Ein vergessenes Thema - Gedanken zu den »Professor Zamorra« - Taschenbüchern ...
Ein vergessenes Thema
Gedanken zu den »Professor Zamorra«-Taschenbüchern
»Das hat mir nicht so gefallen!« oder »Hätte man dies nicht so oder so machen können?« usw. Gerade solche vergessenen Themen wären prädestiniert für Taschenbücher. Wenn ein Autor sich dieser Themen annimmt, bemüht er sich nach meiner Ansicht mit Herzblut, die Geschichten ordentlich logisch aufzugreifen um sie zu Ende zu schreiben. Dadurch das Professor Zamorra immer nur alle zwei Wochen auf den Markt kommt, dauert es ein wenig länger, bis ein Thema beendet ist. Dafür ist die Qualität der Romane sehr hoch.
Auch wenn von 1987 bis 1999 Werner Kurt Giesa überwiegend die Romane geschrieben hat, so hatte er über etliche Themen einfach nicht mehr weiter berichtet. In meinem letzten Artikel habe ich ja über Vergangenheits-Abenteuer berichtet. Wenn Rolf Michael weiter für Zamorra geschrieben hätte, wäre auch der Roman Nummer 361: »Am Tor zur Hölle« zu einer Fortsetzung gekommen, wo er eine kleine Fußnote gesetzt hatte. In diesem Roman war Zamorra ja auch im Hades. Die Toten sprachen mit ihm, dass er schon einmal da gewesen wäre. Unser Professor konnte sich nur nicht daran erinnern. Diese Geschichte hätte mich damals schon interessiert.
Direkt will ich ja eigentlich nicht über das Thema ›Vergessene Handlungsebenen‹ schreiben. Ich möchte mehr über die Hardcover und Taschenbücher hier und jetzt schreiben. Nicht über den Inhalt, sondern mehr über das Umfeld aus meiner Sicht.
Es gab so viele Themen, die, wie oben beschrieben, einfach nicht mehr weiter verfolgt wurden. So freute ich mich, dass Themen in den HC und danach in den Taschenbüchern verarbeitet wurden, die beim Zaubermond Verlag von Oktober 2002 bis Dezember 2014 in 52 Ausgaben erschienen. Bei den HC kristallisierte es sich tatsächlich heraus, dass die Nebengeschichten unabhängig zu den Romanen entstanden sind. Der Höhepunkt dieser HC war der Vierteiler Band 25 – 28, ›Desaster‹. Aber irgendwann hatten die Verantwortlichen einen Fehler begangen. Es hieß ja, man könnte die ganzen Romane unabhängig von den HC/Taschenbüchern lesen. Irgendwann haben die Autoren aber doch ab und zu darauf in den Heftromanen hingewiesen. Es gibt aber einige Leser, die die HC und Taschenbücher nicht kennen.
Nachdem aber Zaubermond seine Verkaufsstrategie umgestellt hatte, stampfte man viele Serien ein. Zaubermond gab den Lesern die Möglichkeit, diese Serien zu günstigeren Konditionen zu kaufen, um das Lager zu leeren. Nach meiner Ansicht war dies ein Fehler. Die Autoren hätten so vieles noch erzählen können in den Taschenbüchern. Jetzt müssen wir Leser uns damit begnügen, dass nur alle zwei Wochen die Abenteuer auf dem Markt kommen.
Nach meiner Ansicht könnte Bastei Lübbe die Zamorra-Taschenbücher – wenn sie es sich zutrauen – selber herausbringen. Ich denke schon, dass viele Leser diese neuen Abenteuer als E-book oder Print kaufen würden. Das sieht man ja auch an JS, hier wird der Leser durch die Strategie von Bastei Lübbe regelrecht überschüttet. Ein wenig mutiger sollten sie schon sein, um neue Professor Zamorra-Taschenbücher auf den Markt zu bringen. Man muss einmal den Vergleich zum Branchenführer ansetzen: VPM traut sich auch immer wieder, etwas neues im Perry Rhodan-Universum auf den Markt zu bringen. Auch werden alte Taschenbücher für Neuleser überarbeitet und gedruckt, um der neuen Leser-Generation die früheren Geschichten von Perry Rhodan näher zu bringen. Als Perry Rhodan NEO vor vier Jahren herauskam war es schon ein Experiment und Wagnis, ob der Leser das auch annimmt – und bis jetzt läuft die Serie gut. Gerade da könnte Bastei Lübbe ein wenig über den Tellerrand schauen um zu sehen, dass man auch immer wieder etwas Neues zu einer seit Jahrzehnten bestehenden Serie bringen kann. Das Wagnis eingehen und nicht auf den eigenen Lorbeeren hocken bleiben. Mut, etwas Neues zum Bestehenden hinzuzufügen. Innovationen sind gefragt.
Wir sehen dies doch an den ganzen Horrorserien sowie an Fantasy im Fernsehen, auch in Taschenbüchern sowie Büchern. Der Konsument will sich gruseln und fürchten.
Bei manchen Romane von Professor Zamorra wünschte ich schon, dass das in einem Taschenbuch ausführlicher beschrieben worden wäre. So sind doch einige Geschichten in Heftromanen straffer geschrieben, gehen weniger ins Detail. Bei den Mehrteilern sieht man den Unterschied deutlich.
Wenn sich Bastei Lübbe trauen würde, könnten sie auch das Taschenbuch von Werner Kurt Giesa »Kristall der Macht« neu heraus bringen. Danach könnte man anfangen als Schmankerl »500 mal Zamorra« bringen. Diese zwei Taschenbücher waren die Highlights der Zamorrahochkultur. Als Zamorrafan musste man diese damals haben und lesen. Das Problem ist aber: wer hat die Rechte darauf?
Natürlich müsste Bastei Lübbe die richtige Strategie für die Werbung entwickeln. Das ist nämlich das A und O, damit die Taschenbücher gekauft werden.
Aber das ist ja nur ein Gedanke. Die Hoffnung stirbt zum Schluss. Aber vielleicht traut sich ja Bastei Lübbe einmal die Taschenbücher neu auf den Markt zu bringen – um danach neue Geschichten der Autoren zu veröffentlichen. Vielleicht sollten wir als Leser den Verlag in Briefen oder E-Mails darauf aufmerksam machen, dass wir weitere Geschichten im Taschenbuchformat lesen möchten.
Im diesen Sinne.
Euer Rudi.
Kommentare
Und BASTEI ist bei den Taschenbuch-Neuauflagen noch nicht mal fähig die Retro Ballestar Bilder zu nehmen.
Liebloser geht es nicht mehr, vmtl. wurde auch wieder anlog den alten Neuauflagen der Hafte auch kräftig zensiert (habe es aber noch nicht abgeglichen) ...
Ich kaufe zwar auch mittlerweile aus Platzgründen vollwertige Roman-ebooks, mit sammeln hat das aber nichts mehr zu tun, denn auf dem legalen Weg gehört dir des ebook nie und es könnte jederzeit gelöscht werden.
Ich kann dich zwar verstehen als Fan der PZ-Serie, keine Frage. Aber in Sachen Umsetzung und Verkaufszahlen gehen da glaube ich recht schnell die Lichter aus.
Laurin, wen es nur an die Druckkosten scheitert wie du es geschrieben hast. Da gibt es nur noch die einzige Möglichkeit von Anfang an direkt als eBook herauszubringen. Es gibt immer einen Weg um sowas zu realisieren. Printausgaben wären mir aber lieber.
Denn siehe. Bastei müsste die Verträge der alten PZ- HC/TB neu aushandeln. Die Heftserie läuft eher mit euiner verkauften Auflage unter 5.000 Exemplaren. Im Vergleich dazu: PR läuft in der Erstauflage mit einer verkauften Auflage plus 60.000.
Da TB/HC (oder ein eBook-Ausagabe) ein Zusatzangebot sind, die ihre Leserschaft aus den vorhandenen Potential schöpfen soll, sieht die Sache eher finster aus. Wieviel PZ-Leser s9ollen diese Ausgabe denn kaufen? Vorher hat das auch nur weniger als 500 gekauft. Und beworben wurden die Dinger ja auf der Leserseite.
Ich denke, Du siehst das zu optimistisch ...
Edit: Und die Druckkosten sind nicht der entscheidende Anteil an den Kosten. Das sollte man immer bedenken.
Zumindest zeigt die neue Covergestaltung eine gewisse Sorgfalt, auch wenn ich den ganzen Shutterstock-Mist grundsätzlich furchtbar finde.
Aber neue Zamorra-TBs halte ich auch für völlig illusorisch. Das hat wenig mit "trauen" und viel mit sinnlosen Investitionen zu tun. Und wenn sie sich nicht mal mehr bei Zaubermond verkauft haben, warum dann plötzlich bei Bastei? Darüber hinaus hat Bastei die ganze Sparte der Serientaschenbücher schon vor Jahren gestrichen. Da fangen die doch nicht wieder von vorn an, und dann ausgerechnet mit dem PZ. Das verkauft sich einfach nicht mehr. Oder hältst du es für einen Zufall, dass ausgerechnet VPM seine Taschenbuchnachdrucke jetzt bei Zaubermond rausbringt und nicht mehr in Eigenregie?
Hier könnte Klaus N. Frick uns besser aufklären.
Mit legalen Mitteln kann man kein Verlags-ebook mit Kopierschutz lokal abspeichern (sieht man von den meist minderwertigen Hobbyautoren-Publikationen mal ab) - durch diese Gängelung analog den MP3-Anfängen (die gleichen raffgierigen An Entscheider-Positionen) und den überteuerten Preisen (gleicher Preis wie Printausgabe) wird der ebook-Verkaufsmarkt sich auch nie vollwertig etablieren.
Aber was solls die meisten die ich kenne machen es wie mit jedem Kopierschutz - schon aus trotz knacken und tauschen. Verschenktes Potential für die Verlage die sich nicht einigen können ...
Romanhefte werden z.Z. gut verkauft, sagt mein Zeitschriftenhändler. Auch Bastei bringt ja „ Fort Aldamo“ neu heraus. Bastei hat einfach nicht den Mut neues im Roman-Sektor zu bringen.
@Rudi: Warum sollte KNF das machen? Die Fakten bzgl. der Auflagen sind auch so erkennbar.
Auch Bastei bringt nicht verkaufte Hefte in 3er Aufmachung nochmals beim Zeitschriftenhändler für € 3,50 unter. ( Meistens Western) Die doppelte Vertriebsschiene von Kelter bringt wirtschaftlich nicht viel, da pro Heft 10 Cent zu bekommen sind. Karstadt verkaufte früher ein Heft für 30 Cent. In unsere Gegend hat Karstadt bzw. Kaufhof keine Kelter-Reste mehr im Verkauf. Kelter hat im Lebensmittelhandel/Zeitschriftenhandel früh Fuß gefaßt, während erst in letzter Zeit Bastei wieder im Lebensmittelhandel etwas mehr vertreten ist.
Gemini war doch eine Reihe mit Einzeltiteln, keine Serie.
ZK? Zauberkreis oder Zeitkugel?