Pretty in Pink - Standesunterschiede überwinden
Pretty in Pink
Standesunterschiede überwinden
John Hughes (1950-2009) hat die Teenagerkomödie der 1980er Jahre in den USA wie kaum ein Zweiter geprägt. Sowohl seine Filme als Regisseur wie auch seine Drehbücher, die von anderen inszeniert wurden, genießen mittlerweile Kultstatus, insbesondere jene Arbeiten, die in seiner produktivsten und erfolgreichsten Phase von 1985 bis 1990 entstanden. Ein erster großer Hit war ihm 1983 mit dem Drehbuch zu „Die schrillen Vier auf Achse“ gelungen, in dem Chevy Chase und Beverly D’Angelo unter der Regie von Harold Ramis mit ihren Kindern in den Urlaub fahren. Auch diesem Genre blieb Hughes in den folgenden Jahren treu, mit Filmen wie „Hilfe! Die Amis kommen“, „Ein Ticket für zwei“ oder „Schöne Bescherung“. Mehr noch als seine zumeist sehr witzigen Slapstick-Klamotten wird Hughes heute aber für seine Teenager-RomComs verehrt. Mit „The Breakfast Club“ hatte er gezeigt, dass er den Schulalltag der Heranwachsenden mit Witz und Realitätsnähe einzufangen verstand. Schon kurz darauf folgten „Pretty in Pink“ und „Ferris macht blau“, aber auch mit „Ist sie nicht wunderbar?“ und „She`s Having a Baby“ schrieb John Hughes seine Erfolgsgeschichte fort. Viele der Darsteller in diesen Filmen wurden durch die Hughes-Arbeiten zu Stars und sind in diesem Metier größtenteils auch heute noch tätig. Bei „Pretty in Pink“ war dies Hauptdarstellerin Molly Ringwald, die zuvor zum Cast des Hughes-Films „The Breakfast Club“ gehört hatte.
Andie (Molly Ringwald) stammt aus ärmlichen Verhältnissen, ihr Vater Jack (Harry Dean Stanton) ist in eine tiefe Depression gefallen und arbeitslos, seit Andies Mutter ihn vor einigen Jahren verlassen hat. An der Schule gilt Andie als flippige Außenseiterin, zumal sie sich ihre Kleider zumeist selbst aus günstigen Stoffen zusammenstellt. Einzig Duckie (Jon Cryer) liegt mit Andie auf einer Wellenlänge und ist schon seit Jahren in sie verliebt, ohne ihr das jemals gestanden zu haben. Auch Steff (James Spader) hat ein Auge auf Andie geworfen, erhält von dieser aber einen unmissverständlichen Korb. Kurz darauf erwischt Amors Pfeil Steffs besten Freund Blane (Andrew McCarthy), der genau wie Steff aus reichem Elternhaus und damit einer gänzlich anderen sozialen Schicht entstammt. Trotzdem funkt es zwischen den beiden jungen Leuten gewaltig, und es bahnt sich eine hübsche Romanze an. Aber Steff will seine Niederlage nicht auf sich sitzen lassen und beginnt, Blanes Beziehung zu Andie in den Dreck zu ziehen und diesen vor die Wahl zu stellen, ob er weiterhin dem elitären Kreis seiner Freunde angehören oder mit Andie ausgehen will. Dabei hat Blane Andie gerade erst für den Abschlussball an der Highschool eingeladen…
Man hätte es fast nicht mehr für möglich gehalten, aber Standesunterschiede scheinen auch in den USA der 1980er Jahre eine große Sache gewesen zu sein. Geld hat man entweder oder nicht, und Mitglieder unterschiedlicher Schichten verkehren einfach nicht miteinander. Was auf den ersten Blick überholt und rückständig anmutet, spiegelt den US-Zeitgeist jener Jahre wohl doch sehr authentisch wieder. „Pretty in Pink“ bildet den Alltag einer Gruppe Schüler zwischen Büffeln, Flirten, Aushilfsjobs, Problemen im Elternhaus, Ausgehen und Prom Night recht realistisch ab und dürfte heute in erster Linie als Zeitkapsel interessant sein, da auch Modeerscheinungen und Popkultur einen festen Bestandteil des Films ausmachen. Inhaltlich ist der Film, gerade im Vergleich zu einigen anderen John-Hughes-Arbeiten, ziemlich dünn, was durch den Charme der Darsteller aber größtenteils aufgefangen werden kann. Die 4KUHD-Erstveröffentlichung bietet ein gutes Bild (im Widescreen-Format 1,78:1), bei dem das Filmkorn teilweise noch zu erkennen ist. Akustisch bietet lediglich die Originalfassung mit dem DTS HD Master Audio 5.1 einen makellosen Sound, Deutsch, Spanisch, Italienisch und Japanisch sind lediglich in Dolby Digital 2.0 aufgespielt, Spanisch für Lateinamerika und Französisch sogar nur in Dolby Digital Mono. Untertitel gibt es optional in diesen Sprachen sowie auf Niederländisch, Portugiesisch und Thailändisch. Die ebenfalls im Set enthaltene BluRay des Films stand zu Rezensionszwecken nicht zur Verfügung, auf der 4KUHD findet sich keinerlei Bonusmaterial.