Alisha Bionda lässt es spuken - Spookyarn - Neue Reihe bei Arunya
Alisha Bionda lässt es spuken
Spookyarn - Neue Reihe bei Arunya
Die Reihe
Der Arunya Verlag hat jetzt drei Reihen im Programm, die ausschließlich als eBook erscheinen. Da sind einmal die "Baker Street Tales" mit bisher drei Titeln, dann der "Kriminaltango" mit zwei Titeln und jetzt eben "SpookYarn", das mit "Dr. Bellwinkels Puppenhaus" startet. Alle drei Reihen finden sich im Verlagsshop unter "Kurzes", handelt es sich doch jeweils um Novellen.
Arunya beschreibt die neue Reihe so:
"SpookYarn" wird von Alisha Bionda herausgegeben und bringt Novellen und Kurzromane, in denen unheimliches Garn "gesponnen" wird.
"Geschichten, die der Wind flüstert, die hinter vorgehaltener Hand oder am Lagerfeuer erzählt werden, die Gänsehaut und sanften Grusel bescheren."
Die Autorin
Mit Barbara Büchner geht die neue neue Reihe sozusagen "auf Nummer sicher". Die 1950 geborene Autorin ist als Kinder- und Jugendbuchautorin bekannt geworden, schreibt aber schon seit Jahren Bücher und Geschichten, die sich an Erwachsene richten. Neben Mystery, Krimis und Fantasy gilt ihre Vorliebe auch dem Horror.
Titel von ihr sind etwa "Liebhaber des Todes" (Heyne 2001), "Der schwarze See" (Sieben 2009), "Das Haus der Phantome" (Blitz 2011), "Die Weihnachtsbraut" (Voodoo Press 2011) und "Das Familienritual" (Fabylon 2013). In mehr als einem Dutzend Anthologien von Alisha Bionda ist sie mit Beiträgen vertreten. Und auch im Programm von Arunya ist sie schon vertreten. "Sherlock Holmes und der geheimnisvolle Mister Scrabb" (2015), "Der verschleierte Orden" (2014) und "Das Totenhaus von Gremlington Village" (2016) sind da beispielsweise zu nennen.
Die Novelle
Barbara Büchner greift ein altbekanntes Motiv der Horrorliteratur auf. Ein Paar zieht in ein altes Haus und der Spuk beginnt. Immerhin handelt es sich diesmal nicht um eine englische Villa, sondern ein kalifornisches Domizil. Die beiden Bostoner suchen nämlich in Südkalifornien Abstand von ihrer bisherigen Umgebung. Und gar so alt ist das Haus auch noch nicht: es wurde im Jahre 1890 erbaut.
Die Potenzprobleme des frisch gebackenen Ehemanns lenken die Geschichte zunächst in ungewohnte Gefilde. Doch von Anfang an ist klar, dass etwas mit dem Haus nicht stimmt, befindet sich doch ein Grabmal im Garten. Dass dort kein Toter beigesetzt worden ist, vermag das Unbehagen darüber nicht wirklich zu mindern. Die empfindsame (und frustrierte) Rosalyn hat schon bald seltsame erotische Tagträume, während ihr überarbeiteter Mann Leon über einen schimmeligen Geruch im ehemaligen Schlafzimmer klagt. Rosalyn beginnt sich auch äußerlich zu verändern, ihre Haut dunkelt zusehends, ihr Busen wächst.
Ein altes Foto einer hübschen Mexikanerin taucht auf und Nachforschungen führen zu einem gewissen Doktor Bellwinkel, dessen Patientin sie einst gewesen ist. Dieser Arzt war der letzte Eigentümer des Hauses und Auftraggeber für das Mausoleum. Welch düsteres Geheimnis verbirgt sich dahinter? Und lässt es sich der Fluch brechen?
Die überraschende Auflösung ist bemerkenswert. Der Hintergrund zum Spuk auch, da er eine tatsächliche Begebenheit zum Vorbild hat.
Fazit
Barbara Büchners Stil ist gefällig und die Geschichte ist allemal dazu geeignet Frauenherzen höher schlagen zu lassen. Nicht zuletzt deshalb, weil sie aus Sicht der jungen Rosalyn geschrieben worden ist. Ihr Mann Leon macht ihr das Leben nicht gerade einfacher, sondern kompliziert es eher. Die Gruseleffekte halten sich denn auch in Grenzen, die Leser und Leserinnen werden nicht mit Schockszenen traktiert. Da Rosalyn und Leon bereits verheiratet sind, gibt es auch keine Romanze, höchstens Eheprobleme. Rosalyns Tagträume garnieren das Ganze aber mit einer guten Prise Erotik. Alisha Biondas Markenzeichen, die Verknüpfung von Kunst und Text gibt es auch hier. Der Künstler Shikomo zeichnet für Cover und Innenillustrationen verantwortlich. Ein guter Start für die neue Reihe!
Dr. Bellwinkels Puppenhaus