Der rote Korsar - Die neuen Abenteuer - Band 2: Die Hunde des Meeres
Der rote Korsar
Die neuen Abenteuer
Der rote Korsar kann aus den Fängen des Piratenjägers Hornigold entkommen und macht sich auf den Weg zurück zur Plantage des Phantoms. Er will seinen Kontrahenten vor dem Jäger warnen, denn mit ihm würden auch Rick und seine Kameraden in die Gefangenschaft geraten.
Auf dem Weg zum Phantom Morgan gerät der rote Korsar erneut in Gefangenschaft.
Der Zahnlose ist einer der Männer Morgans, die mit ihm als Anführer unzufrieden sind. Er hofft nun selbst, an den Schatz des Rotbarts zu kommen. Vor der Küste kreist das Schiff Hornigolds, und so sind die Seeräuber erst einmal an Land festgesetzt.
Rick und seinen Freunden gelingt die Flucht aus der Gefangenschaft Morgans. Unterstützung erhalten sie von einer alten Bekannten. Concha hatte Jahre zuvor eine kurze Liaison mit Rick und präsentiert ihm mit Carmen seine augenscheinliche Tochter. Sie fliehen gemeinsam und enden ebenfalls in den Fängen des Zahnlosen.
Morgan flieht vor den Truppen des anrückenden Hornigold und auch er landet in den Fängen des Zahnlosen. Es kommt zur Auseinandersetzung mit zwischen den Piraten und Hornigold und es gelingt dem roten Korsar, das Schiff der Verfolger außer Kraft zu setzen.
Der rote Korsar und seine Freunde entkommen. Morgan kommt bei den Kämpfen ums Leben und verrät ihm kurz vor seinem Tod, dass er eine Truhe mit Münzen auf der Schildkröteninsel Mami Wata versteckt habe.
Fazit
Kraehn und Carloni beenden den neuen Zweiteiler um den roten Korsaren und führen die Geschichte spannend zu einem Ende; sie versäumen allerdings auch nicht, in dem Abenteuer noch eine Spur zum dritten Band zu legen.
Ganz in der Erzähltradition Jean Michel Charliers verlaufen mehrere Handlungsstränge parallel, die sich zum Ende in einem Finale vereinen. Dabei greifen die Fäden ineinander über und ergeben ein stimmiges Ganzes. Kraehn und Carloni erzählen die Geschichte in dem Stil zu Ende, wie sie sie im ersten Band begonnen haben. Das neue Abenteuer fügt sich daher gut in die Gesamtserie des roten Korsaren ein und führt die Storyline gekonnt zu einem Ende. Sie fügen Elemente aus der alten Serie ein, konstruieren die Story aber so, dass auch Neuleser ihr mühelos folgen können. Eine Kenntnis der alten, dieser Storyline zugrunde liegenden Ausgaben ist nicht zwingend erforderlich.
Es ist eine gute Entscheidung, die Geschichte des roten Korsaren einfach weiter zu erzählen. Prequels und eingeschobene Miniserien prägen viele große Serien, die nicht immer schlecht geschrieben sind. Allerdings leben diese Werke mit dem Manko, dass sie auf einen Punkt hinarbeiten, den der Leser bereits kennt. So kann der Leser dem roten Korsaren und seinen Freunden in neue Abenteuer folgen, deren Ausgang ungewiss ist.
Der Zweiteiler um das Phantom ist mit diesem Band vorläufig abgeschlossen. Morgan ist tot und der rote Korsar und seine Freunde sind auf freiem Fuß. Kurz vor seinem Tod offenbart das Phantom, dass er auf der Schildkröteninsel Mami Wata eine Truhe mit Münzen versteckt habe. Der rote Korsar wäre nicht der rote Korsar, würde er sich den Schatz nicht unter den Nagel reißen wollen. Die Spuren für ein weiteres Abenteuer sind also gelegt.
In der Auseinandersetzung um den Aztekenschatz einige Jahre zuvor, lernte Rick Concha kennen. Die beiden hatten ein flüchtiges Abenteuer miteinander und Concha hat nun eine kleine Tochter. Concha hatte die Jahre mit Morgan zusammen verbracht, denn das Phantom ist der Vater der kleinen Carmen. Concha will sich aus den Fängen Morgans befreien und behauptet, dass Rick der Vater der kleinen sei. Der Sohn des roten Korsaren beißt an und nimmt die beiden mit auf die Flucht.
Carloni setzt seine gute Zeichenarbeit aus dem ersten Band fort. Der Hauptteil der Handlung verläuft weiterhin an Land, so dass verhältnismäßig wenig maritime Szenen zu sehen sind, wie es der Leser aus den klassischen Abenteuern gewohnt ist. Carloni setzt seine Zeichnungen allerdings so vielseitig um, dass der Leser nichts vermisst. Die vielen, kleinen in die Zeichnungen eingearbeiteten Details lassen ein schönes Karibik-Seeräuber-Abenteuer-Feeling entstehen. Unterstützt wird dieses Gefühl durch die kräftige Farbgebung, die durch das matte Papier besonders gut zur Geltung kommt.
Mit diesem Abenteuer haben Kraehn und Carloni den roten Korsaren nach Jahres der Abstinenz wieder auf Kurs gebracht und der Leser hofft, dass weitere Abenteuer folgen.
10/2024
