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Wie ein Leonard Hofstadter zu einer Penny kommt 3. Matthias Pöhm oder »Ficken für den Weltfrieden« - 3. 4.) Flirten

Wie ein Leonard Hofstadter zu einer Penny kommtWie ein Leonard Hofstadter zu einer Penny kommt
3. Matthias Pöhm oder »Ficken für den Weltfrieden«
3. 4.) Flirten

Bei meinem letzten Aufsatz habe ich mich Menschen gewidmet, die vorgeben, Vampire (bzw. Vampyre) zu sein. Das Thema dieser Abhandlung mag man deuten als „Vampire, die vorgeben, Menschen zu sein“.

Aber zäumen wir das Pferd mal von vorne an und fangen ganz langsam an:


„Es wird Nacht, Señorita,
und ich liege auf dir.
Wie du vielleicht schon bemerkt hast,
will ich gar nichts von Dir.“
(Otto Waalkes: „Es wird Nacht, Señorita“)


Damit aus einem „unverbindlichen Smalltalk“ ein Flirt wird, gäbe es einige Punkte zu beachten, die der Verfasser „Elemente“ nennt: „Es gibt viele Elemente, die das (den Übergang) einer Frau auf der unterbewußten Ebene signalisieren. Mit all diesen Elementen spielen wir.“

Eines davon ist die persönliche Nähe. Sie entsteht bereits, wenn man sich vorstellt, da es das Gebot der Höflichkeit erfordert, daß die Angesprochene nun auch ihren Namen sagt. Der Austausch von „Persönlichem“ läßt Emotionalität aufkommen.

Ein weiteres „Element“, um vom Smalltalk zum Flirt zu kommen, ist, das Gespräch interessanter zu gestalten. Das kann man zum Beispiel erreichen, indem man Fragen durch Unterstellungen ersetzt: „Durch eine Vermutung werden Sie persönlich. Sie signalisieren, daß Sie sich mit der anderen Person bereits genauer beschäftigen. Das nennt man Flirten…“ (Na, wer hätte das gedacht?).

Geht es darum, Zustimmung oder Ablehnung zu signalisieren, sollte man darauf acht geben, daß sie wiederum als Bittsteller rüberkommt. Statt eines unterwürfigen „Das mag ich auch!“ sollte man zum Beispiel eher ein selbstbewußteres „Du triffst genau meinen Geschmack!“ anbringen.

Der Verfasser schreibt: „Der wahre Frauenheld ist auch ein Frauenversteher. Er kennt sich aus mit ihren Sorgen, ihren Launen und ihren Schönheitsproblemen“. Damen hätten „eine natürliche Tendenz zur Unsicherheit“ und liebten es, „geführt zu werden“. Daher wäre es „psychologisch raffiniert“, ihr Tips zu den „‚wichtigsten Dingen‘ im Leben“ zu geben. Dabei solle man „mit der entsprechenden Sicherheit“ rüberkommen, zumal derartige Ratschläge „auch immer eine subtile Art der Qualifikation“ seien: Schließlich mimt man ja selbst die Autoritätsperson, die Ratschläge vergibt!

Grundsätzlich gilt nach Pöhm: „Der Frauenheld verhält sich immer so, als ob er die Frau schon jahrzehntelang kennt“. Dazu gehört auch der Gebrauch von Kosenamen.

Ebenso essentiell ist es, sich selbst als „der positive, easy going Sunny- Boy“ zu präsentieren, und „negative, jammernde Äußerungen “ generell zu vermeiden. Gibt es tatsächlich einen Mißstand, setze man sich lieber konstruktiv damit auseinander, und schaffe nach Möglichkeit selbst Abhilfe.

Ziel all dieser Verhaltensweisen und Gesprächstechniken ist es, das verstärkte Interesse der Gesprächspartnerin zu wecken. Zu erkennen ist es nach Pöhm an folgenden Verhaltensauffälligkeiten:

  • 1.) Sie stellt Fragen, etwa nach Namen, Beruf und Sternzeichen.
  • 2.) Sie richtet innerhalb einer halben Minute mehrmals ihr Haar.
  • 3.) Sie beugt sich einem zu.
  • 4.) Sie berührt einen, und das länger als notwendig.
  • 5.) Sie ist bereit, ihre Freundin für einen zumindest kurz zurückzulassen.
  • 6.) Sie erwähnt ungefragt ihr Alter.
  • 7.) Sie preßt beim Drücken der Hand zurück.
  • 8.) Sie wiederholt öfter ihren Namen.
  • 9.) Sie streichelt sich während der Unterhaltung selbstvergessen am Hals.
  • 10.) Sie klopft einem bei einer Bemerkung auf die Brust oder den Oberarm.
  • 11.) Sie schaut einen auch bei Gesprächspausen an.
  • 12.) Sie lacht übertrieben über Witze.
  • 13.) Sie erkundigt sich, ob man solo ist.
  • 14.) Sie schaut einen bewundernd oder verträumt an.

Sollten mehrere dieser Kriterien erfüllt sein, kann man es ruhig wagen, zur nächsten Stufe, der Verführung, überzugehen. Pöhm unterteilt sie in drei Stufen: 1.) Anziehung, 2.) Vertrauen und 3.) Intimität.

  • 1.) Phase 1: Anziehung: Die Anziehung erfolgt nicht automatisch, und äußere Attribute wie Besitz oder gutes Aussehen würden recht schnell verpuffen, „wenn danach nichts weiter nachgelegt werden kann“. Der Verfasser nennt ein paar „Schalter“, die man umlegen kann, um bei der Auserkorenen attraktiv zu wirken:

  • 1. a) Vorselektion: „Diejenigen Männer haben Erfolg bei Frauen, die Erfolg haben bei Frauen“: Wer in weiblicher Gesellschaft gesehen wird, muß auf diese anziehend wirken, und damit begehrenswert sein.
    Dies läßt sich auch vortäuschen, etwa indem man in seine Konversation wie beiläufig Histörchen über Ex- Freundinnen einbaut, oder aber in Begleitung einer Schwester oder Arbeitskollegin zu einem Event erscheint. Pöhm führt sogar eine Strategie an, nach der man erst einmal ein weniger begehrenswertes Mädchen aufreißt, um sie als Begleitung und „Bauernopfer“ zu benutzen, wenn man eine erstrebenswertere Lady beeindrucken möchte (Ich glaube nicht, daß Sie wissen wollen, was ich gerade über Sie denke, Herr Pöhm!).

  • 1. b) Berührung – physisches Bewegen: Schon durch physischen Kontakt würde bei der Dame „ein Schalter der Anziehung angeknipst“. Frauen berühren sich untereinander generell häufiger, als es bei Männern der Fall ist. Ohne körperlichen Kontakt jedoch kann „keine Nähe, keine Wärme entstehen“. Damit dieser freilich nicht als Grabschen aufgefaßt wird, sollte bereits eine gewisse Vertrautheit aufgekommen sein, „deshalb gilt für den Flirtprofi die Regel: Gewöhnen Sie die Frau möglichst schnell an Ihre Berührungen“. Wenn es einem nicht gelingt, in die berühmt- berüchtigte „Armlänge Abstand“- Komfortzone einzudringen, hält sie die Distanz für normal, und man kann den Abschiedskuß vergessen.
    Ein guter Weg, den Anfang zu machen, sind die sogenannten „High Five“ – Das macht den Eindruck, als wäre man bereits miteinander bekannt, und die Geste nicht zu erwidern, könnte als Unhöflichkeit gedeutet werden.
    Generell sollte man weder den Flirt, noch die Angeflirtete allzu ernst nehmen, sondern eher spielerisch mit der Sache umgehen, und mit der Lady wie mit einer kleinen Schwester (So, so, Herr Pöhm!). Ist beispielsweise von einem Teil ihres Körpers die Rede (Der Verfasser nennt als Beispiel die Tönung der Haare und durchstochene Ohrläppchen), kann es der Unterstreichung des Gesagten dienen, die entsprechende Stelle auch zu berühren.
    Im emotionalen Überschwang ist sogar eine kurze Umarmung möglich, wobei man jedoch tunlichst in eine andere Richtung gucken sollte. Tatsächlich sind Körperkontakte „um so unverfänglicher, je kürzer die Berührung ist und je weniger Sie auf das Körperteil schauen, das sie berühren“. Auch ist der Handrücken unverdächtiger als die Handinnenfläche.

Pöhm teilt die Arten von Berührungen in vier Typen ein:

  • 1. b/ I.) die soziale Berührung: gesellschaftlich unbedenkliche Körperkontakte (Hände schütteln, Schulterklopfen etc.): „All das macht der Casanova auch. Nur häufiger und bewußt gesteuert… Er bleibt natürlich dabei, auch immer spielerisch und im Streiche- Modus“.

  • 1. b/ II.) die Anlaß- Berührung: Diese gehören zu einer Tätigkeit, etwa das Anfassen der Füße durch den Schuhverkäufer bei der Anprobe. Der „Casanova“ erschafft „virtuelle Aufgaben“, die gleichfalls taktile Kontakte erfordern (z. B. mag er der Flamme aus der Hand lesen).

  • 1. b/ III.) die romantische Berührung: Hier handelt es sich noch um einigermaßen „unschuldig“ wirkende Zeichen der Vertrautheit, wie etwa Händchen Halten, Streicheln des Gesichts oder ein Kuß auf die Stirn. Der „Casanova“ geht früher dazu über, als es ein Kerl normalerweise tun würde.

  • 1. b/ IV.) die sexuelle Berührung: Solche Kontakte haben den Zweck, die Lady zu erregen. Sollte klar sein, daß sie „am Haken“ hängt, kann der „Frauenflüsterer“ sie „wie zufällig einbauen“.
    Als Tips führt der Verfasser noch an, daß die Berührungen nur ganz leicht sein sollten („Frauen sind sensitive Wesen.“), und entlang der Nervenbahnen, nicht quer dazu.
    Außerdem sind „die Berührungen des Frauenflüsterers… immer eine Stufe weiter ,als die Phase, in der er sich ‚offiziell‘ befindet“.

  • 1. b/ V.) Als Steigerung gäbe es noch die gemeinsame Bewegung, etwa wenn man sich beim Tanzen umeinander dreht. Der Verfasser nennt als Beispiel die „lebende Waage“, bei der man einem Mädchen gegenüber vorgibt, man könne ihr Gewicht aufs Kilo genau einschätzen. Wenn sie darauf eingeht, hebe man sie unter Achselhöhlen und Kniekehlen empor, drehe sich mit ihr dreimal in die eine, und dreimal in die andere Richtung, und sage dann eine Zahl zwischen 48 und 55. Schlanke Girls würden in der Regel stets zwischen 48 und 55 Kilogramm wiegen.

  • 1. c) Qualifikation: Hier gilt es, Gesprächssituationen zu schaffen, in denen man selbst als „der Preis“ erscheint, um dessen Gunst sich die Gesprächspartnerin bemühen muß. So könne man sie fragen, was sie in einer spezifischen Situation tun würde, um einen zufrieden zu stellen, denn dann wäre es an ihr, sich möglichst attraktiv zu präsentieren. Wichtig ist dabei, sie im Anschluß zu belohnen (Pöhm vergleicht dies allen Ernstes wieder mal mit der Dressur eines Hundes). So könne man ihre Antwort loben bzw. gut benoten, oder zumindest als „zweitbeste Lösung“ würdigen. Man darf bei diesen Tests durchaus romantische Beispiele einfließen lassen, die im Unterbewußtsein der Auserwählten entsprechende Vorstellungen hervorrufen.
    Eine recht trickreiche Variante eines solchen Tests ist es, vorzugeben, man könne anhand dreier Fragen herausfinden, ob ein Mädchen als potentielle Freundin in Frage käme. Man schreibe die „erhofften“ Antworten verdeckt auf einen Zettel, und lasse die Kandidatin anschließend dreimal zwischen zwei Alternativen wählen. Was sie nicht weiß, ist, daß man Antwort- Möglichkeiten ausgesucht hat, bei denen sich ein relativ hoher Prozentsatz der Teilnehmer für jeweils die eine, und nicht für die andere Reaktion entscheidet. Somit ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, daß das, was die Holde erwidert, mit dem übereinstimmt, das man sich zuvor notiert hat.

Die „Qualifikation“- Methode lebt natürlich von der „in jeder Frau schlummernde(n) Unsicherheit“. Der Verfasser schreibt: „Jedes Mal, wenn sich eine Frau nicht sicher in ihrer Rolle fühlt, wird der, der sie in diese Unsicherheit gebracht hat, interessant für sie“.

Darum empfiehlt er, gerade bei hübschen Damen heraushängen zu lassen, daß es viele attraktive Mädel gäbe, und es nicht ihr Verdienst sei, „Glück bei den Genen“ gehabt zu haben. Stattdessen solle die so Herabgesetzte drei ihrer Eigenschaften nennen, die sie besonders machen würden, und „Aussehen zählt nicht“.

Ein bißchen anders formuliert, könne man sie auch nach drei Merkmalen (außer Schönheit) fragen, die einen bewegen könnten, sie näher kennenlernen zu wollen. Solle sie ihrem Gegenüber erwidern, sie wolle ihn gar nicht näher kennenlernen, kann der immer noch Paroli bieten mit: „Ich habe nicht gesagt, daß das möglich wäre!“

Reagiert sie dagegen positiv, ist es nach Pöhm und seiner „Qualifikation“ auch angebracht, sie zu belohnen (Wauwau!). Das ginge ihm zufolge beispielsweise mit dem Satz: „Wow (Wau?), das gefällt mir – vielleicht könnte es passieren…“ – Wobei das Ende der Formulierung sie wiederum als Bittsteller zurückläßt.

Eine Alternative wäre es, sich explizit mit einem Teil ihrer Persönlichkeit unterhalten zu wollen, der sich nicht für schön hält.

Verwandt mit der „Qualifikation“ ist eine Methode namens „virtuelle Disqualifikation“. Im Prinzip besteht sie darin, den Spieß umzudrehen, und die Frau mit der Art von Dämpfer aus dem Konzept zu bringen, die sonst stets von ihrem Geschlecht angewandt wird, um mögliche Verehrer auf Distanz zu halten (beispielsweise nach dem Motto: „Laß uns Freunde sein!“). Beispielsweise könnte man der Holden eine unmöglich zu bewältigende Aufgabe stellen, und ihr dann gnädig doch etwas Gunst gewähren (Heute ist nicht Vollmond. Wieso wachsen mir trotzdem Krallen, Fell und Fangzähne?). Diese Verfahrensweise ist freilich nur wirksam, wenn die Lady bereits Interesse an einem signalisiert hat.

Praktisch eine Kombination aus Lob und Dämpfern (also „Zuckerbrot und Peitsche“) ist eine weitere Vorgehensweise, die sogenannte „Warm- Kalt- Dusche“. Statt „mit Tunnelblick“ auf die Eroberung der Gesprächspartnerin zuzuarbeiten, wäre es erfolgversprechender, sie mal etwas heiß zu machen, und dann wieder abzukühlen, nur damit ihr Feuer dann beim nächsten Aufstacheln um so stärker auflodert. Dies wäre quasi ein Vertauschen der Rollen, da es normalerweise die Dame ist, welche die Bremse zieht, sollte sie das Gefühl haben, daß der Herr mehr will, als sie zu geben bereit ist. Schraubt man aber immer wieder zurück, um dann wieder aufzudrehen, ist sie es, die will…

Die Strategie der „Nichtanweisungen“ handelt Pöhm eher nebenher ab. Hierin geht es darum, Vorstellungen in den Geist des anderen zu pflanzen, indem man ihm befiehlt, just diese Sache nicht zu denken oder zu tun. Man kennt diese Technik schon vom berühmten Tischerücken her: Wenn man die Teilnehmer auffordert, nicht gegen das umgestülpte Glas zu drücken, das sie alle mit dem Finger berühren, so sind sie dermaßen beschäftigt, es nicht zu tun, daß es unbewußt doch passiert. Dementsprechend beendet der Verfasser seine SMS- Botschaften an erhoffte Eroberungen gerne mit Sätzen wie „Und nicht an Sex denken!“ oder „Bitte nicht verlieben!“. Auch der Opener „Das ist kein Date!“ sei sehr gut geeignet, um aus einer bloßen Verabredung doch noch ein Rendezvous zu machen.

  • 1. d) Humor: Bei diesem Punkt ist die Dosis das Geheimnis. Wer stets nur kaspert, wird nicht ernst genommen. Wer ein Gespräch jedoch mit ein paar Witzen aufzulockern versteht, wirkt geistreich. In diese Kategorie gehört es auch, sich locker und unkompliziert zu geben, und weder den Flirt, noch die Gesprächspartnerin allzu ernst zu nehmen.

  • 1. e) Lehre sie etwas: Wissen schafft Autorität, doch sind hier Themenauswahl und Maß wichtig, um nicht als Oberlehrer rüberzukommen, der sie zutextet und langweilt.

  • 1. f) Selbstbewußtsein: Hier geht es um eine selbstsichere Außenwirkung. Sie äußert sich in der Körpersprache (aufrechte Haltung bei hängenden Schultern, langsamer Gang, Stehen mit durchgestreckten Beinen, Arm mit dem Trinkgefäß nicht nach unten halten), einen „klaren, intensiven Blick“. „eine gewisse Lautstärke“ und „Klarheit im Ausdruck“.

  • 1. g) Leader of men: Ich weiß jetzt nicht, wie gut Herr Pöhm Joy Division kennt, aber dieses Schlagwort bezieht sich darauf, daß Kerle, die bei ihresgleichen sichtlich Anerkennung genießen, auch beim weiblichen Geschlecht besser ankommen. George McFly sollte also nicht unbedingt in Anwesenheit von Biff Tannen anfangen, sich als großer Held zu präsentieren.

  • 1. h) Warm. Kalt- Dusche (siehe oben): Sobald man merkt, daß die Dame auf die jeweilige Stufe der Annäherung angesprungen ist, macht man einen „taktischen Rückzug“ (etwa durch kurzes Weggehen oder Zurückkehren zu einer unverbindlicheren Flirt- Ebene), um sie um so mehr aufzustacheln. Eventuell kann man so in ihr auch eine Torschlußpanik erwecken, daß unvermittelt alles vorbei sei.

  • 1. i) widersprüchliche Signale: Wenn Mund und Körper gleichzeitig eine unterschiedliche Sprache sprechen, verwirrt das die Gesprächspartnerin. Flirtet man beispielsweise mit ihr, steht aber in einer Position, als wolle man abhauen, kann dies ähnliche Auswirkungen haben wie die Kalt- Warm- Dusche.

  • 2.) Phase 2: Vertrauen: Diese Stufe wird Pöhm zufolge von den „meisten Männern“ gerne vergessen, so daß sie scheitern, ohne zu wissen warum. Es ist der Abschnitt, in dem man Geborgenheit aufbaut. Geschichten, die man hier erzählt, sind nicht so sehr mehr unterhaltsam, als persönlich, und lassen ein Blick auf das Herz und die eigene Seele zu: „War in der Phase der Anziehung das Energielevel hoch, so ist es in der Phase des Vertrauens tiefer“. Man präsentiert sich jetzt eher einfühlsam, verläßlicher und vertraulicher, spricht mit sonorer Stimme, ist romantisch und läßt Berührungen länger andauern.

Pöhm empfiehlt in diesem Zusammenhang den Sternenhimmel, denn „dieser Anblick löst bei Mädchen heftige Romantik- Gefühle aus“ (und es kostet nichts, denke ich mal). Ein Minimum an astronomischen Kenntnissen (verknüpft mit ein paar verträumten Assoziationen) sollte ausreichen, dürfte die Angebetete doch über noch weniger diesbezügliches Wissen verfügen.

  • 3.) Phase 3: Intimität: Damit Erotik überhaupt ein Thema werden kann, muß sie vorher schon ins Spiel gebracht worden sein, so daß die Dame des Herzens bereits entsprechende Bilder bzw. physische Reize im Kopf hat, „um das körperliche Bedürfnis nach sexueller Intimität zu stimulieren“. Es gibt hier zwei Wege, bei deren Beschreiten man nach Pöhm stets auch die Warm- Kalt- Dusche (Siehe 1. h) anstellen muß.

  • 3. a) sexuelle Eskalation durch Geschichten: „Sexuelle Geschichten können in jeder Phase eingeflochten werden“, solange sie überhaupt auftauchen (Ansonsten läuft man Gefahr, als „guter Freund“ zu enden). Das kann in Form von (wahren oder erfundenen) Anekdoten aus der eigenen Vergangenheit geschehen, oder aber bei bereits erkennbarem Interesse in Form eines Angebots… um dann wieder ganz so zu tun, als ob nichts wäre (Warm- Kalt- Dusche). Auf diese Weise regt man ihre Phantasie an, läßt aber ebenso erkennen, daß man selbst ein „sexuelles Wesen“ ist. Aus dem Grunde ist es auch wichtig, beim Anbringen solcher Histörchen Körperkontakt zur Auserwählten zu halten, damit zum Kopfkino auch noch ein physischer Reiz hinzukommt, der mit dem Erzähler in Verbindung steht. Eine besondere Raffinesse ist es, ihr die Anekdote ins Ohr zu flüstern, weil das an sich schon erotisierend wirkt. Pöhm empfiehlt in diesem Kontext eindeutige Wunschäußerungen, die mit „Ich stell‘ mir gerade vor…“ beginnen.
    Von zweideutigen Witzchen dagegen rät er ab, da die vielleicht für eine lustige, aber nicht für eine knisternde Stimmung sorgen. Sie spiegeln Unsicherheit wieder, daß man nicht Manns genug sei, Klartext zu reden. Wenn man solche Scherze unterbringen möchte, dann in der Phase der „Anziehung“, und das auch nicht allzu häufig.

  • 3. b) sexuelle Eskalation durch Berührung: Wo sexuelle Geschichten in jeder der drei Phasen eingebracht werden können, gehören die intimen Berührungen vor allem hierher. Als „einen der einfacheren Wege“ führt Pöhm an, „brünstig an ihr herumzuschnüffeln“. Ein „stark erotisierendes Dominanzverhalten“ wäre es auch, ihr den Nacken aufwärts zu streichen, und ihr dann noch so stark am ersten Haarbüschel zu ziehen, „daß sie ihren Kopf noch nicht bewegen muß“.

Na? Wer unter den Lesern möchte jetzt Herrn Pöhm beim Schopf packen und ein wenig über die Straße ziehen, „daß er seinen Kopf noch nicht bewegen muß“?

Auch „starkes Bewegen wäre ihm zufolge ein „sexualisierendes Verhalten“, wozu beispielsweise eine „Kissenschlacht“ zählt.“

Manch unschuldiges Kinderspiel ist auch nicht mehr das, was es mal war!

Bei solchen physischen Reizen sollte man dem Autor zufolge gleichfalls stets mit der Warm- Kalt- Dusche (siehe 1. h) zu Werke gehen. Dabei gilt: „Der Mann soll den Körperkontakt brechen, nicht die Frau“.

Weitere Methoden sind es, Hand oder Bein(e) auf Teile vom Körper des anderen zu legen, ihren Kopf bei sich an Brust oder Oberschenkel zu lehnen, oder beim Gespräch über ihre Schuhe (Hallo, Klischee!) mit dem Finger bis zu ihrem Oberschenkel hinaufzufahren.

Als erogene Zonen der Frau zählt er auf: den Rücken (insbesondere den oberen Bereich), die Innenseite der Unterarme, den Hals, die Handinnenfläche und den Handrücken (insbesondere zwischen Mittel- und Ringfinger [oder zwischen Dionysos und Venus nach Strauss]). Wieder soll man sie nur sachte berühren, und entlang der Nervenbahnen fahren.

Abschließend bemerkt Pöhm noch, daß man „mehr Erfolg“ hat, wenn man sich innerlich entsprechende Phantasien mit ihr erlaubt.

Unter dem Kapitel „Spaßig und unterhaltsame Spielbausteine“ führt Pöhm eine ganze Reihe kurzweiliger Spaßaktionen an, die sich auch als Partyspielchen eignen. Was für die Witze gilt (siehe 1. d] Humor), gilt freilich auch für sie: Wer den ganzen Abend ausschließlich damit bestreitet, wird nicht zum Stich kommen.

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