Zwei Helden - Zwei Universen - Für die Fans von Professor Zamorra und John Sinclair.
Zwei Helden - Zwei Universen
Für die Fans von Professor Zamorra und John Sinclair
Als ich gelesen habe, dass ein Crossover mit John Sinclair und Zamorra kommen sollte, überlegte ich mir, wie die Autoren das Problem des John Sinclair-Universums, sowie des Zamorra-Universums lösen wollen. Da ja diese zwei Universen in verschiedene Richtungen expandiert sind.
Die Lösung ist einfach und genial geschrieben. Habe aber einige Ungereimtheiten gelesen. Gerade das Amulett ist mir hier aufgefallen. Es heißt doch, wenn unser Zamorra das Amulett zu lange benützt, zieht es ihm seine eigene Energie ab. Doch stellenweise wurde das ganze Potenzial des Amuletts genutzt, ohne das Zamorra Energieverlust hatte.
Für mich ist dieser Dreiteiler auch eine große Hommage an Helmut Rellergerd für die vielen John Sinclair-Romane, die er geschrieben hat. Welcher lebende Autor kann von sich behaupten, eine Serie so lange alleine zu schreiben?
In ersten Teil von Andreas Balzer merkt man, dass es die Einleitung für etwas größeres ist. Dieser Roman knüpft übergangslos an den Roman von Andreas Balzer an. Was mich überrascht hat, war Bélanger, der Magie und Technik virtuose zusammen spielen lässt. Der erste Teil des Dreiteilers war ein fulminanter Auftakt. Und doch habe ich etwas vermisst: John Sinclair. Er wurde nur zum Schluss erwähnt, mehr nicht. Hätte mir John Sinclair mehr ab der Mitte des Romans gewünscht und nicht nur die Erwähnung zum Schluss. Nichtsdestotrotz bekommt der erste Teil von mir 4,5 Sterne. Warum nur 4,5 Sterne? Ganz einfach, die ruhigen Passagen für einen Auftakts-Roman hätten übersichtlicher sein müssen. So hat man im Enddefekt keine ruhige Minute zum Verschnaufen gehabt. Wenn es nur ein Einteiler gewesen wäre, okay. So musste ich zwei Wochen ungeduldig warten, um zu erfahren wie es weiter geht.
Der zweite Teil von Andreas Balzer. Darf man sich freuen? Ja, sage ich. Gleich vorab. Diesmal nur 3,5 Sterne aus meiner Sicht, so gut der Roman auch war. Was mich gestört hatte: die vielen Gezwitscher zwischen den zwei Welten, hin und her – hin und her. Hier hätte ein weiterer Roman nicht geschadet. Man hätte besser die Charaktere beschreiben, mehr in die Tiefe eingehen können. So bleibt doch ein kleiner Beigeschmack ohne darüber Nachzudenken wieso – weshalb – warum. Man hatte einfach keine Zeit, denn eine Action nach der anderen wurde geboten. Was für eine Ironie des Schicksals: In John Sinclairs Welt wurde Zamorra von normalen Gangstern – auch wenn von einem Dämon angeheuert – getötet. Diesmal denke ich war es ein Hommage an Werner Kurt Giesa. Es wurde ja damals das Beaminister-Cottage, wo Zamorra und Nicole einige Zeit lebten, als Leonardo Château Montagne eingenommen hatte, gesprengt von Terrorristen. Es ist also nichts neues, dass Dämonen normale Killer anheuern.
Der dritte Teil konnte mich wieder voll überzeugen. Es wurde minutiös auf das Finale hingeschrieben. Eine kleine Anmerkung von Julian Peters aus dem John Sinclair-Universum über unseren Julian Peters, ließ mich doch aufhorchen. Wenn ich mich nicht irre, heißt es ja, das unser Julian Peters in der Nummer 1110: »Äon« von Manfred Weinland in die Adern der Welt eingegangen ist. Aber nur das Finale am Schluss war doch ein wenig verwirrend. Unser Asmodis gegen den aus dem John Sinclair-Universum. Ich hätte hier einen Magiekampf erwartet, aber nee. Sie prügeln sich wie zwei aus der Gosse, schon Lustig. Aber anderseits ist mir diese Variation doch Logisch. Julian und Sara durften nicht gestört werden, um die Magie zu stabilisieren und um die Anomalie einzudämmen. Verschwunden sind sie nicht, aber es kann keiner mehr aus dem John Sinclair-Universum in unser Zamorraversum kommen. 4,5 Sterne für den Roman.
Mein Fazit des Dreiteilers: Viele Fans haben sich das gewünscht, eine Zusammenarbeit (Crossover) von Professor Zamorra und John Sinclair. Doch seit dem Mehrteiler ab der Nummer 1000: »Luzifers Plan« von Christian Schwarz und Manfred H. Rückert, haben sich diese zwei Universen noch weiter auseinander bewegt. Wie kann man für die Fans ein Crossover schreiben, überlegten die Autoren bestimmt bei einer ihrer letzten Konferenzen. So wurde die Anomalie von Andreas Balzer dafür hergenommen aus der Nummer 1107: »Tod auf dem Gelben Meer«, wo sie zum ersten Mal auftrat. Wir Leser haben auch lange geraten, wer Bélanger ist. Ich hätte eher gedacht ein Erzdämon aus dem Zamorraversum. Das er aus dem John Sinclair-Universum kam, ist mal was anderes.Für mich war der Dreiteiler der Güteklasse gut. Mit überraschenden Wendungen und Wirrungen. Wenn der zweite Teil nicht wäre, könnte man sagen »Wow!« Schade sage ich nur dazu, gerade dieser Roman hatte so viel Potenzial gehabt. Deswegen habe ich auch geschrieben, ein Roman mehr und man hätte tiefer auf die Charaktere eingehen können. So bleibt doch ein kleiner Nachgeschmack für jemand, der beide Serien liest, dass so ein Event nie mehr zustande kommen wird, da die Anomalie so weit zurückgesetzt wurde.
Kommentare
"Als ich gelesen habe, dass ein Crossover mit John Sinclair und Zamorra kommen sollte, überlegte ich mir, wie die Autoren das Problem des John Sinclair-Universums, sowie des Zamorra-Universums lösen wollen. Da ja diese zwei Universen in verschiedene Richtungen expandiert sind."
Vertue ich mich jetzt da, oder hatte es nicht schon einmal ein Crossover oder zumindest die Erwähnung von Prof. Zamorra in der JS-Serie gegeben?
Zitat:
"So bleibt doch ein kleiner Nachgeschmack für jemand, der beide Serien liest, dass so ein Event nie mehr zustande kommen wird, da die Anomalie so weit zurückgesetzt wurde."
Och, wenn Verlag/Autoren wöllten ginge da bestimmt nochmal was.
Zitat:
"Habe aber einige Ungereimtheiten gelesen. Gerade das Amulett ist mir hier aufgefallen. Es heißt doch, wenn unser Zamorra das Amulett zu lange benützt, zieht es ihm seine eigene Energie ab. Doch stellenweise wurde das ganze Potenzial des Amuletts genutzt, ohne das Zamorra Energieverlust hatte."
Ja, das kann ich nachvollziehen. Da haben die Helden schon eine ganze Spielkiste von Wunderwaffen und dann werden in der Handlung noch nicht mal deren Beschränkungen eingehalten nach dem Motto ... Merkt ja doch eh keiner.
Zitat:
"Ich hätte hier einen Magiekampf erwartet, aber nee. Sie prügeln sich wie zwei aus der Gosse, schon Lustig."
Solange sie sich nicht kratzen und beißen wie zwei kleine Mädchen, geht's ja noch.
Ich frage mich da gerade, ob es nicht (auch vielleicht für die Fans) eine interessantere Idee gewesen wäre, hier unabhängig vom Verlauf der jeweiligen Serie ein Crossover von Sinclair/Zamorra in Buchformat, ähnlich wie "Brandmal" oder "Oculus" zu machen? Da hätte man eventuell auch freier die Story handhaben können. In der Heftserie geht das ja mit der Zeit auch etwas unter.
Gespenster Krimi 122: Der Fluch aus dem Dschungel (HR) – John Sinclair & Professor Zamorra
Gespenster Krimi 195: Totentanz im Hexenclub (Tenkrat) – Tony Ballard & John Sinclair
John Sinclair 0025: Das Geheimnis des Spiegels ( Tenkrat) – Tony Ballard
John Sinclair 0064: Der Hexer von Paris (HR) – Professor Zamorra
John Sinclair 0065: Gefangen in der Mikrowelt (HR) – Professor Zamorra
John Sinclair 0098: Der Joker des Teufels (Friedrich Tenkrat) – Tony Ballard
John Sinclair 0103: Asmodinas Todesengel (HR) – Damona King
John Sinclair 0146: Höllenfahrt im Todesstollen (Tenkrat) – Tony Ballard
John Sinclair 0211: Das Geistergrab (HR) – Mark Baxter
John Sinclair 0212: Herr der roten Hölle (HR) – Mark Baxter
John Sinclair 0541: Buddhas schreckliche Botschaft (HR) – Mark Baxter
John Sinclair 0542: Himalaya-Grauen (HR) – Mark Baxter
Aber gefallen hat es mir trotzdem. Sogar weit besser, als die normalen Romane von PZ. Ich würde mich über ein neues Crossover freuen. Und wirklich unmöglich würde ich es nicht halten. Denn, was ist Unmöglich in Romanen? Eigentlich gar nichts. Es braucht nur die richtige Idee
Ich hatte zwar damals JS nicht immer regelmäßig gelesen (einige Romane bekam ich auch durch einen damaligen Schulfreund, wenn er einen Roman ausgelesen hatte), meinte mich aber daran erinnern zu können, mal entsprechend was gelesen zu haben, weshalb ich dann aus Neugierde damals auch mal zu einem Prof. Zamorra gegriffen hatte. Zu der Zeit war es auch bei uns ja noch kein Problem gewesen, an bestimmte Serien gerade von Bastei und Kelter in den entsprechenden Läden bzw. Kiosk heran zu kommen.
@Rudi Bading:
Das es anhand der doch recht verschiedenen Herangehensweisen an die Handlungsabläufe es nicht gerade einfach ist, beide Charaktere unter einen Hut zu bekommen, kann ich mir da durchaus vorstellen, auch wenn ich es selbst ja nicht gelesen habe. Bei uns im Städtchen an einen PZ zu kommen, ist nämlich faktisch auf dem normalen Weg schon unmöglich und extra bei einem Händler des Vertrauens nur diese dann extra für mich zu bestellen, wollte ich nun auch nicht in Angriff nehmen, zumal ich von beiden Serien mittlerweile zu weit weg bin.
Nachtrag: Danke für die weitere Info auch an Harantor.
Auch was die Gefahr eienr Einstellung der PZ Serie betifft bekam ich folgendes als Antwort: Wäre die PZ eine TV Serie müsste sie gegen Ende einer jeden Staffel zittern ob es noch eine weitere Staffel geben wird oder nicht. Sinclair ist das Zugpferd des Verlages. Sinclair läuft immer noch sehr gut. Deshalb gibt es von dieser Serie auch Neuerdings Conventions, Tb und allerlei Merchandise.
wegen Zeitmangel bin ich erst jetzt zum Lesen gekommen. Hab ich das richtig verstanden, dass einer der beiden John Sinclair getötet wurde, und zwar der aus dem hiesigen PZ-Universum, und der "andere" ist wieder abgereist? Das wäre doch ein ziemlicher Continuity-Fehler, oder?