Phil Barring - Bob Barrings Sohn
Einleitung
In diesem Artikel möchte ich für die Leserinnen und Leser des ZAUBERSPIEGELS sozusagen aus dem Nähkästchen plaudern und am Beispiel der Phil Barring-Bände über die Gestaltung einer nicht-kommerziellen Heftserie berichten.
Dazu muss ich zunächst etwas weiter ausholen und auf die Ende der Vierzigerjahre in Österrreich erschienen Bob Barring-Hefte eingehen. Mein tiefgehendes Interesse an den Bob Barring-Geschichten habe ich anderswo geschildert (siehe "Was ist charakteristisch an Bob Barring und Rolf Shark?", Blätter für Volksliteratur Nr. 1/2013). Vor nunmehr sechzig Jahren habe ich an Inhalt und Form von Rolf Sharks (alias Karl Hans Koizars) Abenteuer- erzählungen Gefallen gefunden. Angelockt durch die großartigen, reißerisch gestalteten Titelbilder, habe ich damals 'Blut geleckt', und seither hat der Drang zur Lektüre unvermindert angehalten.
Von da ausgehend war es vergleichsweise nur ein kleiner Schritt, selbst Bob Barring Hefte zu verfassen. Und als der Reporter dann im Universum verschollen war (siehe Bob Barring, Nr. 120: "Am Rande der Unendlichkeit ...") musste die Phil Barring-Reihe als Ersatz herhalten - sozusagen unter dem Motto: 'Was dem Vater recht ist, ist dem Sohn billig.'
Abenteuergeschichten habe ich schon seit meiner Jugend konzipiert. Bei den Barring-Heften spielten urheberrechtliche Bedenken wegen der Verwendung der Koizar-Figuren keine Rolle. Sammlerfreunde des Vereins der Freunde der Volksliteratur in Wien sind mit dem 'Ur-Rolf Shark' in engem Kontakt gestanden. Dieser, also K. H. Koizar hat sich stets gefreut, wenn jemand an seinen Geschichten regen Anteil nahm und angeregt, seine Arbeit fortzusetzen. Die Ideen zu weiteren Abenteuern sind mir nie ausgegengen. Das Konzipieren und anschließende Schreiben verursachte Freude und Begeisterung und tut es noch immer. Schwieriger ist hingegen das Korrigieren und Umbrechen der in WORD verfassten Manuskripte. Der Gebrauch des PC ist für mich Segen und Fluch zugleich. Ohne die Unterstützung durch eine Reihe von Personen bei der Computerarbeit wäre die Produktion derartiger Hefte nicht möglich. Ebenso wie den Entwerfern der Titelbilder wird ihnen im jeweiligen Vorwort gedankt. Die Herstellung der Hefte verfolgt keine kommerzielle Ziele. Bei einer Auflage von 30-50 Stück ergeben sich Produktionskosten von 250-300 Euro pro Band.
Den Lesern der Bob Barring-Heften dürfte es nicht allgemein bekannt sein, dass der Reporter einen Sohn namens Phil(eas) hat. Unser Sammler- freund Manfred Pilz hat alte Manuskripte von Karl Hans Koizar ans Tageslicht gefördert, in denen Phil Barring als Angehgöriger eines New Yorker Detektivbüros mit einem interessanten Fall konfrontiert wird, und in vier Heften herausgegeben."
Einen Einblick in den Inhalt der vier ersten Bände, die ja in den USA spielen hat Heinz Pscheidt in den Blättern zur Volksliteratur (1/2017) gegeben:
"Karl Hans Koizar alias Rolf Shark, der Erfinder des Bob Barring, hatte noch viel vor. Er plante eine eigene Heftreihe, deren Hauptfigur Phileas Barring, der inzwischen erwachsen gewordene Sohn des Bob Barring, sein sollte. Es kam nicht mehr so weit. Aber zumindest die Manuskripte einer vier Hefte umfassenden in sich abgeschlossenen Story lagen vor. Der Verlag Pollischansky hat die Manuskripte Manfred Pilz beziehungsweise dem Verein der Freunde der Volksliteratur zur Verfügung gestellt, und die Hefte sind nunmehr erhältlich.
Phileas - kurz Phil genannt - übernimmt in New York die Detektei eines alten Bekannten seines Vaters und hofft auf einen großen Fall. Na ja, der Fall kommt auch, aber weil aller Anfang schwer ist, zunächst in den Hudson River, in dem unserem Helden ein nächtliches Bad zuteil wird. Da sieht ihn wenigstens niemand, wenn er dann an Land klettert, nach Schmutzwasser riecht, torkelnd eine feuchte Spur hinter sich herzieht und froh sein muss, wenn ihn der nächstbeste Cop für einen Betrunkenen anstatt für einen Einzulochenden hält.
Aber nicht nur Phil Barring hat Sorgen. Was wird zum Beispiel aus Missis Heather Morgan, der Mutter von Nelly, die mit ihrer erfolgreichen Tochter quasi das Kapital verliert, von dem sie bis jetzt gut gelebt hat? Und es kommt noch schlimmer. Die Dame hat Albträume. Sie erhält bedrohlichen Besuch. Von ihrer toten Tochter. Aber sind das wirklich nur Albträume?
Übrigens: Keine Angst vor vorzeitigem inhaltlichem Verrat, liebe Leserschaft. Dies hier ist keine Inhaltsangabe der Story, die zu lesen sonst ja kaum noch Überraschungen böte. Es sind lediglich Andeutungen, wie viel Fantasie selbst noch im Alterswerk des Schriftstellers Koizar steckt, als wäre er zeitlebens ein junger Spund geblieben. Jim Morris etwa, Phils Mitarbeiter, gerät in ein geheimes Labor, das erfüllt ist von süßlichem Duft und ausgestattet mit allerhand chemischen Gerätschaften. Leider wird er dabei von schießfreudigen Zeitgenossen entdeckt, die dort ihren Arbeitsplatz haben. Da zersplittern Glaskolben und gehen Dezimalwaagen zu Bruch. Feuer, Qualm, der Dunst giftiger Chemikalien; eben alles das, was zu den Obliegenheiten eines Privatdetektivs gehört.
Einem blondköpfigen Mordwesen auf der Spur, gerät Phil Barring an ein einsames Grab im Wald. Weiter führt die Spur nicht. Sie endet hier. Davongeflogen kann die verfolgte Gestalt doch wohl nicht sein? Nicht einmal auf einem Hexenbesen. In die Unterwelt geschlüpft? Das geht genauso wenig. Oder? Aber das glaubt Phil erst, bis er selber drin ist. Im Grab.
Die Witwe Heather Morgan hinwieder fühlt sich vom Geist ihres einst unsanft entschlafenen Gatten Geoffrey bedroht.
Es ist freilich möglich, dass ihr ebenso der Weingeist zu schaffen macht.
Jim Morris seinerseits büßt in der Gewalt eines Todfeindes mehr als alle Sünden ab, die er jemals begangen haben mag. Übel zugerichtet entlässt er sich dennoch selber aus dem Krankenhaus und bleibt dem Übeltäter auf den Fersen. Seine Recherchen führen ihn in eine Wurstfabrik. Eine an sich angenehme Erinnerung, denn Slater's Wurst hat er schon immer gern gegessen. Diesmal allerdings vergeht Jim der Appetit. An den Haken im Kühlhaus hängen heute nicht nur tierische Produkte. Jim Morris fasst den Entschluss, nie wieder Slater's Wurst zu essen.
Anders sieht's bei jenem einflussreichen Erzspitzbuben aus, der im Hintergrund die Fäden zieht. Piekfeiner sauteurer Maßanzug. Der Mann hat Kohle. Dank des Durchschnittsgesichts ist er freilich noch nicht sonderlich aufgefallen. Sein Hobby, ein Horror-Laden, mag zwar ein wenig ungewöhnlich sein, aber die Gerippe dort drin sind ja hoffentlich nicht echt. Er bezeichnet sich auch weder als Tod noch Teufel. Zumindest nicht seinen Freunden gegenüber. Und dass er sich nachts des Öfteren unerlaubt ein Motorboot leiht, kann lediglich ein Gerücht sein, zumal der Tank des Bootes am nächsten Tag voller ist als zuvor.
Nebst Tod und Teufel treibt sich auch noch das Gespenst in der Gegend rum: der Geist der toten Nelly, der deren - noch lebender - Mutter den Nerv zieht und Phil Barring den Atem raubt. Von der alten hässlichen Vase, die an einem Kopf zerschellt, wollen wir hier gar nicht reden.
Ah ja, und da ist dann auch noch die junge Mabel Landis, die Detektivin werden will. Was ihr in diesem Beruf so alles droht, das erfährt sie, als sie einem mörderischen Trio in die Hände fällt. Quasi ein Überlebenstraining. Und alles in allem eine Fundgrube für den Leser." (Heinz Pscheidt)
Es folgen die Bände 5-13
Bob Barrings Sohn ist jedoch nicht nur in detektivischer Hinsicht als Aufklärer verzwickter Kriminalfälle in Erscheinung getreten. Das Abenteuerblut seines Vaters pulsierte auch in seinen Adern und trieb ihn in exotische Gegenden unserer Erde. Ähnlich wie Olaf K. Abelsen – erklärtes Vorbild von Koizar – und Bob Barring in den alten Heften von Nr. 1-51 hat Phil dort aufregende Abenteuer und merkwürdige Begebenheiten abseits vom Alltag erlebt, die in den nachfolgenden Erzählungen (Hefte 5-13)von mir geschildert werden.
Während der erste Heftzyklus also an der amerikanischen Ostküste handelt, führen uns die Hefte 5 und 6 nach Sibirien. Der Baikal, der älteste und zugleich tiefste See der Erde bildet einen ansprechenden Schauplatz aufregender Geschehnisse im Zuge der Suche Phil Barrings nach einem ehemaligen Offizier der Weißen Armee im revolutionären Russland, dem 'Knjas Baikal'. Rolf Shark gerät mit Irina, der Tochter des Baikalfürsten in einen Sturm, der ihr Boot an der Steilküste der rätselhaften Insel Olchon scheitern lässt. Im der Folge jagen die Gefährten in der jakutischen Taiga hinter den geraubten Juwelen der Romanows her.
Die Bände 7 und 8 führen Phil und Rolf in den fernen Nordosten Asiens. Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka spüren sie einem verschollenen Millionär nach, der angeblich vulkanologische Forschungen betreibt. Scheestürme, Vulkanausbrüche und umherstreunende Banditen machen ihnen ihr Unternehmen nicht leicht.
In den Heften 9 und 10 ist Phil allein, das heißt ohne seinen Vater Bob und Freund Rolf unterwegs. Im Andenhochland von Ecuador haben Mediziner eine Pflanze entdeckt, welche imstande ist, die Alzheimer-Krankheit wirksam zu bekämpfen. Bevor er gemeinsam mit einem Team dreier Harvard-Biologen in den Regenwald vordringt, hat Phil am Ostabhang der Kordilleren noch ein gefährliches Abenteuer in - genauer: unter - der Kaschemme 'Èl Hipo' zu bestehen. Nach aufreibenden Kämpfen mit Indios gelingt es den Vieren, Setzlingen der heilbringenden Pflanze habhaft zu werden, aber dann sind diese plötzlich verschwunden ...
Im anschließenden Dreierzyklus (11-13) dringt Phil mit seinem Jugendfreund Tim durch den Amazonasdschungel ins Hochland von Peru vor. Auf der 'Treppe zum Himmel' trifft er dort auf Moana, der großen Liebe seines Lebens, sowie auf die Nachkommen der Wolkenmenschen, die im Besitz der legendären Himmelsblumen sind. Doch zum Unglück aller erfüllt sich die Prophezeiung, welche die uralte Indianerin auf dem Amazonasschiff abgegeben hat.
Die Gegenden, in den die Phil Barring Erzählungen handeln, habe ich in den Neunzigerjahren nahezu alle sebst bereist. Natürlich bin ich nicht an alle exotischen Orte vorgedrungen, die bei Phil und Rolfs Abenteuern eine Rolle spielen,und bei einigen habe ich 'dichterische Freiheit' walten lassen, etwa beim 'See der Inka' in Band 10 oder bei der 'Insel mit den zwei Häuptern' in Band 8. Aber am Baikal und auf der Insel Olchon sowie am oberen Amazonas bin ich mehrmals gewesen und auch im Hochland von Peru habe ich mich aufgehalten. Kuelap, die eindrucksvolle Festung der Wolkenmenschen hat mich beispielsweise zu den Ausführungen in Heft 12 veranlasst. In Kamtschatka habe ich im August 1994 zwei Vulkane bestiegen und die Plagen der Halbinsel am eigenen Leib mitgemacht. Auf einschlägige Aufzeichnungen in meinen Fahrtenbüchern konnte ich dann 2016/17, als ich die Erzählungen zu Papier gebracht habe, zurückgreifen. Hervorgehoben sei auch, dass es mir neben dem Abenteuergeschehen stets auch um die Schilderung von Landschaften und deren Bewohnern ging. Der Leser soll nicht nur an den spannenden Erlebnissen von Phil und (teilweise auch Rolf) teilhaben, sondern wertvolle Tatsachen über Land und Leute erfahren.
Hier eine Liste der existierenden Phil Barringhefte:
Und zum Abschluss für alle, die neugierig geworden sind, die Vorschautexte zu den Ausgaben 5-13:
"Im Osten Sibiriens, wo sich in etlichen Millionen Jahren Eurasien spalten wird, liegt der tiefste und wasserreichste See der Erde - der Baikal, das sibirische Meer.
Phil Barring und Rolf Shark sind ausgeschickt, um den 'Knjas Bai kalsk' aufzuspüren. Der Bärentöter, ein aus einem Straflager entsprungener Jäger, unterstützt sie dabei. Im Buran, dem sibirischen Blizzard, gelingt es ihnen, Anica, die Tochter des Baikalfürsten, aus einer Lawine zu retten.
Als das Eis des Sees bricht und Rolf mit Anica in einem winzigen Segelboot zum Fischfang ausläuft, werden sie vom gefürchteten BargusinWind überrascht. Der weht sie quer über den Baikal an die felsige Steilküste Olchons und lässt ihr Boot dort scheitern. Auf der sagenumwobenen Insel, auf der angeblich das Grab des Mongolenherrschers Dschingis Khan liegt, kommt es zu einer Kette merkwürdiger Ereignisse. Ist die Teufelsfratze, die Rolf erscheint, echt oder eine Ausgeburt seiner Fieber träume?
Fast hätten die Gefährten den Knjas nicht mehr zu Gesicht bekommen. Ein eben aus dem Winterschlaf erwachter grimmiger Grizzly macht ihm um ein Haar den Garaus. Doch der Bärentöter erweist seinem Namen alle Ehre…
Lastet auf den Edelsteinen der Romanov-Dynastie ein Fluch?
Der Zarenfamilie haben sie jedenfalls kein Glück gebracht. Ivan, der Sohn des Baikalfürsten, ist hinter den Juwelen her wie der Teufel hinter den armen Seelen. Bob Barrings Sohn Phil fährt mit seinen Gefährten die Lena abwärts, um zu verhindern, dass Ivan das Versteck am Schamanenberg plündert.
Auf dem Weg dorthin erlebt Rolf Shark in einem aufgelassenen Gulag eine aufregende Nacht. Stammen die gespenstischen Stimmen und Seufzer von den unglücklichen Gefangenen, die im Arbeitslager zu Tode gekommen sind?
Was weiß Yuri, der merkwürdige Eremit der Taiga, von den Steinen? Sein Schweigen gegenüber Ivan bekommt ihm schlecht. Der Bärentöter schwört Rache, und im verlassenen Jakutendorf kommt es zum Showdown. Hatte Yuri nicht etwas von 'Asche' geflüstert? Schon sehen sich Rolf und Phil am Ziel, als Ivan auftaucht. Scheinbar hat er die besseren Karten. Doch eine simple Bärengrube verhindert seinen Erfolg. Blutige Juwelen…
Was sucht ein reicher amerikanischer Geschäftsmann mitten im Winter in der Wildnis von Kamtschatka?
Auf dieser riesigen Halbinsel im äußersten Osten Russlands hausen mehr Bären als Menschen; weltweit weist sie die höchste Dichte aktiver Vulkane auf und war - zumindest damals - strenges militärisches Sperrgebiet.
Rolf und Phil sind von Eve Todd, der Frau des Millionärs, beauftragt, den Verbleib ihres verschollenen Ehemannes herauszufinden. Auf seinen Spuren haben sie sich mit den Plagen des Landes auseinanderzusetzen:
Schneestürme, Hochwasser, undurchdringliche Wälder, Sümpfe, Moskitos - ja, und Grizzlies!
Slim ist Hobby-Vulkanologe; er interessiert sich nicht nur für feuerspeiende Berge, sondern versteht auch etwas von Frauenherzen. So gelingt es ihm mit Hilfe Anicas, der Itelmenenprinzessin, aus der Gefangenschaft ihres Vaters zu fliehen. Der will Slim seine Tochter zuschanzen, aber mit einem Psychopaten als Schwiegervater ist nicht gut Kirschen essen.
Anfänglich geht die Flucht gut, doch dann geraten sie in die Fänge des 'Leuchten- den Todes', mit dem auch Phil und Rolf ihre liebe Not haben. Ist der fluoreszierende Schein der Bergspitzen von Türkis bis Dunkelviolett Vorbote eines fürchterlichen Geschehens?
Dann gehen die Vorräte der Flüchtenden zur Neige. Knapp vorm Verhungern bleibt Slim nur noch, von Festmählern zu Träumen.
Ein riesiger Braunbär taucht auf. Sein angriffslustiges Brummen verheißt nichts Gutes. Eben aus dem Winterschlaf erwachte Grizzlies sind rasend vor Hunger und deshalb besonders gefährlich…
Im Laufe seiner Fahrten durch viele Regionen der Welt ist Rolf Shark immer wieder auf bemerkenswerte Menschen getroffen, wie zuletzt etwa in Sibirien auf den Bärentöter.
Auf einem gemeinsamen Jagdausflug mit diesem und Phil Barring stößt Rolf auf einen Korjaken namens Karym, der sich in der Folge nicht nur als ausgezeichneter Führer, Spurenleser und Jäger erweist, sondern auch als echter Freund.
Wer hätte gedacht, dass in der Wildnis von Kamtschatka Banditen herumstreifen, welche es auf die Gefährten abgesehen haben, um Lösegeld zu erpressen? Ihr Anführer, Arsenij, ist auf die Itelmenenprinzessin Anica scharf.
Doch mit Karyms Hilfe gelingt es, den Desperados zu entkommen, allerdings ohne Waffen und Vorräte - gewissermaßen nur mit nackter Haut.
Aber dann können sie, sozusagen auf wundersame Weise und gänzlich unerwartet, ihre Ausrüstung ergänzen. In einer mörderischen Auseinandersetzung mitten in einem Sumpfgebiet ziehen die Banditen den Kürzeren. Auf der 'Insel mit den zwei Häuptern' - eines von diesen ist ein tätiger Vulkan - überstürzen sich die Ereignisse.
Gerade als die Freunde die Zwillingsberge erforschen, kommt es zur lange befürchteten Eruption. Zu allem Überdruss taucht auch noch Arsenij auf: er will Rache und er will - Anica! Doch inzwischen kocht der Kratersee...
Phil Barring ist mit drei jungen Medizinern der Harvard-Uni auf der Suche nach einer Urwald- pflanze, deren Extrakt angeblich Alzheimer stoppen kann.
Ohne die Hilfe von 'El Médico', eines rätselhaften Tropenarztes, ein schier aussichtsloses Unterfangen.
Aber auch die Drogenmafia ist hinter dem Wunderkraut her wie der Teufel hinter der armen Seele.
In Santa Elena, einem abgelegenen Nest in den Kordilleren von Ecuador, ist die Polizei korrupt und arbeitet mit den Gangstern zusammen. So finden sich Phil und seine Freunde plötzlich im Ortsgefängnis wieder. Können sie auf Befreiung hoffen?
Die Auseinandersetzung zwischen den Gegnern erreicht in 'Puerto de Males' (Hafen des Übels) einen ersten Höhepunkt.
Fett wie ein Flusspferd lauert der schmierige Kneipenwirt 'El Hipo' in seiner Kaschemme auf seine Opfer.
Nach einem Glas Champagner versinkt die Welt um Phil. Hat er zu tief ins Glas geschaut oder sich in eine der willigen Señoritas vergafft?
Als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, findet er sich jedenfalls unter der Bar im Flusswasser an einem Pfahl gefesselt.
Viel Zeit lassen ihm das Gewürm und die Raubfische in den schmutzigen Fluten nicht, um sich lange zu besinnen.
Und da sind auch noch die Krokodile. Die Situation scheint aussichtslos...
Und dann startet die Expedition in die Grüne Hölle.
Weshalb treffen die Gefährten auf keine Indios im Dorf, auf das sie im Dschungel stoßen?
Durch welchen Trick können sie sich die gefährlichen Blasrohrmänner vom Leib halten?
Und welche Rolle spielt die geheimnisvolle, uralte Indianerin, die mitten im Urwald haust?
Auf einer Flussinsel entbrennt ein gnadenloser Kampf zwischen den drei Parteien, bei der die Mafiosi den Kürzeren ziehen.
Obwohl die Eingeborenen am 'Lago de los Incas' ihre begehrten Pflanzen erbittert verteidigen, gelingt es Phils Gruppe einige Setzlinge zu ergattern, aber um welchen Preis?
Das Schicksal des Médicos erfüllt sich auf tragische Weise.
Einen Tag nach der Rückkehr verschwindet Ted, einer der jungen Amerikaner, mit einem Teil der Jungpflanzen.
Waren alle Anstrengungen vergeblich?
Ein Jahr später treffen die Gefährten wieder aufeinander. Aber diesmal sind die Karten neu gemischt...
Die spanischen Konquistadoren haben nicht nur das Inka Gold erbeutet.
In den Chroniken von Sevilla ist auch die Rede von einer gelb blühenden Pflanze mit schier wunderbaren Eigenschaften. Ohne die daraus gewonnene Essenz wären Orellanas Fahrt den Amazonas hinunter und Almagros Durchquerung der Atacama Wüste kaum möglich gewesen.
Kein Wunder, dass die peruanische Regierung eine Expedition ausrüstet, um der legendären Blume habhaft zu werden.
Das Unternehmen, an dem Phil Barring unter Leitung seines Jugendfreundes Tim Schwed teilnimmt, steht jedoch von Anfang an unter keinem guten Stern.
Schiffbruch auf einem der Quellflüsse des Amazonas, tückische Sümpfe, Riesenschlangen und Wanderameisen stellen die Expedition in Frage.
Blasrohr-Indios verteidigen ihr Territorium mit todbringenden Giftpfeilen. Und als die Gefährten die Schrecken des Dschungels bereits überwunden glauben, erwartet sie an einer Felswand bei den Hängegräbern der Wolkenmenschen ein unerbittlicher Gegner…
Doch der Anstieg zum Hochland bietet nicht nur Gefahren, sondern auch faszinierende Dinge: den Hochzeitsflug der 'Leuchtenden Schmetterlinge', spektakuläre Sonnenuntergänge und - eine steinerne Treppe zum Himmel.
Von den ursprünglich mehr als einem halben Dutzend Männern sind nur noch Phil und Tim übriggeblieben. Am Ende der Himmelsstiege erwartet die beiden eine Überraschung.
M o a n a ! Es ist, als hätte sie schon lange auf Phileas gewartet
Nach einer denkwürdigen Nacht finden sich Phil und sein Freund in der Gewalt der Wolkenmenschen. Doch dann ereignet sich etwas, das zu ihrer Freilassung führt.
Die Himmelsblumen existieren in der Tat, doch sie sind für Eindringlinge tabu. Während sich Phil an das Verbot hält, verschwindet Tim, um allein dem Objekt der Begierde nachzujagen. In einem Hochtal eröffnet sich eine mystische Szenerie: unter Nebelschwaden schimmern im Licht des vollen Mondes fahlgelb die Blumen. Als überraschend der Schamane der Wolkenmenschen auftaucht, kommt es zu einer tödlichen Auseinandersetzung. Bei der Verfolgung eines Indios stürzt Phil in eine Höhle, wo ihm ein seltsamer Eremit - halb Mensch, halb Tier - gegenübertritt.
Die Wolkenmenschen sind äußerst aufgebracht über das Eindringen der beiden Weißen ins Tal der Himmelsblumen. Moana rät Tim und Phil zur Flucht und will ihnen dazu auch verhelfen.
In der 'Quebrada de los Muer- tos' (Todesschlucht) kommt es zum Wettersturz. Und plötzlich, bei Blitz und Donner, schwebt Tim gegen den Himmel...
Und dann ist für einen der beiden die Flucht zu Ende. Doch für Moana und Phil nimmt das Unheil weiter seinen Lauf. In den Schneemassen, die ihnen der 'Atem der Götter' beschert, laufen sie Gefahr zu ersticken.
Als das Paar dann endlich die von zwei mächtigen Felskegeln begrenzte Passhöhe erreicht, scheint Moana am Ende ihrer Kräfte zu sein. Wie hatte die Weissagung der uralten Indianerin am Amazonasschiff gelautet?
Hatte sie nicht vom 'Atem des Himmels' gesprochen und von schicksalsträchtigen Felsentoren? 'Nach Osten, junger Mann', hatte die Alte gesagt, 'nach Osten'.
Am Weg zurück in die Zivilisation gerät Phil Barring ins 'Camp der Hoffnung', wo ihm eine rassige brasilianische Barbesitzerin schöne Augen macht. Ihr Angebot, gemeinsam Kokain zu konsumieren, schlägt Bobs Sohn jedoch aus. Mit Rauschgift lässt sich der erlittene Verlust nicht bewältigen..."
Kontakt zum Autor und Bestellmöglichkeit: e-mail: gustav(at)eos.tuwien.ac.at
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