Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Kürzungen in der DK-Neuauflage - 16. Teil - Der Moloch
Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Kürzungen der Neuauflage
Der Moloch
Im Sinne des Jugendschutzes begann man damit, sämtliche (möglicherweise) jugendgefährdenden Stellen in den Dämonenkiller-Romanen zu entfernen.
Schauen wir uns mal an, was in Dämonenkiller-Roman Nr. 16 Der Moloch gekürzt wurde:
Jetzt hatte das Ding die beiden Schwimmer erreicht. Es dehnte sich in die Breite. Die flossenartigen Auswüchse legten sich blitzartig um die beiden Opfer und umschlossen sie. Eine Weile ragten noch die wild um sich schlagenden Arme aus einer Öffnung; kurz erschien auch der Kopf des einen Burschen; er wollte nach Luft schnappen; doch da legte sich die quallige Körpermasse über sein Gesicht.
Das Ding hatte seine beiden Opfer nun völlig eingeschlossen, tauchte mit ihnen in die Tiefe und verbarg sich hinter den Wasserpflanzen.
Olivaro mußte lange warten, bis sich wieder etwas ereignete. Es waren gut zehn Minuten vergangen, als sich eine Öffnung in dem unheimlichen Lebewesen auftat, und aus dieser nach und nach die Gebeine der beiden Männer ausgestoßen wurden.
Jetzt verstand Olivaro, was Asmodi mit „Fütterung“ gemeint hatte.
Asmodi seufzte genüßlich. Sein schweißbedecktes Gesicht wirkte nun entspannt und zeigte einen fast seligen Ausdruck.
„Der Moloch ist unersättlich“, sagte er bewundernd. „Er verdaut die Nahrung schneller, als ich sie herbeischaffen kann. Wie hat es Ihnen gefallen, Olivaro?“
„Ich bin beeindruckt“, sagte der Dämon. „Bisher wußte ich noch gar nichts von der Existenz dieses Molochs und ich frage mich, warum Sie mich Zeuge der Fütterung sein ließen.“
Jetzt hatte das Ding die beiden Schwimmer erreicht. Es dehnte sich in die Breite. Die flossenartigen Auswüchse legten sich blitzartig um die beiden Opfer und umschlossen sie.
Das Ding tauchte mit ihnen in die Tiefe und verbarg sich hinter den Wasserpflanzen.
Asmodi seufzte genüßlich. Sein schweißbedecktes Gesicht wirkte nun entspannt und zeigte einen fast seligen Ausdruck.
„Der Moloch ist unersättlich“, sagte er bewundernd. „Wie hat es Ihnen gefallen, Olivaro?“
„Ich bin beeindruckt“, sagte der Dämon. „Bisher wußte ich noch gar nichts von der Existenz dieses Molochs und ich frage mich, warum Sie mich Zeuge der Fütterung sein ließen.“
* * *
Sie gehorchte, und er sah, daß sie auf dem Rücken einen dreißig Zentimeter langen, handbreiten Striemen hatte. Die Haut war an der Stelle wie von Säure zerfressen.
„Was ist?“ fragte Fabienne.
Parker gab keine Antwort, sondern ging zum Waffenschrank und holte das nächstbeste Gewehr heraus. Er entsicherte es und trat damit auf den Korridor hinaus.
Es herrschte Stille. Die Tür zu Fabiennes Kabine stand offen. Er ging darauf zu. Hinter sich hörte er die tapsenden Schritte des barfüßigen Mädchens. Sie berührte mit ihrer vom kalten Schweiß feuchten Hand seinen Rücken.
Parker glaubte, eine unheimliche Drohung zu spüren, als er die Kabine betrat. Er lauschte, konnte aber nichts hören. Kurz entschlossen knipste er das Licht an. Als er auf das Bett blickte, sah er an Stelle von Pepe Montez ein menschliches Skelett dort liegen. Es war blankgeputzt - fein säuberlich abgenagt.
* * *
„Was tun Sie hier?“ herrschte Dorian den Mann an und hielt die Schrotflinte im Anschlag.
Er trat in die Kombüse, und Adrian West folgte ihm. Dorian fragte sich, warum der Koch Montez' Skelett wohl zu Knochenmehl verarbeitete. Oder war es am Ende gar nicht das Skelett von Pepe Montez?
Der Smutje fühlte sich ertappt und zeigte sein wahres Gesicht. Das heißt, seine Maske zerfloß, sein Gesicht, seine Arme und seine Beine wurden zu zuckenden Tentakeln, sein Körper wurde zu einer formlosen Masse.
* * *
* * *
„Das Skelett, das wir in Fabiennes Bett gefunden haben“, meldete sich da Vali zu Wort, „ist alles, was von ihm übriggeblieben ist. Den Rest haben Medarchos und seine Männer verschlungen.“
Vali hatte es bewußt so drastisch ausgedrückt. Rosi starrte sie mit aufgerissenem Mund und vor Entsetzen geweiteten Augen an.
„N-nein“, stammelte sie und schüttelte den Kopf. „Nein - nein...“
Vali wandte sich den fünf Gestalten zu, die sich links und rechts von den Deckaufbauten postiert hatten.
„Ich weiß jetzt Bescheid“, rief sie ihnen zu. „Asmodi hat mir gegenüber einmal angedeutet, daß er der Meister eines unersättlichen Ungeheuers ist, das eine gewisse Intelligenz und die Fähigkeit besitzt, jede beliebige Gestalt annehmen zu können. Dieses Ungeheuer nannte er den Moloch. Und ihr seid Teile dieses Molochs. Ihr werdet auch vor den anderen nicht haltmachen, denn euer Heißhunger treibt euch dazu, alles Lebendige zu verschlingen.“
Kapitän Medarchos gab einen unartikulierten Laut von sich und setzte sich in Bewegung. Die Mädchen kreischten auf und suchten Schutz bei den Männern, wurden von diesen aber weggestoßen. Nur Domenico Clerici wich auch zitternd zurück. Ein vor Angst zitterndes Menschenbündel oder ein Ungeheuer in der Maske eines Angsthasen?
Der Kapitän und seine Leute kamen drohend näher.
Als Medarchos das erste Stromkabel, das sich in einer Höhe von einem halben Meter quer über Deck spannte, fast erreicht hatte, rief Dorian: „Strom einschalten!“
Parker legte den Hebel um, der den Stromkreislauf herstellte.
Medarchos hatte das Kabel ergriffen, um es zu zerreißen. Blitze zuckten aus seiner Hand. Sein Körper erbebte. Die Hand verkohlte und fiel ab.
Die Mädchen kreischten auf, bargen die Gesichter vor dem grauenvollen Anblick und flüchteten auf die Plicht, wo Clerici wie bei einem epileptischen Anfall zuckend am Boden lag und sich röchelnd übergab.
Einer der Matrosen hatte zwei der stromführenden Kabel überstiegen, beim dritten blieb er mit einem Bein jedoch hängen. Er brüllte, als er einen elektrischen Schlag bekam. Seine Beine wurden schwarz und zerflossen. Seine Gesichtszüge lösten sich auf, sein Kopf versackte in der formlosen Masse seines Körpers. Dann schrumpfte der Körper zusammen, wurde zu einem unförmigen, gallertartigen Klumpen, der unter den elektrischen Schlägen zuckte und über die Planken auf die Passagiere zuquoll.
Medarchos hatte seine Maske fallengelassen, nachdem er an einem Stromkabel auch noch den zweiten Pseudoarm verloren hatte. Selbst seine Kleider waren nicht aus Stoff gewesen; sie waren in dem zuckenden und Blasen werfenden Klumpen, der sich nun zum Heck des Schiffes wälzte, aufgegangen.
Auch die übrige Mannschaft legte keinen Wert mehr auf Maskierung. Sie hatten ihre menschliche Gestalt aufgegeben und zeigten ihre wahre Natur.
Cliff Montgomery starrte entsetzt auf das formlose Gebilde, das einst Kapitän Medarchos gewesen war und sich ihm mit beängstigender Geschwindigkeit näherte.
„Das - sieht aus - wie eine Riesenamöbe!“ stammelte er.
Dann löste sich aus seiner Kehle ein Schrei. Das Ungeheuer ließ einen Tentakel aus sich herauswachsen und nach vorn schnellen. Im Nu hatte es Montgomerys Bein erreicht und hüllte es ein. Das Gesicht des Kolumnisten war von Schmerz und Entsetzen gezeichnet.
Dorian handelte blitzschnell. Er ergriff eines der für diese Zwecke vorbereiteten Kabel an der Gummiisolierung und hielt das freie Ende an die Körpersubstanz des Molochs, die Montgomerys Bein schon bis zur Wade einhüllte. Die gallertartige Masse verbrannte zischend und mit bestialischem Gestank.
Montgomery schrie noch immer, und als der Moloch sein Bein freigab, sah Dorian zwischen den Lederriemen der Sandalen rohes Fleisch und an manchen Stellen blanke Knochen. Noch einige Sekunden, und die Magensäure des Ungeheuers hätte Montgomerys Fuß gänzlich absorbiert.
Der wie am Spieß schreiende Kolumnist wurde von Vali zur Plicht gebracht und erhielt dort von Fabienne eine Beruhigungsspitze.
Wenn es auch herzlos und brutal klang, so hatte dieser Vorfall doch etwas Gutes: Dorian wußte, daß Montgomery nicht der Doppelgänger sein konnte.
Inzwischen ging der Kampf weiter. Eines der amöbenartigen Ungeheuer war von Parker in Zusammenarbeit mit Adrian West durch Stromstöße vernichtet worden. Nur einige Schlaken und Asche waren von dem Scheusal übriggeblieben. Parker trat mit dem Fuß danach und stieß sie fort.
Vali hatte ebenfalls ein Kabel ergriffen und traktierte Kapitän Medarchos - oder das, was von ihm übriggeblieben war, mit Stromstößen. Das Ungeheuer bäumte sich auf, wich, sich aufrichtend, zurück und verstrickte sich dabei in ein Stromkabel. Blitze zuckten auf, als die letzten Reste dieses Fragments unter starker Rauchentwicklung verkohlten.
Vali wurde von dem Gestank, mit dem das Ungeheuer verbrannte, beinahe übel, aber sie biß die Zähne zusammen und überwand ihre Übelkeit und ihren Ekel.
„Da!“ rief Geronimo und wies in die Höhe. „Auf dem Dach des Ruderhauses!“
Dorian sah, wie auf dem Dach des Ruderhauses ein quallenartiges Ungeheuer erschien, das sich auf Adrian West fallen lassen wollte, der genau unter ihm stand.
Dorian gab dem Fotografen einen Stoß, daß er zu den Mädchen taumelte. In diesem Augenblick ließ sich das Ungeheuer herunterfallen und landete platschend auf den Planken. Parker sprang entsetzt zurück und warf sein Stromkabel nach der zuckenden Masse. Das Ungeheuer wich jedoch geschickt aus und breitete sich blitzschnell in Richtung Plicht aus, wo die Mädchen kreischend bis zur Reeling zurückwichen.
Dorian hatte einen der Schläuche ergriffen, der an eine Propangasflasche angeschlossen war, öffnete den Drehverschluß und entzündete mit seinem Feuerzeug das ausströmende Gas. Eine meterlange Stichflamme schoß auf das Ungeheuer zu, daß sich als zentimeterdünner Film über die Planken spannte. Es wollte von der tödlichen Hitze zurückweichen, aber Dorian setzte nach und tilgte es restlos aus.
„Die letzten beiden ziehen sich zurück!“ rief Parker triumphierend. „Da! Seht nur wie sie rennen!“
Die beiden überlebenden Fragmente des Molochs rannten tatsächlich. Sie hatten jeder zwei Pseudobeine aus ihren Körpermassen ausgefahren und stelzten auf ihnen davon. Kurz darauf verschwanden sie auf der Treppe zu den im Bug liegenden Mannschaftsräumen.
„Das Skelett, das wir in Fabiennes Bett gefunden haben“, meldete sich da Vali zu Wort, „ist alles, was von ihm übriggeblieben ist.“
Vali hatte es bewußt so drastisch ausgedrückt. Rosi starrte sie mit aufgerissenem Mund und vor Entsetzen geweiteten Augen an.
„N-nein“, stammelte sie und schüttelte den Kopf. „Nein - nein...“
Vali wandte sich den fünf Gestalten zu, die sich links und rechts von den Deckaufbauten postiert hatten.
„Ich weiß jetzt Bescheid“, rief sie ihnen zu. „Asmodi hat mir gegenüber einmal angedeutet, daß er der Meister eines unersättlichen Ungeheuers ist, das eine gewisse Intelligenz und die Fähigkeit besitzt, jede beliebige Gestalt annehmen zu können. Dieses Ungeheuer nannte er den Moloch. Und ihr seid Teile dieses Molochs. Ihr werdet auch vor den anderen nicht haltmachen, denn euer Heißhunger treibt euch dazu, alles Lebendige zu verschlingen.“
Kapitän Medarchos gab einen unartikulierten Laut von sich und setzte sich in Bewegung. Die Mädchen kreischten auf und suchten Schutz bei den Männern, wurden von diesen aber weggestoßen. Nur Domenico Clerici wich auch zitternd zurück. Ein vor Angst zitterndes Menschenbündel oder ein Ungeheuer in der Maske eines Angsthasen?
Der Kapitän und seine Leute kamen drohend näher.
Als Medarchos das erste Stromkabel, das sich in einer Höhe von einem halben Meter quer über Deck spannte, fast erreicht hatte, rief Dorian: „Strom einschalten!“
Parker legte den Hebel um, der den Stromkreislauf herstellte.
Medarchos hatte das Kabel ergriffen, um es zu zerreißen. Blitze zuckten aus seiner Hand. Sein Körper erbebte.
Die Mädchen kreischten auf, bargen die Gesichter vor dem grauenvollen Anblick und flüchteten auf die Plicht, wo Clerici wie bei einem epileptischen Anfall zuckend am Boden lag.
Einer der Matrosen hatte zwei der stromführenden Kabel überstiegen, beim dritten blieb er mit einem Bein jedoch hängen. Er brüllte, als er einen elektrischen Schlag bekam. Sein Körper schrumpfte zusammen, wurde zu einem unförmigen Klumpen, der über die Planken auf die Passagiere zuquoll.
Medarchos hatte seine Maske fallengelassen, nachdem er an einem Stromkabel auch noch einen zweiten Schlag erhalten hatte. Selbst seine Kleider waren nicht aus Stoff gewesen. Sie waren in dem zuckenden und Blasen werfenden Klumpen, der sich nun zum Heck des Schiffes wälzte, aufgegangen.
Auch die übrige Mannschaft legte keinen Wert mehr auf Maskierung. Sie hatten ihre menschliche Gestalt aufgegeben und zeigten ihre wahre Natur.
Cliff Montgomery starrte entsetzt auf das formlose Gebilde, das einst Kapitän Medarchos gewesen war und sich ihm mit beängstigender Geschwindigkeit näherte.
„Das - sieht aus - wie eine Riesenamöbe!“ stammelte er.
Dann löste sich aus seiner Kehle ein Schrei. Das Ungeheuer ließ einen Tentakel aus sich herauswachsen und nach vorn schnellen. Im Nu hatte es Montgomerys Bein erreicht und hüllte es ein. Das Gesicht des Kolumnisten war von Schmerz und Entsetzen gezeichnet.
Dorian handelte blitzschnell. Er ergriff eines der für diese Zwecke vorbereiteten Kabel an der Gummiisolierung und hielt das freie Ende an den Moloch, der Montgomerys Bein schon bis zur Wade einhüllte. Die gallertartige Masse verbrannte zischend und mit bestialischem Gestank.
Montgomery schrie noch immer, und als der Moloch sein Bein freigab. Noch einige Sekunden, und die Magensäure des Ungeheuers hätte Montgomerys Fuß gänzlich absorbiert.
Der wie am Spieß schreiende Kolumnist wurde von Vali zur Plicht gebracht und erhielt dort von Fabienne eine Beruhigungsspitze.
Wenn es auch herzlos und brutal klang, so hatte dieser Vorfall doch etwas Gutes: Dorian wußte, daß Montgomery nicht der Doppelgänger sein konnte.
Inzwischen ging der Kampf weiter. Eines der amöbenartigen Ungeheuer war von Parker in Zusammenarbeit mit Adrian West durch Stromstöße vernichtet worden. Nur einige Schlacken und Asche waren von dem Scheusal übriggeblieben. Parker trat mit dem Fuß danach und stieß sie fort.
Vali hatte ebenfalls ein Kabel ergriffen und traktierte Kapitän Medarchos. Das Ungeheuer bäumte sich auf, wich, sich aufrichtend, zurück und verstrickte sich dabei in ein Stromkabel. Blitze zuckten auf, als die letzten Reste dieses Fragments unter starker Rauchentwicklung verkohlten.
Vali wurde von dem Gestank, mit dem das Ungeheuer verbrannte, beinahe übel, aber sie biß die Zähne zusammen und überwand ihre Übelkeit und ihren Ekel.
„Da!“ rief Geronimo und wies in die Höhe. „Auf dem Dach des Ruderhauses!“
Dorian sah, wie auf dem Dach des Ruderhauses ein quallenartiges Ungeheuer erschien, das sich auf Adrian West fallen lassen wollte, der genau unter ihm stand.
Dorian gab dem Fotografen einen Stoß, daß er zu den Mädchen taumelte. In diesem Augenblick ließ sich das Ungeheuer herunterfallen und landete platschend auf den Planken. Parker sprang entsetzt zurück und warf sein Stromkabel nach der zuckenden Masse. Das Ungeheuer wich jedoch geschickt aus und breitete sich blitzschnell in Richtung Plicht aus, wo die Mädchen kreischend bis zur Reeling zurückwichen.
Dorian hatte einen der Schläuche ergriffen, der an eine Propangasflasche angeschlossen war, öffnete den Drehverschluß und entzündete mit seinem Feuerzeug das ausströmende Gas. Eine meterlange Stichflamme schoß auf das Ungeheuer zu, daß sich als zentimeterdünner Film über die Planken spannte. Es wollte von der tödlichen Hitze zurückweichen, aber Dorian setzte nach und tilgte es restlos aus.
„Die letzten beiden ziehen sich zurück!“ rief Parker triumphierend. „Da! Seht nur wie sie rennen!“
Die beiden überlebenden Fragmente des Molochs rannten tatsächlich. Kurz darauf verschwanden sie auf der Treppe zu den im Bug liegenden Mannschaftsräumen.
* * *
Adrian hatte sofort geahnt, daß mit Geronimos Bild etwas nicht stimmte, doch er wollte es bis zuletzt nicht wahrhaben - bis sich auf dem Bild statt des Halbindianers ein Ungeheuer zeigte.
Er starrte ungläubig darauf. Das verstand er nicht. Bisher war es nicht möglich gewesen, eines dieser Ungeheuer auf den Film zu bannen. Wieso gerade diesmal? Diese Frage war aber unwichtig, angesichts der Erkenntnis, daß Geronimo das Ungeheuer war - der stille, stets zurückhaltende Geronimo.
Während Adrian noch in das Säurebad starrte, bewegte sich das Ungeheuer auf dem Bild plötzlich. Ein Tentakel zuckte daraus hervor, traf Adrians Gesicht und hüllte es rasend schnell ein.
Sein Entsetzensschrei wurde bald erstickt.* * *
Als die anderen, durch den Schrei alarmiert, zu Adrian Wests Kabine kamen, mußte Parker sie erst mit einem Nachschlüssel öffnen. Die Badezimmertür ließ sich nicht aufmachen, da der Schlüssel von innen steckte. Sie brachen die Tür mit einem Brecheisen auf.
Ihnen bot sich ein grauenhafter Anblick. Vor dem Tisch mit dem Vergrößerungsapparat türmte sich ein mannsgroßes, gallertartiges Gebilde, das konvulsivisch und wie in Ekstase zuckte.
* * *
Die zuckende, sich windende Körpermasse des Ungeheuers brannte wie Zunder. Einmal hatte es den Anschein, als wollte der Moloch menschliche Gestalt annehmen. Dorian glaubte für einen Moment, die Gesichtszüge eines Kindes - eines Mädchens zu erblicken. Aber er ließ sich dadurch von seinem Zerstörungswerk nicht abhalten.
* * *
* * *
„Rosi, Gloria und Eleonora“, sagte Parker dumpf. „Wie ist denn das möglich?“ fragte Parker verzweifelt. „Wir haben doch die Besatzung erledigt. Oder ist dir in der Mannschaftsunterkunft ein Fragment des Molochs entwischt, Dorian?“
* * *
* * *
Dorian sah, daß jede Planke, das Geländer der Reeling und die Wände der Deckaufbauten mit einem dünnen Film aus der Körpermasse des Molochs überzogen waren. Jetzt, da eine Tarnung nicht mehr nötig war, holte der Moloch seine Teile zu sich; und sie vereinigten sich zu einem wahrhaft monströsen Gebilde. Der Moloch wurde immer größer und größer, wuchs von Sekunde zu Sekunde. Das Ungeheuer hockte auf den Deckaufbauten und schien auf Dorian hinunterzustarren, obwohl keinerlei Sehorgane zu erkennen waren.
* * *
Er rang lange mit sich und seinem Gewissen, bevor er sich dazu entschloß, das Andenken an die Toten den Lebenden zu opfern. Und so stellte er sich dem Moloch mit fauchender Gasflamme entgegen. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er die drei Gestalten in den Flammen einen Totentanz aufführten sah, wie er gespenstischer nicht sein konnte. Aber dann ließen die Kräfte des Molochs nach. Er konnte nicht mehr das Aussehen der von Dorian einst geliebten Geschöpfe beibehalten konnte und zerfiel zu einer zischenden Masse, die zu Asche verbrannte.
Das waren die Kürzungen in der Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 15. In der nächsten Folge kommen die Kürzungen der Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 16 "Das Dämonenauge" von Kurt Luif alias Neal Davenport dran.