Der Talisman des Todes - »Red Sonja«
Der Talisman des Todes
»Red Sonja«
Die Abenteuer der Schwert schwingenden Amazone mit den roten Haaren geht zurück auf eine Figur, die von Robert E. Howard (1906-1936) erschaffen wurde. Der ist freilich am bekanntesten für einen männlichen Recken, der durch seinen muskulösen Körper und seine Kampfkunst bekannt ist: Conan. Dass sich Dino De Laurentiis 1985 dazu entschied, „Red Sonja“ auf die große Leinwand zu bringen, kam natürlich nicht von ungefähr, denn in den Jahren 1982 und 1984 war der findige italienische Produzent bereits in die beiden Howard-Verfilmungen „Conan, der Barbar“ und „Conan der Zerstörer“ involviert, durch die der österreichische Bodybuilder Arnold Schwarzenegger zum Top-Star in Hollywood aufstieg. Mit „Red Sonja – Die Rache der Schwertkämpferin“ (so der damalige Kinoverleihtitel) erweiterte De Laurentiis einfach geschickt sein Robert-E.-Howard-Universum. Als besonderen Clou hatte er für den Film abermals Schwarzenegger gecastet, der dieses Mal in die Rolle des Krieger-Lords Kalidor schlüpfte. Für die Titelrolle der kämpferischen Amazone fiel seine Wahl auf die Dänin Brigitte Nielsen (geboren 1963), die hier ihr Leinwanddebüt absolvierte und prompt mit einer Nominierung für die Goldene Himbeere belohnt wurde, für die schlechteste Leistung eines neuen Stars (und direkt zusammen mit ihrem zweiten Filmauftritt in „Rocky IV“ an der Seite ihres zweiten Ehemannes Sylvester Stallone, mit dem sie knapp zwei Jahre verheiratet war).
Die zwielichtige Königin Gedren (Sandahl Bergman) hat einen mächtigen Talisman in ihren Besitz gebracht, mit dem sie die Welt in heilloses Chaos stürzen kann. Eine der Hüterinnen des grün schimmernden Steins, Varna (Janet Agren), kann sich nach Gedrens Überfall noch schwer verwundet in die Arme des starken Kalidor (Arnold Schwarzenegger) flüchten. Sie bittet diesen, ihre Schwester Red Sonja (Brigitte Nielsen) aufzusuchen, um diese zu beauftragen, den Stein wieder aus den Händen Gedrens zu entwenden und ihn zu zerstören. Red Sonja ist entschlossen, diese Aufgabe allein zu vollbringen, aber Kalidor heftet sich dennoch an ihre Fersen. Unterwegs begegnen sie dem kindlichen Herrscher Tarin (Ernie Reyes jr.), dessen Königreich Hablok von Königin Gedren dem Erdboden gleichgemacht wurde. Prinz Tarins einziger Untergebener ist der herzensgute Dickwanst Falkon (Paul L. Smith). Gemeinsam versuchen die vier, die sich auf ihrem Weg miteinander anfreunden, Gedren und deren rechte Hand Ikol (Ronald Lacey) unschädlich zu machen und die dem Untergang geweihte Erde damit zu retten.
Schon in der Eröffnungsszene machen die Kostüme unmissverständlich klar, wer die Guten und wer die Bösen sind – erstere sind in Weiß und Gold gewandet, letztere tragen ausschließlich Schwarz. Genauso naiv und simpel geht es in den folgenden anderthalb Stunden weiter, wenn eine beliebig anmutende Abenteuergeschichte mit denkbar wenig Inhalt präsentiert wird. Immerhin ist es Richard Fleischer gelungen, beeindruckende Landschaften und eine höchst zufriedenstellende Ausstattung sowie aufwändige Kostüme zu präsentieren, die seinen Film allein optisch zu einem Genuss machen. Dass das Drehbuch und die schauspielerischen Leistungen eher einfältig sind, fällt bei den zahlreichen Schwertkämpfen und anderen Spezialeffekten (besonders gut gelungen ist der Kampf mit einem mechanischen Seeungeheuer) kaum ins Gewicht. Die BluRay-Neuveröffentlichung nach der 4K-Restaurierung des Films lässt optisch (im Widescreen-Format 2,35:1) wahrlich keine Wünsche mehr offen. Der deutsche Synchronton liegt leider nur in PCM 2.0 Mono vor (alternativ auch in einer solchen französischen Fassung), wohingegen die englische und französische Tonspur im DTS HD Master Audio 5.1 (optional mit Untertiteln in Deutsch, Englisch und Französisch) aufgespielt sind. Die Extras umfassen die Specials „Arnold Schwarzenegger – Der Mann, der Hollywood auf den Arm nahm“ (16 Minuten), „Making Of: Red Sonja vs. Kalidor“ (13 Minuten), die Dokumentation „Renato Casaro – The Last Movie Painter“ (98 Minuten), eine kleine animierte Renato-Casaro-Fotogalerie, der englische Originalkinotrailer sowie ein Trailer zur 4K-restaurierten Fassung.
Kommentare
Schwertszenen sind nichts für jeden. Das war auch immer bei der Highlander-Fernsehserie so schön zu sehen. Genug der Gastschauspieler/Gastschauspielerinnen konnten damit überhaupt nicht umgehen, da half auch der gekonnte Bildschnitt nichts.
Bergmann war nicht übel. Schade, dass sie später im C-Film-Sumpf gestrandet ist. Man hat ihr mehr Erfolg gewünscht.
Obwohl, in dem Actionfilm CITY COBRA kriegte sie das hilflos kreischende Püppchen ja noch optisch irgendwie gut hin.
Und was Schwarzenegger und die Figur CONAN betrifft, hätte man es damals beim ersten Film belassen sollen. Irgendwas hatten sie ja immer mit in die Handlung eingebaut, was die Filme wohl etwas auflockern sollte (der kleine Junge oder dieser mickrige Zauberer), allerdings dann einfach nur nervte und der Spannung so den Wind aus den Segeln nahm.
RED SONJA hatte damals aber wohl jeder als einen CONAN-Film abgestempelt, wenn eben auch keinen gut umgesetzten.