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Der Junge und das Pferd - »Der schwarze Hengst«-Box

Der schwarze Hengst-BoxDer Junge und das Pferd
»Der schwarze Hengst«-Box

In Francis Ford Coppolas Klassiker, der Mario-Puzo-Verfilmung »Der Pate«, gibt es 1972 die berühmte Szene, in der Don Vito im Bett eines Filmproduzenten den abgetrennten Kopf von dessen Lieblingspferd platziert, um diesen unter Druck zu setzen. Dass Coppola auch auf liebevollere Weise mit Pferden umgehen konnte, hat er als ausführender Produzent der beiden Filme um den »Schwarzen Hengst« bewiesen, die auf Romanen von Walter Farley basieren.

Der schwarze Hengst-Box1941 hatte der damals 26jährige Walter Farley mit „Blitz, der schwarze Hengst“ kurz nach Erlangung seines Universitätsabschlusses seinen ersten Roman veröffentlicht, der international zu einem Bestseller wurde. Bis zu seinem Tod im Jahr 1989 schrieb Farley noch rund zwanzig weitere Jugendromane, in denen Pferde die Hauptrolle spielten. Die Reihe um Blitz wurde noch nach seinem Ableben fortgesetzt, weil Farleys Sohn Steven weitere Bücher der Reihe veröffentlichte. Sehr bekannt und ebenfalls sehr erfolgreich sind die filmischen Adaptionen aus den Jahren 1979 und 1983 geworden, die von Francis Ford Coppola produziert wurden und die beide in Deutschland mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ der Filmbewertungsstelle Wiesbaden ausgezeichnet wurden. „Der schwarze Hengst“ und „Der schwarze Hengst kehrt zurück“ sind die Umsetzungen der ersten beiden Farley-Romane.

1946 ist der zwölfjährige Alec Ramsey (Kelly Reno) mit seinem Vater (Hoyt Axton) auf einem Schiff vor der afrikanischen Küste unterwegs, als dieses kentert und die meisten Passagiere mit sich in den Tod reist. Alec erwacht an einem menschenleeren Strand, weil er sich an die Mähne eines rassigen schwarzen Hengstes klammern konnte, der ebenfalls an Bord des Schiffes gewesen war. Es dauert eine ganze Weile, bis sich Mensch und Tier miteinander angefreundet haben und das Wildpferd seine Scheu abgelegt hat. Als Alec dann von Fischern gerettet und wieder zurück in die USA gebracht wird, nimmt er den „Schwarzen“ mit. In seiner Heimatstadt macht er die Bekanntschaft mit Henry Dailey (Mickey Rooney), der früher Jockey war und die letzten Jahre als Trainer gearbeitet hat. Mit seiner Hilfe lässt sich Alec mit dem „Schwarzen“ zum Rennreiter ausbilden.

Der schwarze Hengst-BoxDie vier Jahre später entstandene Fortsetzung „Der schwarze Hengst kehrt zurück“ ist ein Jahr nach dem ersten Film angesiedelt, als einige zwielichtige Araber bei Alec und seiner Mutter (Teri Garr) auftauchen, um ihm sein Pferd wegzunehmen. Abu Ben Ishak (Ferdy Mayne) scheint berechtigte Interessen zu haben, denn ihm hatte der „Schwarze“ gehört, bevor er auf das Schiff verschleppt wurde. Kurr (Allen Goorwitz) hingegen gehört einem verfeindeten Stamm an, der „Blitz“ entweder in seine Hände bekommen oder gleich ganz aus dem Weg schaffen will. Ishak gelingt es, den schwarzen Hengst zu kidnappen und auf ein Schiff nach Marokko zu verladen. Aber so schnell will sich Alec nicht von seinem Pferd trennen, weswegen er als blinder Passagier auf einem Flugboot mitreist, um den „Schwarzen“ in Afrika in Empfang zu nehmen. Aber Kurr kommt ihm zuvor und legt den Jungen herein. Als dieser mutterseelenallein ohne Wasser in der Wüste ausgesetzt wird, kommt ihm der Berber Raj (Vincent Spano) zu Hilfe.

Der schwarze Hengst-BoxBeim ersten Film, „Der schwarze Hengst“, überwiegen in der ersten Hälfte die hervorragend fotografierten Tierszenen, im zweiten Teil staunt der Zuschauer dann über die dichte Regie Carroll Ballards und die spannenden und humorvollen Szenen. Das ist wahrlich ein Film für die ganze Familie, der mit wenig Worten eine zeitlose Geschichte einer Freundschaft zwischen einem kleinen Jungen und einem Wildpferd erzählt. Dank Mickey Rooneys liebenswerter Darstellung eines alten Jockeytrainers kann der erste Film auch ein erwachsenes Publikum ansprechen. „Der schwarze Hengst kehrt zurück“ ist in seiner Ausrichtung weniger poetisch und weniger wortkarg als das Original geraten. Stattdessen setzt die Fortsetzung auf handfeste Action, die schon mit den ersten Filmminuten beginnt. Auch hier kann man wieder die exzellente Kameraführung bestaunen, die imposante Sanddünen und Wüstenkulissen auf beeindruckende Weise eingefangen hat. Die Geschichte hat einen eher abenteuerlichen Charakter und ist etwas konventioneller geraten, kann aber auch noch kurzweilige Unterhaltung für die ganze Familie garantieren. Capelight Pictures hat beide Filme in einer Softbox im Schuber nun erstmals in Deutschland als BluRays veröffentlicht. Die Filme liegen in Widescreen (im Format 1,85:1) vor, wobei vor allem das Bild des ersten Films sehr grobkörnig ausfällt, beim zweiten ist das nicht ganz so offensichtlich. Beide Filme bieten den deutschen Ton in PCM 2.0 (die englische Originalfassung ist jeweils im DTS HD Master Audio 5.1 aufgespielt), wobei dieser auch wieder nur beim ersten Film reichlich dumpf abgemischt wurde. Optional sind jeweils deutsche und englische Untertitel verfügbar. Als einziges Extra ist zu beiden Filmen jeweils noch der deutsche Original-Kinotrailer abrufbar.

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