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Der königliche Doppelgänger - »Das Geheimnis der eisernen Maske«

Das Geheimnis der eisernen MaskeDer königliche Doppelgänger
»Das Geheimnis der eisernen Maske«

Die Mantel- und Degenabenteuer aus der Feder von Alexandre Dumas d.Ä. (1802-1870) erfreuten sich rund einhundert Jahre nach dessen Tod wieder großer Beliebtheit. Angefacht durch den Erfolg von Richard Lesters Adaption „Die drei Musketiere“ versuchten sich noch etliche weitere Filmemacher an Adaptionen aus dem Œuvre des französischen Abenteuerschriftstellers. So entstand auch das Kuriosum einer österreichisch-amerikanischen Koproduktion unter dem Titel „Das Geheimnis der eisernen Maske“.

Das Geheimnis der eisernen MaskeRichard Lesters „Musketier“-Film und dessen ein Jahr darauf angelaufene Fortsetzung „Die vier Musketiere“ (erst mit einem Abstand von 15 Jahren vollendete der Regisseur seine Trilogie 1989 mit „Die Rückkehr der Musketiere“) zeichneten sich insbesondere durch den süffisanten Humor aus, der den meisten Werken des Briten zu eigen ist. Hinzu kam eine exzellente, handverlesene Besetzung aus Top-Stars jener Zeit. Während in Frankreich kurz danach die Komikertruppe „Les Charlots“ mit Filmen wie „Wir viere sind die Musketiere“ und „Hilfe, mein Degen klemmt!“ die Dumas-Vorlagen gänzlich durch den Kakao zogen, setzte man in Hollywood nach wie vor auf namhaft besetzte Großproduktionen. So entstand selbst für das Fernsehen mit „Der Graf von Monte Christo“ und Richard Chamberlain in der Titelrolle ein Prestigeprodukt. Chamberlain sollte einige Zeit darauf dann auch in „Der Mann mit der eisernen Maske“ in die Doppel-Hauptrolle schlüpfen, während fast zeitgleich in Österreich eine Konkurrenzproduktion entstand, die unter dem Titel „Das Geheimnis der eisernen Maske“ aber erst in den 1990er Jahren ihre deutschsprachige Erstaufführung erleben sollte.

Das Geheimnis der eisernen MaskeUm einen Krieg zwischen Frankreich und Spanien abzuwenden, soll König Louis (Beau Bridges) mit der spanischen Infantin Maria Theresa (Sylvia Kristel) vermählt werden. So hat es der Taktiker Colbert (Sir Rex Harrison) vorgesehen, einer der Berater des französischen Regenten. Doch Louis sind die Einflüsterungen Fouquets (Ian McShane) noch wichtiger, der einen Doppelgänger des Königs, den Bauern Philippe (ebenfalls Beau Bridges) aufgetrieben und entführt hat. Bei der Ankunft der Infantin soll dieser Louis doubeln und dann von Attentätern ermordet werden. Louis selbst will kurz danach wieder auf der Bildfläche erscheinen und sich damit den Ruf der Unsterblichkeit zulegen. Philippes beste Freunde, die Musketiere D’Artagnan (Cornel Wilde), Porthos (Alan Hale jr.), Aramis (Lloyd Bridges) und Athos (José Ferrer), die zusammen mit Philippe in die Bastille gesperrt wurden, versuchen trotzdem, diesen perfiden Plan mit allen Mitteln zu verhindern. Ebenfalls in die Intrigen versponnen ist Louise de la Vallière (Ursula Andress), die Geliebte des Königs, die der bevorstehenden Vermählung Louis‘ mit gemischten Gefühlen entgegensieht…

Das Geheimnis der eisernen MaskeDie österreichischen Schlösser und Parkanlagen wurden ganz nett als Locations in die Geschichte integriert, die gleichwohl von Ken Annakin („Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“) ein wenig lustlos in Szene gesetzt wurde. Die meisten Stars aus der namhaften Besetzung bekommen hier reichlich wenig Gelegenheit, ihre Talente auszuspielen. Lediglich Beau Bridges, der in der Doppelrolle auch sein komödiantisches Geschick beweisen kann, und Ian McShane („Deadwood“) als schmieriger Intrigant können hier Eindruck hinterlassen. Ein großes Stück Ausstattungskino, das einigermaßen zu unterhalten versteht.

Die DVD-Wiederveröffentlichung hat ein nicht sonderlich scharfes Bild mit größtenteils recht blassen Farben (im Widescreen-Format 1,66:1), das eher Videoqualitäten besitzt. Der Ton (Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0) ist soweit in Ordnung und stets gut zu verstehen, Extras sind keine aufgespielt.


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