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Österreichische SF Heftreihen von 1948 bis 1965: Rolf Murat - Der Weltreporter

Östereichjische SF Österreichische SF Heftreihen
von 1948 bis 1965

Rolf Murat - Der Weltreporter

In den 50-er und 60-er Jahren haben sich mehrere Wiener Verlage auch auf dem Gebiet der Science Fiction und Fantasy versucht - wobei diese Reihen im Laufe der Zeit weitgehend, meiner Meinung nach zu Unrecht, in Vergessenheit geraten sind. An diesem Thema Interessierte möchte ich auf den Artikel von D.Wrath über „Utopische Leihbücher und Romanhefte aus Österreich“ verweisen.


Östereichjische SF Ich will versuchen, einige dieser Heftreihen wieder ins Gedächtnis zu rufen: Reihen, die nur mehr teilweise, wenn sie überhaupt auf den Markt kommen, für uns Sammler zugänglich sind.

Als nächstem Objekt möchte ich mich einer weiteren Besonderheit zuwenden, einer Heftserie aus dem Mauerhardt Verlag, nämlich

Rolf Murat - Der Weltreporter
Diese Heftserie ist 1950 in insgesamt 7 Heften erschienen. Als Autor scheint Rolf Murat auf, ein Pseudonym des Verlegers Rolf Mauerhardt. Allerdings ist nur der sechste Band als SF zu bezeichnen und auch der Grund, sich mit dieser Abenteurerserie zu befassen.

Bei „Der Weltreporter“ handelt es sich (auch nach dem Katalog der österreichischen Nationalbibliothek) um folgende Titel:

  • 1. Rolf Murat: Whisky, Gold und Mörder / [1950.]
  • 2. Rolf Murat: Mörderjagd im Dschungel / [1950.]
  • 3. Rolf Murat: Im Zeichen des Halbmondes / [1950.].
  • 4. Rolf Murat: Östereichjische SF Menschenopfer in Burma / [1950.]
  • 5. Rolf Murat: Schüsse in Peru / [1950.]
  • 6. Rolf Murat: Das Ungeheuer von London / [1950.]
  • 7. Rolf Murat: Wild-West in Chonchinchina / [1950.]

Diese Romane sind lange vor dem Start der bekannten SF-Reihen Terra und Utopia erschienen und sind eine Abenteuerserie, die als eine unter vielen im Mauerhardt Verlag erschienen ist. Das waren neben Wild-West-Romanen unter anderem Gerry Thook der Meisterdetektiv, TIM BERRY, und LORD GRESSY, der Gentlemandieb.

Östereichjische SF Diese Romane muß man deshalb erwähnen, weil Rolf Mauerhardt die handelnden Figuren innerhalb der Serien beliebig ausgetauscht hat und die Reihe „Der Weltreporter“ letztlich in „Gerry Thook“ aufgegangen ist.

Östereichjische SF Hauptfigur ist der Reporter Rolf Murat, der gleichsam seine Geschichte erzählt und mit seinen Freunden Jack Morgan sowie dem Meisterdetektiv Gerry Thook auf der Suche nach Neuigkeiten für eine New Yorker Zeitung die verrücktesten Abenteuer erlebt.

Der Roman „Das Ungeheuer von London“ ist deshalb als SF zu betrachten weil sowohl ein Roboter als auch ein Fernsehgerät, mit dem man Leute auch abhören kann, vorkommen.

Vielleicht wurde der Autor durch einen tatsächlich in Wien im Palais Auersperg vorgeführten Roboter namens Sabor inspiriert, der sich ferngesteuert bewegen konnte.

Leider sind diese Romane nicht leicht zu lesen, da noch eine altdeutsche Druckschrift verwendet wurde.  

Inhalt des Buches/Story
Östereichjische SF Band 6 Das Ungeheuer von London
Rolf Murat kehrt mit seinem Freund Lord Jack Morgan aus Peru nach London zurück und ist dort Morgans Gast.
Dort erfährt er, daß der Bruder eines Freundes von Jack Morgan erwürgt wurde, wobei die Wunden von einem unbekannten Werkzeug stammten. Murat trifft seinen alten Freund Gerry Thook, der ebenfalls in London in einer anderen Sache ermittelt.
Nachdem Murat den Bruder des Ermordeten, Sir Henry, belauscht und von diesem mit der Pistole beschossen wird, beschließt er, dessen Haus zu untersuchen und stößt auf einen mysteriösen Roboter, der Murat töten will und erst durch Zerstörung der Augenlinsen abgelenkt wird. Murat kann nur mehr flüchten.
Jack Morgan glaubt nicht, daß sein Freund Sir Henry ein Verbrecher ist und sucht ihn zu einem klärenden Gespräch auf.
Murat erfährt, daß Jack Morgans Diener John ein Erfinder ist und sieht sich in dessen Labor um. John zeigt ihm einen Fernsehapparat, mit dem man sowohl zusehen als auch zuhören kann und läßt Murat Sir Henry und Jack Morgan beobachten. Dabei sieht er, wie der Roboter Jack Morgan angreift. Das Ganze wird durch einen Unbekannten unterbrochen, der John erschießt und den Apparat zerstört.
Östereichjische SF Gerry Thook hat inzwischen den Roboter auf der Straße entdeckt und eine Lackdose angehängt, um mit dem tröpfelnden Lack eine Spur zu dem Versteck des Roboters und seines Meisters zu legen. Aber die Spur reißt plötzlich mitten auf der Straße ab.
Nachdem der Roboter einen Raubüberfall verübt, ein Mädchen entführt hat und in einer Nebelwolke verschwindet, haben Gerry Thook und Murat dieselbe Idee: Der Roboter muß durch die Kanalisation verschwinden. Sie folgen dem Roboter und gelangen zu einer Treppe unter Sir Henrys Haus, die in das Versteck des Roboters führt.
Dort finden sie nur den entführten Jack Morgan, das Mädchen und auch Sir Henry als Gefangene. Dessen verrückter Bruder hat seinen Tod vorgetäuscht und möchte mit Hilfe des Roboters Herr der Welt werden.
Bei einem Schußwechsel wird der Kontrollapparat des Roboters beschädigt, dieser stürzt unkontrolliert über die Treppe hinab und endet als Metallschrott. Der Irre stirbt ebenfalls durch eine Kugel. Seine Erfindungen stammten aus Diebstählen von anderen Wissenschaftern oder von Jack Morgans Diener John. Am Ende muß Murat in einem neuen Auftrag nach Indochina weiterreisen.

Östereichjische SF Diese Romane sind kaum mehr erhältlich, wenn überhaupt zu exorbitanten Preisen. Der sechste Band wird bei Händlern mit über 100 Euro angeboten. Es gibt allerdings günstige Repliken.

Nach 7 Heften hat der Mauerhardt Verlag die Serie „Der Weltreporter“ von Rolf Murat eingestellt und die Hauptfigur in die Serie „Gerry Thook, der Meisterdetektiv“ integriert.

1953 hat der Mauerhardt-Verlag die SF-Reihe „Im Jahr 2000“ herausgebracht, die aber auch kein besonderer Erfolge gewesen sein dürfte, die wurde nach 5 Heften eingestellt.

Weitere 10 Jahre später hat der Mauerhardt-Verlag einen neuerlichen Versuch auf dem Gebiet der Fantastik unternommen und hat die Serie „Torgo, Prinz von Atlantis“ (Link zu Torgo-Artikel!) veröffentlicht, von der immerhin 14 Hefte erschienen sind.

Somit bleibt dieses Heft ein Unikat im Rahmen der österreichischen SF.

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