Die Terranauten: Die Merlin III-Bände (Band 30 und 31)
Die Merlin III-Bände
Band 30 und 31 von Eva Christoff (= Eva Eppers)
Band 30 und 31 von Eva Christoff (= Eva Eppers)
Band 30 Blick in die Vergangenheit
Bereits sehr früh wurde von Terranauten-Redakteur Michael Görden auf die Handlung von Band 30 verwiesen:
"Mit dem Buch Myriam und Merlin III wird sich Band 30 unserer Reihe beschäftigen."
(Leserseite von Band 16);
"Für Band 30 ist ein Bericht von den Ereignissen um Davids Geburt geplant."
(Leserseite von Band 17);
"Über das Geheimnis von Merlin III berichtet Band 30 ausführlich."
(Leserseite von Band 13, wobei die ursprüngliche Figur zwar bereits in Band 30 und 31 mitagiert, die Herkunft des Riemenmannes (als Riemenmann!) hier jedoch nicht geklärt wird ...)
"Ein Roman über die Herkunft des geheimnisvollen Riemenmannes ist auch dabei."
(Leserseite von Band 22).
Kurz: Die Erwartungshaltung an diesen Band 30 war ziemlich hoch. Überraschend sollte Band 30 dann laut der Vorankündigung auch noch der mittlere Band einer Trilogie sein, doch so ganz ist dies inhaltlich nicht nachvollziehbar. Gerade mal die letzte Seite des Vorgängerbandes wird genutzt, um den Übergang zu Band 30 zu gestalten. Und die Qualität des 29. Bandes ließ Schlimmes erwarten.
Nun, zumindest die abrupt geänderte Erwartungshaltung an den 30. Band wurde nicht erfüllt, sondern die früher erfolgten Verweise des Redakteurs auf Band 30 sollten mehr als bestätigt werden:
Die Handlung von Band 30 (und natürlich auch Band 31) ist herausragend.
Der Übergang von Band 29 auf Band 30 hakt zwar ein wenig (Merlin III wurde in Band 29 als normaler Banshee geschildert, der in Davids Körper gelandet ist, während dies in Band 30 ein wenig anders dargestellt wird), doch ansonsten wurde die Myriam-Handlung sehr rund und sehr gelungen geschildert.
Bereits die etwa ersten 15 Seiten, in denen quasi nur Merlins Herkunft geschildert wird, fügen sich stimmungsvoll in das bisherige Bild ein, ergänzen es, überraschen den Leser in mehrfacher Hinsicht, wobei die bislang geschilderten Fakten absolut berücksichtigt werden. Meine Befürchtungen zu Band 6 bestätigten sich nicht, wenngleich natürlich die grundsätzliche Gefahr bestehen bleibt: Die Erklärung, es gibt etwas nach dem Tod, als definitive Aussage, muss Auswirkungen auf die Gesellschaft und auf das Sozialleben der Menschen haben.
Dann endlich beginnt die eigentliche Myriam-Handlung. Hier kann die Autorin all das ausspielen, was in vielen anderen Bänden leider viel zu sehr ins Hintertreffen gelangt ist: Spannung aus Forschung, Spannung aus dem Alltag, Spannung aus dem Serienmystischen.
Obwohl wirklich viele neue Figuren erstmals in den Serienkosmos eingeführt werden, sind es gerade die Charaktere, die überzeugen. Sowohl die neuen Figuren wie auch die bereits aus früheren Bänden bekannten Charaktere (anders dargestellt, weil zeitlich eben früher eingeordnet) sind der Autorin wunderbar gelungen.
Nun, zumindest die abrupt geänderte Erwartungshaltung an den 30. Band wurde nicht erfüllt, sondern die früher erfolgten Verweise des Redakteurs auf Band 30 sollten mehr als bestätigt werden:
Die Handlung von Band 30 (und natürlich auch Band 31) ist herausragend.
Der Übergang von Band 29 auf Band 30 hakt zwar ein wenig (Merlin III wurde in Band 29 als normaler Banshee geschildert, der in Davids Körper gelandet ist, während dies in Band 30 ein wenig anders dargestellt wird), doch ansonsten wurde die Myriam-Handlung sehr rund und sehr gelungen geschildert.
Bereits die etwa ersten 15 Seiten, in denen quasi nur Merlins Herkunft geschildert wird, fügen sich stimmungsvoll in das bisherige Bild ein, ergänzen es, überraschen den Leser in mehrfacher Hinsicht, wobei die bislang geschilderten Fakten absolut berücksichtigt werden. Meine Befürchtungen zu Band 6 bestätigten sich nicht, wenngleich natürlich die grundsätzliche Gefahr bestehen bleibt: Die Erklärung, es gibt etwas nach dem Tod, als definitive Aussage, muss Auswirkungen auf die Gesellschaft und auf das Sozialleben der Menschen haben.
Dann endlich beginnt die eigentliche Myriam-Handlung. Hier kann die Autorin all das ausspielen, was in vielen anderen Bänden leider viel zu sehr ins Hintertreffen gelangt ist: Spannung aus Forschung, Spannung aus dem Alltag, Spannung aus dem Serienmystischen.
Obwohl wirklich viele neue Figuren erstmals in den Serienkosmos eingeführt werden, sind es gerade die Charaktere, die überzeugen. Sowohl die neuen Figuren wie auch die bereits aus früheren Bänden bekannten Charaktere (anders dargestellt, weil zeitlich eben früher eingeordnet) sind der Autorin wunderbar gelungen.
"Ich bin Merlin!" sagte er. "Du musst es glauben, Kind, denn mehr werde ich nicht sagen. Was war, gehört mir allein, was ist, wirst du teilhaben; an dem, was sein wird, zu einem kleinen Teil. Wäre ich nicht Merlin, würde ich anders sprechen."
Die Terranauten Band 30: Blick in die Vergangenheit, Seite 38
Natürlich gibt es auch Action- und Spionagethemen, die in diesem Zweiteiler wohldosiert eingesetzt werden. Die Autorin schildert die Figuren konsequent und lässt selbst die Sympathieträger mitunter sehr brutal vorgehen, weicht diesen Themen nicht heftromantypisch aus:
"Growan terGorden wird sich sehr freuen, wenn er die Neuigkeit über seinen vergötterten Neffen erfährt", sagte er ätzend.
"Ich werde dafür sorgen, dass du ihm nichts erzählen kannst", sagte er (Anmerkung: Mar-Estos) endlich. Er schloss die Augen, als er mit Shadows Laser eine hässliche Arbeit zu Ende führte.
"Du brauchst kein Mitleid mit ihnen zu haben", sagte Shadow, als er sich abwandte, um die Leichen nicht sehen zu müssen. "Sie haben Kuhn getötet, und was mit Myriam ist, wissen wir noch nicht."
"Ich habe kein Mitleid mit ihnen", antwortete Mar-Estos. "Ich habe Mitleid mit uns. Keiner von uns will kämpfen oder töten, und doch sind wir dazu gewzungen. Es ist widerlich!"
Die Terranauten Band 30: Blick in die Vergangenheit, Seite 30
Dass Asen-Ger und Mar-Estos bereits im Jahre 2475 Mitglieder der Terranauten waren und sich auch gekannt haben, überrascht. Hier bin ich mir nicht sicher, ob da nicht in anderen Bänden Verweise notwendig gewesen wären.
Überraschend auch die Hintergründe zur Figur des Mar-Estos: Bereits seit Band 8 ist bekannt, dass es sich dabei um den früheren Namen Llewellyn 709 handelt. Ob diese familiären Bindungen zwischen zwei der wichtigsten Hauptfiguren unbedingt hätten sein müssen? Hier wird mir der Terranautenkosmos fast ein wenig zu klein ... (Doch zugegeben: Dieses Problem hatten/haben auch bereits andere SF-Serien wie "Star Wars", "Star Trek" und "Perry Rhodan" gar in mehreren Zyklen!)
Überraschend auch die Hintergründe zur Figur des Mar-Estos: Bereits seit Band 8 ist bekannt, dass es sich dabei um den früheren Namen Llewellyn 709 handelt. Ob diese familiären Bindungen zwischen zwei der wichtigsten Hauptfiguren unbedingt hätten sein müssen? Hier wird mir der Terranautenkosmos fast ein wenig zu klein ... (Doch zugegeben: Dieses Problem hatten/haben auch bereits andere SF-Serien wie "Star Wars", "Star Trek" und "Perry Rhodan" gar in mehreren Zyklen!)
Gefehlt haben aber irgendwie die daraus resultierenden Gedankengänge Davids, die sich mit dieser Entwicklung auseinandersetzen. Llewellyn als Großcousar, der sogar mal mit seiner Mutter zusammen war und sie im Sinne der Terranauten mit Growan verkuppelt hat: Doch, das wäre schon einige Reflektionen wert gewesen ...
Diese kleine Kritik soll und kann das Gesamtbild der Myriam-Handlung nicht schmälern: Der Doppelband las sich ohne Brüche, war in sich stimmig, meist durchaus logisch. Die wenig vorhandenen Logikbrüche (z. B.: Warum heiratet Myriam Growan, wenn sie die Mistelforschung bereits unter sich hat?) kann man durch die menschlichen Komponenten erklären (die Antwort zum vorhergehenden Klammersatz: Um Einfluss auf den Konzern zu gewinnen, rückwirkend verkehrte Zukunftsplanung) und runden den Roman eher ab, als dass sie störend wären.
Die letzten 15 Seiten, die die Handlung von Band 29 fortsetzen, können qualitativ mit der Myriam-Handlung nicht mithalten: Über das Thema an sich habe ich mich bereits in der Kritik zu Band 29 ausgelassen. Immerhin ist die Lösung, wie die Treiber die Banshees loswerden, zwar offensichtlich, aber dafür sehr schlüssig.
Fazit: Die Myriam-Handlung ist zweifelsohne die bisher gelungenste Terranautenepisode. Großartig. Herausragend nicht nur aus der Terranautenserie, sondern den Heftromanen an sich.
Die Handlung der sogenannten Trilogie teilt sich eigentlich in zwei verschiedene Themen auf: Myriam und Rorqual/Grüne Flieger. Während speziell auf Band 30 auf der Leserseite sehr früh mehrere Hinweise erfolgten, die anderen Bände jedoch hier nie erwähnt wurden, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Myriam-Handlung separat verfasst und sie dann nur in die andere Handlung eingebettet wurde. Unterstützt wird diese Theorie dadurch, dass der Übergang von Band 29 auf Band 30 ein wenig hakt (Merlin III sich eben nicht als typischer Banshee entpuppt), und die zwei Themen tatsächlich kaum miteinander vernetzt sind. Die Myriam-Handlung hätte zudem auch anders eingebunden werden können, ist nicht unbedingt auf die Rorqual-Handlung angewiesen.
Nicht zuletzt: Band 29 wirkt stilistisch ganz anders als Band 30/31. Hatte die Autorin vielleicht hierfür weitaus weniger Zeit, als wie für die Ausarbeitung der Myriam-Handlung?
Diese kleine Kritik soll und kann das Gesamtbild der Myriam-Handlung nicht schmälern: Der Doppelband las sich ohne Brüche, war in sich stimmig, meist durchaus logisch. Die wenig vorhandenen Logikbrüche (z. B.: Warum heiratet Myriam Growan, wenn sie die Mistelforschung bereits unter sich hat?) kann man durch die menschlichen Komponenten erklären (die Antwort zum vorhergehenden Klammersatz: Um Einfluss auf den Konzern zu gewinnen, rückwirkend verkehrte Zukunftsplanung) und runden den Roman eher ab, als dass sie störend wären.
Die letzten 15 Seiten, die die Handlung von Band 29 fortsetzen, können qualitativ mit der Myriam-Handlung nicht mithalten: Über das Thema an sich habe ich mich bereits in der Kritik zu Band 29 ausgelassen. Immerhin ist die Lösung, wie die Treiber die Banshees loswerden, zwar offensichtlich, aber dafür sehr schlüssig.
Fazit: Die Myriam-Handlung ist zweifelsohne die bisher gelungenste Terranautenepisode. Großartig. Herausragend nicht nur aus der Terranautenserie, sondern den Heftromanen an sich.
Die Handlung der sogenannten Trilogie teilt sich eigentlich in zwei verschiedene Themen auf: Myriam und Rorqual/Grüne Flieger. Während speziell auf Band 30 auf der Leserseite sehr früh mehrere Hinweise erfolgten, die anderen Bände jedoch hier nie erwähnt wurden, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Myriam-Handlung separat verfasst und sie dann nur in die andere Handlung eingebettet wurde. Unterstützt wird diese Theorie dadurch, dass der Übergang von Band 29 auf Band 30 ein wenig hakt (Merlin III sich eben nicht als typischer Banshee entpuppt), und die zwei Themen tatsächlich kaum miteinander vernetzt sind. Die Myriam-Handlung hätte zudem auch anders eingebunden werden können, ist nicht unbedingt auf die Rorqual-Handlung angewiesen.
Nicht zuletzt: Band 29 wirkt stilistisch ganz anders als Band 30/31. Hatte die Autorin vielleicht hierfür weitaus weniger Zeit, als wie für die Ausarbeitung der Myriam-Handlung?