Hunter, Erin - Warrior Cats - In die Wildnis
Sammy ist ein Hauskater, der wohlbehütet in seinem Zweibeinerhaus lebt. Noch hat ihn der mysteriöse "Abschneider" noch nicht in seinen Klauen gehabt (nach dem Zwangsbesuch dort werden alle Kater faul und gefräßig). Er hat genug zu fressen, einen warmen, weichen Schlafplatz - aber dennoch, etwas fehlt. Sammy fühlt sich nicht glücklich.
Es zieht ihn hinaus in den Wald. Dort gibt es Tausende spannender Gerüche, Fressen, das sich noch bewegt und nach Fressen duftet - und es gibt jede Menge Abenteuer. Dass Abenteuer nicht nur Spaß macht sondern auch schmerzhaft und (unter Umständen) auch tödlich sein kann, merkt Sammy bald.
Der DonnerClan ist einer von vier KatzenClans, die um ihren Lebensraum fürchten. Der Mensch drängt immer weiter in die Lebensbereiche der Katzen vor, rauben ihnen Jagdrevier, bauen stinkende Donnerwege mit seltsamen Wesen und fällen die Bäume. Hinter diesem Buch ein Ökoappell zu vermuten wäre falsch. Im ersten Band ist der Mensch als permanente Bedrohung zwar vorhanden, aber die eigentliche Gefahr für den DonnerClan unter Führung ihrer Anführerin B laustern ist der SchattenClan, der mit Gewalt versucht sein Gebiet auszuweiten - auf Kosten der anderen Clans.
Für Sammy ist es nicht einfach sich als "Hauskätzchen" einen Platz im Clan zu erarbeiten, und auch nach Ende des ersten Teils ist ihm das noch nicht völlig gelungen.
Als ich den ersten Band der Warrior Cats halb durch hatte, zog es mich an mein Google und ich wollte wissen, was in den Augen so vieler LeserInnen den großen Reiz der Bücher ausmachte. Ergebnis war ein erster Artikel im Juli.
Wie schon beschrieben sind die unterschiedlichsten Altersgruppen, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Männer und Frauen begeistert von den Büchern. Sie lieben die Bücher für die Vielfalt an Details, die beschrieben werden, die geschilderten Emotionen, die Darstellung der Welt der Katzen - der "fantasy wild".
In der Tat ist meine Meinung sehr gespalten. Auf der einen Seite war ich mit Begeisterung über dem Buch und habe es durchaus mit Genuss gelesen, auf der anderen Seite hat es auf mich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Ich war gespannt darauf, wie die Autorinnen die Katzen schildern und ihr Verhalten darstellen. Die Hauptakteure sind farbig und ansprechend beschrieben (auch wenn ich es sehr schade finde, dass aus dem englischen "Rusty" - passend zu seiner Fellfarbe - ein "Sammy" wurde), und es ist spürbar, dass die Autorinnen versucht haben die Katzen Tiere sein zu lassen und sie nicht zu "Fellmenschen" zu machen - allerdings ein nur sehr eingeschränkt überhaupt mögliches Unterfangen. Die Katzen legen viele kätzische Verhaltensweisen an den Tag und wer Katzen hat, wird seine Kleintiger erkennen, aber es gab doch ein paar Dinge, die mir "aufgestoßen" sind, besonders haften blieben die Momente mit den "Heilern" (die "Ärztekatzen"), die mit Spinnweben um die Pfoten gewickelt herumlaufen und diese dann als Wundverband den verletzten Clankatzen auflegen. Klar - wenn man ein Buch zur Hand nimmt in dem Katzen Clans bilden etc. sollte man um diese Tatsache wissen, oder die Finger von den Warrior Cats lassen.
Mich erinnert Warrior Cats sehr an eine Welt der "native Americans" (kurz: Indianer), die sich in einer Welt bewegen, die von der "Zivilisation" immer stärker eingeschränkt wird. In vielen Einzelheiten wirken die Clans wie Stämme mit Heilern, Kriegern, Frauen die für die Kinder sorgen und einem Häuptling, der hier Anführer heißt. Die verschiedenen Stämme halten gegen einander statt gemeinsam eine Lösung zu finden, was aufgrund der zunehmend prekäreren Situation - der eigene Stamm (also Genpool) muss ja überleben - und aufgrund der aggressiven Haltung einzelner Katzenclans kaum zu schaffen scheint.
Für mich sind die Warrior Cats nicht "das ganz große Kino", aber sie sind wie eine nett gemachte "Vorabendserie" für die ganze Familie, die man sich gerne anschaut, bei der man sich angenehm unterhält, den Kater neben sich auf der Decke.