Eigensinnig gezeichnet - Hammerharte Horror Schocker 21
Eigensinnig gezeichnet
Hammerharte Horror Schocker 21
Rendezvous in der Tiefe (8 Seiten)
Franky arbeitet als Tauchlehrer in einem Urlaubsclub. Dort verliebt er sich in die reiche Lydia und die beiden heiraten. An der Seite der wohlhabenden Frau kommt er sich allerdings immer unnützer vor. Gern würde er die Ehe beenden, bleibt aber wegen des Geldes bei ihr.
Er lernt Sarah kennen und verliebt sich in sie. Mit ihr schmiedet er den Plan, dass er Lydia zu einem Tauchgang einlädt und sie unter Wasser gefesselt zurücklässt. Er wird so den Reichtum Lydias erben und die beiden haben ein sorgenfreies Leben.
Nach der begangenen Tat sieht er Lydia mehrmals in der Ferne stehen. Er taucht zu der Stelle hinab, an der er sie gefesselt zurückgelassen hatte, um sich von ihrem Tod zu überzeugen. Sie aber ist verschwunden.
Als er wieder auftaucht wird er niedergeschlagen und von Lydia und Sarah in das Boot gezogen und dort angefesselt. Lydia hatte vor dem Mordversuch zu Sarah Kontakt aufgenommen und konnte so Vorbereitungen treffen, sich aus der Fesselung zu befreien. Darüber hinaus ist Lydia pleite. Die beiden Frauen verabreden, dass sie eine Lebensversicherung auf Franky abschließen und ihn dann töten. Sie verlassen das Boot und bohren Löcher in das Boot, mit dem der gefesselte Franky schließlich untergeht.
Geschrieben und gezeichnet wurde diese Geschichte von Kolja Schäfer. Wie schon in der letzten Ausgabe sind seine Zeichnungen sehr eigensinnig und mit einem hohen Wiedererkennungswert verbunden. Waren die Zeichnungen der letzten Geschichte noch in Anlehnung eines Märchens oder einer Sage gestaltet, bemerkt der Leser sofort, dass es sich bei vorliegender Geschichte um eine Gruselstory handelt.
Damit führt Schäfer den Leser auf eine falsche Fährte. Er wird zuerst vermuten, Lydia wäre von den Toten auferstanden und wolle sich an ihm räche. Dass Franky die Geschichte nicht überleben wird und seinem Tod gefesselt unter Wasser ins Auge blicken wird, ist schnell klar. Überraschend ist dann doch, dass es keine übernatürliche Auflösung gibt, sondern dass die beiden Frauen ein Komplett geschmiedet haben und Franky das Opfer seiner eigenen Idee wird.
Schreiners letzter Kampf (5 Seiten)
Hugo Schreiner ist ein abgehalfterter, in die Jahre gekommener Boxer, dessen aktive Zeit sich dem Ende nähert. Er überredet seinen Manager, ihm einen Kampf mit Dimitri Bulljakov zu organisieren. Zumindest zum Abschluss seiner Zeit als Boxer, möchte er einen aufsehenerregenden Kampf haben, mit dem er nochmal ordentlich Geld machen kann.
In der folgenden Zeit trainiert er wie ein Berserker und der Abend des Kampfes nähert sich. Kurz vor dem Kampf spürt Schreiber ein Stechen in der Brust und geht dann in den Ring.
Es geschieht das unfassbare und Schreiner kann Bulljakov besiegen, doch auf einmal ist der Sieger verschwunden.
Seine Leiche wird später in der Umkleide gefunden. Schreiber ist an Herzversagen gestorben. Nach den Untersuchungsergebnissen trat der Tod bereits vor dem Kampf ein und Schreiner kann gar im Ring gestanden haben. Hat dann etwa Schreibers Geist den Kampf gewonnen?
Der Text und die Farben dieser Story stammen von Levin Kurio. Neu an Bord des Horror Schocker ist Rudi Martens, der bereits an einigen Heften der Perry Rhodan Comicserie als Zeichner beteiligt war.
Seine Layouts weisen viele Perspektivwechsel auf lassen die kurze Geschichte dadurch sehr beweglich aussehen. Sehr schön gezeichnet sind die Gesichter der Akteure, die den Charakter der jeweiligen Person unterstreichen. Schreiner nehme ich den heruntergekommenen Boxer sofort ab.
Die Geschichte an sich ist unspektakulär, aber unterhaltsam. Ein Boxer will es unbedingt noch einmal wissen und trainiert vor seinem Ende als aktiver Sportler auf einen letzten großen Kampf hin. Er will ihn unbedingt gewinnen und setzt sein ganzes Geld auf sich selbst.
Allein in der Umkleide erliegt er kurz vor Beginn des Kampfes einem Herzinfarkt und stirbt. Sein Wille, den Kampf zu gewinnen, ist so stark, dass er über den Tod hinaus besteht. Niemand der Zuschauer bemerkt, dass nicht der echte Schreiber, sondern sein Geist den Kampf bestreitet. Das ist echte Motivation und echter Sportsgeist, sogar über den Tod hinaus.
Vampir(10 Seiten)
Zum Ende des 17. Jahrhunderts herrscht in einer deutschen Grafschaft noch immer die Angst vor Vampiren.
Die Bewohner des Dorfes beauftragen einen Vampirjäger, das Problem zu lösen, denn es hat bereits mehrere Todesopfer gegeben Mit ihm zusammen öffnen die Dorfbewohner die Särge der Verstorbenen, um den Leichen einen Pflock ins Herz zu treiben.
Dem Grafen sind die Vorgänge zuwider. Er untersagt dem Vampirjäger und den Dorfbewohnern weitere Aktivitäten in seiner Grafschaft. Zur Stärkung des Sicherheitsgefühls lässt er in der Nacht Patrouillen durch die Gassen des Ortes streifen.
In einer Nacht vernimmt der Vampirjäger Schreie aus einem Haus. In dem Gebäude findet er eine Leiche und der Täter eilt durch die Hintertür hinaus. Die Soldaten finden den Jäger bei der Leiche und halten ihn für den Mörder der Frau. Der Graf betritt den Raum durch die Tür, durch die der Täter entkommen ist.
Ein Gericht kommt zu dem Schluss, dass der Vampirjäger für die Morde im Ort verantwortlich ist und verurteilt ihn zum Tode.
Nach der Hinrichtung geht der Graf in seine Familiengruft. Dort liegt seine Frau in einem offenen Sarg. Sie ist der Vampir.
Die dritte Geschichte dieser Ausgabe bestreitet Levin Kurio im Alleingang und legt eine klassische Gruselgeschichte vor, die auch in den Gespenster Geschichten hätte erscheinen können.
Die Zeichnungen befinden sich auf seinem üblichen Niveau. Sein Stil passt hervorragend zu Geschichten wie dieser, die in der Zeit von vor 300 – 400 Jahren angesiedelt sind und klassische Gruselthemen behandeln.
Die Story verläuft in den vertrauten Bahnen, wonach der Vampirjäger das Ende der Geschichte nicht überleben wird. Dem erfahrenen Leser wird schnell klar, dass der Graf etwas mit den Vampiren zu tun hat. Auch wenn er nicht selbst der Vampir ist, so ist es dessen Frau. Die Vampirin reißt ihre Opfer und der sie liebende Graf versucht die Spur von ihr abzulenken. In diesem Fall ist ihm das gut gelungen, denn er konnte den Vampirjäger als vermeintlichen Mörder hinstellen. Mit der Hinrichtung tritt vorerst Ruhe in den Ort ein, denn der Täter ist gefasst. Der Graf weiss aber auch: Seine Frau wird wieder von Blutdurst geplagt auf die Jagd gehen und auch dann wieder muss er ihre Spuren verwischen.
Hammerharte Horror Schocker 21