Das Phantom kehrt zurück - Phantom 2: Der Geist und das Monster (Teil 2 von 2)
Das Phantom kehrt zurück
Phantom 2: Der Geist und das Monster (Teil 2 von 2)
In diesem Augenblick erreicht das Frankensteinmonster die Höhle des Phantoms.
Das Phantom eröffnet das Feuer mit seiner Handwaffe, muss aber einsehen, dass die Kugeln ihm nichts ausmachen können. Es kommt zu einem Handgemenge, dass das Frankensteinmonster für sich entscheiden kann. Es will den mittlerweile bewusstlos geschlagenen Adam mit hinfort nehmen.
Phantoms Freundin Diana eröffnet verzweifelt das Feuer auf das Frankensteinmonster, die Kugeln aber können wieder nichts ausrichten. Das Frankensteinmonster schlägt seine Gegner alle bewusstlos und nimmt Adam und Diana mit sich fort.
Nach einer Woche Bewusstlosigkeit erwacht das Phantom. Der Eingeborene Guran berichtet, dass er und seine Leute das Frankensteinmonster nicht aufhalten konnten. Das Phantom begibt sich auf die Suche nach Adam und seiner Gefährtin.
Das Frankensteinmonster ist mit Adam und Diana nach Alaska gegangen. Dort offenbart er Ihnen seine wahre Identität. Er ist der totgeglaubte Baron Frankenstein, der Erschaffer und Vater von Adam. Mit Hilfe eines von Ihm entwickelten Serums verfügt er über übermenschliche Kräfte und wurde zum Frankensteinmonster. Lediglich den Alterungsprozess kann das Serum nicht völlig stoppen. Adam hingegen ist kaum gealtert, und so hofft Frankenstein mit Hilfe einiger Blutproben das Serum entsprechend anzupassen, um den eigenen Alterungsprozess verlangsamen zu können.
Das Phantom konnte den Aufenthaltsort in Alaska mittlerweile ausfindig machen und versucht Adam und Diana unbemerkt zu befreien. Frankenstein aber bemerkt das Phantom und greift es an. Der wandelnde Geist erkennt, dass er Frankenstein in einen Kampf nicht besiegen kann. Er bekommt eine Ampulle des Frankensteinserums und die Hand und schluckt es hinunter. Die Wirkung ist beträchtlich: Das Phantom verfügt nun über die gleichen Kräfte wie Frankenstein
Adam und Diana gelingt es sich zu befreien. Gemeinsam mit dem Phantom besiegt Adam seinen Vater Frankenstein. Die Wirkung des Serums verliert beim Phantom seine Wirkung. Sie kehren nach Bangalla zurück und sperren Frankenstein in eine sichere Zelle ein. Dort soll er bleiben, bis die Wirkung des Serums aussetzt, um dann den Behörden übergeben werden zu können. Adam bleibt auf der Insel und wird ein Einwohner Bangallas.
Die Geschichte aus dem ersten Teil wird nahtlos fortgesetzt. Der Anteil der Actionsequenzen ist noch etwas höher, als in der ersten Hälfte. Hier wäre ein bißchen mehr Storytelling wünschenswert gewesen, bietet doch die Enthüllung des Monsters als den totgeglaubten Frankenstein eine Menge Stoff. Autor Andrew Constant nutzt diese Möglichkeit leider nicht und verliert sich in seitenlangen Kämpfen. Wie schon der erste Teil sind die Seiten sehr schnell durchgelesen. An einigen Stellen flammt ein kleiner Vater-Sohn-Konflikt zwischen Frankenstein und Adam auf, der ruhig weiter hätte ausgebaut werden können. Leider wird auch dieses Potential verschenkt.
Phasenweise wirkt die Endphase dieser Geschichte wie ein traditioneller Superheldencomic. Frankenstein redet und handelt wie einer dieser schlechten klassischen Bösewichte. Er verliert sich in Überlegenheitsphantasien und verheddert sich in platten Dialogen wie „Knie nieder … stirb“ oder „Gib auf, Phantom! Erspare dir Schmerz“.
In einer kurzen Sequenz von zwei Panels ernennt Frankenstein kurzerhand Diana zu seiner Geliebten, um dann später keinen Bezug mehr darauf zu nehmen. Und natürlich hat er als obergenialer Bösewicht schon vieles über das Phantom gehört. Woher bekommt man eigentlich als gelbhäutiges Frankensteinmonster immer so seine Informationen über die Helden?
Es wird nicht deutlich, ob Autor Constant bewusst eine Hommage an alte Superheldencomics schreiben wollte oder ob die Grenzen seiner Fähigkeiten als Autor damit erreicht waren. So lässt dieser erste komplette Story-Arc des ersten Phantommagazins doch einen zwiespältigen Eindruck zurück. Nach einer anfänglichen, langsamen Steigerung der Spannungskurve gleitet die Geschichte in eine belanglose Superheldenklopperei ab.
Die Giganten vom Niemandsland.
Llon gehört zum Stamm der Llongo. Als begabtester Junge des Stammes wird er in ein fernes Land geschickt, um dort Schule und Universität besuchen zu können. Als frisch gebackener Arzt lehnt er Stellenangebote ab, um zu seinem Dorf zurückzukehren und die Bewohner dort als Arzt zu unterstützen.
Bei seiner Ankunft findet er das Dorf verlassen vor. Die Einwohner sind spurlos verschwunden. Über einen anderen Stamm gelingt es Llon, das Phantom zu kontaktieren. Das Phantom bricht unvermittelt in das Dorf auf.
Llon und das Phantom entdecken im Dorf Spuren, die zu einem nahegelegenen Fluss führen und direkt am Ufer enden. Auf der anderen Seite erstrecken sich die Niemandshügel, ein Gebiet, das von den Stammesmitgliedern nicht betreten wird. Ein Vorfahr Llon`s hatte es versucht und dafür mit dem Leben bezahlt.
Das Phantom und sein Wolf Devil wollen der Sache auf den Grund gehen und überqueren den Fluss. Dort werden sie von übergroßen Menschen überwältigt. Nach anfänglicher Skepsis berichten die Giganten über ihre verhängnisvolle Odyssee durch die Länder und Meere. Überall wurden sie wegen ihres bedrohlichen Aussehens vertrieben. Nun wollen sie von hier weiterziehen, haben aber keine Boote mehr. Daher haben sie die Dorfbewohner entführt, damit sie ihnen welche bauen.
Das Phantom vermittelt zwischen den beiden Gruppen. Es gelingt ihm, gegenseitige Vorurteile abzubauen und Giganten und Dorfbewohner entschließen sich, jeder auf seiner Flussseite, in friedlicher Nachbarschaft weiter zu leben.
Phantomerfinder Lee Falk ist der Autor dieser klassischen Geschichte, der Comics bis ins hohe Alter geschrieben hat. Die grafische Gestaltung übernimmt, wie schon in der Zweitgeschichte der ersten Nummer, George Olesen.
Wie schon bei der Vorgängerstory, berichtet Lee Falk auf den ersten zwei Seiten über das Leben auf Bangalla. Mit der Geschichte über die Giganten hat das erst einmal nichts zu tun. Dafür erfährt der Leser einiges über Bangalla.
Die Geschichte an sich folgt einem klassischen Muster. Das Phantom ist mit einem Rätsel konfrontiert und versucht es zu lösen. Die vermeintlichen Bösewichter entpuppen sich dann doch als Wesen mit nachvollziehbaren Motiven. Der Konflikt wird nicht durch Gewalt gelöst, sondern das Phantom schafft es, die beiden Gruppen zu einem Dialog zu bewegen. Beide Gruppen entwickeln ein Verständnis füreinander und können ihren Streit so beilegen und in friedlicher Koexistenz weiterleben.
George Olesen bringt die Geschichte von Panel zu Panel weiter. Er wählt hierfür eine klassische Art des Comiczeichnens, in der auf nahezu jeder Seite acht gleich große Panels sind. Das ist schön nostalgisch und macht Spaß zu lesen, wenn man für derartige Comics ein Herz hat.
Phantom 2