Neues Label, sonst fast alles beim Alten: Larry Brent (49) Die Werwölfe des Dr. Satanas
Erzfeind
Persönlich bin ich kein Freund von Werwolf-Geschichten. Manchmal sind sie gut gemacht, schön erzählt, dann ist man auch begeistert. Aber meistens sind es dann doch immer die selben Monster mit der Verwandlung bei Vollmond.
Das ist leider nicht sehr variabel, denn der Schrecken der von diesen Fantasiegestalten ausgeht ist nach unzähligen Abhandlungen dann doch stark verblasst. Ein Wunder ist es nicht, das selbst Larry Brents Erzfeind Dr. Satanas sich der Werwölfe bedienen muss, um erneut für Unheil zu sorgen. Es ist vielmehr schon eine logische Konsequenz.
Aber im Grunde macht sich der mad scientist der Dan Shocker-Serie nichts aus gewöhnlichen Monstern. Er greift zu anderen Mitteln. Zu sehr viel perfideren und brutaleren. Beispiele sind die Abenteuer "Vampir-Klinik" und "Skelette des Dr. Satanas." Entsprechend unspektakulär kommt deswegen dieses Abenteuer daher, indem sich Satanas der Dienste eines weiteren verrückten Wissenschaftlers bedienen muss, um seine primitiven Ziel zu erreichen.
Daraufhin machen Werwölfe den Ort Salem unsicher. Während Morna Ulbrandson einen Großteil des Abenteuers allein bestreitet, taucht Larry erst spät auf und liefert sich am Schluss nur noch das obligatorische Duell mit dem Erzfeind. Zuvor hat er nur einige Dialogszenen, von denen eine besonders lang geraten ist und deplatziert wird.
Neues Label
Mit der ersten Folge unter dem Label HOLYSOFT hat sich noch nicht viel geändert bei Larry Brent. Wie auch? Regie und Skript stammen immer noch von Simeon Hrissomallis. Nichts das dies stören würde, aber wer jetzt schon Veränderungen im großen Stil erwarten würde ist schief gewickelt.
Dennoch wagt man etwas mehr. Man sampelt erneut die alte Titelmusik und bringt sie als Hintergrundmusik. Ein guter Einfall, der aber schon in der Abhandlung von Winterzeit Anwendung fand und viel früher hätte gemacht werden müssen. Die Sprecher sind gut bis okay. Ich sehe hier aber keinen Anlass für Begeisterungsstürme.
Udo Schenk ist top besetzt als Satanas. Aber was wäre dieser Bösewicht damals bei EUROPA gewesen mit einer Besetzung durch Horst Frank oder Peter Passetti oder wenigstens Gottfried Kramer. Jaja, ich weiß... Träume.
Man schafft es diesmal auch auffallend gut ohne Erzähler auszukommen. Das bisschen was nötig ist, schafft Jaron Löwenberg als Ich-Erzähler glänzend allein. Auch wenn ich diese Erzählform für Larry Brent noch immer befremdlich finde.
Es gibt diesmal wieder ein etwas zu überladenes Cover und eine in Teilen konfuse Geschichte mit allerhand Action, aber sehr wenig Grusel. Mehr im Stile viele John-Sinclair-Hörspiele, wo auch Höreffekte eine Rolle spielen. Auch die Grundhandlung zu Larrys großer Liebe Claire wird wieder aufgegriffen, aber nur sehr kurz. Das wirkt fast wie ein Fremdkörper, da dieses Thema sehr lange nicht zur Sprache kam.
mit Jaron Löwenberg, Karen Schulz-Vobach, Udo Schenk, Jo Jung, Sven Brieger, Anja Taborsky, Olivia Büschken, Susan Zeller, Vera Bunk, Wolfgang Rositzka, Joseline Gassen u.a.
Skript : Jake Renson, Simeon Hrissomallis
Regie: Simeon Hrissomallis
Sounddesign: Celine Cartano
Musik: Michael Donner
Dialogschnitt: Lorenz Schmidt
Holysoft GmbH
Hörspiel, ca. 69 Minuten
Ab 31.07.23 im Download, Abo
Ab 27.10.23 in allen Streamingportalen
(1)= Inhaltangabe
© by S. Gewalt 10/23
Bild: Cover "Larry Brent (49) Die Werwölfe des Dr.Satanas" Holysoft