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... Timo Bader über das Weben von Geschichten und gar nicht über Webstühle

Timo Bader - Ein Geschichtenweber... Timo Bader ...
... über das Weben von Geschichten und gar nicht über Webstühle

Nachdem wir die Begrüßung schon vor einigen Stunden hinter uns gebracht und geklärt hatten, wie ich zum Zauberspiegel kam, gab mir Timo Bader, einer der vier Admins der Geschichtenweber ein Interview. Es waren zwar nur wenige Fragen, die er allerdings mit sichtlicher Freude beantwortete.

Die Geschichtenweber verstehen sich als eine "Autorengemeinschaft" (Zitat von der Website der Geschichtenweber), die es sich zum Ziel gesetzt hat, Anthologien zu erarbeiten, zu planen, zu sammeln - und Verlagen anzubieten.

Eine Geschichte aus "Die Formel des Lebens" hat bei der diesjährigen Verleihung des DPP den Preis für die beste Kurzgeschichte gewonnen. Auf diese Anthologie nimmt Timo Bader im Verlauf des Interviews ebenfalls Bezug.

Im  "Casseler Gespräch" hatten wir mit Carsten Steenbergen einen weiteren Geschichtenweber im Interview.

Jimmy: Also, Timo. Erst einmal vielen Dank, dass du dich für dieses Interview bereit erklärt hast. Wie wäre es, wenn du erst einmal etwas über dich erzählst?
Timo: Ich komme aus der Nähe von Stuttgart, bin 1983 geboren und schreibe Fantasy neben meinem Studium. Ich studiere Deutsch und Englisch.

Jimmy: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Timo: Hauptsächlich über die Schule, weil wir da immer schon kreatives Schreiben im Deutschunterricht gemacht haben, was relativ selten ist. Aber wir haben das eben gemacht. Da haben wir dann auch immer bei Wettbewerben für Kurzgeschichten mitgemacht. Einmal habe ich einen Schlafsack gewonnen (lacht). Und so ging es dann weiter. Ich habe bei Ausschreibungen von Verlagen teilgenommen und Kurzgeschichten veröffentlicht.

Jimmy: Du bist ja Mitgründer der Geschichtenweber. Wie kommt man denn auf die Idee so eine Gruppe zu gründen?
Timo: Wir haben uns damals zusammengefunden, als eine Gruppe von Leuten, die kreatives Potenzial hatten und Geschichten gemeinsam erfinden wollten. Und so haben wir diese Gruppe gegründet, um Projekte wirklich von der Idee bis zum fertigen Buch durch zu planen und zu realisieren, die Autoren zu sammeln, die Geschichten zu sammeln und dann wirklich professionell Verlage anzuschreiben, uns zu bewerben, dann später, nach der Veröffentlichung, Lesungen zu organisieren, um die Autoren zu unterstützen. 

Jimmy:Wie lange existiert diese Gruppe nun schon?
Timo: Also, nächstes Jahr feiern wir unser 5-jähriges Jubiläum.

Jimmy: Wer kommt auf die Idee Ausschreibungen zu machen und lässt sich die Themen einfallen?
Timo: Das ist mittlerweile so im Forum, dass wir einen Bereich für Projektideen haben, wo wirklich jeder, der im Forum angemeldet ist, Ideen einbringen kann. Klar, nicht aus jeder Idee wird später ein Projekt oder ein Buch, aber es wird eben darüber diskutiert. Je nach Beteiligung kann man erkennen, ob Interesse vorhanden ist; gibt es Leute, die das lesen würden, und Leute, die darüber gerne schreiben würden? Dann muss man dafür einen Projektleiter finden, der daraus ein Konzept macht. Wir haben da ganz klare Richtlinien. Später schauen wir Admins nach, ob das was werden kann, und ob wir dafür einen Verlag finden. Und dann versuchen wir das zu unterstützen, dann wird es ein Projekt und wir schauen, dass es auch zum Laufen kommt.

Jimmy: Und wenn ihr dann ein Projekt habt, es ausgeführt und Einsendungen bekommen habt, wie sucht ihr euch die Geschichten aus?
Timo: Das kommt auf die Ausschreibungen an. Zum Teil machen wir offene Ausschreibungen. Da kann sich jeder dran beteiligen. Die Projektleiter sortieren die riesige Anzahl an Einsendungen nach Qualität und daraufhin, ob sie zum Thema passen, aus. Und dann gibt es noch Ausschreibungen, bei der wir Autoren gezielt anschreiben. Das sind meistens namenhafte Autoren oder Autoren, mit denen wir schon zusammengearbeitet haben. Da muss man auch schauen, vielleicht schaffen es von zehn Autoren nur neun ins Buch, weil die Geschichten entsprechend gut oder schlecht sind.

Jimmy: Wie bringt ihr die Sammlung an Geschichten an einen Verlag?
Timo: Wir geben diese Geschichten ans Lektorat und überarbeiten sie, immer mit Absprache des Autors zusammen. Wenn die ersten Geschichten fertig überarbeitet sind, stellen wir uns bei Verlagen vor, schauen natürlich erst einmal, zu welchem Verlag passt das Thema überhaupt, dann werden gezielt die Verlage angeschrieben. Danach müssen die Projektleiter eine professionelle Bewerbung schreiben, die Unterlagen zusammenstellen, Exposé, Leseproben erstellen, wie man das eben von Verlagsbewerbungen kennt.

Jimmy:Was war bis jetzt euer größter Erfolg?
Timo: Bis jetzt würde ich sagen Die Formel des Lebens. Sie hat sich sehr gut verkauft, innerhalb weniger Wochen war das Buch ausverkauft. Für das neue Buch konnten wir mit Christoph Hardebusch einen wirklich prominenten Autor gewinnen. Es heißt Die Unterirdischen. Dann ist da noch Wildes Land, es war vor zwei Jahren dreifach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert, da haben wir unter anderen einen Preis gewonnen, für die beste Kurzgeschichte.

Jimmy: Vielen Dank, Timo, dass du dich meinen Fragen so bereitwillig gestellt hast.
Timo: Danke.

Timo kann man im Internet besuchen unter www.timo-bader.de (über diesen Link verlässt man die Seiten von Zauberspiegel-online)
Die Geschichtenweber kann man besuchen unter www.edition-geschichtenweber.de (über diesen Link verlässt man die Seiten von Zauberspiegel-online)

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