Der Preis ist heiß - Wie viel darf ein Roman kosten?
Der Preis ist heiß!
Wie viel darf ein Roman kosten?
Wie viel darf ein Roman kosten?
Stellvertretend dafür:
Bestimmt sich der angemessene Preis einer Veröffentlichung nach der Qualität eines Textes? Oder liegt Lefti richtig, der sich eher an der Quantität eines Romanes orientiert? Helfen wir dem Science-Fiction-Fan doch ein wenig. Werfen wir einmal einen Blick auf die Realität.
Tatsächlich zeigt ein Preisvergleich, der auf dem Markt befindlichen Serien mit neuen Inhalten, dass es durchaus eine Korreleation zwischen Preis und Seitenzahl gibt. Als Faustregel gilt, je mehr Seiten, desto höher der Preis. Bestimmend ist aber auch die Erscheinungsform. HCs sind in der Regel teurer als Softcover. Softcover sind teurer als Taschenhefte. Und Heftromane sind schließlich preiswerter als Taschenhefte.
Wer will, kann jetzt natürlich genau ausrechnen, wieviel Seiten Text jeweils pro Cent geboten werden . Aber im Grunde ist die Aufstellung nur bedingt aufschlussreich. Generell sollte man nämlich auch die jeweilige Schriftgröße berücksichtigen. Und letzten Aufschluss gibt natürlich nur die Anschlagszahl der jeweiligen Romane.
"Das ist eine Preiserhöhung von 22,73%, es wirkt fast so, als wolle man die treuen RD-Leser abzocken oder vergraulen.."
(»Der Wächter« im RenDhark-Fanboard)
Verständliche Aufregung? Oder das übliche Geschrei? Immerhin auch bei Maddrax und Perry Rhodan liegt die letzte Preiserhöhung ja noch nicht so lange zurück. Allerdings handelte es sich dort "nur" um 10 Cent je Roman.
Ich muss gestehen, mein erster Gedanke war, was für ein übles Manöver. Wenn mir so etwas im Supermarkt passieren würde, dass ein Produkt bei gleichem Preis nur noch 3/4 Inhalt hätte, ich würde mit den Zähnen knirschen und möglichst zu einem anderen Anbieter wechseln. Das wäre für mich ein klarer Fall von Gewinnmaximierung auf Kosten des Kunden.
Andererseits passt solch eine Ausbeutermentalität so gar nicht zu dem Bild, das ich bisher von den Verlegern der Kleinverlage hatte. Für mich sind (waren?) das bisher selbstlose und aufopfernde Menschen, die voller Idealismus dafür sorgen, dass die Fans weiter mit Lesefutter versorgt werden und dort in die Bresche springen, wo die großen Verlage mangels großer Gewinnmargen schon lange aufgegeben haben. Mein Eindruck war, dass diese Verleger mit viel Herzblut bei der Sache sind und viel Zeit und Engagement in ihre Verlage stecken, ohne dafür entsprechende Gewinne einzufahren. Sollte das Vorgehen bei Ren Dhark daher vielleicht sogar ein selbstloser Akt der Kundenfreundlichkeit sein?
Jahrelang hat man auf Preiserhöhungen verzichtet und jetzt kürzt man lieber den Inhalt als den Preis für die Bücher anzuheben. Womöglich, damit in Zukunft auch die Fans weiter bei der Stange bleiben können, deren Geldbeutel größere Sprünge nicht zulässt? Mein Lieblingsserie bei einem anderen Kleinverlag habe ich schließlich aufgegeben, weil mich die dauernden - zugebenerweise vergleichsweise maßvollen - Preiserhöhungen genervt haben. Um es auf den Punkt zu bringen: Ohne genaue Kenntnisse der Kalkulation und der tatsächlichen Kosten fällt es schwer zu beurteilen, ob die deftige Preiserhöhung bei Ren Dhark in diesem Umfang notwendig oder gerechtfertigt war. Fragwürdig finde ich aber auf jeden Fall das Verfahren, den Inhalt ohne Vorankündigung bei gleichbleibendem Preis zu reduzieren.
Ich muss gestehen, mein erster Gedanke war, was für ein übles Manöver. Wenn mir so etwas im Supermarkt passieren würde, dass ein Produkt bei gleichem Preis nur noch 3/4 Inhalt hätte, ich würde mit den Zähnen knirschen und möglichst zu einem anderen Anbieter wechseln. Das wäre für mich ein klarer Fall von Gewinnmaximierung auf Kosten des Kunden.
Andererseits passt solch eine Ausbeutermentalität so gar nicht zu dem Bild, das ich bisher von den Verlegern der Kleinverlage hatte. Für mich sind (waren?) das bisher selbstlose und aufopfernde Menschen, die voller Idealismus dafür sorgen, dass die Fans weiter mit Lesefutter versorgt werden und dort in die Bresche springen, wo die großen Verlage mangels großer Gewinnmargen schon lange aufgegeben haben. Mein Eindruck war, dass diese Verleger mit viel Herzblut bei der Sache sind und viel Zeit und Engagement in ihre Verlage stecken, ohne dafür entsprechende Gewinne einzufahren. Sollte das Vorgehen bei Ren Dhark daher vielleicht sogar ein selbstloser Akt der Kundenfreundlichkeit sein?
Jahrelang hat man auf Preiserhöhungen verzichtet und jetzt kürzt man lieber den Inhalt als den Preis für die Bücher anzuheben. Womöglich, damit in Zukunft auch die Fans weiter bei der Stange bleiben können, deren Geldbeutel größere Sprünge nicht zulässt? Mein Lieblingsserie bei einem anderen Kleinverlag habe ich schließlich aufgegeben, weil mich die dauernden - zugebenerweise vergleichsweise maßvollen - Preiserhöhungen genervt haben. Um es auf den Punkt zu bringen: Ohne genaue Kenntnisse der Kalkulation und der tatsächlichen Kosten fällt es schwer zu beurteilen, ob die deftige Preiserhöhung bei Ren Dhark in diesem Umfang notwendig oder gerechtfertigt war. Fragwürdig finde ich aber auf jeden Fall das Verfahren, den Inhalt ohne Vorankündigung bei gleichbleibendem Preis zu reduzieren.
Unabhängig vom Fall Ren Dhark ist der Preis generell ein Thema, das immer wieder die Gemüter erhitzt, wie folgende Zitate verdeutlichen:
"Wobei mir 11,90 Euro für ein Buch, das noch nicht einmal den Inhalt von zwei Heftromanen besitzt, schon exklusiv genug ist."
(»Lefti« im Zauberspiegel-Kommentar)
"Wer nach Textmenge geht, dem möchte ich schon lange nicht mehr helfen - dem ist nicht mehr zu helfen."
(»Guido« im Zauberspiegel-Kommentar)
"Dazu kommt, dass im Phantastikbereich teilweise eine ausgeprägte Jammerkultur herrscht, die dazu führt, dass man immer alles möglichst billig haben will."Hat Guido Recht?
(»Heinz Mohlberg« im Interview mit dem Zauberspiegel)
Bestimmt sich der angemessene Preis einer Veröffentlichung nach der Qualität eines Textes? Oder liegt Lefti richtig, der sich eher an der Quantität eines Romanes orientiert? Helfen wir dem Science-Fiction-Fan doch ein wenig. Werfen wir einmal einen Blick auf die Realität.
Tatsächlich zeigt ein Preisvergleich, der auf dem Markt befindlichen Serien mit neuen Inhalten, dass es durchaus eine Korreleation zwischen Preis und Seitenzahl gibt. Als Faustregel gilt, je mehr Seiten, desto höher der Preis. Bestimmend ist aber auch die Erscheinungsform. HCs sind in der Regel teurer als Softcover. Softcover sind teurer als Taschenhefte. Und Heftromane sind schließlich preiswerter als Taschenhefte.
Wer will, kann jetzt natürlich genau ausrechnen, wieviel Seiten Text jeweils pro Cent geboten werden . Aber im Grunde ist die Aufstellung nur bedingt aufschlussreich. Generell sollte man nämlich auch die jeweilige Schriftgröße berücksichtigen. Und letzten Aufschluss gibt natürlich nur die Anschlagszahl der jeweiligen Romane.
Im Grunde ist es aber wie im Kino. Dort zahlt man jeweils für 90 Minuten Film, egal wie die Qualität der Verfilmung ist. Bei Überlänge wird ein Zuschlag verlangt, wieder unabhängig von der Filmqualität.
Bleibt noch die Frage von Heinz Mohlberg, gibt es bei den Fantastik-Fans eine "ausgeprägte Jammerkultur", die die Herausgeber zu niedrigen Preisen zwingt? Oder ist das Phänomen gar auf die SF-Fans begrenzt? Schauen wir uns zum Vergleich doch einmal ein paar Horror-Titel an.
Also zumindest bei Zaubermond und Romantruhe gibt es keine Unterschiede bei der Preisgestaltung zwischen Horror und SF.
Vergleicht man allerdings Heftromane mit Taschenbüchern, Paperbacks und HCs, so stellt man fest, der gute alte Heftroman ist nach wie vor am preiswertesten. Ein Perry-Rhodan-Roman kostet 1,95, ein Ren-Dhark-HC umfaßt etwa den Stoff von drei Heftromanen und kostet 16,90 also 5,63 je Roman, ein Rex-Corda-Paperpack entspricht zwei Heftromanen und kostet 15,90 entsprechend 7,95 pro Einzelroman. Der Fan läßt sich sein Hobby also einiges kosten. "Billig" ist sein Lesestoff nun wirklich nicht. Natürlich werden die Verleger an dieser Stelle mit den Kosten für Druck und Papier argumentieren (denn dass in den Kleinverlagen deutlich höhere Honorare für die Autoren bezahlt werden, darf man wohl ausschließen). Doch für den Leser und Konsumenten spielt dies nur eine untergeordnete Rolle.
Heftromane sind so etwas wie das Fastfood beim Essen. Schnelle, billige Unterhaltung für zwischendurch. Um im Beispiel zu bleiben. Wenn ich Hunger darauf habe, hole ich mir an der Würstchenbude eine Bratwurst für 2 Euro, mit Senf und Brötchen auf einem Pappteller. Und ich bin zufrieden damit. Wenn jetzt jemand käme und mir sagt, die Bude wird geschlossen, aber dafür bekommst Du jetzt im Nobelrestaurant um die Ecke drei Bratwürste auf einem Porzellanteller und mit silbernem Eßbesteck für "günstige" 14 Euro, wäre ich nicht wirklich glücklich! Genau das passiert aber mit den geliebten Romanhelden, egal ob es sich um Ren Dhark, Rex Corda, Raumschiff Promet oder Ad Astra handelt. Und auch das Buchargument zählt nicht wirklich. Jeder Autor bestätigt, dass das Heft anderen Gesetzen folgt als ein Taschenbuch oder Buch. Es ist einfach prägnanter und rasanter, die Dinge werden stärker auf den Punkt gebracht. Wenn man also mehrere Heftromane unter einen Buchdeckel bringt, hat man immer noch mehrere Heftromane und kein Buch! Also liebe Verleger, geht pfleglich um mit euren treuen Lesern, die sich diesen Luxus leisten! Und wundert euch doch bitte nicht, wenn die jugendlichen Leser ausbleiben, denn welcher Teenager kann regelmäßig monatlich für mehrere Serien zwischen 14 und 17 Euro abdrücken.
Bleibt das Argument der Marktwirtschaft. Wenn ein Produkt zu teuer ist, einfach ein preiswerteres vergleichbares Konkurrenzprodukt kaufen. Haut in unserem Fall leider nicht hin. Was nutzt es einem Perry-Rhodan-Fan, dass Sternenfaustromane 20 Cent günstiger sind? Was bringt es einem Ren-Dhark-Fan, dass Lex Galactica oder Bad Earth günstiger sind? Der Fan ist auf Gedeih und Verderb den Verlagen ausgeliefert, nur dort kann er sich die nächste Dosis seiner Lieblingsserie holen. Fan einer bestimmten Serie zu sein ist also ein teurer Spaß, den sich noch am ehesten wohlsituierte ältere Männer (und Frauen) leisten können! Und zum Schluss sagt sich dann der Fan: Egal wie teuer, Hauptsache es geht weiter.
Jenseits aller Rechenkunststücke gilt am Ende wohl die alte Weisheit aus Sid Meiers PC-Spiel Civilization, wo es so schön heißt: "Jede Ware ist wert, was der Käufer dafür zu zahlen bereit ist".
In diesem Sinne: viel Spaß beim Kaufen!
In diesem Sinne: viel Spaß beim Kaufen!
Kommentare
Hallo Leute,
bin leider erst jetzt auf die Diskussion aufmerksam geworden. Und ja: Zumindest für den Bereich Ad Astra und der Fortsetzung kann ich sagen, dass wir da andere Wege gegangen sind. Die beiden ersten völlig neuen Bände umfassten rund jeweils drei Heftlängen - aber es war jeweils nur eine Geschichte, die da erzählt wurde. Also keine drei Hefte hintereinander. Heinz Mohlberg hat mir da freie Hand gelassen.
Und zur Schreibe: Natürlich ist die anders als in den 60ern/70ern. Die Leser sind doch auch längst anderes gewohnt - da sehe ich überhaupt kein Problem drin, etwas anders zu schreiben, als damals.
Von "Schema F" kann jedenfalls keine Rede sein. Dass sich der Bekanntheitsgrad dennoch in Grenzen hält - nun ja, das ist nun mal so bei einer alten SF-Serie. Da würde wohl auch mehr Reklame nichts ändern, derzeit "laufen"eben andere Sujets, Edward und Co. lassen grüßen. Über die Probleme von kleinen Auflagen/(relativ) hohen Buchkosten wurde hier ja schon viel gesagt. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Natürlich wünscht sich jeder Autor große Auflagen.
Über den relativ kleinen Kreis hinaus können ja demnächst noch (etwa durch E-books) neue Leser dazukommen. Ich habe jedenfalls weiter Spaß daran, neue Abenteuer für Chet und Co. zu erfinden. Und ja: Die Hauptdarsteller dürfen (müssen) sich dabei weiter entwickeln. Versprochen: Sie bleiben nicht auf dem Stand der 60er stehen... Man kann Fortsetzungen jedenfalls durchaus so schreiben, dass die alten Leser dabeibleiben, es dennoch nicht zu "altbacken" wird.
Thomas