Stine, R.L. - Fear Street, Tödliche Lüge
Tödliche Lüge
Fear Street - die Hardcover-Romanheft-Grusel-Serie für Jugendliche.
Ebenfalls unter der "Überschrift" Fear Street gibt es inzwischen auch das erste deutsche Hörbuch, hier die Rezension.
Bislang sind einhundert Bände erschienen, unter anderem im Loewe-Verlag bereits über 30. Da die originäre Fear Street Reihe in den USA bereits eingestellt wurde, handelt es sich bei den in Deutschland erscheinenden Bänden offenbar um eine Mischung aus Fear Street- sowie Spin-Off-Romanen. Da sie alle nach dem Fear Street-Konzept gestrickt sind und in der Tradition und im Schauplatz gleich angesiedelt, tut dies der Qualität und Gesamtwirkung keinen Abbruch.
Robert Lawrence Stine ist inzwischen 65 Jahre alt und hat in dieser Zeit mit seinen Serien rund 300 Millionen Bücher verkauft, zweifelsohne kann er damit als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit gelten. Geboren in den USA, im Staate Iowa, studierte er zunächst und arbeitete als Lehrer. 2003 hat er sich sogar in das Guinness Buch als der meistverkaufte Autor von Kinderbuch-Reihen geschrieben - dabei hat er wohl nicht das große Geld verdient. Wie er sagt, sei ihm das auch nicht so wichtig, er wolle Kinder vor allem unterhalten.
Er schreibt bis heute in einem wirklich rasanten Tempo - nach verschiedenen Angaben etwa zwei Bücher pro Monat, teilweise mit seiner Frau und Kollegin Jane Waldhorn. Daneben schreibt er Drehbücher für eine Kinder-TV-Show. 1995 erschien sein erstes Erwachsenenbuch.
R. L. Stine schreibt auch unter den Pseudonymen Eric Affabee, Zachary Blue, Jovial Bob Stine.
R. L. Stine Der Stephen King für Kinder
(Beate Busse, Stuttgart)
Der erste Band aus der Serie "Fear Street" erschien in den USA im Jahr 1989 und hat es mittlerweile zu einer ganzen Reihe ebenso erfolgreicher Spinn-Offs gebracht, die nicht mehr alle aus der Feder von R.L. Stine und seiner Frau stammen.1
Wie die meisten der Fear Street Bände ist auch "Tödliche Lüge" aus der Sicht der weiblichen Hauptperson geschrieben. Da das Zielpublikum eher Mädchen waren - man hatte nicht damit gerechnet, dass die Serie bei männlichen Lesern so einen Erfolg haben würde - konzentrierte man sich auf junge Frauen.
Zum Inhalt: Beckas Leben gerät ins Chao, als eines Tages vollkommen unvermutet eine andere Jugendliche in der Nachbarschaft auftaucht: Honey. Der Name läßt zunächst einmal an ein wirklich wunderbares, süßes Wesen denken - bei Honey ist das anders. Sie ist eher klebrig wie Honig - Becka wird sie nicht mehr los. Ab diesem Tag hat Becka eine "beste Freundin" - kein Wunder, dass dieser Begriff mir früher schon einen leisen Schauer über den Rücken jagte. Stück für Stück vereinnahmt Honey Becka und ihr Leben.
In bestem Sinn - und das meine ich wirklich positiv - ist dieser Band als Vertreter seiner Serie ein Grusel-Hardcover für Jugendliche in Tradition der Serienhefte. Mit seinem Zielpublikum ab 12 Jahre bietet es wohligen Grusel, ist im Verhalten und der Umwelt den Jugendlichen sehr nah und endet meiner Ansicht nach mit den grausamen Elementen im richtigen Moment. Mich hatte besonders die Frage interessiert, ob die Serie für Jugendliche im angesprochenen Alter angemessen interessant ist, dabei gleichzeitig gewisse Grenzen einhält und damit für die Altersgruppe geeignet ist, sowie ob sie das Zeug hat, als eine Serie interessant zu bleiben.
Auf alle drei Fragen kann ich nur "ja" antworten. Meiner Ansicht nach ist sie sehr gut dazu geeignet, Mädchen eine spannende Lektüre zu bieten, die Hanni-und-Nanni nicht mehr viel abgewinnen können, eine Ergänzung zum Magischen Baumhaus suchen - und auf diese Weise weiter in die Welt der Bücher eintauchen wollen.
1 Beate Busse, Diplomarbeit, vorgelegt in Stuttgart, 2001
Kommentare