Hunter, Sinclair und Zamorra befinden sich noch immer in dem mysteriösen Hotel, in dessen Umfeld sie Gefährten begegnet sind, die nicht real zu sein scheinen, so wie die ganze Umgebung, die ständig Veränderungen unterworfen ist und die sie nicht verlassen können.
Nach dem Tod der Gefährten und dem Sieg über das Monster, in das der Portier sich verwandelt hat, beschäftigt man sich mit der Frage, was es mit dem Mädchen Sophie und der geisterhaften Erscheinung ihrer Mutter auf sich hat, die sie darum anfleht, sie zu retten.
Da sie sich offenbar in einer konstruierten Weltblase befinden, wollen sie den Erschaffer finden, bei dem es sich um Siobhan, die Mutter zu handeln scheint.
Bei dem Versuch, Sophie zu retten und anderen Aktionen kommen alle drei Helden ums Leben und tauchen dann quicklebendig wieder im Hotel auf, weshalb man zu dem Schluss kommt, dass Siobhan mit der Blase einen ewigen Moment erschaffen hat, der in jeder Hinsicht unveränderbar ist, während die Gefährten offenbar nach Impulsen erschaffen wurden, die sie empfing.
Dabei erhofft sie sich einerseits Rettung und versucht andererseits die Retter aufzuhalten, um sich nicht dem Schicksal ihrer Tochter stellen zu müssen. Um Siobhans wahres Bewusstsein zu erreichen, nimmt Hunter eine Beschwörung vor.
Zusammen mit John und Zamorra gelingt es, zu Siobhan durchzudringen und sie vor der realen Bedrohung durch einen Vulkanausbruch aus dem Hotel zu retten, während die Blase mit der Erkenntnis, dass ihre Tochter unrettbar verloren ist, zu existieren aufhört…
- Erschienen 14. Oktober 2023
- Ein Roman mit John Sinclair, Professor Zamorra
Mit diesem Roman endet nun also das große Crossover mit den drei wohl bekanntesten Helden des Genres, welche hier in einer eigens für dieses Abenteuer erschaffenen Welt zusammenarbeiten dürfen, was unter normalen Bedingungen schlecht möglich gewesen wäre.
Schon allein deshalb, weil Hunter sich derzeit in einem noch weit zurückliegenden Abschnitt seiner eigenen Serie befindet und praktisch direkt aus dem Tempel in Island heraus in dieses Abenteuer geschleudert wird, während Sinclair und Zamorra dieses in ihrer Serien - Gegenwart erleben.
Die Idee, diese drei doch sehr unterschiedlichen Helden aus drei recht unterschiedlichen Universen zusammenarbeiten zu lassen, klingt dabei erst mal wie ein nur schwer durchführbares Experiment, auch wenn zwei der Helden, nämlich Sinclair und Zamorra, bereits in früheren Zeiten zusammengearbeitet haben und sich kennen, was der Autor scheinbar vergessen hat, da er Sinclair an einer Stelle äußern lässt, dass Zamorra ihm “immer sympathischer” werde. Allerdings haben wir das ja bereits in Teil 1 erlebt, es muss also kein Fehler sein, wenn es auch seltsam ist.
Darüber könnte man auch hinwegsehen, allerdings ist das größte Manko dieses Romans gerade die Zusammenarbeit der Helden, weil die beiden Gasthelden hier nie so dargestellt werden, wie man sie aus ihren Serien kennt, was vor allem bei Sinclair sehr auffällig ist. Das geht soweit, dass man bei einigen Dialogen eher raten muss, welche Figur gerade spricht.
Was die Story angeht, so scheint man sich hier zwar mehr als nur ein wenig an der Serie “From” orientiert und das Ganze dann mit einer Prise “Murmeltier” gewürzt zu haben, allerdings kann man nicht sagen, dass es dieser Mischung an Spannung oder Originalität mangelt.
Die Idee, auch die Gefährten bzw. Sidekicks der Helden einzuflechten und sie zu verändern oder gar sterben zu lassen, hat schon was, wobei dann allerdings irgendwann die Spannung aus der Frage resultiert, was es mit Sophie und ihrer Mutter auf sich hat und wie das alles denn nun zusammenhängt, da irgendwann klar wird, dass nicht mal der Tod der Helden irgendeine Auswirkung hat.
Doch auch, wenn die einzelnen Fragmente der Geschichte zunächst keinen Sinn ergeben, die Handlung kompliziert erscheint und durch den Gebrauch der Zeitringe nicht durchschaubarer, sondern eher noch etwas verworrener wird, erweist sie sich insgesamt als zwar verschachteltes aber gut durchdachtes Handlungskonstrukt der etwas anderen Art. Und wenn die Story etwas mehr Aufmerksamkeit verlangt, als die üblichen Horror-Plots, ist das ja ein Grund für eine Empfehlung - zumindest was diesen dritten Teil betrifft.
Die Lösung ist dann am Ende ebenso einfach (und sogar relativ früh vorhersehbar), wie schlüssig und konsequent, auch wenn man ähnliche Lösungen natürlich aus diversen Filmen oder sogar PC-Spielen kennt, wobei der Verfasser dieser Zeilen hier unweigerlich an “The Whispered World” denken musste, in dem es ein sehr ähnliches Ende gibt.
Wirklich schlimm ist das nicht, weil hier für einen Heftroman doch mal etwas erfrischend anderes geboten wird, wenn man es auch bei diesem einen Crossover belassen sollte.
© by Stefan Robijn (10/2023)
Kommentare
Wäre ich jetzt aber "Dämonenkiller"-Sammler, wäre ich ziemlich angepipit, wenn da plötzlich in meiner Lieblingsserie ein Fremdroman erscheint, der mit der Gesamthandlung rein gar nichts zu tun hat.
Dorian Hunter spielt in einer ganz anderen Liga als Sinclair und Zamorra. Dass die letzten beiden sich mal treffen – okay und sicher auch reizvoll!
Aber Dorian Hunter ...?
Nee, weiß ich jetzt echt nicht.
Zitat: Immerhin gibt es ein kurzes Schlusskapitel, in dem der Autor die Story in die Handlung einbettet.
Allzu sauer wird der Sammler also nicht sein, das wird er erst sein, wenn der Baphomet Zyklus wieder nicht komplett erscheint, weil die Serie wieder vorher eingestellt wird...
Ich bin mal gespannt, ob die Taschenbuchserie das überlebt oder ob die Leser zur Heftserie wechseln.
Ich persönlich bleibe lieber bei den Taschenbüchern, weil mich das Format mehr anspricht. Bei Einstellung der Taschenbücher würde ich aber zur Romanserie wechseln.
Da er erst Mitte nächsten Jahres komplett sein wird, scheint man also schon zu wissen, dass die Serie bis dahin nicht eingestellt wird...