Fußball zu vergleichen (Ob er von seinen Lesern, die in der Mehrzahl Männer sein dürften, wohl ein ähnlich klischeehaftes Bild hat, wie vom anderen Geschlecht?). Dort gäbe es auch drei Elemente, die es zu beherrschen gelte: Standardsituationen, Strategie und freies Spiel. Ersteres bezieht er dabei auf „Gesprächsmomente, die standardmäßig auftreten, wenn man mit jungen Frauen flirtet“. Generell gilt, nicht zu viele von ihnen zu verwenden:
Selbstredend empfiehlt es sich, auch auf ihre Antworten einzugehen, statt einfach zur nächsten Frage weiter zu springen. So bietet sich etwa Gemeinplatz 6.) dazu an, nachzuhaken, was an ihrem Heimatort interessant ist, wie die Menschen da sind, oder wohin sie einen dort führen würde (vorausgesetzt, man stammt nicht aus dem selben Kaff wie sie).
Herr Pöhm bemüht ein Beispiel aus der Hundedressur, wenn er rät, von einer Lady erst einmal etwas Kleineres zu verlangen („Einwilligungstest“), bevor man etwas Größeres will. So empfiehlt er, vor dem Lesen in ihrer Hand (eine Methode, körperliche Nähe herbeizuführen), vorab zu fragen, ob sie mit links oder mit rechts schreibt, dann die Fläche der entsprechenden Hand zu zeigen, und dann erst den Arm auszustrecken.
Ein weiterer Trick ist es, ihr ein scheinbar wertvolles Requisit zu überlassen, sei es bis zur Rückkehr vom Klo, sei es bis zur nächsten Verabredung. Sie wird sich dafür verantwortlich fühlen, und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, daß man sie selbst ebenfalls wiedersieht.
Hat man es mit zwei Ladys zu tun, so gehört 8.) „Woher kennt ihr euch?“ gleichfalls zu den Standardfloskeln. Hier ließe sich auch der „Beste- Freundinnen- Test“ anbringen: Man sagt ihnen, daß man feststellen kann, ob sie beste Freundinnen sind. Gehen sie darauf ein, fragt man die eine, welches Shampoo die andere benutzt. Gucken sich die beiden an, so ist die Antwort egal, denn man verblüfft sie, indem man sagt, sie seien es, weil: „Beste Frauen schauen sich vorher an, bevor sie antworten“.
Des weiteren kann man Prognosen machen, wen von ihnen man für welchen Typ hält – Es muß nicht zutreffen, nur lustig sein (soll bei Dreiergrüppchen am besten wirken).
Pöhm empfiehlt auch Phantasiegeschichten, in die man die Damen mit einbezieht. Bei Zweien etwa könnte man scherzen, die eine möge das Engelchen spielen, und die andere das Teufelchen. Oder man spinne eine Mär zusammen. in der die Flamme und man selbst etwas Ungewöhnliches erleben. Man kann auch Alltagssituationen in ein phantastisches oder absurdes Gewand kleiden.
Wichtig ist, daß man selbst während der Unterhaltung als interessant, attraktiv und begehrt rüberkommt.
Außerdem gilt: „Eine gute, flüssige, routinierte Gesprächsführung ist das A und O der Verführung“.
Dazu gehört auch das Einstreuen unterhaltsamer Histörchen. Dafür nennt Pöhm die Faustregel:: „Je kürzer man die Frau kennt, desto kürzer sind auch die Geschichten bzw. die Aussagen“. Außerdem braucht eine gute Story „etwas Außergewöhnliches und ein Spannungselement“, denn wenn die Erzählung interessant wirkt, tut es auch der Erzähler. Dabei ist es gar nicht mal so wichtig, ob sie wahr ist. Oder ob man sie selbst erlebt hat, von einem Freund gehört, oder auch nur im Fernsehen gesehen. Es ist von Vorteil, wenn Frauen darin eine Rolle spielen, „um die Sie sich kümmern, oder die bewundernd zu Ihnen stehen“. So kann man inhaltlich durchblicken lassen, daß andere Spaß in der Gesellschaft des Erzählenden haben, oder aber viele Freundinnen ihm Vertrauen schenken. Ebenfalls kann man Stellungnahmen einflechten. Beendet man den Schwank mit einer Frage, so provoziert man eine Reaktion.
Geschichten sollte man dem Anlaß anpassen. Eine mit Herz, Romantik und Familie eignet sich zum Vertiefen einer Bindung, während effektvolle Räuberpistolen oder interessanten Fakten mehr dazu da sind, Eindruck zu schinden. Aber auch die Darbietung will gelernt sein, denn „die Geschichte entfaltet erst durch Pausen, Intonation, Blick. Stimmfärbung und Betonung einzelner Worte ihre wahre Wirkung auf die Frau“.