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Das Phantom kehrt zurück - Phantom 1: Der Geist und das Monster (Teil 1 von 2)

PhantomDas Phantom kehrt zurück
Phantom 1:  Der Geist und das Monster (Teil 1 von 2)

Ein Schiff steuert auf die Küste von Bangalla zu. An Bord ist Frankensteins Monster, das auf der Suche nach dem Phantom ist. Jahre zuvor ist das Monster dem Phantom bereits einmal begegnet, allerdings dem 17. Phantom.

Das gegenwärtige 21. Phantom ist Kit Walker, der dem Monster nie begegnet ist.

Der Geist und das MonsterTeile des Romans nach Mary Shelley scheinen zu stimmen. Das Monster wurde von Frankenstein erschaffen, tötet diesen aber, weil er für ihn nicht mehr als ein Experiment war.

Das einsame Monster begibt sich auf die Suche nach Menschlichkeit, wird aber von Menschen aufgrund seiner Erscheinung gefürchtet und zurückgewiesen. Schließlich trifft er in der in der Schweiz auf Mary Shelley, die ihm zuerst ohne Ablehnung gegenübertritt. Als er bemerkt, dass sie seine Erzählungen nur als Material für einen Roman benötigt, irrt er jahrelang durch das Land bis er schließlich 1890 London erreicht.

Hier kommt er zum ersten Mal mit dem Phantom in Kontakt, dass als Vigilant verkleidet sich für die Rechte der Armen und Unterdrückten einsetzt. Er schließt sich dem Phantom in seinem Kampf für eine Zeit lang an.

Die Situation gerät außer Kontrolle, als das Monster mehrere Kinder aus den Fängen einer Bande Menschenhändler befreien will. Wie ein Berserker kommt das Monster über die Menschenhändler und tötet diese in einem wahren Blutrausch. Damit hat er die Regeln des Phantoms gebrochen, keine Menschen zu töten. Die Wege der beiden trennen sich. Jahre danach kommt das Monster unbemerkt nach Bangalla, um für seine Taten um Vergebung zu bitten. Er liest in der Chronik des Phantoms, wie es über das Monster denkt. Das Monster entfernt die Seiten aus der Chronik und schleicht sich wieder von der Insel.

In der Gegenwart erreicht das Monster die Höhle des Phantoms und will ihm etwas mitteilen. Das Phantom wird aus dem Gespräch herausgerissen, da es einen Zwischenfall mit einer wildgewordenen Elephantenhorde gegeben hat und das Phantom nun helfen soll. Derweil schlägt dem Monster großes Misstrauen der Inselbewohner entgegen.

Das Phantom und das Monster können das Gespräch fortsetzen. Das Monster ist auf die Insel gekommen, um das Phantom vor ein noch viel größeres Monster zu warnen. Derweil konnte dieses Monster den Weg des Frankensteinmonstern nachverfolgen und gelangt an die Küste von Bangalla.

PhantomDas Geheimnis der Fischmenschen
Zu Beginn der Geschichte erfahren wir, wie das erste Phantom 1536 auf die Insel Bangalla gelangt. Christopher Standish ist der Sohn des Kapitäns eines britischen Handelsschiffes, das von Piraten überfallen wird. Christopher überlebt als einziger den Überfall und wird von den Inselbewohnern in eine Totenkopfhöhle gebracht. Er schwört, sein Leben fortan in den Dienst der Gerechtigkeit zu stellen und wird zum Phantom. Stirbt ein Phantom, gibt es die Bürde an seinen nächsten männlichen Erben weiter. Die Menschen glauben daher, dass das Phantom unsterblich ist. Der wandelnde Geist ist geboren.

Das Phantom schafft es, die verschiedenen Völker in Bangalla zu vereinen und eine friedliche Koexistenz zwischen Menschen und Tieren herzustellen. Eines Tages gibt es Veränderungen in der Tierwelt. Ursache ist, dass das Volk der Mori nicht mehr fischt.

Das Phantom versucht dem auf den Grund zu gehen und kommt schließlich mit dem Volk der Fischmenschen in Kontakt. Dieses Volk lebt auf dem Grund des Meeresbodens. Zur Ernährung ihrer Kinder benötigen die Fischmenschen bestimmte Fische, die den Mori mitunter in die Fangnetze geraten sind. Daher untersagen die Fischmenschen den Mori die Fischerei. Das Phantom schafft es das Vertrauen der Fischmenschen zu erlangen, als er diese in einer Gefahrenlage unterstützt. Sie gelangen schließlich zu der Einigung, dass die von den Fischmenschen benötigten Fische wieder in das Wasser zurückgesetzt werden und der Konflikt ist beendet.

Bis zum Jahr 1983 sind in der Reihe „Phantom“ im Bastei Verlag 238 Hefte erschienen. Zusätzlich erschien in den Jahren 1980 – 1982 die Reihe „Phantom Spezial“ und zwei Taschenbuchreihen in den Jahren 1976-1984. Die Publikationsgeschichte ist noch viel umfangreicher und kann in dem Band „Phantom“ der Edition Alfons aus dem Jahr 2022 nachgelesen werden. So sind in verschiedenen Ländern und in verschiedenen Verlagen über die Jahre eine Vielzahl an Comics erschienen. Die längste Phantomreihe erscheint seit einigen Jahrzehnten bis heute in Australien. Für genügend Nachschub sollte also gesorgt sein.

Nun erscheint nach langer Zeit das Phantom wieder in deutscher Sprache. Angenommen hat sich dieser Aufgabe Simon Hrissomallis, der vor allem Hörspielern ein Begriff sein sollte und der unter dem Label Zauberstern Rekords seit vielen Jahren bekannte Serien wie Faith van Helsing, Larry Brent oder Jan Tenner veröffentlicht.

In dem zweimonatlich erscheinenden Magazin werden Phantomgeschichten aus unterschiedlichen Ländern und allen Epochen des Phantoms unter dem Label Zauberstern Comics veröffentlicht. Dabei soll es sich ausschließlich um deutsche Erstveröffentlichungen handeln. Neben dem Phantom sind für das Jahr 2023 noch der Start eines neuen Flash Gordon Magazins sowie die Superheldenserie MIKROS geplant.

Im ersten Teil des neuen Phantommagazins erwartet uns die erste Hälfte der Story „Der Geist und das Monster“. Die Geschichte geht etwas schleppend los, beginnt dann aber an Fahrt zuzunehmen. Die Szenen in der Höhle sind etwas banal und stellenweise unfreiwillig komisch. Da sitzen das Phantom und Frankensteins Monster zusammen und unterhalten sich über Teerezepte. Als das Monster dann beginnt seine Lebensgeschichte und die Verbindungen zum Phantom zu berichten, wird es spannender. Auch die Ankunft des neuen Monsters auf den letzten Seiten macht neugierig auf die Fortsetzung.

Die Geschichte erstreckt sich über 67 Seiten, ist aber doch schnell gelesen. Große Bilder mit zum Teil wenig Text beherrschen die Seiten, in denen sich die Action über viele Seiten zieht. In den Dialogszenen wird die Handlung wieder etwas dichter.

Die Zeichnungen von Giancarlo Caraguzzo passen sich dem Ton der Geschichte gut an. Die Handlung wird klassisch von Panel zu Panel erzählt. In einigen wenigen Szenen treten die Zeichnungen aus einem Panel raus und ragen in das andere. Wichtige Meilensteine der Geschichte werden in ganzseitigen Bildern gezeigt. Auffällig ist, dass der Zeichner in vielen Panels darauf verzichtet, Hintergründe detaillierter darzustellen. Das sorgt zwar dafür, dass der Leser sich mehr auf die dargestellte Person fokussiert, allerdings wirkt der Hintergrund dafür manchmal etwas leer. Ein bißchen mehr Tusche hätte den ansonsten guten Zeichnungen gutgetan.

Im zweiten Teil erwartet uns mit „Das Geheimnis der Fischmenschen“ eine klassische Phantomstory. Die Zeichnungen wirken, als wenn der Comic in den 50er Jahren entwickelt worden ist. Lee Falk ist zwar der Autor der Geschichte, gezeichnet wurde sie aber tatsächlich im Jahre 1997. Die Freunde klassischer Comicgeschichten aus vergangenen Jahrzehnten werden an dieser Geschichte ihre Freude haben. Da kommen nostalgische Gefühle auf.

Das neue Phantommagazin erscheint im A4-Format und hat satte 108 Seiten. Für den Preis von 9,99€ ist das ein erstklassiges Preisleistungsverhältnis. Ich würde gern noch ein paar Euro mehr zahlen, wenn es dafür einen redaktionellen Teil geben würde. So ist nichts zu finden über Autoren, Zeichner, Originalveröffentlichungen oder andere News. Lediglich im Vorwort und auf der Rückseite sind einige wenige Informationen für Neueinsteiger zu finden.

Der Geist und das Monster
Das Geheimnis der Fischmenschen
Phantom 1
Cover: Timo Würz

Autor: Andrew Constant
Zeichner: Giancarlo Caraguzzo

Autor: Lee Falk
Zeichner: George Olesen

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2023-03-01 22:07
Ich fand es recht enttäuschend. Ich habe gelegentlich in die aktuellen australischen Nachdrucke von Frew Publications reingeblättert, und viel davon war sowohl grafisch als auch von der Story her deutlich interessanter als dieser Band.

Der Start hätte packender sein können. Der Verzicht auf Kontext-Informationen ist bedauerlich.

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