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Die Lösung offenbarte sich nach dem »Kommissar« - Von streikender Technik und dem Ahnungslosen

In (Multi-)Medias ResDie Lösung offenbarte sich nach dem »Kommissar«
Von streikender Technik und dem Ahnungslosen

Die E-Mail geht nicht mehr raus. Reinkommen tut sie. Und so frage ich mich seit Monaten was mit dem Zauberspiegel-Account nicht stimmt. Da alle meine Daten korrekt eingegeben worden sind, suche ich den Fehler beim Provider. Ein gewisser Hexen-Herrmann bekommt von mir Bittmails mit der Bitte um Abhilfe.

Doch alles Bitten ist vergebens. Was war passiert?


Zum Frühjahr wechselte ich den Internetdienstanbieter. Das hatte einen bestimmten Grund: Mein bisheriger Anbieter lieferte mir nur Geschwindigkeiten von bis 16 Mbits. In Spitzenzeiten (und gemeint sind die Spitzennutzungszeiten) kamen sogar nur 1-2 Mbits an. In meinem Vertrag stand es aber deutlich. Ich habe 32 Mbits gebucht. In einem monatelangen Mail- und Telefonverkehr war es nicht möglich das Problem seitens des Anbieters zu klären. Das Ergebnis waren nur ständige Vertröstungen und Versprechungen von Monat zu Monat, dass es zum nächsten Ersten besser werde. Da dies nicht geschah, folgte die außerordentliche Kündigung meinerseits. 

Der neue Anbieter brachte ganz Probleme mit sich. Zunächst. Es wurde ein neuer Router geliefert. Und dieser hatte es in sich. Das konnte ich jedoch zu diesem Zeitpunkt weder wissen, noch erahnen.

Es begann mit der Installation und der darauf folgenden Tatsache, dass alle Mails, die ich über Zauberspiegel-online.de versenden wollte ihr Ziel nicht erreichten. Nein, nicht einmal meinen Postausgang verließen sie. Mit dem neuen Router brachte ich diesen Verdruss ohne Zweifel nicht in Verbindung, da ja alle anderen Mails, die nicht über den Zauberspiegel-Account versendet wurden, ihr Ziel erreichten. Es lag mehr als nahe, dass der Zauberspiegel-Provider einen Knacks hatte. Und ob man es glaubt oder nicht: Ich habe alles versucht um dieses Problem abzustellen. Und dies tat ich tat ich dadurch, dass ich sämtliche Foren durchsuchte und durchlas, die das Thema behandelten. Keine Lösung. Ich probierte sämtliche Mail-Einstellungen in nächtelangen Sitzungen aus. Keine Lösung. Ich mailte hin und her und probierte unterschiedliche Mail-Clients aus. Keine Lösung. Über drei Monate später rang ich mich erneut zu Lösungsversuchen durch - nur nicht aufgeben. Obwohl ich die Zauberspiegel-Adresse längst aufgegeben habe. Wieder Foren lesen.

Irgendwann stieß ich dann endlich auf den Hinweis auf meinen Router. Dort soll es eine Einstellung geben, die bestimmte Accounts vom Mailversand ausschließt. Spamschutz nennt das der Hersteller. Man will nicht, das Spams über den Router in alle Welt geschickt werden. Ich war der Lösung so nahe und telefonierte zum Jux mit dem Anbieter. Der sagte mir, dass dort tatsächlich das Problem liegen könnte. Ich müsste nur den Serverausschluß deaktivieren. Oder alternativ den Zauberspiegel-Server zur Liste der sicheren Server hinzufügen. Gesagt, getan. Doch beides brachte keinen Erfolg. Die Mails blieben weiter im Postausgang meines hübschen Mail-Clients hängen. Von Frust geplagt habe ich erstmal eine Folge "Der Kommissar" geschaut. Nachdem der Keller den Übeltäter hatte, meinte ich, frisch gestärkt, dass mir durchaus das Gleiche gelingen könnte.  Wieder rief ich meinen Anbieter an. Er sagte, dass der Router eventuell defekt ist. Eine Fernmessung ergab jedoch als Tatsache das Gegenteil. Wahrscheinlich ist der Zauberspiegel-Server als ein unsicherer Server werksinstalliert und nicht editierbar. Aus rechtlichen Gründen könne man den Spamschutz nicht ganz ausschalten, da man damit gegen deutsches Recht verstoße. Das hielt ich für Unsinn. Wahrscheinlich "kackt" sich mein Anbieter dahingehend nur allzu sehr in die Hose, dachte ich.

Nochmal probierte ich eine Mail über den Zauberspiegel zu senden. Ein letzter Versuch. Und PING, die Mail ging raus. Hatte ich richtig gesehen? War es mir nach Monaten gelungen endlich das Problem zu lösen? Offensichtlich.

Aber woran lag es? Lag es tatsächlich an der Liste der sicheren Server. Aber die hatte ich doch geändert bzw. ausgeschaltet und danach geschah nichts. Brauchte diese Einstellung eventuell einen Neustart des Rechners und etwas Zeit damit eine Kommissars-Folge und ein Telefonat später alles funktionierte wie früher? 

Die ganze Wahrheit dieses technischen Rätsels wird immer im Dunkeln bleiben. Aber vielleicht waren die Wartezeit und der Neustart der Grund für den guten Ausgang. In diesem Sinne hoffe ich, dass alles so bleibt wie es ist...

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2015-09-11 10:18
Du hast mein Mitgefühl. Dieser Mist kann einen in den Wahnsinn treiben. Ich hatte nach der (voreiligen) Umstellung auf IP-Telefonie auch Probleme mit dem Router (wenn auch glücklicherweise nicht so gravierende lange wie du), wo plötzlich gar nichts mehr ging, nur weil ich eine Einstellung nicht richtig aktualisiert hatte. Wovon natürlich nichts in der Anleitung stand.

Die Tatsache, dass mittlerweile sämtliche Kommunikation im Haus von diesen Dingern abhängig ist, bei IP sogar der Festnetzanschluss, ist eine völlig falsche Entwicklung. Wenn du Pech hast, kannst du im Notfall nicht einmal die Feuerwehr rufen.
#2 Kerstin 2015-09-11 12:34
Die Telekom will aber unbedingt nachziehen und bis Ende 2016 sämtliche Anschlüsse im Land auf IP umrüsten. Ganz toll, hier im Dorf liegen gerade mal 20 DSL-Leitungen á 1000, mit einem besonderen Vertrag auf 2000 aufrüstbar. Mehr ist technisch nicht möglich.
IP-Telefonie für das ganze Dorf über diese Leitung? Wir werden uns Brieftauben anschaffen müssen. Für diesen ganzen Quatsch muss man dann auch noch eine Menge Geld ausgeben. Ich habe nicht die Geduld und das Fachwissen, was dafür nötig ist. Ich muss also einen Techniker mit sattem Stundenhonorar beauftragen, wenn irgendwas nicht will. Und der braucht manchmal eine Ewigkeit, bis er bei der Telekom dann überhaupt eine Antwort kriegt, was die nun wieder für einen Blödsinn angestellt und aus welchen Gründen die Leitung totgelegt haben. Bei IP-Telefonie kann ich aber nicht mal mehr den Techniker rufen. Und der Feuerwehr kann man ja, wenn es brennt, eine Postkarte schicken, dass sie bitte mit dem Löschzug kommen sollen.

Das ist nicht mal mehr Sci-Fi:

Gedanke weiter gesponnen: Wenn man alles macht, was die neue Technik hergibt, also von unterwegs Licht und Heizung steuern, Rolläden hoch und der Kühlschrank bestellt selbständig die Lebensmittel (Wie macht er das? Weiß der, was in meinem Garten gerade reif ist oder auf was ich mal Appetit habe? Das weiß ich ja selber erst in dem Moment, wo der Heißhunger kommt!), dann ist man aber voll am Arsch, wenn das System ausfällt oder sich ein Hacker einschleicht und die Geräte manipuliert. Der Einbrecher sorgt von seinem PC aus dafür, dass die Haustür sich automatisch entriegelt und die Tresortür aufgeht. Sicherheitskameras sind ausgeschaltet oder mit einer Endlosschleife von einem Bild ohne Einbrecher überlagert. Das Garagentor öffnet sich auch gleich, damit er mit dem Auto des Einbruchsopfers auf und davon kann. Falls die Bewohner zu Hause sind: Man kann die Klimaanlage udn die Entlüftung so manipulieren, dass kein Sauerstoff mehr ins Haus kommt und die Leute bewusstlos werden oder sterben. Oder Gas einströmen lassen. Alles nur eine Frage der angewandten Technik.

Der geldgierige Supermarktinhaber hackt den Kühlschrank und liefert tonnenweise Fressalien, die man dann zu bezahlen hat, weil die Bestellung ja nachweisbar von diesem Kühlschrank ausgegangen ist. Jedes Gericht wird ihm Recht geben, wenn er mit dem Hacken so geschickt ist, dass keine Spur zu ihm führt.

Ach ja, und das selbst fahrende Auto. Auch das lässt sich hacken und zu einem Ziel umleiten, wo der Besitzer gar nicht hin will - ob er nun drin sitzt oder nicht. Da brauchen die Autodiebe nicht mal mehr mit einem Draht die Autotür aufbrechen, die kommen ihnen alle auf den Hof gerollt, am besten noch mit Wertsachen im Inneren. Die Eigentümer, sofern sie mit angeliefert werden, kann man dann ja diskret entsorgen, bevor sie mit ihrem Geschrei lästig fallen.
#3 Hermes 2015-09-11 14:20
@ Kerstin

Klasse Plot! Wenn Du jetzt noch irgendwie einen Zauberspiegel unterbringst, hast Du Deinen Beitrag für die Edition. ;-)
#4 G. Walt 2015-09-11 15:10
Einen Hinweis dazu in der ANleitung des Routers wäre wirklich eine Hilfe gewesen. ABer kein Wort davon, dass es eine solche Einstellung überhaupt gibt.
#5 Kerstin 2015-09-12 12:59
@ Hermes: Wenn du den Plot haben willst: bitte schön.

Ich kann ihn noch weiter spinnen: Das Bargeld wird abgeschafft, Zahlungsverkehr läuft nur noch über die allerneuesten Handys. Wenn da was kaputt ist, kriegt man nicht mal mehr die Schranke im Parkhaus auf, um da rauszufahren. Auch normale Türen haben keinen Schlüssel mehr, sondern berechtigte Personen können ein Signal auf ihr Handy laden, das ihnen die Tür öffnet, wenn sie näher kommen. Wenn das beispielsweise im Brandfall nicht mehr funktioniert, werden die Leute mitsamt ihren Wundergeräten gegrillt. Kriminelle dagegen, sofern ein Hacker in der Bande ist: Siehe oben. Die kriegen das schon auf, wenn sie reinwollen.

Dafür ist jeder Bürger rund um die Uhr überwacht. Man kann feststellen, wer wann wo war und was er da gemacht hat. Das kann bis zur Benutzung eines Klohäuschens reichen. Ferner lässt sich auch ermitteln, welche Ware jemand gekauft hat, weil ja auch diese Vorgänge nur noch mit personenbezogenen Daten abgewickelt werden.

Daraus folgt, dass der Handel den weiteren Bedarf errechnet und ungefragt neue Socken liefert, wenn die meinen, dass die vorherige Charge inzwischen Löcher haben müsste. Ich für meinen Teil bin ganz geschickt darin, Socken selber zu stricken und eventuelle Löcher zu stopfen, damit ich die Socken länger tragen kann. Aber keine Chance mit dieser Fähigkeit in der schönen neuen Welt! Das bringt ja das ganze System durcheinander!

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