Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.
Im diesen Teil geht es um die Exposés, die Ernst Vlcek noch vor der Entscheidung, die Vampir-Sub-Serie Dämonenkiller zur eigenständigen Serie zu machen, geschrieben hat. Im Januar 1974 schrieb Ernst Vlcek die DK-Exposé 14 und 15.
Für beide Exposé war Kurt Luif als Autor vorgesehen.
Im DK-Exposé 14 man kann folgendes lesen:
Horror-Exposé von Ernst Vlcek
DIE TEUFELSINSEL
Der Dämonen-Killer 14
Schauplatz: Sizilien und eine (fiktive) Mittelmeerinsel
Zeit: Mitte bis Ende Juni (im Anschluß an Band 13)
Autor: Neal Davenport
Nach der "Wolfshochzeit" ist Dorian spurlos aus London verschwunden. Der Dämonen-Killer hat eingesehen - oder bildet sich ein -, daß er die Auseinandersetzung mit Asmodi, dem Fürst der Finsternis allein durchstehen muß. Er will Coco und seine Getreuen von der Inquisitionsabteilung nicht mit hineinziehen. Die Hilfe des ihm gutgesinnten Dämons Olivaro (siehe Band 9 ff.) schlägt er aber nicht aus.
Dieser Band klärt über Dorian Hunters Schicksal auf und deutet darüber hinaus an, daß die Dämonen recht kräftig in der Weltpolitik und -wirtschaft mitmischen (Waffenschiebung in die dritte Welt und an andere Krisenherde - Ölkrise) und so verderblichen Einfluß auf die Geschicke der Menschheit nehmen.
Achtung: Diese Aspekte müssen beleuchtet werden, wenn auch nur am Rande, denn wenn wir die Dämonen organisiert sein lassen (Schwarze Familie), so dürfen wir sie nicht nur als blutsaugende und leichenfressende Ungeheuer ohne Hirn hinstellen. Überhaupt ist es ein Manko der neueren Gruselliteratur, daß die Bösen fast nur Kreaturen niederer Provenienz sind.
Damit wollen wir aufräumen.
Zur Erinnerung: Bruno Guozzi war einer von Dorians "Brüdern" und stammte von Sizilien. Er wurde von seinen Feinden lebendig eingemauert, erlebte aber als Untoter eine schaurige Wiedergeburt und rächte sich an seinen Feinden fürchterlich - diese Rache bekamen die Mafiosi zu spüren. Und selbstverständlich erinnert sich Don Chiusa an dieses Scheusal.
Da der Autor auch Band 2 schrieb, in dem Bruno Guozzi gewütet hat, sollte es ihm nicht schwerfallen, diese Gestalt auch dem Leser in Erinnerung zu rufen.
Warum Kurt Luif alias Neal Davenport dann diesen und den folgenden Roman nicht geschrieben hat, sondern Paul Wolf alias Ernst Vlcek, könnt ihr im "zweiten" Dk-Exposé Nr. 14 in den Vorbemerkungen lesen, aber zunächst noch das DK-Exposé Nr. 15.
Horror-Exposé von Ernst Vlcek
DAS TOTENSCHIFF
DAS GEISTERSCHIFF
DER MOLOCH
Der Dämonen-Killer 15
Schauplatz: eine Luxusjacht
Zeit: Anfang Juli (im Anschluß an Band 14)
Autor: Neal Davenport
Die Anfangsepisode soll diesmal zweierlei erreichen:
- wie immer, den Leser auf das zu erwartende gar schreckliche Geschehen vorbereiten und den Mund wässerig machen,
- den Fürst der Finsternis dem Leser etwas näherbringen. Er ist ja der Erzbösewicht und der größte und mächtigste Feind des Dämonen-Killers, wurde aber bisher arg vernachlässigt. Da Asmodi vielleicht schon in Band 16 von Dorian getötet wird, muß er vorher unbedingt noch in Erscheinung treten, denn sonst bekommt der Leser keine rechte Vorstellung von ihm.
Asmodi wird jedoch nicht als Satan geschildert, sondern in der Gestalt des Milliardärs Anatoll Chalkiris - in seinem Wesen bleibt er natürlich ein Teufel.
Das Aussehen von Anatoll Chalkiris kann beliebig gewählt werden, der Autor sollte dabei aber an einen der bekannten griechischen Reederkönig denken. Chalkiris ist ein Mann von Welt; daran denken, daß er mit den Großen der Welt Geschäfte macht.
Unter seinesgleichen, den Dämonen, läßt sich Chalkiris-Asmodi auch schon mal gehen und zeigt das wahre Gesicht seiner Seele.
In Chalkiris Anwesen auf der Teufelsinsel beginnen. Es ist ein Tag vergangen, seit Dorian und der Mafiasproß Gianni den Feuerzauber inszeniert haben. Das hat Chalkiris' Verhandlungspartner veranlaßt, sich zu empfehlen. Sie sind unter diesen Voraussetzungen vorerst an keinen Geschäften interessiert, denn sie fürchten um ihr Leben. Chalkiris bleibt mit den Mitgliedern der Schwarzen Familie zurück.
Chalkiris-Asmodi ist entsprechend wütend. Er weiß natürlich, daß ihm Dorian Hunter, der Dämonen-Killer, die Suppe versalzen hat und ihm zudem noch das Mädchen Valiora weggeschnappt hat, zu dem er eine perverse Zuneigung verspürt - sprich: so etwas wie echte Liebe.
Letzte Anmerkung: Es ist wichtig und sollte im Roman besonders herausgestrichen werden, daß Dorian auf die beschriebene Art seine Unsterblichkeit verliert. Diese war dem Exposé-Schreiber ja nur Mittel zum Zweck, um dadurch die Möglichkeit zu bekommen, Episoden aus der Vergangenheit mit dem Dämonen-Killer als Held zu schreiben. Jetzt ist die Unsterblichkeit aber ein Ballast, denn ein Held, der quasi nicht sterben kann, kommt ja nie wirklich in Gefahr.
Und der Leser wird nicht so mitgerissen, kann nicht mit dem Helden zittern.
Also, ab sofort ist Dorian ein Sterblicher wie jeder andere. Der Dämonen-Killer kann ins Gras beißen wie du und ich.
Im Februar 1974 schrieb Ernst Vlcek das DK-Exposé Nr. 16 „Das Dämonenauge“ und als Autor war wiederum Kurt Luif vorgesehen.
Horror-Exposé von Ernst Vlcek
DAS DÄMONENAUGE
(Titelbildvorschlag: ein Auge über das ganze Bild, in dem sich irgendwelche schaurigen Szenen abspielen - Voodoo-Ritual oder ähnliches.)
Ersatztitel: VOODOO-TROMMELN, ZOMBIE (DER)
Der Dämonen-Killer 16
Schauplatz: Haiti
Zeit Mitte Juli (in Anschluß an Band 15)
Allgemeines:
Dorian ist nun wieder sterblich; er hat mit dem Mädchen Vali, die ein Pfand Asmodis besitzt, eine Waffe gegen den Fürst der Finsternis.
In diesem Band gelingt es Dorian, Asmodi zu vernichten, unterstützt dadurch aber gleichzeitig einen anderen Dämon, um die Macht über die Schwarze Familie an sich zu reißen. Trotzdem erzielt der Dämonen-Killer dadurch einen Erfolg (obwohl, es in diesem Band nicht den Anschein) denn in späteren Bänden wird sich herausstellen, daß der neue Fürst der Finsternis, die Dämonen nicht zusammenhalten kann und sich die Schwarze Familie aufsplittert.
Damit haben wir in der Dämonen-Killer-Serie wieder freiere Hand in der Themenwahl, denn die (fast) straffe Organisation der Dämonen war ein Manko.
Nur Olivaro ist geblieben. Dorian will ihm für seine Hilfe danken. Doch Olivaro hat nur ein spöttisches Lächeln für ihn übrig. Der Dämon sagt, er sei Dorian zu Dank verpflichtet, weil er Asmodi beseitigt habe - und nun er, Olivaro, den Posten des Fürsten der Finsternis einnehmen könne. Er wird als Magus VII. die Schwarze Familie zu neuer Blüte bringen. Und der Dämonen-Killer täte besser daran, sich ein anderes Betätigungsfeld zu suchen. Sie beide könnten Freunde bleiben, aber nur wenn Dorian die Finger von der Schwarzen Familie läßt. Olivaro gibt ihm Zeit, sich das Angebot zu überlegen und verschwindet.
Aber Dorian braucht keine Bedenkzeit. Er bleibt der Dämonen Killer - und durch Olivaros Verrat ist er um eine Erfahrung reicher geworden. Nun wird er die Dämonen noch gnadenloser bekämpfen als bisher.
Abschließende Bemerkung:
Der Autor hat bei der Ausarbeitung der einzelnen Szenen frei Hand, nur muß er die generelle Linie beachten und sich an die Handlungsaussagen halten.
Im Anhang vom Exposé „Das Dämonenauge“ befand sich noch folgende Titelbildbeschreibung
Dämonen-Killer 17 – Titelbildbeschreibung:
DAS MAGISCHE AUGE (Arbeitstitel: DAS DÄMONENAUGE)
Auf der unteren Bildhälfte sieht man groß den Oberkörper und Kopf einer scheußlichen alten Hexe schwarzer Hautfarbe. Ihr Haar ist zottelig, ihre nackten Brüste sind schlaff und ausgemergelt, ihr Körper ist mit magischen Zeichen tätowiert. - In einer Hand schwingt sie ein bauchiges Reagenzglas, in dem das riesige blutige Auge des Dämons konserviert ist.
Im Hintergrund sieht man einige nackte, nur mit einem Lendenschurz bekleidete Gestalten (Neger), Männer und Frauen, um ein Feuer tanzen.
Im März 1974 war Ernst Vlcek fleißig denn er schrieb gleich vier Exposés und zwar folgende: 14, 18, 19 und 20. Warum es plötzlich ein zweites DK-Exposes mit der Nummer 14 gab, kann man im Exposé lesen:
Horror-Exposé von Ernst Vlcek
DER HENKER VON PARIS
DER KOPFJÄGER
Der Dämonen-Killer 14
Schauplatz: Paris
Zeit: Gegenwart (im Anschluß an Band 13)
Autor: Neal Davenport
Vorbemerkung:
Es hat sich als dramaturgisch wichtig herausgestellt, einen Band einzuschieben. Die bereits geschriebenen Exposés 14, 15 und 16 werden zu 15, 16 und 17 umnummeriert. In diesem Einschubband soll der letzte von Dorian Hunters "Brüdern" Dr. Frederic de Buer ausgeschaltet werden, so daß nach Asmodis Beseitigung keiner mehr von Hunters Brüdern übrigbleibt.
Auf seinem Weg von London nach Sizilien kann Dorian Hunter leicht einen Abstecher nach Paris machen, so daß auch kein Bruch des Handlungsfadens entsteht.
Gleich zur Person des Dr. Frederic de Buer:
Er ist am selben Tag wie Dorian geboren, wirkt aber viel älter. Er ist klein, dick, rundlich wirkend, hat einen schütteren Kranz blonden Haares (Halbglatze), wirkt verschlagen und gehört der Gattung Vampir an. Er ist Dr. der Serologie, der "jüngste Serologe Frankreichs". Mehr wurde bisher noch nicht über ihn ausgesagt. Daß er nicht irgendein Dutzend-Vampir ist, soll der Leser in diesem Band erfahren.
In Band 13 wurde ausgesagt, daß Dorian Hunter Maske gemacht hat (schon das Abrasieren des Schnauzbartes verändert das Aussehen), sich einen falschen Paß besorgte und nach Zürich flog, um von seinem Schweizer Konto Geld abzuheben und auf eigene Faust zu handeln.
Dorian war in Zürich, jetzt ist er in Paris. Er will vor der Auseinandersetzung mit Asmodi noch schnell seinen "Bruder" Frederic de Buer ausschalten, von dem er weiß, daß er in Paris lebt.
Achtung: Natürlich hat Dorian durch den Secret Service Nachforschungen anstellen lassen. Diese haben ergeben, daß de Buer in Paris untergetaucht ist. Wahrscheinlich hat er eine Stellung an einer Klinik angenommen, aber wo, das hat man nicht herausgefunden.
Dorian muß nun nach Spuren suchen, die zu Buer führen. Er glaubt nicht, daß das schwer sein wird, denn das Wirken eines Vampirs kann für einen Fachmann wie ihn nicht unbemerkt bleiben.
Übrigens: Dorians Paß lautet auf den Namen Peter Garner. Er beherrscht französisch zwar aus dem ff, macht aber kein Hehl daraus, daß er britischer Staatsbürger ist.
Manchmal hat ein Exposé-Autor eine Idee, die er sofort niederschrieben muss, aber liest, was in DK-Exposé Nr. 19 steht:
Horror-Exposé von Ernst Vlcek
DAS TOR DES DÄMONEN
Der Dämonen-Killer 19
Schauplatz: Spanien
Zeit: Gegenwart und Beginn 16. Jahrhundert (Spanische Inquisition)
Vorbemerkung:
Das Exposé für diesen Band (19) wird geschrieben, bevor das Thema für Band 18 feststeht. In Band 18 wird es nötig sein, eine neue Linie festzusetzen. Asmodi ist tot. Olivaro übernimmt als Magus VII. die Schwarze Familie. Dorian Hunters Inquisitions-Abteilung soll neu formiert werden, und seine Geliebte Coco ist eine neue, etwas geänderte Rolle zugedacht. Die Richtlinien dafür werden bereit in Band 13 von Herrn Luif gegeben. Da der Roman aber noch nicht vorliegt, wird Exposé 18 erst nach dessen Fertigstellung geschrieben.
Dieser Roman ist ein - wie wir bei Perry Rhodan sagen würden - Separatabenteuer. Die Idee ist, wie ich glaube, gut, und ich möchte sie niederschreiben, solange sie noch brühwarm ist.
Achtung: Es soll auch dem Leser erklärt werden, daß die Häßliche, die Lester und Tina die Koffer aufs Zimmer brachte, mit Tina praktisch identisch war. Sie existierte also doppelt: Einmal als Tina, bevor sie durch das Tor der Dämonen in die Vergangenheit fiel, und einmal als die vampiristische Esmeralda.
Dorian Hunter hat hier nichts mehr verloren. Er verläßt mit unbekanntem Ziel den Ort des Geschehens. Das Tor der Dämonen wird sich nicht so schnell wieder öffnen, das noch aussagen. Es bleibt dem Autor überlassen, was er mit Lester macht. Entweder dieser hat den Verstand verloren, als sich der Vampir seiner Halsschlagader näherte, oder er bleibt als menschliches Wrack, völlig zerrüttet zurück.
Der Leser gönnt ihm dieses Schicksal, wenn der Autor ihn unsympathisch genug beschreibt. Aber bitte nicht zu sehr auf die Pauke hauen. Lester ist kein Verbrecher, nur ein mieser Typ!
Dann schrieb Ernst Vlcek das DK-Exposé 18:
Horror-Exposé von Ernst Vlcek
SATANS BURG
SATANS TEMPEL
DIE SCHWARZE FAMILIE
Der Dämonen-Killer 18
Schauplatz: ein Schloß in England
Zeit: August
Hinweise: Asmodi ist vernichtet. Olivaro will seinen Platz als Magus VII. einnehmen. Der folgende Band wird aber zeigen, daß die Schwarze Familie mit ihm als oberstem Fürst nicht einverstanden ist. Es kommt zu Auseinandersetzungen, die Schwarze Familie zerfällt in viele Splittergruppen. Das kommt dem Dämonen-Killer und unserer Serie sehr entgegen.
Dorian Hunter muß aber auch einen Tiefschlag einstecken. Coco will ihn vorübergehend verlassen. Er ist ein Einzelgänger - und vor allem ein Dämonen-Killer. Sie will ihn weiterhin in seiner Arbeit unterstützen, glaubt aber, daß es für sie beide besser ist, wenn sie sich für eine Weile trennen.
Anfangsepisode:
Damit beginnen, wie eine dichte Polizeikette sich dem Schloß auf dem Teufelshügel nähert. Es sind einige Secret-Service-Agenten dabei, sowie der Observator Inquisitor Trevor Sullivan und der Dämonen-Killer Dorian Bunter. Die uneingeweihten Polizisten haben keine Ahnung, worum es wirklich geht. Ihrer Meinung nach gilt es, einen entflohenen Sexualmörder einzufangen. Das stimmt aber nur zum Teil. Für Dorian geht es darum, seine Coco aus den Fängen von Dämonen zu befreien. Er weiß, daß sie auf dem Schloß und in der Gewalt von Dämonen ist. Aber nichts Genaues aussagen, es wird sich später alles klären. Plötzlich stürmt aus dem Schloß eine Schauergestalt (es ist Creeper, Beschreibung später), die eine bewußtlose Frau in den Armen hält: Coco. Dorian verbietet zu feuern, weil er Coco nicht gefährden will. Ortskundige Polizisten sagen, daß das Scheusal zum Moor hinunter läuft. Dorian wetzt hinterher. Nach langer Suche, trifft er auf Coco, die erschöpft im Gras liegt. Sie scheint über ihre Rettung gar nicht so recht glücklich, wie es sich Dorian wünschen würde.
Sie erzählt ihm die Geschichte, wie es zu allem gekommen ist.
Nachdem Olivaro den vakanten Posten eines Fürsten der Finsternis übernommen hat, versuchte er, mit dem Dämonen-Killer zu verhandeln. Doch Dorian wollte nichts von einer friedlichen Koexistenz mit den Dämonen wissen. So wandte sich Olivaro an Coco. Sie, die sie selbst eine Hexe war und die Schwarze Familie besser als sonst ein Sterblicher kennt, geht eher Kompromisse ein als der Dämonen-Killer. Sie fand nichts dabei, sich Olivaros Vorschläge anzuhören.
Olivaro bestellte sie in dieses Schloß, das früher Asmodi als zeitweiliger Sitz gedient hat, damit sie an einer Familienbesprechung teilnehmen soll. Olivaro hat so etwas wie eine Dämonenkonferenz einberufen, bei der er als Fürst der Finsternis bestätigt werden soll. Er stößt aber bei den meisten Dämonen auf Widerstand, sie wollen ihn nicht als Asmodis Nachfolger anerkennen.
Der Dämonen-Killer erfährt von Coco auch, daß Olivaros Versuch, die Schwarze Familie unter seiner Führung zu vereinen, fehlgeschlagen hat. Im Schloß finden sich Überall die Spuren des schaurigen Sabbats, aber die Inquisitions-Abteilung sorgt dafür, daß nichts an die Öffentlichkeit dringt. Olivaro und die vier Überlebenden Dämonen (die der Autor nach eigenem Gutdünken auch beseitigen kann) sind spurlos verschwanden.
Damit ist die neue Operationsbasis für den Dämonen-Killer hinlänglich klargestellt, auch dem Leser. Coco lehnt es immer noch ab, zu Dorian zurückzukehren. Sie ist nach wie vor der Meinung, daß eine vorübergehende Trennung beiden gut tun wird. Über ihr Ziel nichts aussagen. Keine weiteren Aussagen machen. Das bleibt den Folgebänden vorbehalten.
Das Exposé Nummer 20 war das letzte, daß Ernst Vlcek im März 1974 schrieb, die nächsten schrieb er erst im Juli, da war schon geplant, daß der Dämonenkiller als eigenständige Serie erscheinen sollte.
Horror-Exposé von Ernst Vlcek
Der Fluch des Hauses Kane
Der Dämonen-Killer 20
Schauplatz: London
Zeit: September (Herbststimmung)
Hinweise:
Coco ist fort. Dorian hat noch nichts von ihr gehört, er kennt ihren Aufenthalt nicht. Er leidet unter ihrer Abwesenheit, gibt es aber mit keinem Wort zu, sondern läßt die anderen seine schlechte Laune spüren. Kontroversen mit Miß Pickford.
Magus VII, der neue Fürst der Finsternis von eigenen Gnaden gibt Ruhe. Dennoch gehen die Recherchen der Inquisitions-Abteilung weiter. Diese Daten bitte am Anfang in die Handlung einfließen lassen, daß der Zusammenhang mit den vorangegangenen Bänden gegeben ist. Deshalb beginnt dieser Roman in der Jugendstil-Villa, dem Hauptquartier des Dämonen-Killers. Sonst ist die Handlung aber in sich abgeschlossen. Der Stoff bietet für den Autor viele reizvolle Möglichkeiten und sollte nicht ohne einen Schuß Poesie und Melancholie geschrieben werden. Ein Vorteil ist es - so sieht es zumindest der Exposé-Schreiber -, daß alle handelnden Personen lebensnahe sind, so phantastisch die Geschehnisse auch sind. Dadurch können Szenen vermieden werden, die dem Autor beim niederschreiben als "peinlich" erscheinen. Wir kennen das alle.
Auf geht's!
Das den Dämonen-Killer in der abschließenden Schlußszene erklären lassen. Das Grundstück wurde von Secret Service beschlagnahmt und umgeackert. Dabei kamen insgesamt vierzehn Opfer zutage, vom Skelett bis zum kaum verwesten Privatdetektiv. Die genaue Zahl wird man nie eruieren können, denn das Geschwisterpaar müßte theoretisch in jeder Vollmondnacht(solange sie in Hause Kane wohnten) ein Mädchen als ihre Mutter pfählen.
Die Erklärung, warum Phillip Freundschaft mit dem zehnjährigen Jimmy schloß ist einfach: Der Hermaphrodit hat ein Gespür für Übersinnliches. Und er empfand Mitleid mit diesen beiden gequälten Geschöpfen. Der Autor kann auch ruhig in einer Szene bringen, daß Phillip nachts einmal den beiden alten Geschwistern einen Besuch abstattete.
Vielleicht paßt es dem Autor auch im Konzept, dem Geschwisterpaar beim Begräbnis die letzte Ehre zu erweisen.
Als Ernst Vlcek dieses Exposé schrieb, wußte er nicht, daß dieses Exposé von Walter Appel alias Earl Warren ausgearbeitet werden sollte...
© by Uwe Schnabel 2013
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