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Ritter Roland: Das Turnier von Xanten

Ritter RolandRitter Roland
Band 1: Das Turnier von Xanten
von Ekkehart Reinke

Auf dem Turnier von Xanten gelingt es dem Ritter Sigurd alle seine Gegner nach und nach zu besiegen. Und nachdem er neun Ritter im Kampf besiegt hat, muss Sigurd im Endkampf des Turniers gegen Sir Galahad antreten.
Da alle gegen Sigurd wetten, hält sein Knappe Roland dagegen und setzt fünf Dukaten, all sein Erspartes, auf den Sieg seines Herrn.

Das Turnier von XantenDoch nachdem es keinen der beiden Ritter gelingt, den Sieg zu erringen, soll der Endkampf des Turniers am nächsten Tag fortgesetzt werden.

Nach dem Ende des Turniertages bekommt Sir Galahad unerwartet Besuch von seinem Freund Lester, der vor kurzem den Herold von König Artus in einem Hohlweg aufgelauert hat.

Bevor er den Herold getötet und im angrenzenden Wald verscharrt hat, erfuhr Lester von dem Mann, dass der Sieger des Turniers von Xanten in die Gemeinschaft der Ritter der Tafelrunde aufgenommen wird.

Lester überredet Sir Galahad daraufhin, Sigurd mit 1000 Dukaten zu bestechen, damit der Ritter das Turnier verliert. Galahad stimmt dem Vorschlag zu, so dass Lester Henry schickt, um Sigur das Bestechungsangebot zu unterbreiten.

Als Henry im Zelt des Ritters Sigurd auftaucht, wollen seine beiden Knappen Frank und Gerd ihren Herrn dazu überreden, das Angebot anzunehmen. Nur sein Knappe Roland ist über den Bestechungsversuch empört.
Sigurd, der von Anfang an nicht bereit war, darauf einzugehen, lehnt das Bestechungsgeld von Henry ab.

Währenddessen stiehlt Ritter Iwein nicht nur das Schwert von Sigurd und tauscht es gegen ein minderwertiges aus, sondern er schneidet auch noch den Sattelgurt des Ritters ein, damit Sigurd im Endkampf gegen Sir Galahad verliert.

Doch trotz dieser Missgeschicke gelingt es Sigurd seinen Gegner im Turnier zu besiegen, woraufhin Sir Galahad dem Ritter Rache schwört.
Einen ersten Anschlag überlebt Ritter Sigurd, denn der vergiftete Wein, der von einem ungeschickten Diener verschüttet wird, wird von dem Hund Sigurds aufgeschleckt, der kurz darauf stirbt.

Doch Galahad und Lester geben so schnell nicht auf und planen einen weiteren Anschlag, was Roland letztendlich nicht verhindern kann... 

  • Erschienen am 4. Januar 1982
  • Preis: 1,60
  • Titelbild: ???
  • Besonderheiten: Leserseite und Infoseite (Die mittelalterliche Burg)

Mit "Das Turnier von Xanten" hat der Autor Ekkehart Reinke zwar einen durchaus unterhaltsamen Ritter-Roman geschrieben, bei dem der Funke aber nichts so recht überspringen will.

Das liegt vor allem daran, das bekannte Namen und Orte aus der Artus-Sage (wie König Artus, Sir Galahad und Ritter Iwein sowie Camelot) in die Handlung mit einbezogen werden, was weder in die Zeit noch zum Handlungsort (Deutschland) passt.

Weit passender und stimmiger wäre es für die Heftroman-Serie "Ritter Roland" gewesen, historische Personen aus der richtigen Zeit für die Serie zu verwenden und in die Serie einfzügen, um das ganze Szenario um Ritter Sigurd und seinen Knappen Roland realistischer und historisch glaubwürdiger zu gestalten.

Hinzu kommt auch, dass unter anderem Sir Galahad (eine Lichtgestalt aus der Artus-Sage) auch noch als hinterhältiger Schurke und Mörder dargestellt wird. Was unter anderem ebenfalls dazu führt, dass der Roman "Das Turnier von Xanten" nicht wirklich stimmig wirkt. 

© by Ingo Löchel

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Kommentare  

#1 Falk 2021-02-14 08:28
Aus genau den genannten Gründen war die Serie für mich - obwohl ich Rittergeschichten liebe - schon nach dem ersten Heft gestorben. Das schreckliche Konglomerat verschreckte sowohl die Fans der Artus-Legenden wie auch die Fans von Romanen wie „Ivanhoe”.
#2 Advok 2021-02-15 10:54
Ritter Roland habe ich als ausgesprochen schlechten Roman im Gedächtnis: Er reihte Episode an Episode. Und - basteitypisch - Roland musste bereits mit Band 1 dem Titel entsprechen und ein Ritter sein. Interessanter wäre gewesen, den Weg zum Ritter zu schildern, aber verschenkt.

Pabel/Moewig haben sich da in der Regel mit den Serienauftaktbänden mehr Zeit genommen: Bei den "4 Musketiere" waren in Band 1 noch nicht alle dabei, bei "Franco Solo" tauchte die zukünftige Hauptfigur erst in der 2. Hälfte des Romans auf. Bei Bastei (damals) undenkbar ...

Die Schreibe bei RR 1 war auch sehr einfach gehalten, und in Kombination mit den kurzen Epsiodenabenteuern wirkte der Roman ... ja, gar nicht.

Die freie Gestaltung der Artus-Sage bzw. sehr freie zeitliche wie geopraphische Verortung will ich gar nicht kritisieren. Derlei Freiheiten will ich den Autoren zusprechen. Ebenfalls Sir Gallahads Darstellung - warum nicht; Liebhaber mit Erfolg sind aus Sicht der Unterlegenen sowieso immer ... :-)

Mir hat auch die Gallahad/Artus-Darstellung in "King Arthur" (2004) gefallen, die ja auch sehr frei war. Hat funktioniert.
#3 Advok 2021-02-15 10:54
Noch eine Ergänzung zum vorhergegangenen Post und dem Vergleich mit anderen Serien/Konkurrenzverlagen: Nicht zu vergessen "Perry Rhodan" - die eigentliche Hauptfigur Ernst Ellert ist auch erst mit Band 4 in die Handlung eingetreten. :-)
#4 JLo 2021-02-15 21:52
Gemäß Edirne's Pinterest-Auftritt stammen die Cover zu Band 1 und 2 von ihm.
#5 MartinB 2021-02-21 12:50
Lustig, welche Serien Du für uns ausgräbst, Ingo!
- Ritter Roland wurde auch deshalb so ein spektakulärer Rohrkrepierer, weil der gute Ekkehart Reinke im Hauptberuf bei Bastei JERRY COTTON-Rdakteur und von sich so überzeugt war, dass er sich jeden noch so kleinen Input von seinen Co-Autoren verbat.
Ein Beispiel: Als damaliger Cotton-, Sinclair- und Damona King-Autor bekam ich damals die Einladung, auch bei RR mitzuschreiben - und ein Serien-Treatment, das eine halbe Seite umfasste.
Die Mixtur, die Ingo und Falk so abturnte, war darin bereits festgeschrieben. Ich hab trotzdem versucht, dagegen zu argumentieren. Sogar auf Hansrudi Wäschers SIGURD und FALK-Comics und deren immer noch große Fan-Schar hab ich verwiesen und dass man doch mal in die Richtung denken könnte ...
Die Konsequenz: Tags darauf bekam ich, wie damals üblich, ein Titelbild "zugeschickt" (= zugewiesen) - ein prächtiges weißes *geflügeltes* Pferd, auf dem eine hübsch anzusehende Kriegerin einen Angriff reitet. Ich glaube, bewaffnet mit einer Art Flammenschwert. Dazu den Anruf: OK, mach mal, diese Szene muss im Roman vorkommen. Ich so: "RR jetzt also auch noch plus Fantasy?!"
Die Antwort überspringe ich, aber eingeplant sei das Ganze bereits als "Das Zauberpferd" , und ich solle die Tasten glühen lassen. Den Roman habe ich zehn Tage später abgeliefert.
Er wurde von Ekkehart abgelehnt mit der Begründung "Das ist Fantasy!"
Zusammengearbeitet habe ich mit ihm als Redakteur nie wieder; auch, weil mir von seinen Redakteurskollegen gewisse Interna gesteckt wurden, die ich hier fairerweise nicht breittreten möchte.
#6 MartinB 2021-02-21 13:04
Fun Fact:
Das Titelbild des verschmähten "Ritter Roland"-Romans "Das Zauberpferd" hab ich mir für einen meiner "Damona King"-Romane reserviert und verwendet: "Der Fluch der Totengöttin", wenn ich mich richtig erinnere. Bin grad zu faul zum Raussuchen, sorry ;-)
#7 Heinz Mohlberg 2021-02-21 17:55
Spitznamen von RR waren auch "Der rasende Rammler" und "Der rollige Ritter"
#8 Advok 2021-02-22 09:08
#5 und #6 fordern eine Rückfrage heraus:
Gibt es das Manuskript "Das Zauberpferd" noch oder wurde es für andere Projekte umgeschrieben?

Der EDFC hat ja einmal einen Sonderband mit 5 unveröffentlichten - allerdings offiziellen - RR-Romanen herausgebracht, die aufgrund der Serieneinstellung nicht mehr erscheinen konnten. Schade, da hätte er gut mit hinein gepasst.

Noch eine 2. Frage :-) :
Hätte der Roman (evtl. leicht umgeschrieben) nicht auch in die FANTASY-Reihe gepasst? Hat sich da eine Mitarbeit nicht angeboten?
#9 MartinB 2021-02-22 19:56
@ Heinz: Ja, der Rasende Rammler ... Der Kampfname sorgte auch unter den Autoren für einige Heiterkeit. Weil Ekkehart R. mal die "Zielvorstellung ausgab, dass RR der "Lassiter der Ritterromane werden soll bzw. kann."
@ Advok: Weiha, da erwischt Du mich aber. Sicher weiß ich nur noch, dass ich in der damaligen (Ritter-)zeit alle meine Romane in die Schreibmaschine gehämmert habe, mit nur einem Durchschlag. Was aus jenem des "Zauberpferdes" wurde ... Fragezeichen. Gut möglich, dass es bei einem Umzug in den Papier-Container wanderte. Ganz sicher bin ich mir auf jeden Fall darin, dass ich ihn nicht umgeschrieben habe, (auch nicht für Basteis schöne "Fantasy"-Reihe.) Und dass ich damals an viel zu vielen Serien und Reihen mitgeschrieben und oft grenzwertig ausgelastet war, weil ich ja unbedingt auch noch für die SF- und Fantasy-Reihen bei Bastei, Moewig, Goldmann übersetzt musste. Ich war halt jung und wollte mein Häuschen am Meer beziehen, bevor ich allzu alt bin. Sorry, ich weiß, eine unbefriedigende Antwort. Aber: Sollte das Manuskript auftauchen, schicke ichs HHvA zum Veröffentlichen im ZS. Dann können wir vielleicht ja alle wenigstens abschließend nochmal über den verschollenen "Rasenden Rammler"-Roman lachen. OK?
#10 Harantor 2021-02-22 20:56
Moin Martin, da hoffen wir doch mal, dass das Zauberpferd auftaucht ... Ich bin selbst sehr gespannt.
#11 Advok 2021-02-22 22:43
@Martin: Danke für die schnelle Rückmeldung. RR war sicherlich nicht die beste Serie - aber das verlorene Manuskript wäre natürlich schon was! :-)
ES würde mich schon interessieren, was Sie aus dem Konzept herausholen konnten.

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