Ratz und Rübe rappeln wieder ... - Rappelkiste 1-28

RappelkisteRatz und Rübe rappeln wieder ...
Rappelkiste 1-28

Die Rappelkiste gehört zu den Klassikern des deutschen Kinderfernsehens. Ratz und Rübe zählen zu den Kultfiguren, und den Abzählreim "Ene mene miste, es rappelt in der Kiste" kennt auch heute noch jedes große und jedes kleine Kind. Jeden Sonntag zur Mittagszeit erreichte die Rappelkiste in den 70er Jahren ein Millionenpublikum und fegte damals den Muff der Bewahrpädagogik aus den Kinderzimmern. Die Rappelkiste erzählte Geschichten aus dem Alltag der Kinder, bei denen kein Thema tabu war.


In fast jeder Sendung gab es die grotesken Figuren Oswin und Nickel, die Bauklötze, die Ompis als Knetfiguren, zwei kurze Realfilme mit fünfjährigen Hauptdarstellern und natürlich "die Stars" Ratz und Rübe, die mit einem Lied das Thema zusammenfassten. Jede DVD enthält 4 Episoden dieser unvergesslichen Serie. (1)

Sonntags mittags saß ich früher nicht gern vor dem Fernseher. Denn kaum ein Wochentag bot mir als kleiner Stepke, weniger TV-Programm als der Sonntag. Und doch gab es doch die Sendung mit der Maus, die Rappelkiste und Heidi oder die Biene Maja. Aber nie gleichzeitig. Es wurde immer eine Serie runtergespielt und wenn diese durch war, ist meistens 1 Jahr vergangen. Dann begann die Nächste. Allerdings war die Rappelkiste eine Neuerung im Jahre 1973, die lange vor den berühmten Zeichentrickserien lief und später durch Löwenzahn oder Pusteblume abgelöst wurde.

Die Helden dieser Serie waren Ratz und Rübe. Viel interessanter waren aber die kleinen Filmschnipsel, die aneinandergereiht dreißig Minuten ergaben. Es waren pädagogische Lehrstücke für Kinder. Ich erinnere mich daran, dass sie mich damals eher verwirrt haben. Der Vorspann war im Gedächtnis geblieben. Lange. "Ene, mene Miste, es rappelt in der Kiste..."

Kritiseirt wurde viel an der ZDF-Reihe vieles, aber sie wurde auch gelobt. So wurden soziale Misstände angesprochen und Chancengleichheit propagiert. Die Serie zeichnet den Zeitgeist der 70er auf, wei kaum eine andere Serie zu dieser Zeit. Und die vorliegende DVD-Version von Studio Hamburg enterprises hat mir gezeigt, das in den Eindrücken von damals nichts verloren ging. Auch wenn man diese Serie heute mit anderen Augen schaut und auch will, so bleint doch dieses leicht verstörende Gefühl, welches mich schon den frühen 70ern irritierte. Und das obwohl ich klein war.

Das zeigt aber auch die hohe Qualität dieser Fernseharbeit. Sie hat vier Jahrzehnte überdauert. Als 1984 eingestellt wurde, dachte sicher niemand eine DVD-VÖ. 

Es ist Zeitgeshcichte, Fernsehgeschichte - wie man auch will. Vergessen habe ich diese Serie nie. Sie war prägend, ebenso wie "Das feuerrote Spielmobil" oder der "Kliklawitter-Bus". Doch die "Rappelkiste" war am nachhaltigsten.

Die DVD mit den Folgen 1-28 ist schön aufgemacht. Ich weiß nicht wie Kinder heute darauf reagieren, das müssen andere ausprobieren.

RappelkisteEpisodenübersicht:

  • 01. Vom Wohnen und vom besser Wohnen
  • 02. Vom Verbieten, Befehlen und Nachdenken
  • 03. Von Jungs und Mädchen
  • 04. Von dem, was Spaß macht
  • 05. Von Leuten, die arbeiten müssen und davon müde werden
  • 06. Vom Saubermachen und vom Dreckigmachen
  • 07. Vom Schlafengehen Müssen
  • 08. Von Großen und Kleinen
  • 09. Von dem, was jeden Abend passiert
  • 10. Vom Andersmachen und vom Bessermachen
  • 11. Vom Suchen und Fragen
  • 12. Von Leuten, die anders sind
  • 13. Vom Reden und Handeln
  • 14. Von guten und schlechten Gewohnheiten
  • 15. Von dem, was man im Fernsehen sieht
  • 16. Vom Siegen und Verlieren
  • 17. Vom Anderswerden und so Bleiben
  • 18. Von Großen und Kleinen
  • 19. Von listigen Kindern
  • 20. Vom Streiten und Sichvertragen
  • 21. Von großen und kleinen Geschwistern
  • 22. Von kleinen Großen und von großen Kleinen
  • 23. Vom Arbeiten
  • 24. Von alten Leuten
  • 25. Unsere Stadt
  • 26. Vom Bauen und Wohnen
  • 27. Vom Ordnungmachen
  • 28. Vom Angstmachen

DVD INFO:
3 DVDs, Genre: TV-Serie / Kinder, Produktionsjahr: 1973 , Laufzeit: 840 Min., Bildformat: 4:3, Tonformat: DD 2.0 Mono, Sprache: Deutsch, FSK: ohne Altersbeschränkung, UVP: 14,95 €, EAN: 4052912572225 - VÖ: 29.07.2016

Kommentare  

#1 Thomas Mühlbauer 2016-10-17 10:47
Stimmt, in der Rappelkiste waren Sachen dabei, die man damals zumindest als "komisch" (und dies nicht im Sinne von "lustig") empfunden hat. Ratz und Rübe dagegen waren mir immer zu frech und zu laut.

Beim Spielmobil sind mir am nachhaltigsten die Episoden mit Philipp Sonntag und seinem Traummobil in Erinnerung geblieben; hier besonders die Episoden Der Buhmann und Der Vielfraß. Die erstere Folge war aber auch ein bisschen unheimlich (wegen der Töne, die die Kiste mit dem Buhmann von sich gab).
#2 G. Walt 2016-10-17 22:25
ohja, der Vielfraß, der am Ende geplatzt ist? Splatter für Kinder.
#3 Laurin 2016-10-19 19:04
Ehrlich gesagt, hatte sich früher mein Vater diese ganzen Vorschulsendungen angesehen und dabei köstlich gelacht (warum auch immer). Ich konnte damit aber nie etwas anfangen und bin dann lieber in mein Zimmer gegangen, Comics lesen.
#4 G. Walt 2016-10-19 21:56
@Laurin: Wie geschrieben konnte das damals ziemlich verstörend auf Kinder wirken - besonders wenn sie älter waren. Man denke nur an die Tele-Tubbies (Ender der Neunziger). das war ähnlich hohl, aber die ganz Kleinen (und nur die) waren fasziniert.
#5 Laurin 2016-10-20 18:10
Na ja, verstörend empfand ich es nicht wirklich, G. Walt. Vielmehr absolut langweilig und uninteressant. Da war selbst die Sesamstraße interessanter und ansprechender. Aber wie gesagt, mein Vater fand es lustig. Ist ja auch schon mal was wert. ;-)

Bei den Tele-Tubbies bin ich mir heute noch nicht sicher, ob die Darsteller in diesen lustigen Kostümen nicht irgendwelche üblen Drogen eingeworfen hatten. Aber wenn es der Schnuller-Fraktion gefällt, warum nicht. :lol:
#6 Toni 2017-01-24 18:35
Da kommen Erinnerungen hoch. Ratz und Rübe waren echt krass. "Du hast nen Gartenschlauch und ich habe ein Salatblättchen..." :oops: . Das war Aufklärungsunterricht durch die Blume.

Selbst das Lied konnte ich einwandfrei mitsingen. Obwohl die Zeile mit dem Hauswart etwas unverständlich rüberkam.
#7 Thomas Mühlbauer 2017-01-24 19:16
zitiere Toni:

Selbst das Lied konnte ich einwandfrei mitsingen. Obwohl die Zeile mit dem Hauswart etwas unverständlich rüberkam.


Also, das kommt mir nun sehr bekannt vor, und ich habe erst viele Jahre später über das Internet ("Lyrics") den Text für mich verständlich machen können. Agathe Bauer gab es also schon damals... :-)
#8 Toni 2017-01-24 21:09
:-) Das stimmt. Ein noch größeres Mysterium meiner Kindheit war aber... "und die Sabine die ich meine nennt sich Maja..." :o

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