Gegenrede: Ein Plädoyer für die Synchronisation
Gegenrede:
Ein Plädoyer für die Synchronisation
Wirklich entsetzt war ich aber nicht von der inhaltlich identischen Fassung sondern eher von der Stimme des Hauptdarstellers... Das sollte Stallones Stimme sein? Dieses näselnde Gejaule?
Auch wenns lange her ist, kriege ich auch heute noch das Grausen, wenn ich Stallone in Interviews sehe, bzw. höre. Bei der Wahl der deutschen Stimme hat man bei ihm eine sehr gute Wahl getroffen und da sind schon wir bei einem großen Vorteil der deutschen Synchonisation: Die Sprecher werden in den allermeisten Fällen sehr sorgfältig ausgewählt (wobei nicht immer die Originalstimme als Maßstab genommen wird und das ist häufig auch gut so).
Es kommt eher selten vor, dass man sich nicht auf eine deutsche Stimme einigen kann und der Schauspieler somit in jedem Film eine andere deutsche Stimme hat (siehe z.B. John Candy oder z.T. auch Steve Martin). In manchen Fällen muss man es in Kauf nehmen, weil der Sprecher verhindert ist (wie bei "Stirb langsam 3", wo Thomas Danneberg für Manfred Lehmann eingesprungen ist, was überhaupt nicht passte) oder gar verstorben (Gert Günther Hoffman, Stimme von Sean Connery, William Shatner, Paul Newman etc.)
Aber soetwas fällt auch nur deshalb unangenehm auf, weil diesen Schauspielern wirklich jahre- oder gar jahrzehntelang immer dieselbe Stimme geliehen wurde. Wenn Sprecher auch für mehrere bekannte Schauspieler verantwortlich zeichnen, fällt es Ottonormalgucker meistens gar nicht auf (erschreckend wie wenig Leute tatsächlich ein Ohr für sowas haben!) und Leute wie ich, die darauf achten nehmen es hin, wenn es denn passt. Und das tut es meistens.
Wie im Fall von dem schon erwähnten Thomas Danneberg, der sowohl Hauptsprecher für Sylvester Stallone, als auch für John Cleese, Arnold Schwarzenegger, John Travolta und Terence Hill ist. Wer hats gewusst, wer hats gemerkt? Wenn man nachfragt, die wenigsten!
Die deutsche Synchro funktioniert einfach, zumindest bei den großen Produktionen aber in den letzten Jahren auch bei den Serien. Es kommt sogar vor, dass es hinter den Kulissen regelrechte Auseinandersetzungen gibt, nur damit der Fan seine vertraute Stimme zu hören bekommt. Wie im Fall von Thomas Karallus, der deutschen Stimme von Kevin James, dem "King of Queens". Als dieser seine erste größere Rolle in einem Kinofilm bekam ("Hitch - der Date Doktor") und James eine andere Stimme bekommen sollte (weil es sich um ein anderes Synchronstudio handelte) setzte Karallus sich durch und durfte "seinen" King trotzdem sprechen. Für mich als KoQ-Fan einer der Hauptgründe, warum ich mir den Film überhaupt ansah.
Man sieht also, dass hier meistens mit viel Aufwand und Hingabe gearbeitet wird. Warum also, frage ich, sollte ich mir die Originalfassung ansehen? Noch ein paar Beispiele für hervorragende deutsche Sprecher gefällig: Klaus Kindler/Clint Eastwood, Manfred Lehmann/Bruce Willis (für beide gilt: markanter und cooler als das Original), Wolfgang Draeger/Woody Allan (seit Jahrzehnten!) die Liste ließe sich ewig fortsetzen. Selbst schwierige Fälle, z.B. Komiker, werden meistens adäquat synchronisiert (siehe etwa Robin Williams, dessen langjähriger Sprecher Peer Augustinsky in Filmen wie "Good morning Vietnam" oder "Aladin" selbst Imitationen hinbekommt, oder Jim Carrey, dessen geniale Originalstimme (ja, ich gebe es in diesem Fall gerne zu) man in seinen Filmen nicht vermisst, dank der guten Arbeit eines Stefan Friedrich.
Für mich stellt sich also nicht unbedingt die Frage: Wo liegt der Vorteil der Originalversion, sondern eher die Frage, weshalb ich in den meisten Fällen darauf zurückgreifen sollte, wenn ich in einem Land lebe, in dem Filme mehr als sorgfältig bearbeitet werden. Ich würde dieses also nur in Ausnahmefällen tun. Der Sender "Das Vierte" zeigt manchmal alte Filme die neu synchronisiert wurden. Das tut selbst mir in den Ohren weh, auch wenns gut gemacht ist. Denn auch eine Synchro kann ein Original sein...
Außerdem - seien wir doch mal ganz ehrlich: Ein kleines bisschen Angabe ist ja nun auch dabei, wenn mir einer erzählt er hätte den "Herrn der Ringe" oder "Harry Potter" lieber im Original gelesen, aus dem und dem Grund... ja da kenne ich in meinem Bekanntenkreis Leute, die mir damit nicht wirklich das Original ans Herz legen, sondern doch eher ein bisschen auf die Kacke hauen wollen. Auch ich habe schon englische Originale gelesen und darf sagen, dass ich mich mit dem Englischen über das schulische hinaus beschäftigt habe und somit der Sprache durchaus mächtig bin.
Egal wie gut die Englischkenntnisse auch sein mögen: Ist man kein Muttersprachler wird man ohne die Hilfe von "Langenscheid" nie ganz auskommen, und das ist in meinen Augen halt unnötige Fummelei, die den Lesefluss stört. Auch oder gerade in amerikanischen Filmen, wo ja nun oft der übelste Slang gesprochen wird, kann mir keiner erzählen, dass er wirklich alles versteht.
Trotzdem möchte ich den Fans der Originalfassungen diese natürlich nicht madig machen. Ich persönlich werde auch weiterhin nur in den besagten Ausnahmefällen zu den Originalen greifen und ansonsten viel Freude an der guten deutschen Wertarbeit haben...
Es kommt eher selten vor, dass man sich nicht auf eine deutsche Stimme einigen kann und der Schauspieler somit in jedem Film eine andere deutsche Stimme hat (siehe z.B. John Candy oder z.T. auch Steve Martin). In manchen Fällen muss man es in Kauf nehmen, weil der Sprecher verhindert ist (wie bei "Stirb langsam 3", wo Thomas Danneberg für Manfred Lehmann eingesprungen ist, was überhaupt nicht passte) oder gar verstorben (Gert Günther Hoffman, Stimme von Sean Connery, William Shatner, Paul Newman etc.)
Aber soetwas fällt auch nur deshalb unangenehm auf, weil diesen Schauspielern wirklich jahre- oder gar jahrzehntelang immer dieselbe Stimme geliehen wurde. Wenn Sprecher auch für mehrere bekannte Schauspieler verantwortlich zeichnen, fällt es Ottonormalgucker meistens gar nicht auf (erschreckend wie wenig Leute tatsächlich ein Ohr für sowas haben!) und Leute wie ich, die darauf achten nehmen es hin, wenn es denn passt. Und das tut es meistens.
Wie im Fall von dem schon erwähnten Thomas Danneberg, der sowohl Hauptsprecher für Sylvester Stallone, als auch für John Cleese, Arnold Schwarzenegger, John Travolta und Terence Hill ist. Wer hats gewusst, wer hats gemerkt? Wenn man nachfragt, die wenigsten!
Die deutsche Synchro funktioniert einfach, zumindest bei den großen Produktionen aber in den letzten Jahren auch bei den Serien. Es kommt sogar vor, dass es hinter den Kulissen regelrechte Auseinandersetzungen gibt, nur damit der Fan seine vertraute Stimme zu hören bekommt. Wie im Fall von Thomas Karallus, der deutschen Stimme von Kevin James, dem "King of Queens". Als dieser seine erste größere Rolle in einem Kinofilm bekam ("Hitch - der Date Doktor") und James eine andere Stimme bekommen sollte (weil es sich um ein anderes Synchronstudio handelte) setzte Karallus sich durch und durfte "seinen" King trotzdem sprechen. Für mich als KoQ-Fan einer der Hauptgründe, warum ich mir den Film überhaupt ansah.
Man sieht also, dass hier meistens mit viel Aufwand und Hingabe gearbeitet wird. Warum also, frage ich, sollte ich mir die Originalfassung ansehen? Noch ein paar Beispiele für hervorragende deutsche Sprecher gefällig: Klaus Kindler/Clint Eastwood, Manfred Lehmann/Bruce Willis (für beide gilt: markanter und cooler als das Original), Wolfgang Draeger/Woody Allan (seit Jahrzehnten!) die Liste ließe sich ewig fortsetzen. Selbst schwierige Fälle, z.B. Komiker, werden meistens adäquat synchronisiert (siehe etwa Robin Williams, dessen langjähriger Sprecher Peer Augustinsky in Filmen wie "Good morning Vietnam" oder "Aladin" selbst Imitationen hinbekommt, oder Jim Carrey, dessen geniale Originalstimme (ja, ich gebe es in diesem Fall gerne zu) man in seinen Filmen nicht vermisst, dank der guten Arbeit eines Stefan Friedrich.
Für mich stellt sich also nicht unbedingt die Frage: Wo liegt der Vorteil der Originalversion, sondern eher die Frage, weshalb ich in den meisten Fällen darauf zurückgreifen sollte, wenn ich in einem Land lebe, in dem Filme mehr als sorgfältig bearbeitet werden. Ich würde dieses also nur in Ausnahmefällen tun. Der Sender "Das Vierte" zeigt manchmal alte Filme die neu synchronisiert wurden. Das tut selbst mir in den Ohren weh, auch wenns gut gemacht ist. Denn auch eine Synchro kann ein Original sein...
Außerdem - seien wir doch mal ganz ehrlich: Ein kleines bisschen Angabe ist ja nun auch dabei, wenn mir einer erzählt er hätte den "Herrn der Ringe" oder "Harry Potter" lieber im Original gelesen, aus dem und dem Grund... ja da kenne ich in meinem Bekanntenkreis Leute, die mir damit nicht wirklich das Original ans Herz legen, sondern doch eher ein bisschen auf die Kacke hauen wollen. Auch ich habe schon englische Originale gelesen und darf sagen, dass ich mich mit dem Englischen über das schulische hinaus beschäftigt habe und somit der Sprache durchaus mächtig bin.
Egal wie gut die Englischkenntnisse auch sein mögen: Ist man kein Muttersprachler wird man ohne die Hilfe von "Langenscheid" nie ganz auskommen, und das ist in meinen Augen halt unnötige Fummelei, die den Lesefluss stört. Auch oder gerade in amerikanischen Filmen, wo ja nun oft der übelste Slang gesprochen wird, kann mir keiner erzählen, dass er wirklich alles versteht.
Trotzdem möchte ich den Fans der Originalfassungen diese natürlich nicht madig machen. Ich persönlich werde auch weiterhin nur in den besagten Ausnahmefällen zu den Originalen greifen und ansonsten viel Freude an der guten deutschen Wertarbeit haben...
Stefan Robijn
Kommentare
Okey, es gibt gute Synchro und es gibt schlechte (wie alles im Leben nicht immer so toll ist), aber damit muss man leben. Ich sag da einfach mal: Seien wir überhaupt froh, dass man sich hier die Mühe macht.
Irgendwie will mir auch dieses krampfhafte Pro und Kontra nicht in den Kopf. Wer unbedingt in "Original" hören (oder lesen) will, dem stehen diese Möglichkeiten doch offen. Warum also hier mit Gewalt Leute bekehren?
Aber es gibt noch einen anderen Punkt: Bei STARSHIP TROOPERS wurde die deutsche Synchro eingesetzt, um das Original zu entschärfen, bei ZOMBIE II sind sogar Aussagen enthalten, die das genaue Gegenteil der US-Fassung beinhalten.
Wie Stefan schon sagte: Man muss Muttersprachler sein, um wirklich alles zu verstehen. Auf DVD mache ich es so, dass ich mir zum englischen Original die englischen Untertitel zuschalte, wenn ich am PC schaue. Das Dictionary ist nur einen Mausklick entfernt.
Für mich sehe ich da den Zug abgefahren und will es auch nicht mehr. Die einzige Sprache die ich schon in meinen jüngeren Jahren gerne gelernt hätte, war Französisch, aber das gab es bei uns auf der Schule als Fach damals noch nicht.
Dafür hatte ich Englisch noch nie gemocht. Weltsprache hin oder her.
Aber das soll jetzt kein Plädoyer gegen die Synchro sein. Absolut nicht! Ich bin dankbar für die wirklich gelungenen Übersetzungen, kann den Film dabei richtig genießen und schaue ihn mir unter Umständen später noch einmal im Original an.
Theoretisch sollte ich jetzt die nächste Sprache anfangen. Spanisch oder Italienisch... hm...
Hm...nochmal, vielleicht wird es dann verständlicher. Ich will gar nicht wissen ob das andere besser ist. Mir reicht die Synchro völlig. Aber es geht ja auch nicht um mich. Ich halte es nur für Blödsinn, hier diese Pro und Kontra-Diskussion wieder auf zu machen. Wer das ganze im Original hören will, dem steht doch nichts im Wege. Man kann es bei DVDs usw. anklicken oder im Internet heraus suchen und fertig ist es. Und wer sich diesen Akt nicht antun will, der nimmt eben die Synchro-Fassung und ist auch glücklich (oder nicht, dann ist es allerdings ein persönliches Problem). Also, jeder kann Heute kriegen was er will, warum jetzt wieder diese unfruchtbare Diskussion die nichts bringt? Ich arbeite zwar auch in einem amerikanischen Konzern, aber wenn ich mich hier mit den meisten Mitarbeitern verständigen möchte, und zwar in deren Landessprache, wäre ich mit Türkisch besser bedient als mit Englisch.
Oder nochmals kurz gesagt: Jeder kann es doch halten wie er will da nunmehr die Möglichkeiten bestehen. Also warum wieder diese Bekehrungsdiskussion aufwärmen, die eigentlich anhand der gebotenen persönlichen Möglichkeiten fruchtlos ist.
Manches kann ich mir auch mal Schwarz-Weiß anschauen, also mit inhaltlichem Verlust. Aber es gibt auch einfach Filme und Serien, wo ich immer die deutsche Synchronfassung vorziehen würde.
Wenn ich zum fremdsprachigen Original greife, dann deshalb, weil ich mich zum Verständnis verbessern da etwas reinhöre, aber da kenne ich dann meist entweder schon die deutsche Fassung, oder ich schau mir diese später trotzdem noch an.
Harry Potter war mein Aha-Erlebnis. Die ersten drei Bücher las ich auf deutsch, kurz darauf kam Band 4 auf englisch heraus und da der hier im Buchhandel erhältlich war, habe ich es einfach mal ausprobiert. Bei den restlichen Büchern dann genauso.
Beides hat seinen eigentümlichen Reiz und ich freu mich, wenn ich frei auswählen kann, ohne mich entweder für das eine, oder das andere entscheiden zu müssen.
Heute, also 5 Jahre später sehe ich das zum Teil etwas anders.
Ich gebe Pisanelli Recht, man gewöhnt sich an allem (sogar am Dativ)
Bei der "Nanny" die ich ja heiß und innig liebe ist es z.B so, dass die ganze Serie in der deutschen Fassung eigentlich keinen Sinn macht, weil die ganzen Anspielungen auf ihre schreckliche Stimme ins Leere schießen. Die deutsche Stimme klingt nämlich eher angenehm. Andererseits liebe ich diese deutsche Stimme und kann mich einfach nicht an das Original gewöhnen.
Auch bei Two and a half men ist das so. Ich hasse Charlie Sheens Stimme. Ebenso verhält es sich mit Seinfeld. Aber hätte man beides zuerst im Original gesehen, wäre es vielleicht genau umgekehrt.
Und es bleibt einem einiges erspart. Früher hat man z.B in den Dialogen gerne mal Namen geändert, die hier keiner kennt und dann ist da in einer amerikanischen Serie plötzlich die Rede von Thomas Gottschalk.
Manchmal gibt's ja auch keine deutsche Fassung. Bei "The Walking dead" auf der PS3 wusste ich es zu schätzen.