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Internationale Zweisamkeiten - »Sonja Ziemann stellt vor: Liebesgeschichten«

Sonja Ziemann stellt vor: LiebesgeschichtenInternationale Zweisamkeiten
»Sonja Ziemann stellt vor: Liebesgeschichten«

Sonja Ziemann (1926-2020) fungierte in der 1967 erstausgestrahlten Fernsehreihe „Liebesgeschichten“ als Präsentatorin, führte jeweils in die in sich abgeschlossenen Geschichten ein und übernahm in der letzten der sechs Episoden schließlich auch in den Spielszenen die Hauptrolle. Nun ist die selten gezeigte Reihe von Pidax wieder aus den Archiven geholt und erstmals auf DVD veröffentlicht worden.

Sonja Ziemann stellt vor: LiebesgeschichtenSonja Ziemann war hierzulande in den 1950er Jahren bekannt geworden, als sie die Hauptrolle in einigen überaus erfolgreichen Heimatfilmen übernahm, nicht zuletzt in „Schwarzwaldmädel“ und „Grün ist die Heide“. Es dauerte allerdings nicht lange, bis sie ihr Portfolio erweiterte und auch Rollen in Kriegsdramen, Thrillern oder Krimis übernahm. Und das nicht nur in westdeutschen Produktionen, sondern schnell auch im anglo-amerikanischen Raum, wo sie in „Muss das sein, Fräulein?“ neben David Tomlinson oder in „Verpfiffen“ neben Terry-Thomas vor der Kamera stand. Auch Hollywood rief, wo sie 1961 in „Geheime Wege“ neben und unter der Regie von Richard Widmark agierte. Einer ihrer Co-Stars war damals zum ersten Mal Charles Regnier, den sie 1972 schließlich heiraten und mit dem sie bis zu dessen Tod 2001 zusammenbleiben sollte. Ein Wiedersehen des beliebten Leinwandpaares gibt es auch in der letzten Episode von „Sonja Ziemann stellt vor: Liebesgeschichten“.

Sonja Ziemann stellt vor: LiebesgeschichtenUrsprünglich umfasste die Erstausstrahlung der Serie sieben Episoden, von denen es die erste, „La Musica“, nun nicht auf die DVD-Veröffentlichung geschafft hat. Im Gegensatz zu den anderen sechs Episoden, die jeweils zwischen 44 und 62 Minuten lang sind, handelte es sich bei der Pilotfolge nicht um eine Eigenproduktion des Südfunks Stuttgart, sondern um den Einkauf einer Episode aus der britischen ATV-Serie „Love Story“. Aber auch bei den restlichen sechs Episoden griff man auf Geschichten ausländischer Autoren wie Robert Holles oder Tim Aspinall zurück, die man dann mit deutschen Publikumslieblingen für die hiesigen Zuschauer aufarbeitete. Die Geschichten spielen gleichwohl noch in Holland, Frankreich, Schottland, Irland oder Schweden und verströmen in den Außenaufnahmen auch das jeweilige länderspezifische Kolorit. Dabei stehen die unterschiedlichsten Liebeskonstellationen im Mittelpunkt. Mal geht es um die Turbulenzen nach einer Eheschließung („Smit II heiratet“), mal um die Turbulenzen davor („Das Schiff nach Valparaiso“). Mal dreht sich alles um schüchterne, junge Menschen („Geliebter Nicolas“), mal sind es Menschen an ihrem Lebensabend, die sich noch einmal neu verlieben („Der Garten“). Und mitunter hängt der Haussegen schief aufgrund der Banalitäten des Alltags („Reisepläne“) oder man trauert den verschenkten Chancen hinterher, die das ganze Leben hätten anders verlaufen lassen („Nach all den Jahren“).

Sonja Ziemann stellt vor: LiebesgeschichtenSechs verschiedene Regisseure haben Geschichten von fünf verschiedenen Autoren mit wechselnden Starbesetzungen umgesetzt. Die Ergebnisse sind dabei ganz unterschiedlich ausgefallen. Ausgerechnet die ersten beiden Episoden zählen dabei zu den schwächsten, weil es in ihnen entweder zu albern oder schlichtweg zu langweilig zugeht. Gestandene Schauspielgrößen wie Herbert Stass, Immy Schell, Edith Heerdegen oder Alfred Schieske helfen bei den folgenden Episoden dann mit, für kurzweilige Unterhaltung zu sorgen. Außerdem sind die Folgen mit ihnen spannungsreicher konstruiert und dramaturgisch ansprechender aufgelöst. Das gilt ein Stückweit auch wieder für die letzten beiden Episoden, die aber beide doch wieder unter Längen kranken und nicht durchweg als gelungen zu bezeichnen sind. Insgesamt aber eine interessante Ausgrabung mit einer Vielzahl großer Namen vor und hinter der Kamera, bei der man über die bescheidene technische Umsetzung hinwegsehen kann. Denn das Schwarz-Weiß-Bild (im Vollbildformat 1,33:1) weist immer wieder Alterungserscheinungen auf (insbesondere bei den Episoden 1 und 5), auch ist gelegentlich ein leichtes Hintergrundbrummen zu vernehmen, das die Verständlichkeit des deutschen Originaltons (in Dolby Digital 2.0) aber nicht wesentlich beeinträchtigt. Extras sind keine mit aufgespielt.

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