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SPARKS - Die Magie der Funken

SPARKS - Die Magie der Funken

In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zieht eine kleine, ambitionierte Gruppe an Zirkusleuten durch die USA, angeführt von dem Ringmaster, genannt Rin, die um sich einige sogenannte "Sparks" gesammelt hat.

Der Zirkus verfügt "nur" über eine Arena, und eine begrenzte Zahl an Attraktionen, aber die haben es in sich, denn sie wollen nicht nur unterhalten, sondern haben es sich auch zum Ziel gesetzt, die Welt - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - ein wenig besser zu machen.

Rin kann in die Zukunft reisen, Odette, die Trapezkünstlerin, hat heilende Fähigkeiten, und die dritte im Bunde, Mauve, die Sängerin, kann in die Zukunft vorhersagen. Sie alle drei sind "Sparks", und sie wollen anderen, die das gleiche erleben wie sie selbst, ein Zuhause geben.

Niemand kann sich erklären, wie es dazu kommen konnte, dass während des Ersten Weltkrieges weltweit bei Menschen diese "sonderbaren" Kräfte (in Deutsch "Funken" genannt) auftraten. Die Regierung versucht sich die "Sparks" nutzbar zu machen, oder sie wegzusperren.

Neben ihnen gibt es noch den Mitternachtszirkus unter der Leitung des Circus King, der alles daran setzt, Rin in seine Gewalt zu bekommen. Der Mitternachtszirkus ist grausam, spielt mit den Ängsten seiner Besucher und ist ebenfalls mit "Sparks" besetzt.

Dies ist aber nicht das einzige Problem, mit dem die drei Frauen zu tun haben. Auf einer ihrer Reisen erfahren Rin, Mauve und Odette davon, dass es zu einem weiteren Weltkrieg kommen wird, der das Leben von Millionen Soldaten und Zivilisten kosten wird. Und sie wollen versuchen, ihn zu verhindern.

Geschichten rund um den Zirkus sind immer spannend, sie umgibt der Zauber der Manege, eine besondere Stimmung, die beginnt, wenn die Lichter angehen und die Artisten das Rund betreten. Auf der Basis dieses besonderen Mythos spielt der Roman von J. R. Dawson.

Das Buch ist nicht ganz das gewesen, was ich erwartet hatte, ich hatte mit einem deutlich intensiveren Erlebnis der Zirkuswelt gerechnet, und doch hat mich dieses Buch sehr positiv überrascht.

Statt mich "nur" zu unterhalten, präsentiert J. R. Dawson einen Erstlingsroman, in dem mit viel Liebe und Fantasie Themen aufgegriffen werden, mit denen man erst einmal nicht so rechnet:

Nach den Gräueln des Ersten Weltkrieges bestand die Hoffnung, der Krieg könnte tatsächlich das Ende aller Kriege sein, und nur in der Rückschau von heute ist klar, dass dem keineswegs so war, und auch der Zweite Weltkrieg kurz darauf keinen wirklichen Frieden bringen würde. Auch Rin, Odette und Mauve erfahren, dass die Schrecken der Schützengräben nicht das Ende des Kriegsschreckens waren, sondern eine Art erster Akt. Wenn wir heute auf die Kriegsgefahren sehen, macht dieses Buch Angst und Mut gleichermaßen. Zum einen, weil es bewusst macht, dass man als Einzelner Kriege nicht verhindern kann, jedoch jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten mitwirken kann, die Welt um einen herum ein wenig besser zu machen.

Gleichzeitig zeigt das Buch, wieviel Liebe ausrichten kann (auch wenn wir als Normalos keinen magischen Funken haben), wie bunt und vielfältig Liebe sein kann (um das Wort queer zu vermeiden), und wie fantasievoll Bücher mit einer "Message" sein können. Ich musste immer wieder das Buch beiseite legen und einen Moment pausieren, um über das nachzudenken, was die Autorin durch ihre liebevolle Art der Erzählung angerissen hatte.

 

SPARKS - Die Magie der Funken
J. R. Dawson
Erscheinungstermin: 28.02.2024
480 Seiten,  gebunden
ISBN: 978-3-596-70995-3

Verlag: FISCHER Tor

 

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